(... und natürlich auch alle anderen Fleischgerichte!)
Ich weiss ja nicht, wie's Euch geht, aber ich habe immer mehr das Gefühl, dass in den Mainstream-Medien und entsprechenden Kochsendungen im wesentlichen vegetarisch oder gar vegan angepriesen wird ("sooo gesund und abwechslungsreich" ) und Fleisch oder sogar Fisch beinahe verteufelt wird.
Natürlich, jedem das seine, allerdings fühle ich mich als Fleischliebhaber (wieder mal) bevormundet ... bei mir muss es auch nicht jeden Tag was "fleischiges" zur Hauptspeise sein, aber dann und wann gibt's halt auch ein Frühstücksei mit Schinkensemmel ...
Auch die Pizza, die unser Webmaster (manchmal ) backt, ist mit Sicherheit meistens auch nicht fleischlos ...
... und überhaupts ... wie wäre denn ein "fleischloses" Lusthaus? ... nur noch virtuelle, grün angemalte Mädels ... kein Anfassen, geschweige denn "vergenusswurzen" ... ist ja alles "fleischliche Wollust" ?!?
Ich weiss, das ist SmallTalk, aber hier geht's um mediale Bevormundung unser aller - wie in vielen anderen Bereichen auch - und das schmeckt mir gar nicht (im wahrsten Sinne des Wortes)
Ich freue mich auf Eure Meinung! (Abstimmen ned vergessen!)
Ihr könnt auch gerne hier Eure Lieblingsspeise posten (am liebsten mit Bild).
VG db
an die geschätzte Administration:
sollte dieser Faden "ned um's varreckn" hier reinpassen ... einfach in die "Tonne" verschieben oder ggf. in "kuchings Küche" (dann ist halt die Umfrage futsch ...)
Nur beim originalen charcutier gibt es auch noch etwas, was es in D gar nicht so gibt: die Abteilung für paté (also Pasteten und das was bei uns Terrine heisst, in allen Arten & Formen)
Ja vielen Dank, lieber E.B. und lieber Sir Yos, dass Ihr mich an meinen Urlaub vor ein paar Jahren im Burgund erinnert. Wir waren da in der Nähe eines kleinen Dorfes, fernab touristischer Pfade, ich glaube, die letzten Deutschen hat man dort 1945 gesehen, und der ortsansässige Metzger hatte rund ein Dutzend verschiedener Pasteten in der Auslage, eine feiner als die andere. Und erst das Charolais-Rind, gereiftes Entrecote, Fleisch, das hier in dieser Qualitätnur ganz selten zu bekommen ist. Und ja, man sieht auch, dass es den Rindern hervorragend geht, die stehen so zwischen zehn und zwanzig Stück auf Weiden, fast schon so weitläufig wie in Texas, werden dort geboren, leben stressfrei und in Frieden, bei bestem, natürlichen Futter und werden dort auch zu guter Letzt geschlachtet. Dass es den Rindern dort gut geht, uns vor allem, dass sie dann auch noch gut schmecken, das sieht man schon, also keine Massenware wie man das von hier kennt.
Und wenn ich an die schönen, fetten, buttrigen Meursautls oder Montrachets denke, direkt beim Winzer eingekauft, dann will ich eigentlich nicht viel anderes, als dort wieder hin. Unsere Abende starteten meist gegen 17°° Uhr mit einem schönen Pastice, Cremant oder Rosé und kleinen Snacks, danach gabs Wein und Pasteten, danach entweder Charolais vom Grill mit Ratatouille oder Fisch vom Markt, natürlich mit Wein, gegen 22°° dann schönen, reifen Käse mit, klar, Wein und gegen Mitternacht das Dessert, dazu einen Cognac, bevor man dann gut gefüllt ins Bett fiel. Ja, die Franzosen wissen schon, wie's geht.
Ich habe so einen kleinen Lebenstraum, wenn ich mit dem Arbeiten aufhöre, möchte ich mir ein kleines Häuschen, irgendwo auf dem platten Land in der Bourgogne, der Champagne oder in der Provence kaufen und dort ein paar Jahre lang von Frühling bis Herbst leben, mit einem kleinen aber feinen Weinkeller und viel Edith Piaff und Charles Aznavour aus einem alten, rauschigem Plattenspieler.... Mal schauen, ob mir das gelingt.
Kurzum, wer noch nie in Frankreich auf dem Land ein paar Tage verbracht hat, der hat echte Kulinarik noch nicht erlebt. Nicht umsonst sagt man "Leben wie Gott in Frankreich".
De Dinga san auf jedn Foi glei koid wei de Wuaschd aufm Della is no ned ogschnittn und koa Brezn obissn
Deine Bemerkung läßt überdies jegliche Kultur vermissen: diese Köstlichkeiten gierig hinunterzuschlingen ist mindestens genauso schlimm wie bei z.B. bei Lisa nur eine halbe Stunde zu verweilen
Einen Schweinsbraten kauft man beim boucher, eine Krautwurst beim charcutier.
Recht hast!
In Österreich gibt es diese Unterscheidung noch, weil "Fleischhauer" und "Metzger"
Nur beim originalen charcutier gibt es auch noch etwas, was es in D gar nicht so gibt: die Abteilung für paté (also Pasteten und das was bei uns Terrine heisst, in allen Arten & Formen). Falls es Euch mal da rüber verschlägt: gutes Brot aus D mitnehmen und in Kleinzentren und Dörfern sich durch die paté Abteilung fressen. Da gibt es Geschmäcker die du noch nicht geschmeckt hast, die sind halt alle nur zu faul, das in den Darm zu füllen und decken das lieber in Porzellanterrinen mit Schweinsschmalz ab.
Oh, und beim boucher ist in der Auslage auch immer eine Abteilung die ca 5% weniger appetitlich ausschaut. Da ist "pour le chien" (also: für den Hund) drin, und das kannst so mitnehmen, manche Metzger mischen einem aber ja nach Bestellung auch Haferflocken und andere Sachen rein, es ist dort absolut normal das Hundsfutter sich beim Metzger machen zu lassen. Selber essen würde ich das nicht, das ist in etwa das was bei uns bei der Freibank zu erwerben ist, aber zu dem Rotz in der Dose ganz bestimmt eine gute Alternative.
Nach anderen Sachen (Suppenfleisch, Markknochen etc muss man fragen, Schweinenetze sind einzeln gerollt in der Auslage oder im Kühlschrank, und Ochsenschwanz gibt es auch unzersägt, und getrocknete Rinderpenisse als Kauspielzeug für den Hund gibt es auch. Also kein Radl Hirnwurst für die Buam wie bei uns, aber einen Rindsschwengel für den Hund, der draussen mit den Buam hat warten müssen. Das Gesicht von meiner Mutter dabei werd ich nie vergessen.
__________________ Things fall apart, the centre cannot hold, mere anarchy is loosed upon the world.
Kulinarisch korrekt müssten wir eigentlich diesen Pfrätt aufspalten in einen für den Boucher und einen für den Charcutier. In Frankreich gibt es nämlich zwei Arten von Metzgern. Der boucher (englisch butcher; neinnein, nicht batscher, sondern butscher) schlachtet das Viech und zerteilt das Fleisch, das er dann verkauft. Der charcutier verarbeitet das Fleisch weiter zu Würsten, Pasteten und ähnlichen perversen Derivaten.
Einen Schweinsbraten kauft man beim boucher, eine Krautwurst beim charcutier.
__________________ Wer glaubt im Besitz der alleinigen Wahrheit zu sein, scheitert am Gelächter der Götter. (frei nach Albert Einstein)
Man kennt ja die Nürnberger Bratwürste (das sind die kleinen) und die fränkischen Bratwürste (das sind die großen) gut gegrillt und gerne mit Sauerkraut und/oder Kartoffelsalat gereicht.
Selbige Bratwürste gibt es aber auch in einer etwas ungewöhnlicheren Form - "blaue Zipfel" oder "saure Zipfel". Die werden nicht gebraten sondern die dürfen in einem Zwiebel-Weißwein-Essig-Sud ziehen. Und werden ohne Sauerkraut serviert. Mit Brot bzw. anderer leckerer Backware.
Ich pflegte mal mit einem sympathischen Sportsfreund Tischtennis zu spielen. Er war nicht ganz schlank und berichtete, dass er sich überwiegend von Fleisch ernährt. Wenn er ein T-Bone-Steak isst, gibt es als Beilage kein Gemüse sondern ein Schnitzel. Leider haben ich ihn schon seit längerer Zeit nicht mehr gesehen. Hoffentlich geht es ihm gut.
P.S.: Spielt jemand von Euch gehobenes Tischtennis? Ich suche jemanden zum Spielen. Platte vorhanden. Spielmöglichkeit auch abends bis 22:00. Münchner Süden.
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"Diskutiere nie mit jemandem dessen Fernseher größer ist als sein Bücherregal" Emilia Clarke
Lieber stehend Sterben als kniend Leben / Glaube wenig, Hinterfrage alles, Denke selbst.
"Das habe ich noch nie vorher versucht, also bin ich mir völlig sicher, dass ich es schaffe!" Pippi Langstrumpf
Stirb mit Erinnerungen nicht mit Träumen
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Aber @ alle: Was soll denn diese Tastenwichserei und dauernde Anregung der Magensäfte, ohne dass ein saftiger Schweinsbraten seiner Bestimmung zugeführt wird? Bitte um Vollzugsmeldung oder wenigstens Absichtserklärung mit konkreter Orts- und Zeitangabe.
Also ich kann diese Woche einen entsprechenden Vollzug im Dingsbums vermelden. Zwar kein Schweinsbraten aber dennoch ein anderes sehr schmackhaftes Fleischgericht!
ich habe heute Abend Hirschgulasch in Glühweinsoße mit Knödel gegessen. Anstatt der Knödel hätte ich auch Haselnuss-Spätzle wählen können. Zum Trinken gab es eine Rotwein-Schorle und als zusätzlich von mir bestellte Beilage einen gemischten Salat.
@ Wüstenwind
Krautwurst in München? Leider nein. Vor ein paar Jahren fragte ich am Viktualienmarkt danach, aber ohne Erfolg. Kann sich aber geändert haben.
Ich fahre mindestens einmal im Jahr nach Sulzbach-Rosenberg und hole mir ein paar Kilo, die ich dann einfriere. Du kannst aber auch drei Metzger dort anrufen, ob sie welche versenden. Ich ließ mir mal welche schicken.
Versuche mal die Metzgereien Lotter, Nägerl und Bär in S-R anzurufen. Frage nach der geräucherten Variante, die ist schmackhafter.
Es kann gut sein, dass ich im Laufe dieses Winters in die Oberpfalz fahre, wenn die Straßen frei sind. Dann kann ich Dir welche mitbringen. Man muss die Krautwürste bestellen, denn die Metzger machen sie nur einmal pro Woche.
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Hast Du eine Münchner Bezugsquelle für die Krautwürste - auch wenn nicht Bio?
Am Viktualienmarkt einer der beiden fränkische Metzger vielleicht (Rühl oder das Wurst Häusle)...
Oder kennst Du ein fränkisches Restaurant in München, wo sie so etwas wohlfeil bieten?
Das hab ich bis heute nicht verstanden, wie man Amerika entdecken kann und dann mit so einem geschmacklosen Mist zurückkehrt.
Ich hab jetzt ein wenig überlegt, aber irgendwas geschmackvolles hab ich aus USA noch nie bekommen, ausser vielleicht einem gereiften Prime-Beef.
Und ausserdem, um mal wieder zur Wurscht zurückzukehren, wer um alles in der Welt ist irgendwann mal auf die grandiose Idee gekommen, ein Schwein durch den Fleischwolf zu drehen und es danach dann wieder in seinen eigenen Darm zu pressen um es auf einen Grill zu legen?
Ja, da scheint mir Sir Yos'ens Krautwurscht eine zumindest humane Alternative zu sein. Probiert hingegen hab ich sie nocht nie.
https://www.genussregion-oberfranken...en/krautwurst/
Nachdem wir uns leicht vom Schweinsbraten entfernt haben, erlaube ich mir, auf eine wenig bekannte bayerische Variante des Würstespektrums aufmerksam zu machen: die Krautwurst.
Man findet sie in zwei eng begrenzten Gebieten, die zu den eher unspektakulären Regionen Deutschlands gehören. Einmal der Steigerwald, und dann Teile von Oberfranken und die Oberpfalz, wegen ihrer Armut auch Stoapfalz (Steine-Pfalz) genannt.
Krautwürste gibt es in einem Gebiet, das ungefähr von Sulzbach-Rosenberg, Bayreuth und Bamberg begrenzt wird. In Amberg ist sie schon weniger bekannt. Weil Fleisch in der armen Oberpfalz eher ein Luxus war, wurden die Würste mit Leber und mehr oder weniger gekochtem Weißkraut gestreckt und kräftig gewürzt.
Krautwürscht gibt es von Oktober bis März, geräuchert oder roh. Für mich gehören sie zum festen Bestandteil des Speiseplans. Leider habe ich noch keinen Biometzger gefunden, der Krautwürste herstellt.
Da ich den Steigerwald nicht kenne, kann ich über die dortige Variante nichts sagen.
Die Metzgereien Lotter und Bär (Stadtmitte) in Sulzbach-Rosenberg sind gute Quellen.
Man brät die Krautwürscht an und isst sie mit Kartoffeln und Kraut.
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