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Alt  30.09.2020, 19:00   # 1
kuching
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Der Serien Thread – TV und Streamingdienste

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Es ist kaum noch wegzudenken, das serielle Erzählen von Geschichten. Ob auf dem Smart Phone, dem Tablet oder Laptop, dem PC und schließlich auch im TV, überall laufen Serien und der Boom scheint noch lange nicht vorbei. Immer mehr Streamingdienste kommen auf den Markt und die Großen streiten hart um die Marktanteile. Darum soll es aber hier nicht gehen. Vielmehr soll in loser Folge die ein oder andere Serie besprochen werden. Meistens natürlich die, die mir gefallen haben. Vielleicht findet der ein oder andere ja etwas, dass ihm auch gefällt.

Hier die Links zu den bereits besprochenen Serien in dem anderen Thread:

The Bridge – America
Top of the Lake
Homeland - Staffel 1-3
True Detektive
Bloodline - Staffel 1
Bosh
CH:OS:EN
Mr Robot

Morgen hör ich auf
The Honourable Woman
Ku`damm 56
Die Stadt der Macht – Peaky Blinders – In the Line of Duty

Homeland Staffel 5
Quantico
Die Erbschaft
The Night Manager
Marseille
Tempel
The Knick
Atlanta
Ray Donovan
Power
Vikings
Fortitude – Trapped – Gefangen in Island
Mörderisches Tal – Pregau --- Hindafing
American Crime
4 Blocks
Berlin Station
Bankerot
The Son
Das Verschwinden
Ozark
Westworld
Countdown Copenhagen
Bosh - Staffel 3
Babylon Berlin
Berllin Station - Staffel 2 --- The Good Fight
Godless
The Deuce
Liar
Bloodline - Staffel 2 und 3
Queen of the South
Seven Seconds
The Killing (USA Version)
False Flag
Midnight Sun
Gomorrha
Aquarius
Bodyguard
Altered Carbon
Haus des Geldes
Die Protokollantin --- Dogs of Berlin
Bad Banks
Sharp Objects
Black Earth Rising --- Sex Education
Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert

Ein sicherer Hafen
The Vietnam War
Big Little Lies
Das Boot
Unbelievable --- When they see us
ZeroZeroZero
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Alt  03.09.2022, 11:48   # 13
kuching
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Schickeria – Als München noch sexy war (Prime Video)

Wenn der Rest der Republik und der beginnt wohl schon ein paar Kilometer außerhalb des Burgfriedens, diese Headline liest, wird er wohl aufjaulen. Der eine Teil, weil er sich vor Lachen krümmt, der andere Teil, weil er Schmerz empfindet angesichts des heutigen Zustands der Stadt, die fast nur bräsig und vor allem langweilig daherkommt.

Dabei war es doch mal anders, wahrscheinlich auch nur gute 20 Jahre, die es aber wohl in sich hatten und die Stadt voll war von „It-Girls“, als es den Begriff noch gar nicht gab.

Die vierteilige Dokumentation wird begleitet von einigen Erzählerinnen und Erzählern, dabei ganz vorne Iris Berben, immer noch ein Hingucker und leider auch der unvermeidliche Thomas Gottschalk, aber eben auch andere „Münchner“ wie Uschi Glas, Günter Sigl (Spider Murphy Gang), Michael Graeter, Michael Käfer, Fritz Egner, Cleo Kretschmer und leider zu wenig Roger Fritz, der noch mit Fassbinder zusammenarbeitete und später noch die Lokale Pappasito und Mamasita führte, älteren Münchnern noch wohlbekannt. Mit dabei ist auch Ursula Buchfellner, erstes deutsches Playmate im amerikanischen Playboy, die immer noch in MUC lebt, im Hasenbergl und sich dort sozial engagiert.

Wenn man mal absieht, von den zuweilen doch etwas einschläfernden Erzählungen der oben Genannten, dann sieht man vor allem alte Bilder, eigentlich fast nur Schnipsel aus einer längst vergangenen Zeit. Alte Clubs und Diskotheken, wie zum Beispiel das „Why Not“ am Maximiliansplatz (dort ist jetzt die „Rote Sonne“) oder das alte „Shugar Shack“, zunächst Am Rochusberg, ebenfalls Nähe Maximiliansplatz und später dann in der Herzogspitalstraße, nicht zu vergessen das „Domicile“ ein Musik- und Jazz-Klub in der Leo oder die erste Großraum-Disco Deutschlands, das „Blow Up“ am Elisabethplatz (jetzt ist dort die Schauburg), dazu das „PN“ in der Leo (Nachfolger des „Big Apple“ oder war es andersherum?), das „Yellow Submarine“ im ehemaligen Schwabylon und die vielen kleinen Musikbühnen in Schwabing, wo u.a. auch damals schon bekannte Künstler auftraten, wie beispielsweise Jimi Hendrix.

All diese Clubs waren zugleich auch Anlaufstelle vieler anderer Musiker, wenn sie in MUC waren und Platten aufnahmen, in den legendären Musicland-Studios im Arabella-Park von Giorgio Moroder: Deep Purple, Electric Light Orchestra, Elton John, Falco, Freddie Mercury, Iggy Pop, Iron Maiden, Led Zeppelin, Meat Loaf, Queen, The Rolling Stones oder The Sweet. Nicht zu vergessen Donna Summer und ihr 17-minütiges Gestöhne „Love to love baby“ (gibt es noch in der langen Version auf youtube)

Giorgio Moroder, Donna Summer, Harold Faltermeyer, Silver Convention: Munich Disco Sound war in den 70er Jahren über alle Grenzen hinweg bekannt, fast ein Warenzeichen.

All diese Stätten gibt es nicht mehr, schon lange nicht mehr. Im „Why Not“, im alten „Shugar Shack“ und im „Domicile“ war der damals noch ganz junge und gerade noch nicht volljährige kuching ein paar Mal mit staunenden Augen und Ohren – jetzt gibt es nur noch rudimentäre Erinnerungen, kein Wunder nach so langer Zeit. Der frivol-freizügige Münchner Fasching im Haus der Kunst und anderen Stätten, alles vorbei…

Neben viel nacktem Po und Busen und kurzen Röcken, kommt auch die (ehemalige?) Rotlichtgröße Walter Staudinger (Leierkasten, Peep Show) zu Wort, eigentlich eine ganz nette Abwechslung zu den massen- und absolut fernsehtauglichen Gesicherten der Erzähler.

Was eher misslungen ist: die kurzen Einsprengsel zum Attentat während der Olympischen Spiele und der Anschlag auf das Oktoberfest. Das hätte man hier auch noch verwursten sollen – was soll das?

Ja, irgendwann dann hatte es sich auch mit dem wilden und sexy München. In den 80ern, so zur Mitte hin, war es dann vorbei. Die Schnöseligen und Geldpotenten übernahmen die „Macht“, für die jungen Wilden wurde es zu teuer, die Karawane zog weiter und heute ist München wieder nur das mehr oder weniger nette, so manches Mal zutiefst langweilige Dorf, meilenweit abgehängt von Frankfurt, Berlin, Hamburg

Den Abgesang hat Helmut Dietl mit der Serie „Kir Royal“ schon trefflich eingefangen, kann man imho kaum besser darstellen: „Ich scheiß Dich zu mit meinem Geld und irgendwann wirste schwach.“

Schade, dass man so wenig bis gar nichts von Rainer Werner Fassbinder und Rainer Lemke sieht, aber man könnte sich zum Beispiel mal wieder von May Spils „Zur Sache Schätzchen“ ansehen, von 1968, der da gut hinpasst, in diese Zeit.

Die vierteilige Serie hat ihre Stärken und natürlich auch ordentliche Schwächen. Der Blick auf das „normale“ München fehlt fast völlig, wo die Stadt doch auch schon damals nicht zu wenige Einwanderer beschäftigte.

Aber alles geht halt nicht und so ist es eine etwas verklärte Reise in eine Ausschnitts-Vergangenheit der damals immer noch relativ jungen Bundesrepublik geworden, in einer Stadt, bei der man vergessen hat, wie sie mal früher war…
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Alt  27.11.2021, 13:38   # 12
kuching
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The Americans Staffel 1-6 --- Homeland Staffel 8 ---Kurzreviews

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Beide sind Agentenserien, wenn auch aus verschiedenen Lagern erzählt, beide haben nach einigen Staffeln zwar kein Knallerfinale gezeigt und doch sind sie zu einem würdigen Ende gekommen, was man nicht von allen Serien so sagen kann. Die eine Serie – Homeland – ist viel beachtet und mit Preisen überhäuft worden, die andere – The Americans – ist imho etwas unter dem Radar geflogen, was bzgl. The Americans sehr, sehr schade ist.

Homeland (Prime Video)

Acht Staffeln hat mich nun Carrie Mathison (Claire Danes), die bipolare CIA-Agentin (dies aber nur bis einschließlich Staffel 4), begleitet und wenn ich auch damals meinte, die Geschichte wäre vom Grundsatz her erzählt, habe ich doch wieder nach dem Erscheinen die weiteren Staffeln geschaut, die insgesamt dann doch sehr ordentlich waren, immer spannend erzählt und einfach gekonnt umgesetzt.

Nun also die letzte Staffel, die in Afghanistan spielt, mit natürlich aktuellem Bezug zu den Taliban und einer im Prinzip schwachen Regierung, die die beste Karikatur des „Nation Buildings“ darstellt. Und wieder wird das Verschwörungsrad gedreht, die schwierige Beziehung zu Saul Berensen (Mandy Patinkin), mittlerweile Nationaler Sicherheitsberater, nimmt breiten Raum ein, die Russen sind auch schon wieder dabei, alles das gekonnt und unterhaltsam gemixt…mehr sei nicht verraten.

Das Ende ist kein Knaller, dennoch aber einer großen Serie würdig. In den beiden letzten Folgen geht es etwas arg hoppladihopp, da musste es dann schnell zu Ende gehen, aber die letzten Minuten/Sekunden die sind gut.

Trailer


The Americans (Staffel 1-5 auf Netflix, Staffel 6 derzeit nur auf Prime)

Die Serie spielt in der 80er Jahren während des kalten Kriegs. Elizabeth (Keri Russel) und Philip (Matthew Rhys) führen eine vom KGB arrangierte Ehe mit ihren beiden Kindern Paige (Holly Taylor) und Henry (Keidrich Sellati) und leben in einem Vorort von Washington D.C. Ihre einzige Aufgabe ist es, Aufträge für den KGB zu erledigen: Spionage und Liquidation.

Nach außen hin sind sie die perfekte amerikanische Familie, die aber zunehmend unter Duck gerät und zu allem Überfluss zieht ins gegenüberliegende Haus auch noch der FBI-Agent Stan Beeman (Noah Emmerich) ein.

Es geht schon deftig zur Sache, wenn auch nicht so actiongeladen wie z.B. Homeland, allerdings ist es für mich doch eher ein Familiendrama. Die Kinder wissen zu Beginn noch nichts von der Aufgabe ihrer Eltern, das Paar selbst ist in einem stetigen Prozess von Annäherung und Abweisung verstrickt und nicht immer sind die beiden Eheleute sich einig über Sinn und Zweck des Ganzen. Hinzu kommt der permanente Druck des Auffliegens.

Die sechs Staffeln werden in ruhigem Tempo erzählt, die Figuren entwickeln sich bedächtig und einige, aber nicht zu sehr störende Längen haben die 6 Staffeln dann auch.

Dennoch ist die Serie insgesamt sehr gelungen, sehr fein und im Detail liebevoll ausgestattet. Wenn man drin ist in der Serie, dann kann man schon nicht mehr aufhören. Letztendlich ist natürlich klar, der Kalte Krieg ist irgendwann zu Ende, aber wie geht es mit der Familie weiter oder auch nicht?

Mich hat das Ende überzeugt, obwohl es kein Big Bang Finale war, eher auf eine eigentümlich, konsequente Art logisch, mit kleinerem Überraschungseffekt.

Anstatt eines Trailers hier ein paar Interview-Schnipsel: Keri Russel und Matthew Rhys sind seit 2014 ein Paar…
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Alt  19.07.2021, 16:40   # 11
kuching
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Wir Kinder vom Bahnhof Zoo - Para – Wir sind King

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Wir Kinder vom Bahnhof Zoo – Amazon Prime Video

Gibt es jemanden, der Ende der 70er/Anfang 80er das Buch nicht gelesen bzw. den Film von Uli Edel nicht gesehen hat, das entsprechend junge Alter vorausgesetzt? Doch gibt es, wie ich erst vor kurzem wieder feststellen durfte…aber einerlei, darum soll es nicht gehen. Aber die Frage, ob es wirklich sein muss, 40 Jahre nach dem Buch und der Verfilmung ein Remake in Serienform zu drehen, die darf oder muss man schon stellen…

War der gut zweistündige Film (noch auf Prime Video zu sehen) in gewisser Weise ein Monument des erhobenen Zeigefingers und ein relativ genaues Abbild der bundesrepublikanischen, Westberliner Gesellschaft, so wirkt die Serie nun zeitloser. Das Ende der 70er ist noch zu sehen, gleichzeitig ist die Musik ein neuerer Verschnitt aus den 90ern. Die Geschichte um Christiane F. ist in der Serie nun deutlich erweitert worden mit den Geschichten des Freundeskreises, wie z. B. Stella (Lena Urzendowsky), Babsi (Lea Drinda, wie eine junge Jean Seberg wirkend), Axel (Jeremias Meyer) oder auch die Geschichte der Eltern von Christiane F.

Philipp Kadelbach (Parfum, Unsere Mütter, unsere Väter) und Annette Hess (Ku`damm-Reihe) haben den Stoff etwas zeitloser umgesetzt, den Blick in die junge Welt etwas erweitert, sind aber im Großen und Ganzen auch beim Thema geblieben, wenn auch die Verelendung weniger drastisch zu sehen ist, im Verhältnis zum Film.

Jana McKinnon als Christiane F. macht Ihre Sache – wie die anderen Schauspieler auch – sehr gut. Allerdings fehlt ihr dieser spezielle, fast kindhafte Heroin-Chic, den Nadja Brunkhorst so trefflich im Film verkörperte. Und so eine grandiose Film-Szene, wie die im Europa-Center nach ca. 10 Filmminuten, ist auch nicht gelungen. Dafür das David Bowie schon tot ist, kann keiner was…klar.

Fazit:

Wer den Film nicht kennt, der kann sich die Serie auf alle Fälle anschauen. Wer den Film kennt, kann sich überlegen, ob er einer achteiligen Serie folgen mag, die aber zumindest visuell großartig umgesetzt wurde. Oder doch einfach nochmal den Film schauen?

Trailer


Para – Wir sind King (TNT über Sky oder Vodafone Premium)

Sollte das nun ein weibliches 4 Blocks werden? So ganz von der Hand zu weisen wäre das nicht, wenn man sich die Geschichte der vier jungen Frauen anschaut:

Jazz (Jeanne Goursaud), die Blonde, die nicht wie ihre Eltern in der Privatinsolvenz landen will und von teuren Kleidern und einem expressiven Lebensstil träumt und dafür beinahe alles tun würde.

Fanta (Jobel Monkonzi), die ihrer aus Westafrika eingewanderten Mutter helfen und die einfachsten Dinge erklären muss, jedoch dabei ihr Abitur versaut.

Hajra (Soma Pysall), die mit den Aggressionsproblemen und dem schwer kranken Vater.

Rasaq (Roxana Samadi), die fast schon Bürgerliche, die als Zahnarzthelferin arbeitet und von ihren Eltern einen Ehemann „vorgeschlagen“ bekommt.

Alle Vier wollen, als sich die Chance bietet, „Para“ machen und dass das nicht so verlaufen wird, wie sich die jungen Frauen das vorstellen, liegt fast auf der Hand. Die Macher von „4 Blocks“ haben eine bunt-grelle, kleine Serie geschaffen um die 4 Frauen aus dem Wedding, die man trotz aller persönlichen Unzulänglichkeiten irgendwann einfach mögen muss. Die Dialoge sind frech, wütend, manches Mal mit bösem Witz.

Lieblingssequenz: mit der Couch in den Bus
Lieblingssatz: „Ick kann nett, ick kann charmant, ick kann ernst – arbeiten kann ick och, wenn’s sein muss."

Fazit: Nix für Bio-Deutsche...

Trailer
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Alt  28.06.2021, 17:07   # 10
kuching
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Black Sails – (Starz/Amazon Prime)

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Wer kennt den Roman nicht, wer hat ihn nicht gelesen, wer hat davon noch nie gehört? Wahrscheinlich kaum ein Jugendlicher in der westlichen Welt: „Die Schatzinsel“ von Robert Louis Stevenson um die Abenteuer des jungen Steve Hawkins auf der Suche nach dem legendären Schatz des Captain Flint, einem nicht minder sagenumwobenen, allerdings fiktiven Piraten. Der Roman wurde mehrfach verfilmt, unter anderem in einem Vierteiler des ZDF mit Michael Ande als Steve Hawkins.

Die Serie „Black Sails“ nun ist das Prequel zu „Die Schatzinsel“ und zeigt, wie Captain Flint an den Schatz der „Urca de Lima“ kam. Die 4 Staffeln bilden ein umfangreiches Sittenbild ab und zeigen die Hochzeit der Piraterie rund um die Bahamas. Neben den fiktiven Charakteren wie z. B. dem schlauen „Long John Silver“ integriert die Serie auch tatsächlich gelebte Piraten wie“ Charles Vane“, „Jack Rackham“, „Anne Bonny“ und auch der von allen gefürchtete „Blackbeard“.

In der ersten Staffel erschien mir die Serie irgendwie seltsam unentschieden: soll es nun eine Geschichte über die Piraten oder das Sittenbild in New Providence und der Stadt Nassau sein? Ab der zweiten Staffel jedoch nimmt das Ganze gehörig an Fahrt auf. Die Verfolgung der Piraten durch die Engländer, die Kämpfe und Zwistigkeiten untereinander, die beginnende Freundschaft oder Partnerschaft zwischen „Long John Silver“ und „Captain Flint“, die Jagd auf die „Urca de Lima“ und deren Schatz und schließlich die politischen Wirren um New Providence, die Sklaverei und die Versuche der Befreiung, all das wird kunstvoll zusammen verwoben.

Harter Realismus zeichnet die Verfilmung aus, großartige Kampfszenen auf See, die schließlich eines der Kernstücke eines Piratenfilms sein müssen. Allein die ziemlich lange Sequenz, als „Blackbeard“ von den Engländern Kiel geholt wird, ist sowohl abstoßend als auch großartig verfilmt. Aber auch längere Dialogphasen, weibliche und männliche Homosexualität (dezent), die Entwicklung, die die Hauptfiguren durchmachen, gehören dazu und lassen die Serie fast ungewohnt modern erscheinen. Jedenfalls habe ich die 4 Staffeln in nur wenigen Tagen/Nächten durchgeschaut.

Die Bilder sind gewaltig, da wurde nicht gespart und bieten daher auch ein richtig schönes visuelles Erlebnis. Michael Bay (u.a. „Transformers", „Pearl Harbor“, „Armageddon“) hat produziert, die Idee hatten Jonathan E. Steinberg und
Robert Levine.

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https://www.youtube.com/watch?v=vdtXl9YS9cE
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Alt  02.04.2021, 13:39   # 9
kuching
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Pure (ZDF neo) – Emily in Paris (Netflix) – Sie weiß von Dir (Netflix) – Kurzreviews

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Pure

Pure ist eine britische Comedy/Drama-Serie aus 2019 mit 6 Folgen à ca. 35 Minuten. Vorlage für diese Serie ist das Buch von Rose Cartwright, die unter einer Zwangsstörung („Pure O“ steht für pure obsessive) leidet: „I was so obsessed with sex I saw vaginas EVERYWHERE and watched porn 3 times a day.“

Damit ist auf den Punkt beschrieben, wie es der Hauptdarstellerin Marnie (Charly Clive) geht, die, als sie bei einer Familienfeier eine kleine Rede halten soll, alle Anwesenden in ihrer Phantasie orgiastisch übereinander herfallen sieht, ohne Ausnahme oder Ansehen der Personen. Nix für Voyeure, die Szenen sind nur kurz eingeblendet, blitzlichtartig.

Marnie „flieht“ aus ihrer kleinen Heimatstadt in Schottland nach London und kommt bei einer Freundin in einer Abstellkammer unter. Allerdings gelingt die Flucht vor „Pure O“ natürlich nicht. Sie lernt verschiedene Leute kennen, versucht sich hier und da, allein die Zwangsstörung ist beständig ihr Begleiter.

Das alles führt sowohl zu ur-tragischen, als auch ur-komischen Szenen. Es gelingt der Serie die schwierige Balance zu halten ohne die Protagonisten zu desavouieren. Einen nicht unbeträchtlichen Anteil daran hat Charly Clive als Marnie, die neben den anderen Schauspielern die Serie absolut sehenswert macht.

Steht in der Mediathek zur Verfügung.

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Emily in Paris

In einem waren sich beinahe alles Kritiker einig. Die Serie ist granatenmäßig schlecht: voller Klischees und sowas können sich nur die Amis ausdenken. Ja, der Erfinder von „Sex in the City“, Darren Star, hatte auch hier seine Finger im Spiel, ohne allerdings einen echten Wurf wie „Sex in the City“ zu landen.

Gezeigt wird ein instangramkompatibles Paris, das es so vielleicht in den 70/80ern noch vereinzelt gab, aber heutzutage nur noch Abziehbild einer teenagerhaften Träumerei ist. Dass die Franzosen sich besonders aufgeregt haben, ist alles, nur nicht verwunderlich. Erscheinen sie doch eher als spät beginnende, dafür umso länger Mittagspause machende, arrogante und überhebliche Leute, die so etwas wie das moderne Marketing definitiv verschlafen und eh nur an Sex denken.

Wer will, kann genauere Beschreibungen des Versagens der Serie gerne in verschiedenen Kritiken nachlesen.

Die Handlung ist schnell erzählt:

Emily Cooper (Lily Collins) wird aus den USA von einer Marketingfirma nach Paris geschickt, um dort einer Tochter-Agentur auf die Sprünge zu helfen. Was folgt sind die oben beschriebenen Bilder, alles nett anzusehen, harmlos und ohne Belang.

Aber: in Zeiten eines ewig andauernden Lockdowns sind vielleicht gerade solch unbeschwerte, inhaltslose Bilder und Erzählungen doch das ein oder andere Mal eine Erholung für die Seele. Man muss das ja nicht alles immer so bierernst nehmen…

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Sie weiß von Dir (Behind her Eyes)

Die Serie basiert auf dem gleichnamigen Roman von Sarah Pinborough, und hat bei Netflix sechs Folgen zu jeweils 50 Minuten. Der Anfang ist ganz nett anzusehen und dann folgt der übliche Netflixhänger, aber das Ende ist so furios, dass es einen fast umhaut, auf jeden Fall aber nicht vergessen wird.

Louise Barnsley (Simona Brown) ist eine alleinerziehende Mutter, die abends in einem Pub Dave Ferguson (Tom Bateman) kennenlernt, denn Louise war von einer Freundin versetzt worden. Es kommt nicht zum Äußersten, was Louise auch nicht bereut, wird ihr doch kurze Zeit später Dave als ihr neuer Chef vorgestellt. Trotzdem kommen sich beide näher und richtig kompliziert wird es dann, als später Adele (Eve Hewson), Daves Frau, scheinbar zufällig die Bekannt- und Freundschaft zu Louise sucht.

Teil der Geschichte sind auch die Flashbacks rund um Rob (Robert Aramayo), einem früheren Bekannten des Paares und auch der Wald spielt eine Rolle…

Ein Mystery-Thriller, der von den 4 Darstellern solide gut gespielt wird, ein bisschen Zeit braucht, um „aus dem Quark“ zu kommen, aber dann mächtig aufdreht.

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Alt  28.01.2021, 15:32   # 8
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The True Story of Punk – ZDF-Mediathek (bis 2023-09)

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Es war ein mäßig kalter Abend im Winter 77/78 in München-Haidhausen in der Metzstraße, als ich mit einem Schulspezl bei „Grünem August“ in seinem Zimmer saß. Das Fenster war trotz Winter geöffnet, wir rauchten eine und mein Spezl griff während dessen hinter sich ins Regal und zog eine LP heraus mit einem sehr einfach gestalteten Cover.

„Kennst des? Des is da Hammer!“ Ohne meine Antwort abzuwarten, legte er die Platte auf, bewegte den Tonarm auf den Anfang des fünften Songs, ließ an Abnehmer sanft sinken und drehte auf…

God save the queen
The fascist regime
They made you a moron
A potential H bomb

God save the queen
She's not a human being
and There's no future
And England's dreaming

……

Es wäre wirklich zu viel des Guten, wenn ich nun behaupten würde, mein Leben hätte sich ab dem Moment total geändert, aber und das ist nicht zu viel gesagt, es hatte sich etwas verändert. Diese heraus gerotzten Zeilen von Johnny Rotten, dem Sänger der Sex Pistols, zusammen mit dem schnellen und dreckigen, abgefuckten Sound, das hatte ich tatsächlich bislang noch nicht gehört.

Na ja, ein Punk bin ich natürlich nicht geworden. Die Haare wurden zwar sehr schnell kurz, ein paar Badges an der Jacke, ein paar Platten, ein paar Konzerte, ein paar Filme (u.a. Rude Boy im Werkstattkino), ein paar getauschte Kassetten mit „garantiert exklusiven“ Bootlegs…das war es auch schon….

Und nun die absolut sehenswerte ZDF- Doku The True Story of Punk in 4 Teilen zu je ca. 45 Minuten. Es versteht sich von selbst, dass dort nicht alles gezeigt wird, es kann nur Ausschnitte geben. Wer sich aber entweder erinnern oder mal reinschmecken möchte, der bekommt doch wirklich was geboten: heutige Interviews mit den damaligen Protagonisten, jede Menge Konzertschnipsel, die Geschichte des Punk bis fast zur Gegenwart. Interessant auch, wie sie heute aussehen, die Helden von damals und bis auf Johnny Rotten doch alle ganz gut.

Name dropping würde hier den Rahmen sprengen, es sind schon die Wichtigsten dabei…

Produziert haben u.a. Iggy Pop und John Varvatos. Letzter hat als Modedesigner das legendäre CBGB übernommen. Das CBGB war ein Club an 315 Bowery, NYC, direkt an der Einmündung der Bleecker Street, also in der Lower East Side, die zu damaligen Zeiten eine echt üble Gegend war, heute jedoch, wie alles in Manhatten, gentrifiziert.

Aus Wiki:

Anfang April 2008 eröffnete in den einstigen Räumlichkeiten des CBGB eine Boutique für Herrenkleidung des Designers John Varvatos. Da der neue Mieter selbst Musikfan ist und Verständnis für Nostalgiker hat, versuchte John Varvatos bei der Renovierung so viel Ursprünglichkeit des Musikclubs zu wahren wie möglich: Alle Toursticker blieben an den Wänden kleben und sind jetzt hinter Glas zu betrachten. Goldene Schallplatten und Erinnerungsstücke zieren das Geschäft. Pilger aus aller Welt seien weiterhin herzlich willkommen, die Boutique zu betreten, um dem alten CBGB-Geist nachzuspüren, auch wenn die Besucher in der Boutique nichts kaufen wollen, so Geschäftsführer John Varvatos.
Hier der Link zur ZDF-Mediathek

https://www.zdf.de/dokumentation/zdf...eburt-100.html
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Alt  10.01.2021, 18:30   # 7
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The Affair (Amazon Prime)

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Begonnen hatte ich mit Serie eigentlich nur wegen Ruth Wilson, die als Alice Morgan in der britischen Serie „Luther“ Idris Elba als John Luther zumindest manchmal etwas die Show stahl. Insgesamt 5 Staffeln à 10-12 Folgen zu je ca. 50 Minuten Nettospielzeit ist eine lange Zeit, das ist so lange, dass ich mich schon fragte, wie sie die denn füllen wollen.

Die erste Staffel wurde als beste Serie (Drama) und Ruth Wilson als beste Hauptdarstellerin mit dem Golden Globe ausgezeichnet. Der männliche Hauptdarsteller Dominic West („The Wire“) verlor (nur/wegen) gegen Kevin Spacey („House of Cards“). Es gab weitere Auszeichnungen, auch für die 2. Staffel und dort u.a. für die nicht minder beeindruckende Maura Tierney.

Noah Solloway (Dominic West) ist ein nur mäßig erfolgreicher Schriftsteller, der als Lehrer in Brooklyn tätig ist und nun mit seiner Frau Helen (Maura Tierney) und ihren vier gemeinsamen Kindern nach Montauk in den Sommerurlaub fährt. Dort wohnen die Eltern/Schwiegereltern Bruce Butler (John Doman) und Margaret (Kathleen Chalfant). Margaret, die Mutter von Helen, ist eine herrlich arrogante, unausstehliche Bissgurke und Bruce – im Gegensatz zu Noah – ein sehr erfolgreicher Schriftsteller, was er seinem Schwiegersohn nur zu gerne unter die Nase reibt. Die Eltern/Schwiegereltern sind finanziell sehr üppig ausgestattet und unterstützen Tochter Helen sowie die Familie. Noah soll seinen zweiten Roman in der Sommerfrische schreiben, sein Verleger hatte den bereits bevorschusst und nun versucht Noah seine Schreibblockade zu überwinden.

Eines Abends, noch am Anfang des Aufenthalts, besuchen Noah und Helen mit den Kindern ein Diner und dort sieht Noah erstmals die Kellnerin Alison Bailey (Ruth Wilson), die sich kurze Zeit später noch als Retterin eines der Kinder erweist. Erste, vielversprechende Blicke werden getauscht. Später am Abend dann geht Noah nochmal alleine zum Strand und trifft dort wieder auf Alison. Sie unterhalten sich und kommen sich etwas näher. Alison ist allerdings noch verheiratet mit Cole Lockhart (Joshua Jackson), einem ansässigen Rancher. Beide sind schon Eltern geworden, haben jedoch aufgrund tragischer Umstände ihr Kind verloren.

So weit, so gut und so weit, so konventionell?

Mitnichten, denn die Serie arbeitet mit einem Kunstgriff, den Akira Kurosawa in „Rashomon“ erstmals benutzt hat: die Geschichte wird aus den verschiedenen Blickwinkeln der Protagonisten erzählt. Eine halbe Stunde aus Alisons Sicht, dann ist Noah dran. Später kommen noch Helen und Cole dazu.

Die Unterschiede in der Sichtweise sind teilweise gering und manchmal doch erheblicher, gravierender. Das reicht von Verhaltensweisen bis hin zu Details der Kleidung und manchmal gibt eine einfache Bewegung des Kopfes der Geschichte, der Sichtweise eine andere Richtung. Es gibt also nicht die eine Wahrheit, es gibt viele Wahrheiten und selbst die Schuldfrage beim Tod eines Bruders von Cole ist zumindest moralisch nicht so eindeutig zu beantworten.

Montauk, der Ort am Ostende („The End“) von Long Island und noch etwas weg gelegen von den mit Reichen und Schönen übervölkerten East-Hamptons, bietet die perfekte Kulisse für die Serie. Hier kann man sich schon mal verlieren und der, der ohne Schuld sei, der möge
bitte den ersten Stein werfen. Trotz aller möglichen und vorhandenen „Exit-Strategien“ nimmt die Geschichte den anfangs erwarteten Verlauf, spart aber in den folgenden Staffeln nicht mit allerlei Wendungen. Ein wenig muss man schon dranbleiben, denn neben den Perspektivwechseln sind auch flash-backs und flash-forwards zu verarbeiten. Keine Figur ist unantastbar gut, ebenso wenig wie unantastbar schlecht: alle haben ihr Kreuz zu tragen, auch die, die neu auftauchen oder gehen müssen.

Bei fünf Staffeln scheinen Längen fast unvermeidbar und die gibt es hier natürlich auch, trotz eines späteren Ortswechsels nach Kalifornien. Allerdings hat jede Staffel auch ihre sehr starken Folgen, so dass die gelegentlichen Längen zu verzeihen sind. Ungewöhnlich für amerikanische Serien sind die extrem häufigen Sex-Szenen.

Ich bin jetzt in der Mitte der 5. Staffel, die teilweise nochmal weit in die Zukunft schaut. Das Versprechen der Serienmacher war, alles zu einem ordentlichen Ende zu führen. Schauen wir mal…imho hätte man auch nach Staffel 4 aufhören können…

Nichtsdestotrotz von mir eine Empfehlung mit 9 von 10 Punkten (ein Extra-Punkt, damit es für 9 reicht… wegen Ruth Wilson, die mich sowas von flasht…)

Trailer – The Affair (erste Staffel)


Trailer - The Affair (Staffel 1-3 - Achtung Spoiler!)
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Alt  24.11.2020, 01:06   # 6
kuching
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DEVS – (FOX und auf Sky und Magenta TV)

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DEVS ist eine achtteilige SciFi-Serie, geschrieben von Alex Garland („Ex Machina“ – „Annihilation“ – „28 Days Later), der auch bei allen Folgen Regie führte. Von Garland stammt auch der Roman „The Beach“, der später mit Leonardo DiCaprio in der Hauptrolle verfilmt wurde.

Eine Bemerkung vorweg: DEVS ist keine leichte Serien-Kost, bei deren Betrachtung man auch locker noch etwas anderes nebenher machen könnte. Man muss schon dranbleiben, verliert sonst zu schnell den Faden. Hinzu kommt, dass das Erzähltempo sehr langsam ist. Es passiert nicht so viel, die Macher schwelgen zuweilen in kühlen, technischen Bildern, untermalt von subtil eindringlicher Musik. Es ist alles ist ziemlich glatt, jedoch sehr gefällig fotografiert, ein Abbild oder gar Hinweis auf das nahe Silicon Valley? Die Serie spielt in San Francisco und kommt hier doch merklich anders daher als im realen Leben, zum Teil sogar leicht entfremdet wirkend, trotz der üblichen sightseeing spots, wie dem Coit Tower, der Golden Gate Bridge, des Golden Gate Parks und Presidio, der Market Street oder der Lombard Street.

Das große Thema der Serie ist der Determinismus, also die Auffassung, dass alle eingetretenen und künftige Ereignisse durch Vorbedingungen eindeutig festgelegt sind. Der Gegenbegriff dazu ist der Indeterminismus, der davon ausgeht, dass es bestimmte Ereignisse gibt, die nicht eindeutig durch Vorbedingungen determiniert, sondern indeterminiert (= unbestimmt) sind.

In der Determinismus-Deutung ist es möglich, ausgehend vom Urknall und der Kenntnis aller Naturgesetze und aller anfänglichen Bedingungen wie Lage, Position und Geschwindigkeit aller im Kosmos vorhandenen physikalischen Teilchen, jeden vergangenen und jeden zukünftigen Zustand zu berechnen und zu determinieren: der Laplacesche Dämon. Wir würden also nicht nur die Vergangenheit absolut verstehen, sondern auch Ereignisse in der Zukunft exakt voraussagen können.

Dafür würde man, ausgehend davon, dass das immer so stimmt und zutreffend ist, einen gigantischen Computer benötigen, also in dem Fall wirklich „Big Data“. Und damit sind wir wieder beim Thema von DEVS


Ein junges Pärchen, Sergei (Karl Glusman) und Lily (Sonoya Mizuno), beide Programmierer, arbeiten bei dem Tech-Unternehmen Amaya, irgendwo in den Redwoods, nördlich von San Franzisco. Sergei bekommt eines Tages die Möglichkeit in einem sehr geheimnisvollen Projekt mitzuarbeiten: DEVS.

Eingeweiht in das Projekt von den beiden Geschäftsführern Forest (Nick Offerman) und Katie (Allison Pill) versteht Sergei, worum es bei DEVS wirklich geht, was ihn anschließend völlig von der Rolle treten lässt und nicht allzu lange später ist er tot, scheinbar durch eine Selbstverbrennung. Lily entdeckt aber mit ihrem Ex-Freund Jamie (Jin Ha), dass der dargestellte Selbstmord nur eine Finte ist. Tatsächlich wurde Sergei umgebracht von Kenton (Zach Grenier), dem Sicherheitschef von DEVS und das bringt Forest und Katie wiederum in Bedrängnis.

Kenton erweist sich im Laufe der Serie als echt übler Bursche, nicht mehr steuerbar. Zudem sind scheinbar auch noch Agenten der Russen hinter dem DEVS-Projekt her. Das was zunächst als eine einigermaßen konventionelle Erzählung daherkommt, ist allerdings nur der Rahmen für die ganzen Fragen und Debatten in der Philosophie und der Physik.

Das Ziel des DEVS-Projekts ist es, einen Supercomputer zu schaffen, der all diese Daten des Laplaceschen Dämons verarbeiten kann und somit die Vergangenheit exakt und real erlebbar zu machen und dazu den ebenso exakten Blick in Zukunft zu werfen. Die Supermaschine ist kurz vor der Vollendung, so sehen wir zum Beispiel Jesus am Kreuz hängend, aramäisch sprechen oder Marylin Monroe und Arthur Miller beim Sex. Die zunächst sehr pixeligen Bilder werden nach und immer klarer, bis man dann auch Forest sehr deutlich in einer Szene sieht, die dann doch offenbart, was Forest bei der ganzen Geschichte eigentlich antreibt.

Letztlich geht darum ob es tatsächlich einen „freien“ Willen gibt, ob „Zufälle“ möglich sind oder ob es nicht doch, durch die deterministische Sicht der Dinge, nur eine Handlungsweise gibt, vorgegeben durch die naturwissenschaftlichen Gesetzmäßigkeiten, obwohl es Handlungsoptionen gegeben hätte. Und, ist immer alles exakt, also beliebig konkret, messbar, darstellbar, erklärbar?


Kleiner Exkurs


Gegen den 200 Jahre alten Laplaceschen Dämon gibt es natürlich mittlerweile viele Einwände.

Ein mathematischer Einwand ergibt sich aus dem Drei-Körper-Problem, ein anderer aus der Relativitätstheorie, da der gesamte Kosmos nicht erfasst werden kann, weil Information maximal mit Lichtgeschwindigkeit transportiert werden kann, der „Dämon“ also irgendwann an eine Grenze stößt und auch schlichte Berechnungsgrenzen, da die für die Supermaschine benötigten Daten exponentiell wachsen – die Maschine soll ja in die Zukunft schauen können – und das wiederum würde eine extrem lange Berechnungszeit benötigen, um den Zustand des Universums zu berechnen und damit so lange brauchen, wie das Universum selbst, um in den Zustand zu gelangen. Damit ist eine Sicht in die Zukunft nicht mehr möglich, da zu spät.

Der entscheidende Einwand erfolgt jedoch aus der Heisenbergschen Unschärferelation: zwei Eigenschaften eines Quantenobjekts lassen sich nicht beliebig genau bestimmen. Je genauer der Ort bestimmt werden kann, umso ungenauer wird der Impuls zu bestimmen sein. Wen es interessiert, dem sei ein einfaches Video mit guter Erklärung zur Unschärferelation empfohlen:

https://www.youtube.com/watch?v=h_oykGyBPvw

Hinweis: h ist das Plancksche Wirkungsquantum, das Verhältnis von Energie (E) zu Frequenz (f) eines Photons (E= h · f)

Vom Grundsatz her - siehe auch die Kopenhagener Deutung – kann man folgendes vereinfacht sagen:

Die mit dem Begriff „Teilchen“ nach Maßstäben unserer Alltagserfahrung verknüpfte Vorstellung, diese Portion müsse sich in jedem Moment an einem bestimmten Ort befinden und damit permanent als Teilchen Bestandteil der Realität sein, ist experimentell nicht gedeckt und führt im Gegenteil zu Widersprüchen mit den empirischen Messergebnissen.

Damit sind in der Quantenphysik nur Wahrscheinlichkeitsaussagen möglich. Dies ist aber nicht durch die Unkenntnis verborgener Variablen bedingt, sondern spiegelt einen auf Quantenebene existierenden absoluten Zufall wider. Der Determinismus ist also falsch.

Es gibt aber auch Kritik daran bzw. eine deterministische Interpretation wie zum Beispiel die „Viele-Welten-Theorie“, die von dem amerikanischen Physiker Hugh Everett III 1957 begründet wurde und sich deutlich von der Kopenhagener Deutung abgrenzt.

Werner Heisenberg schrieb dazu in „Die physikalischen Prinzipien der Quantentheorie“ den Satz:

"Man muss hier daran denken, dass die menschliche Sprache ganz allgemein erlaubt, Sätze zu bilden, aus denen keine Konsequenzen gezogen werden können, die also eigentlich völlig inhaltsleer sind, obwohl sie eine Art von anschaulicher Vorstellung vermitteln. So führt z.B. die Behauptung, dass es neben unserer Welt noch eine zweite gebe, mit der jedoch prinzipiell keinerlei Verbindung möglich sei, zu gar keiner Folgerung; trotzdem entsteht in unserer Phantasie bei dieser Behauptung eine Art von Bild.“
Nachdem es für die Deterministen keinen „freien Willen“ gibt, da ja alles vorbestimmt ist, lohnt es sich vielleicht für den geneigten und interessierten Leser hier mal einen längeren Blick drauf zu werfen, um sich selbst ein Bild zu verschaffen:


https://www.wissiomed.de/mediapool/99...d_Religion.pdf



Was macht für mich die Serie DEVS so sehenswert?

Es ist weniger der Plot als vielmehr die Anregung, die sie gibt. Wenn eine Serie es schafft, dass ein ehemaliger und nun älterer Physik-Leistungskurs-Abiturient sich bis spät in die Nacht in Fragen der Physik vertieft und die Zeit total vergisst, obwohl er erfolgreich seit 4 Jahrzehnten das Thema verdrängt und vergessen hat, dann hat TV oder Serie oder Film etwas bewirkt. Geh nicht gleich schlafen, denk einfach mal nach, versuche etwas wieder zu verstehen, egal wie tiefgründig oder oberflächlich du es betrachtest, es hat was.

Deshalb gibt es hier Sonderpunkte für DEVS und auch, weil sich Alex Garland an so ein extrem komplexes Thema wagt. Nicht alles in der Umsetzung ist gelungen, manches wirkte konstruiert, aber das sei jetzt verziehen:

Persönliche Wertung: 9 von 10 Punkten

Der Trailer (wie oft grauslig)

https://www.youtube.com/watch?v=Fp9LMsI6uJ8
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Alt  21.11.2020, 16:33   # 5
kuching
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The Kennedys – (auf Amazon Prime und Maxdome)

Trotz oder gerade wegen der 24/7-Berichterstattung auf CNN über die Wahl zum 46. Präsidenten der U.S.A. habe ich mir noch die achtteilige Serie „The Kennedys“ reingezogen.

Vorab noch zur aktuellen Berichterstattung auf CNN: das ist schon eine grandiose Show gewesen. Alle Moderatoren und alle Gäste im Studio ständig wie aus dem Ei gepellt mit ihren 100.000 Dollar Gebissen , da sitzt jedes Detail und jeder Krawattenknoten. Auch da wird natürlich schon mal durcheinander gesprochen, allerdings hatte ich zuweilen das Gefühl, dass das irgendwie choreographiert sei, was natürlich Quatsch ist, aber den Show-Charakter unterstreicht. Dennoch war es nicht seicht, nein ganz und gar nicht, aber eben völlig anders als bei uns, wo es immer etwas altbacken wirkt.

Und dann John King an der „Magic Wall“…ganz großes Kino! Der erklärt dir auch noch bis in die letzten Viertel hinein, wie es dort gerade steht in der Auszählung, warum und wieso und was der jeweilige Kandidat noch braucht von den nicht ausgezählten Stimmen, um dann entweder zu reüssieren oder zu failen. Natürlich spielt die gefühlt ewig lange Zeit der Auszählung der Briefwahlstimmen der Show in die Hände, da kann dann so einer zur ganz großen Form auflaufen. Durch die Sendedauer 24/7 muss er natürlich oft wiederholen, macht das aber immer wie neu, wie zum ersten Mal. Hier ein Video zu John King in der „Jimmy Kimmel Live Show“:

https://www.youtube.com/watch?v=KA4yDKWSuec

Interessant auch, weil es gerade passt, die beiden Interviews im deutschen Fernsehen mit Barack Obama eben kürzlich. Dabei war das auf RTL mit Peter Kloeppel um Längen besser als das mit Markus Lanz im ZDF, der einfach zu oft unterbricht, zu flache Fragen stellt und zumindest dort sehr nervös wirkte.

Aber nun zu „The Kennedys“

Man sagte immer – zumindest in Deutschland - (fast) ein jeder wisse noch, wo er sich gerade befand, als ihn die Nachricht von der Ermordung J.F. Kennedys, am 22.11.1963 in Dallas in der Elm Street, erreichte („Nightmare on Elm Street“ – ein Horror Klassiker, mit sicherlich nicht zufällig gleichem Straßennamen). Nicht nur in Deutschland war er einer der Hoffnungsträger, sondern weltweit. Fast fünf Jahre nach dem Attentat wurde sein Bruder, Bobby Kennedy, während des laufenden Vorwahlkampfes in der Küche des Hotels Ambassador in L.A. ebenfalls erschossen.

Zu beiden Attentaten gab und gibt eine Unmenge an Verschwörungstheorien, nachzulesen im WorldWideWeb und wer Lust hat, kann dort stöbern.

Die achtteilige Serie geht darauf überhaupt nicht ein, auch nicht auf die Umstände des Mordes an Lee Harvey Oswald, den Attentäter von JFK, begangen von Jack Ruby, einem zwielichtigen Nachtklubbesitzer. Das mag ganz sinnvoll sein, allerdings ist das Attentat selbst, einschließlich der Vorfälle danach, doch recht dürftig dargestellt, so als hätte man sich nach anfänglichem Zögern noch entschlossen das einzubauen. Der Mord an JFKs jüngerem Bruder Bobby kommt fast ganz ohne eine filmische „Einleitung“, ohne ein „Zusteuern“ auf die Tat daher. Sicher, das Debakel in der Schweinebucht, der Höhepunkt des Kalten Krieges, als die Sowjets Raketen auf Cuba stationieren wollten, das ist insgesamt ordentlicher dargestellt. Gerne hätte ich aber noch mehr zu Vietnam, den Rassenunruhen, der Geschichte von Hoover (FBI-Chef) und den Kennedys usw. gesehen, aber da verliert sich die Serie schon in Kitsch und Ausstattungs-Pomp.

Etwas breiteren Raum nimmt Joseph, der Vater von John F. und Bobby ein, seine alles andere als unumstrittene Rolle, sein latent vorhandener Rassismus, seine unentschlossene, gar sympathisierende Haltung zu der Appeasement-Politik Chamberlains.

Gespielt wird der Vater Joseph, gewohnt gut, von Tom Wilkinson, Greg Kinnear gibt den JFK leidlich, dem man aber das Womanizer Image eher nicht abnimmt, Barry Pepper ist für Bobby K. ausgezeichnet besetzt und Katie Holmes als Jackie K. sieht ihr zwar verblüffend ähnlich, darf aber auch nur die „Kleiderstange“ geben.

Alles in allem kann man sich das schon anschauen, ohne sofort woanders hinzuschalten. Es ist routiniert abgedrehte, sehr einfache Unterhaltung ohne Anspruch. Der History Channel hatte die Serie in Auftrag gegeben, aber dann doch nicht ausgestrahlt (wurde von Reetz Channel gezeigt).

Trailer zur Serie

https://www.youtube.com/watch?v=nytjc-e4e3w

Persönliche Wertung: 5 von 10 Punkten
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Alt  02.11.2020, 20:23   # 4
kuching
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Quicksand - Netflix

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Alles beginnt mit einem Amoklauf an einer Schule. Ein zunächst schwarzer Bildschirm und unverkennbare Geräusche und dann Blutlachen, Patronenhülsen, Schreie, Tote, Handyklingeln und mittendrin eine verstörte, zitternde junge Frau, blutverschmiert: Maja Norberg (Hanna Ardéhn), 18 Jahre alt.

Ihr wird schnell Mord, Mordversuch und Beihilfe zum Mord von der Ermittlerin vorgeworfen. Sie fragt, wie Maja zur Schule gekommen ist, wer sie gefahren hat und ob es vielleicht Sebastian (Sebastian Fagermann gespielt von Felix Sandmann) war. Sebastian selbst ist tot.

Was passiert ist, das können wir uns denken bzw. haben das Ergebnis gesehen. Aber wer war es letztendlich und wer trägt welche Schuld?

In vielen Rückblenden wird die Geschichte bis zum Amoklauf erzählt und auch, was dann abgelaufen ist. Maja und Sebastian sind Schüler eines Elite-Gymnasiums. Die Eltern von Sebastian sind sehr reich und lassen die beiden, nachdem sie sich nähergekommen sind, mal eben mit einer großen Yacht ganz allein umher schippern. Den Eltern, auch das wird klar, entgleiten ihre Kinder immer mehr. Statt Nähe und Zuwendung und vor allem Zuhören, werden die Kinder mit Geld zugeworfen als Ersatz dafür, in der trügerischen Hoffnung, alles wäre gut.

Aber nichts ist gut, Maja und Sebastian entfremden sich immer mehr von ihren Eltern, Ihrer Umgebung und geraten in einen Strudel aus kruden Ideen und Drogen. Die Entwicklung läuft langsam aber stetig auf den Amoklauf zu, die Einzelheiten erfahren wir nach und nach in den Verhören von Maja. Es gab gute und schlechte Zeiten mit den beiden jungen Menschen, präzise und ohne großes Pathos erzählt von Camilla Ahlgren („Die Brücke“).

Hanna Ardéhn spielt die Maja und ihre Mischung aus Verzweiflung und Stolz, ja manchmal sogar Arroganz mit großer Hingabe. Nein, sie scheint alles andere zu sein als das sympathische Opfer. Die Gefühle der Zuseher für sie sind sicher sehr ambivalent und genau das ist ihre große Stärke, ihre große Kunst. Man möchte sie von sich wegstoßen und gleichzeitig wieder an sich ziehen. Zum Schluss werden dann noch die einzelnen Tatfragen geklärt, aber in Frieden werden die Beteiligten damit nicht leben können, so oder so…

Quicksand Trailer

Persönliche Wertung: 8 von 10 Punkten
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Alt  26.10.2020, 09:52   # 3
kuching
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Das Damengambit (The Queen`s Gambit) - Netflix

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Das ist tatsächlich eine kleine Schwäche dieser Serie, in der es um das königliche Spiel geht, dass nicht wenigstens das Damengambit kurz erklärt wird. Schließlich handelt es sich immer noch eine sehr häufig gespielte Schacheröffnung, bei dem Weiß mit dem Damen-Bauern auf d2-d4 beginnt, Schwarz auf d7-d5 entgegnet und Weiß schließlich mit einem weiteren Bauern auf c2-c4 zieht, der - ungedeckt – von Schwarz geschlagen werden kann. Weiß würde dann auf e2-e4 nachziehen und hätte ein starkes Zentrum. Der „geopferte“ weiße Bauer kann später zurückgeholt werden (also, anders beim Königsgambit, kein echtes Gambit) Schwarz kann das Damengambit auch „ablehnen“, was natürlich zu einem anderen Spielverlauf führt. Das Damengambit spielt später in der Serie noch eine (sehr kleine) Rolle.

Schach muss man nicht können, um an der siebenteiligen Miniserie Gefallen zu finden. Allerdings werden Schachfreaks nicht so recht auf ihre Kosten kommen. Das Brett wird beim Spiel nie ganz gezeigt, nachvollziehen lassen sich die Züge also nicht.

Aber das soll es jetzt schon auch sein mit den kritischen Tönen, denn insgesamt bietet diese Netflix-Serie beste Unterhaltung auf hohem Niveau. Sie entstand als Adaption eines gleichnamigen Buches von Walter Trevis von 1983. Scott und Allen Frank sind für Regie und Drehbuch verantwortlich.

Elizabeth „Beth“ Harmon muss nach dem Unfalltod ihrer Mutter in ein wenig heimeliges, trostloses Waisenhaus, wo die Kinder mit allerlei Tranquilizer gefüttert werden. Die junge Beth (Isla Johnston) sieht eines Tages den Hausmeister Mr. Shibel unten im Keller alleine Schach spielen. Mr Shibel wird schließlich ihr Schachlehrer. Die sehr talentierte, junge Beth spielt in den Nächten, nach Einnahme der Beruhigungspillen, Schachpartien in Gedanken durch, sehr schön visualisiert durch ein imaginäres Brett an der Zimmerdecke.

Schließlich wird Beth (nun Anya Taylor-Joy) adoptiert. Das Ehepaar hat allerdings große Eheproblem und der „Vater“ macht sich alsbald von dannen, während die „Mutter“ Alma ihre Melancholie im Alkohol ertränkt. Als sie feststellt, dass Beth` Talent mehr als nur gewöhnlich ist, geht sie mit ihr zusammen auf Reisen zu den Turnieren und lässt sie Alkohol konsumieren. Beth hatte zudem schon zuvor immer wieder Tranquilizer-Pillen von Alma abgezweigt.

Die zunehmende Sucht und das Schachgenie: Anya Taylor-Joy ist absolut hinreißend in ihrem Spiel. Die Verkörperung des eiskalten Schachkillers, die Verletzlichkeit der jungen Frau aus den schwierigen Verhältnissen, die immer mit ihrer Sucht kämpfende Frau, alles das verkörpert Taylor-Joy („Emma“ – „Split“ – „The Witch“) spielerisch leicht und glaubhaft. Es macht einfach nur Spaß, ihr bei der Entwicklung der Beth zuzusehen.

Natürlich sind Ausstattung und Setting außergewöhnlich gut, die 60ger Jahre bis ins Detail sehr schön dargestellt, die Drehorte international (auch Berlin ist dabei), die Musik passt. Alles das (auch wenn die American-Dream-Geschichte sich heutzutage bei den aktuellen Verhältnissen in den USA kaum noch jemand ernsthaft vorstellen mag) sorgt für beste TV-Unterhaltung und ist absolut binge watching geeignet, bei 7 Folgen à knapp 60 Minuten.

Persönliche Wertung: 8 von 10 Punkten

Trailer
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Alt  30.09.2020, 19:03   # 2
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Fleabag – Amazon Prime

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Zwei Staffeln gibt es von dieser hinreißenden Serie à jeweils 6 Folgen zu knapp 30 Minuten. Phoebe Waller-Bridge, der neue, junge Stern am Autorenhimmel spielt die Hauptrolle und von ihr stammt die Idee zur Serie. Mit dem Ein-Personen-Theaterstück „Fleabag“ debütierte Waller-Bridge in Edinburgh. Die Fernsehserie gewann sowohl Emmys als auch Golden Globes und das vollkommen zurecht.

Fleabag (Phoebe Waller-Bridge), Anfang 30, ist eine erfolglose Betreiberin eines Cafés, die unter dem Tod einer guten Freundin leidet und zu allem Überfluss eine reichlich verrückte, dysfunktionale Familie um sich herum hat (Olivia Coleman als Schwiegermutter in spe in einer weiteren Paraderolle). Da kann ein an sich harmloses Abendessen schon mal mit blutigen Nasen und weiteren Unannehmlichkeiten enden.

Fleabag ist eine Frau, die zwischen Wut und Trauer, zwischen Sexsucht und Selbsthass hin- und hergerissen ist, auf der Suche nach dem Glück ist, es nicht findet, dabei aber so charmant, locker und lässig rüberkommt, dass man sie einfach nur gerne haben muss.

Daran lässt sich uns teilhaben, in dem sie auch des Öfteren (ständig?) die 4. Wand durchbricht und direkt mit dem Zuschauer Kontakt aufnimmt, sei es mit einem Zwinkern, einem Blick oder ein paar Worten. Anders als Francis Underwood (Kevin Spacey) in „House of Cards“ geschieht das aber auf so wundersame Weise, dass bei mir der Eindruck entstand, ja, die schaut nur mich an…

Am besten gefalle ihr – so Waller-Bridge in einem Interview – „Fleabags Allwissenheit zum Thema Sex und ihre Gabe, immer einen Schritt weiter zu sein und zu wissen, was die Typen denken, bevor sie es selbst denken – und ihnen dabei trotzdem immer leicht dämlich vorzugaukeln, es nicht zu wissen.“

Dieses Mal kein Trailer, sondern ein kleines Video von „Vogue“ mit 73 Fragen an Phoebe Waller-Bridge, das ein sehr schönes, kleines Kurz-Porträt darstellt. Waller-Bridge hat übrigens auch am neuesten Bond mitgeschrieben und zeichnet sich auch für die Serie „Killing Eve“ verantwortlich.

https://www.youtube.com/watch?v=D3mmqLVi_QQ
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