Ein Puffbesitzer erzählt, was jetzt mit Sexarbeiterinnen passiert
Einer von den Guten:
Geschlossene Bordelle wegen Corona:
Ein Puffbesitzer erzählt, was jetzt mit Sexarbeiterinnen passiert
Nicht nur Friseursalons und Kosmetikstudios bleiben geschlossen – auch Bordelle mussten wegen Corona ihre Pforten schließen. Doch was passiert nun mit den Prostituierten? Droht der Rutsch in die Illegalität?
Aurel Johannes Marx ist Bordell-Besitzer in Berlin. Sein erfolgreicher Puff und sein Escort-Service bleiben aufgrund von Covid-19 geschlossen. Er arbeitet jetzt in der Hotelbranche, seine Frauen legen sich Hunde zu oder versuchen andere Arbeit zu finden – Angst davor, auf der Straße zu landen, haben alle.
"Mein Bordell ist geschlossen, und mein Escort-Service seit der Senatsverfügung auch. Ich bin jetzt erst mal nach Hamburg gefahren und habe einen provisorischen Arbeitsplatz im Hotel. Ich habe noch jede Menge Frauen in Berlin, die in meinen Wohnungen wohnen, die ich nicht rausschmeißen kann. Deswegen fahre ich alle paar Tage mal nach Berlin und besuche die Frauen.
Die Frauen dürfen auf gar keinen Fall privat Kunden empfangen
Ich kümmere mich viel um die Frauen, die hier in Berlin in den Wohnungen sitzen und sage ihnen, dass sie locker bleiben sollen. Die eine hat sich einen Hund zugelegt, damit ihr nicht langweilig wird, die andere hat sich eine andere Prostituierte mit in die Wohnung geholt. Wieder eine andere hat sich einen Job im Bioladen gesucht. Sie versuchen sich halt, irgendwie zu beschäftigen. Ich versuche den Frauen nahezulegen, dass sie sich auf gar keinen Fall privat Kunden in die Wohnung holen sollen und dürfen. Aus dem Grund fahre ich auch immer wieder nach Berlin, um nachzusehen, dass die Frauen keine Kunden privat empfangen. Das wäre ganz klar eine Straftat.
Im neuen Prostitutionsschutz-Gesetz steht, dass die Frauen nicht in den Zimmern schlafen dürfen, in denen gearbeitet wird. Ein seriöser Unternehmer wie ich hat also sowieso eine Handvoll Wohnungen, für die Frauen, die sonst eben keine haben. Und die Freizeit soll auch was wert sein, deswegen bilde ich mir ein, schöne Wohnungen zu haben. Die sind auch eine gute Investition ins Geschäft, weil die Sexarbeiterinnen ausgeglichener sind, wenn sie in einem schönen Umfeld schlafen.
Sie wären obdachlos, wenn ich sie rausschmeißen würde
Teilweise zahlen sie mir dafür Miete, teilweise nicht. Das kommt darauf an, wie viel sie verdienen. Jetzt gerade zahlen sie mir natürlich keine Miete, doch die Wohnungen müssen auf Dauer bezahlt werden und wenn ich das nicht kann, dann muss ich die Frauen auf die Straße setzen.
Viele Bundesländer haben das Verbot, dass Prostituierte in den Bordellen nicht übernachten dürfen, kurzzeitig aufgehoben, damit die Frauen nicht auf der Straße landen. Eine Diakonie in Baden-Württemberg hat sich sogar bereit erklärt, Prostituierten mittelfristig zu helfen. Sonst stehen sie alle auf der Straße am privaten Strich. Das driftet sonst alles wieder ins Illegale ab und jahrelange Arbeit, deren Umstände zu verbessern, wäre in ein paar Monaten über den Haufen geworfen.
Corona wird zu einem sechsstelligen finanziellen Verlust führen
Ich habe einen hohen fünfstelligen Betrag an Ausgaben jeden Monat, den ich nicht einfach wegdrücken kann. Fünf Wohnungen, Geschäftsräume und viele andere Dinge, die bezahlt werden müssen. Das, was ich an Lebenshaltungskosten habe, ist dann der Tropfen auf dem heißen Stein. Wenn mein Laden für sechs Monate geschlossen ist, dann bin ich mit einem sechsstelligen Betrag dabei. Von irgendwas muss das Geld wieder reinkommen.
Ich konnte Corona-Hilfe I und II in Anspruch nehmen und hatte sofort die zugesagten 14.000 Euro auf dem Konto. Jetzt bemühe ich mich darum, ein Überbrückungsdarlehen zu bekommen, damit ich meine Liquidität weiter gewährleisten kann. Wenn ich die nicht habe, dann kann ich die Wohnungen nicht bezahlen, dann sitzen die Frauen auf der Straße und ich bin irgendwann pleite und muss Privatinsolvenz anmelden.
Geschützter Corona-Sex
Über Alternativen zu meinem Bordell haben ich mir noch keine Gedanken gemacht. Noch bin ich ein positiv denkender Mensch und hoffe, dass die Rede nur von ein paar Wochen und nicht von ein paar Monaten ist. Geschützten Corona-Sex kann man vielleicht in einem Voll-Gummi-Studio mit Gasmaske haben. Doch ein Voll-Gummi-Studio mit Gasmaske kostet mehrere Hundert Euro und da musst du erst mal Leute finden, die das geil finden...
Ich frage mich, ob Hauseigentümer, die von einem Bordellbetreiber sicher eine höhere Miete für ihre Bruchbuden erhalten als von jedem anderen, hier nicht auch nachgeben müssen. Darüber hinaus kann möglicherweise eine Lizenz für den Betrieb eines Bordells verloren gehen, wenn der Betrieb eingestellt wird; denn viele leben wohl von der Besitzstandswahrung. Also da kommen wohl nicht nur die Mädels und Betreiber ins rutschen, sondern auch die Eigentümer.
Ja, Wohnungseigentümer setzen 3 Monate Miete aus.
Andere vlt. nicht. Ich halte mich an die Vorgaben des jeweiligen Budeslandes.
Angeblich verlangen manche Betreiber jetzt stark reduzierte Zimmerpreise, aber die meisten Zimmer stehen leer, weil die Frauen in die Heimat gefahren sind.
Ich frage mich, ob Hauseigentümer, die von einem Bordellbetreiber sicher eine höhere Miete für ihre Bruchbuden erhalten als von jedem anderen, hier nicht auch nachgeben müssen. Darüber hinaus kann möglicherweise eine Lizenz für den Betrieb eines Bordells verloren gehen, wenn der Betrieb eingestellt wird; denn viele leben wohl von der Besitzstandswahrung. Also da kommen wohl nicht nur die Mädels und Betreiber ins rutschen, sondern auch die Eigentümer.
Da sämtliche Reserven in den nächsten Monaten aufgebraucht sein werden, fragt man sich, wer dann überhaupt noch ein Bordell eröffnen könnte. Möglicherweise sollte man sich hier im Forum überlegen, ob man die Sache nicht durch Crowdfunding in die Hand nimmt. Aber da werden unsere ROIs wieder genauso kneifen wie beim Berichteschreiben.
Dass der edle Herr öfter nach Berlin fährt, könnte auch damit zusammenhängen, dass er die Mieten so oft wie möglich abholen möchte.
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Den Teufel spürt das Völkchen nie, und wenn er es am Kragen hätte! (Mephistopheles in Goethes Faust)
In München liegt die Tagesmiete meines Wissens bei Wohnungen zwischen 80 und 120€, in den Laufhäusern bei 150€. Saisonunabhängig.
Kannst ja mal mit den ortsüblichen Hotelpreisen vergleichen, vielleicht geht dir dann ein Licht auf.
Dafür ist sogar jedes Ibis Budget auch besser ausgestattet, sei es Sanitär oder was den Reinigungsservice angeht. Mal ehrlich, wenn du in einem Laufhaus ein Hotelzimmer buchen würdest, wie viel würdest du dafür bezahlen? Ich fände 30€ fair, wohlgemerkt als Hotel.
Wenn man sich dann noch manche Betreiber anschaut, die nebenbei noch für Handtücher, Internetvermarktung usw extra kassieren habe ich kein Mitleid.
Wohl aber die Betreiber, der Hauseigentümer wird seine güldene Rotlichtimmobilie mit Seltenheitswert auch in Coronazeiten wohl kaum mietfrei zur Verfügung stellen.
Würde ich gar nicht mal unbedingt meinen. Eine Rotlichtimmobilie ist eben eine Rotlichtimmobilie. Als Landjugendheim wird der Eigentümer nicht unbedingt vermieten können wenn der Puffbetreiber pleite geht.
Ob andere Betreiber Schlange stehen um nach der Krise in die Bresche zu springen weiß ich nicht. So groß dürfte der Markt dafür nicht sein und da alle aktuellen Betreiber unter Corona leiden müsste ein Neumieter ja eigentlich neu in den Bereich kommen.
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God grant me the serenity to accept things I cannot change,
the courage to change the things I can,
and the wisdom to know the difference
Deswegen fahre ich alle paar Tage mal nach Berlin und besuche die Frauen....
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Ich versuche den Frauen nahezulegen, dass sie sich auf gar keinen Fall privat Kunden in die Wohnung holen sollen und dürfen. Aus dem Grund fahre ich auch immer wieder nach Berlin, um nachzusehen, dass die Frauen keine Kunden privat empfangen.
Klar doch. Nur um nachzuschauen und die Frauen zu besuchen. Damit die nicht einsam sind.
Sind ja nur ca. 300km eine Strecke. Und zurück muß er ja auch noch. Wenn er nicht zurück fährt (fünf Wohnungen / Mädels besichtigen ähm: besuchen), muss er auch noch ein Hotel bezahlen. In einer seiner Wohnungen kann er ja nicht schlafen, da die ja an die Frauen vermietet sind. Es sei denn...
Aber:
Das wäre ganz klar eine Straftat.
Ein guter Mensch, wirklich!
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>>> Die 3 Stufen des weiblichen Vermögenserwerbs. Seins -> Unser -> Meins! <<<
"Ich stelle fest, dass die Pornographie als konkretes Werk meine Sicht der Dinge radikal verändert hat."
Schüler-Antwort im französischen "Bac", dem Baccalauréat, dem französischen Pendant zum deutschen Abitur.
Die Mädels zahlen für ein Zimmer im Bordell teilweise 150,00 Euro/Tag. Da müssen sie bis drei Freier bedienen um nur die Miete zu bezahlseen. In den Terminwohnungen werden ähnliche Preise bezahlt . Das ist eigentlich Wucher. Die Betreiber müssen am ehesten über die Runden kommen.
Das ist doch Käse.
In München liegt die Tagesmiete meines Wissens bei Wohnungen zwischen 80 und 120€, in den Laufhäusern bei 150€. Saisonunabhängig.
Kannst ja mal mit den ortsüblichen Hotelpreisen vergleichen, vielleicht geht dir dann ein Licht auf.
Ja ich weiß, nicht alles was hinkt ist auch ein Vergleich - ein Pufffickzimmer ist kein richtiges Hotelzimmer, aber eben auch keine Privatwohnung.
Dazu kommt, dass die Immobilienmieten (die meisten Betreiber sind auch nur Mieter) im Rotlicht bereits deutlich höher als die eh schon hohen Mieten in München sind.
Die Huren haben den großen Vorteil, dass sie im Moment keinerlei Unkosten haben (in Worten "Null Euro"). Sie haben keinerlei Leerlaufrisiko.
Wohl aber die Betreiber, der Hauseigentümer wird seine güldene Rotlichtimmobilie mit Seltenheitswert auch in Coronazeiten wohl kaum mietfrei zur Verfügung stellen.
Zitat von Rentner99
Wenn die Prostituierten noch einen Freund haben, dann sind sie gezwungen viele Männer zu bedienen.
Meinst mit mit "Freund" "Zuhälter"?
Ja die sind natürlich bitter dran. Nicht dass die jetzt gar anfangen müssen zu arbeiten, Gott bewahre. Zum Glück ist ja der Benzin für den AMG im Moment richtig billig.
Falls nicht, sollte das Einkommen des Freundes zumindest teilweise auch für die Dame mit reichen. Muss man die Arschbacken eben ein wenig zusammenkneifen im Moment und die Louboutins ein paar Monate länger tragen als üblich.
Im Moment ist es für die Damen schon gut dass sie in den Häusern wohnen dürfen bevor sie auf der Straße sind.Die müssen weiter Miete bezahlen und wenn sie das nicht können fliegen sie raus. Vielleicht dürfen sie auch bleiben und nachher die Miete abarbeiten. Die Mädels zahlen für ein Zimmer im Bordell teilweise 150,00 Euro/Tag. Da müssen sie bis drei Freier bedienen um nur die Miete zu bezahlseen. In den Terminwohnungen werden ähnliche Preise bezahlt . Das ist eigentlich Wucher. Die Betreiber müssen am ehesten über die Runden kommen. Wenn die Prostituierten noch einen Freund haben, dann sind sie gezwungen viele Männer zu bedienen. Deshalb müssen sie sich von jedem freier ficken lassen.
Uns steht aber kein Urteil zu, da wir ohne Zuhälter und Vermieter nur wenige Frauen für unsre Lust hätten.
Mit einem 66-jähringen würde sonst kein junges und hübsches Girl in die Kiste steigen. Ich habe schon als junger Mann keine optikgranaten ins bett gebracht. Vermutlich die wenigsten von euch.
Wenn ich die nicht habe, dann kann ich die Wohnungen nicht bezahlen, dann sitzen die Frauen auf der Straße
Tja wenn das so einfach wäre. Wenn der Herr Wohnraum vermietet und die Damen nicht bezahlen in der aktuellen Krise, dann sind sie wohl eine Zeitlang vor Rausschmiss geschützt.
Dass er so ein Gutmensch ist glaube ich auch nicht. Dass er Unterkünfte für die Damen hat - das lässt er sich sicher auch gut bezahlen.
Gutmenschen in der Rotlicht Szene von der Betreiber Seite her, nö das glaube ich nicht wirklich alles nur Marketing.
Hier geht es um knallharte finanzielle Interessen und bisher haben die Betreiber die Mädels mit den horrenden Tagesmieten auch gnadenlos ausgequetscht.
Aber so lange genug dumme Stundenpreise von 200 Euro und mehr zahlen funktioniert dieses Geschäftsmodell weiter.... ausser jetzt halt durch den Corona Stop sind die Betreiber jetzt selber mal von der Insolvenz bedroht, gut so sag ich mal daß sie auch mal die Existenzangst kennen lernen die sonst die Mädels haben die diese scheiss hohen Zimmermieten jeden Tag abdrücken müssen.
Ich finde es toll, das die Bordellbesitzer ihre Damen auch während des Prostitutionsverbots Unterkunft gewähren. Ich befürchte auch das das Sexgewerbe wegen des Verbots in die Illegalität rutscht, da die Mädels Geld verdienen müssen und wir Freier längere Zeit ohne die Dienste der SDL's nicht auskommen. Da ist weder den Prostituierten noch uns geholfen .