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Alt  03.09.2003, 16:56   # 1
dolly23
die offenherzige
 
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Beiträge: 5.677


dolly23 ist offline
Arrow Lyrik - Poesie

Orpheus. Eurydike. Hermes


Das war der Seelen wunderliches Bergwerk.
Wie stille Silbererze gingen sie
als Adern durch sein Dunkel. Zwischen Wurzeln
entsprang das Blut, das fortgeht zu den Menschen,
und schwer wie Porphyr sah es aus im Dunkel.
Sonst war nichts Rotes.

Felsen waren da
und wesenlose Wälder. Brücken über Leeres
und jener große graue blinde Teich,
der über seinem fernen Grunde hing
wie Regenhimmel über einer Landschaft.
Und zwischen Wiesen, sanft und voller Langmut,
erschien des einen Weges blasser Streifen,
wie eine lange Bleiche hingelegt.

Und dieses einen Weges kamen sie.

Voran der schlanke Mann im blauen Mantel,
der stumm und ungeduldig vor sich aussah.
Ohne zu kauen fraß sein Schritt den Weg
in großen Bissen; seine Hände hingen
schwer und verschlossen aus dem Fall der Falten
und wußten nicht mehr von der leichten Leier,
die in die Linke eingewachsen war
wie Rosenranken in den Ast des Ölbaums.
Und seine Sinne waren wie entzweit:
indes der Blick ihm wie ein Hund vorauslief,
umkehrte, kam und immer wieder weit
und wartend an der nächsten Wendung stand, -
blieb sein Gehör wie ein Geruch zurück.
Manchmal erschien es ihm als reichte es
bis an das Gehen jener beiden andern,
die folgen sollten diesen ganzen Aufstieg.
Dann wieder wars nur seines Steigens Nachklang
und seines Mantels Wind was hinter ihm war.
Er aber sagte sich, sie kämen doch;
sagte es laut und hörte sich verhallen.
Sie kämen doch, nur wärens zwei
die furchtbar leise gingen. Dürfte er
sich einmal wenden (wäre das Zurückschaun
nicht die Zersetzung dieses ganzen Werkes,
das erst vollbracht wird), müßte er sie sehen,
die beiden Leisen, die ihm schweigend nachgehn:

Den Gott des Ganges und der weiten Botschaft,
die Reisehaube über hellen Augen,
den schlanken Stab hertragend vor dem Leibe
und flügelschlagend an den Fußgelenken;
und seiner linken Hand gegeben: sie.

Die So-geliebte, daß aus einer Leier
mehr Klage kam als je aus Klagefrauen;
daß eine Welt aus Klage ward, in der
alles noch einmal da war: Wald und Tal
und Weg und Ortschaft, Feld und Fluß und Tier;
und daß um diese Klage-Welt, ganz so
wie um die andre Erde, eine Sonne
und ein gestirnter stiller Himmel ging,
ein Klage-Himmel mit entstellten Sternen - :
Diese So-geliebte.

Sie aber ging an jenes Gottes Hand,
den Schrittbeschränkt von langen Leichenbändern,
unsicher, sanft und ohne Ungeduld.
Sie war in sich, wie Eine hoher Hoffnung,
und dachte nicht des Mannes, der voranging,
und nicht des Weges, der ins Leben aufstieg.
Sie war in sich. Und ihr Gestorbensein
erfüllte sie wie Fülle.
Wie eine Frucht von Süßigkeit und Dunkel,
so war sie voll von ihrem großen Tode,
der also neu war, daß sie nichts begriff.

Sie war in einem neuen Mädchentum
und unberührbar; ihr Geschlecht war zu
wie eine junge Blume gegen Abend,
und ihre Hände waren der Vermählung
so sehr entwöhnt, daß selbst des leichten Gottes
unendlich leise, leitende Berührung
sie kränkte wie zu sehr Vertraulichkeit.

Sie war schon nicht mehr diese blonde Frau,
die in des Dichters Liedern manchmal anklang,
nicht mehr des breiten Bettes Duft und Eiland
und jenes Mannes Eigentum nicht mehr.

Sie war schon aufgelöst wie langes Haar
und hingegeben wie gefallner Regen
und ausgeteilt wie hundertfacher Vorrat.

Sie war schon Wurzel.

Und als plötzlich jäh
der Gott sie anhielt und mit Schmerz im Ausruf
die Worte sprach: Er hat sich umgewendet -,
begriff sie nichts und sagte leise: Wer?

Fern aber, dunkel vor dem klaren Ausgang,
stand irgend jemand, dessen Angesicht
nicht zu erkennen war. Er stand und sah,
wie auf dem Streifen eines Wiesenpfades
mit trauervollem Blick der Gott der Botschaft
sich schweigend wandte, der Gestalt zu folgen,
die schon zurückging dieses selben Weges,
den Schritt beschränkt von langen Leichenbändern,
unsicher, sanft und ohne Ungeduld.

Aus: Neue Gedichte (1907)

Rainer Maria Rilke
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KOMMENTARE und ANTWORTEN dazu...
Alt  08.09.2003, 15:07   # 75
hecht_19
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hecht_19 ist offline
Klaus-D. Heid

*Mal etwas Ernstes*

Die Hure

Bin ich der Dreck an Euren Stiefeln?
Bin ich der Kot, der daran klebt?
Bin ich ein Nichts, das keinen Wert hat?

Bin ich ein Wesen, das noch lebt?

Bin ich die Sünde zum Verachten?
Bin ich nur Fleisch für Jedermann?
Bin ich zu billig für das Leben?

Darf ich nicht weinen, wenn ich kann?

Bin ich nur Ware, die Ihr mustert?
Bin ich das Vieh, das jeder schlägt?
Bin ich der Tumor Eurer Seelen?

Bin ich nicht Frau, die Trauer trägt?

Bin ich der Mist auf Euren Haufen?
Bin ich das Unglück dieser Welt?
Bin ich der Trog an euren Näpfen?

Bin ich der Lohn für Euer Geld?

Bin ich das Kreuz für Eure Nägel?
Bin ich das Loch der Phantasie?
Bin ich das Bett für Eure Lüste?

Und warum liebt man mich

dann nie?
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Alt  08.09.2003, 08:48   # 74
hecht_19
.
 
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hecht_19 ist offline
Sidonie Grünwald-Zerkowitz

Guten Morgen!

Was mich so früh denn täglich zwingt
Auf, fort vom weichen Pfühle?
- Das Morgenrot, drin, wann es winkt,
Ich Dich, Lieb, seh' und fühle!

Wann Morgenrot ins Stübchen schlich
Die Lider mir zu erschließen,
Im süßen Morgentraum mein' ich,
Du seist es und kämst, um mich zu grüßen!

Dann stürz' ich dem Tag entgegen voll Lust,
Der Dich so früh bracht wieder
Meinem Seelenaug', - und meiner Brust
Entschäumen dann Jubellieder!
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Alt  07.09.2003, 11:40   # 73
spok
 
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Beiträge: 3.821


spok ist offline
@ T_Fritz

Ist es aber nicht. Ist "Berliner Volksmund".
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Alt  07.09.2003, 10:57   # 72
Reiner2
Realist
 
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Reiner2 ist offline
Joseph Freiherr von Eichendorff

In Danzig
1842


Dunkle Giebel, hohe Fenster,
Türme tief aus Nebeln sehn,
Bleiche Statuen wie Gespenster
Lautlos an den Türen stehn.

Träumerisch der Mond drauf scheinet,
Dem die Stadt gar wohl gefällt,
Als läg zauberhaft versteinet
Drunten eine Märchenwelt.

Ringsher durch das tiefe Lauschen,
Über alle Häuser weit,
Nur des Meeres fernes Rauschen -
Wunderbare Einsamkeit!

Und der Türmer wie vor Jahren
Singet ein uraltes Lied:
Wolle Gott den Schiffer wahren,
Der bei Nacht vorüberzieht!
__________________
Wenn man die Natur einer Sache durchschaut hat, werden die Dinge berechenbar.
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Alt  07.09.2003, 05:14   # 71
BLiebig
Römpömpöm
 
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BLiebig ist offline
Mein Freund, der Baum

Wo eine Mütze
Da ist auch ein Zipfel
Wo ein Berg ist
Da ist auch ein Gipfel
Und wo ein Baum
Da ist auch ein Wipfel
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Alt  07.09.2003, 02:22   # 70
T_Fritz
the Cat
 
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T_Fritz ist offline
Noch'n Gedicht?

He spok, hört sich an wie H. Erhardt!

Fritz
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Alt  06.09.2003, 23:52   # 69
spok
 
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Beiträge: 3.821


spok ist offline
Im Herbst,
da fallen die Blätter.
Im Frühjahr dann
sind sie alle wieder dran.
Kiek mal an!
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Alt  06.09.2003, 16:01   # 68
soiled Dove
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Beiträge: 5.998


soiled Dove ist offline
Eines Tages werde ich dir ein Gedicht schreiben

Eines Tages werde ich dir ein Gedicht schreiben,
das weder die Luft erwähnt noch die Nacht,
ein Gedicht, das die Namen der Blumen auslässt,
in dem es keinen Jasmin und keine Magnolien gibt.

Eines Tages werde ich dir ein Gedicht schreiben ohne Vögel
und Quellen, ein Gedicht, das das Meer umgeht
und das nicht in die Sterne schaut.

Eines Tages werde ich dir ein Gedicht schreiben,
das sich darauf beschränkt, mit den Fingern über deine Haut zu fahren,
und das deinen Blick in Worte verwandelt.
Ohne Vergleiche, ohne Metaphern, eines Tages werde ich dir
ein Gedicht schreiben, das nach dir riecht,
ein Gedicht mit dem Rhythmus deines Pulses,
mit der Kraft, dem Druck deiner Umarmung.
Eines Tages werde ich dir ein Gedicht schreiben,

den Gesang meines Glücks.

Darío Jaramillo Agudelo

--------------------------------------------------------------------------------

Algun dia te escribire un poema que no
mencione el aire ni la noche;
un poema que omita los nombres de las flores,
que no tenga jazmines o magnolias.

Algun dia te escribire un poema sin pajaros,
sin fuentes, un poema que eluda el mar
y que no mire a las estrellas.

Algun dia te escribire un poema que se limite
a pasar los dedos por tu piel
y que convierta en palabras tu mirada.
Sin comparaciones, sin metaforas,
algun dia escribire un poema que huela a ti,
un poema con el ritmo de tus pulsaciones,
con la intensidad estrujada de tu abrazo.
Algun dia te escribire un poema,

el canto de mi dicha.
__________________
Der gute Ruf einer Frau beruht auf dem Schweigen mehrerer Männer

Maurice Chevalier
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Alt  06.09.2003, 13:53   # 67
-
 

Beiträge: n/a


William Butler Yeats

Die Seeinsel von Innisfree

Ich werde mich jetzt erheben und nach Innisfree gehen,
Dort eine kleine Hütte bauen,
aus Lehm und Geflecht gemacht;
Neun Reihen Bohnen werde ich dort haben,
einen Korb für die Honigbiene,
Und allein werde ich dort leben in bienenlauter Lichtung.
Und ich werde dort etwas Frieden haben,
denn der Friede sinkt langsam herab
Von den Schleiern des Morgens zu dem Ort,
an dem die Grille singt;
Die Mitternacht ist dort ganz Schimmer,
der Mittag violettes Glühen
Und der Abend voller Hänflingschwingen.
Ich werde mich jetzt erheben und gehen,
denn immer, bei Nacht und Tag,
Höre ich das Wasser des Sees leise ans Ufer schlagen;
Während ich auf dem Fahrweg stehe oder auf grauem Pflaster,
Höre ich es tief im Herzensinnern.

The Lake Isle of Innisfree (1892)
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Alt  06.09.2003, 13:44   # 66
-
 

Beiträge: n/a


Hermann Hesse

Bhagavad Gita

Wieder lag ich schlaflos Stund um Stund,
Unbegriffenen Leids die Seele voll und wund.

Brand und Tod sah ich auf Erden lodern,
Tausende unschuldig leiden, sterben, modern.

Und ich schwor dem Kriege ab im Herzen
Als dem blinden Gott sinnloser Schmerzen.

Sieh, da klang mir in der Stunde trüber
Einsamkeit Erinnerung herüber,

Und es sprach zu mir den Friedensspruch
Ein uraltes indisches Götterbuch:

»Krieg und Friede, beide gelten gleich,
Denn kein Tod berührt des Geistes Reich.

Ob des Friedens Schale steigt, ob fällt,
Ungemindert bleibt das Weh der Welt.

Darum kämpfe du und lieg nicht stille;
Daß du Kräfte regst, ist Gottes Wille!

Doch ob dein Kampf zu tausend Siegen führt,
Das Herz der Welt schlägt weiter unberührt.
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Alt  06.09.2003, 07:57   # 65
Filtertüte
Mathe-Masochist
 
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Filtertüte ist offline
Einsam geh ich durch die Gassen,
durch den Regen, durch die Nacht.
Warum hast du mich verlassen?
Warum hast du das gemacht?!?

Nichts bleibt mir, als mich zu grämen.
Gestern sprang ich in den Bach,
um das Leben mir zu nehmen
- doch der Bach war viel zu flach.

Einsam geh ich durch den Regen,
und ganz feucht ist mein Gesicht.
Nicht allein des Regens wegen.
Nein, davon alleine nicht.

Wo bleibt Tod im schwarzen Kleide?!?
Wo bleibt Tod und tötet mich?!?
Oder besser noch, uns beide!!!!!
Oder besser, erst mal dich...

Heinz Erhardt
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Alt  06.09.2003, 00:32   # 64
soiled Dove
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soiled Dove ist offline
Weil du nicht da bist

Weil du nicht da bist, sitze ich und schreibe
All meine Einsamkeit auf dies Papier.
Ein Fliederzweig schlägt an die Fensterscheibe.
Die Maiennacht ruft laut. Doch nicht nach mir.

Weil du nicht bist, ist der Bäume Blühen,
Der Rosen Duft vergebliches Bemühen,
Der Nachtigallen Liebesmelodie
Nur in Musik gesetzte Ironie.

Weil du nicht da bist, flücht ich mich ins Dunkel.
Aus fremden Augen starrt die Stadt mich an
Mit grellem Licht und lärmendem Gefunkel,
Dem ich nicht folgen, nicht entgehen kann.

Hier unterm Dach sitz ich beim Lampenschirm;
Den Herbst im Herzen, Winter im Gemüt.
November singt in mir sein graues Lied.
»Weil du nicht da bist« flüstert es im Zimmer.

»Weil du nicht da bist« rufen Wand und Schränke,
Verstaubte Noten über dem Klavier.
Und wenn ich endlich nicht mehr an dich denke,
Die Dinge um mich reden nur von dir.

Weil du nicht da bist, blättre ich in Briefen
Und weck vergilbte Träume, die schon schliefen.
Mein Lachen, Liebster, ist dir nachgereist.
Weil du nicht da bist, ist mein Herz verwaist.


Mascha Kaleko
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Maurice Chevalier
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Alt  06.09.2003, 00:31   # 63
soiled Dove
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soiled Dove ist offline
Erkenne Dich selbst bedeutet nicht:

Beobachte Dich. Beobachte Dich ist das Wort der Schlange. Es bedeutet: Mache Dich zum
Herrn Deiner Handlungen. Nun bist Du es aber schon, bist Herr
Deiner Handlungen. Das Wort bedeutet also: Verkenne Dich!
Zerstöre Dich! also etwas Böses und nur wenn man sich sehr tief
hinabbeugt, hört man auch sein Gutes, welches lautet: "um Dich
zu dem zu machen, der Du bist."


Franz Kafka
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Maurice Chevalier
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Alt  06.09.2003, 00:28   # 62
soiled Dove
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soiled Dove ist offline
Kennst du das auch?

Kennst du das auch, daß manchesmal
Inmitten einer lauten Lust,
Bei einem Fest, in einem frohen Saal,
Du plötzlich schweigen und hinweggehn mußt?

Dann legst du dich aufs Lager ohne Schlaf
Wie Einer, den ein plötzlich Herzweh traf;
Lust und Gelächter ist verstiebt wie Rauch,
Du weinst, weinst ohne Halt - Kennst du das auch?


Hermann Hesse
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Maurice Chevalier
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Alt  06.09.2003, 00:16   # 61
soiled Dove
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soiled Dove ist offline
An meine Mutter

Ich bins gewohnt, den Kopf recht hoch zu tragen,
Mein Sinn ist auch ein bißchen starr und zähe;
Wenn selbst der König mir ins Antlitz sähe,
Ich würde nicht die Augen niederschlagen.
Doch, liebe Mutter, offen will ichs sagen:
Wie mächtig auch mein stolzer Mut sich blähe,
In deiner selig süßen, trauten Nähe
Ergreift mich oft ein demutvolles Zagen.

Ist es dein Geist, der heimlich mich bezwinget,
Dein hoher Geist, der alles kühn durchdringet,
Und blitzend sich zum Himmelslichte schwinget?

Quält mich Erinnerung, daß ich verübet
So manche Tat, die dir das Herz betrübet?
Das schöne Herz, das mich so sehr geliebet?

Heinrich Heine: Buch der Lieder
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Maurice Chevalier
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Alt  05.09.2003, 21:51   # 60
don_martin
 
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don_martin ist offline
Nachdem sich das Jahr ja bald dem Ende entgegenneigt, hier ein ganz besonderer Klassiker:



Advent

Es blaut die Nacht, die Sternlein blinken,
Schneeflöcklein leis herniedersinken.

Auf Edeltännleins grünem Wipfel
häuft sich ein kleiner weisser Zipfel.
Und dort vom Fenster her durchbricht
den dunklen Tann ein warmes Licht.

Im Forsthaus kniet bei Kerzenschimmer
die Försterin im Herrenzimmer.
In dieser wunderschönen Nacht
hat sie den Förster umgebracht.

Er war ihr bei des Heimes Pflege
seit langer Zeit schon sehr im Wege.
So kam sie mit sich überein:
am Niklasabend muss es sein.

Und als das Rehlein ging zur Ruh',
das Häslein tat die Augen zu,
erlegte sie direkt von vorn
den Gatten über Kimm und Korn.

Vom Knall geweckt rümpft nur der Hase
zwei-, drei-, viermal die Schnuppernase
und ruhet weiter süß im Dunkeln,
derweil die Sternlein traulich funkeln.
Und in der guten Stube drinnen
da läuft des Försters Blut von hinnen.

Nun muss die Försterin sich eilen,
den Gatten sauber zu zerteilen.
Schnell hat sie ihn bis auf die Knochen
nach Waidmanns Sitte aufgebrochen.
Voll Sorgfalt legt sie Glied auf Glied
(was der Gemahl bisher vermied) -,
behält ein Teil Filet zurück
als festtägliches Bratenstück
und packt zum Schluss, es geht auf vier
die Reste in Geschenkpapier.

Da tönt's von fern wie Silberschellen,
im Dorfe hört man Hunde bellen.
Wer ist's, der in so tiefer Nacht
im Schnee noch seine Runde macht?

Knecht Ruprecht kommt mit goldnem Schlitten
auf einem Hirsch herangeritten!
"He, gute Frau, habt ihr noch Sachen,
die armen Menschen Freude machen?"

Des Försters Haus ist tief verschneit,
doch seine Frau steht schon bereit:
"Die sechs Pakete, heil'ger Mann,
's ist alles, was ich geben kann."

Die Silberschellen klingen leise,
Knecht Ruprecht macht sich auf die Reise.
Im Försterhaus die Kerze brennt,
ein Sternlein blinkt - es ist Advent

Loriot
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Alt  05.09.2003, 13:19   # 59
dolly23
die offenherzige
 
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dolly23 ist offline
Wilhelm Busch

»Ich meine doch«, so sprach er mal,
»Die Welt ist recht pläsierlich.
Das dumme Geschwätz von Schmerz und Qual
Erscheint mir ganz ungebührlich.
Mit reinem kindlichem Gemüt
Genieß' ich, was mir beschieden,
Und durch mein ganzes Wesen zieht
Ein himmlischer Seelenfrieden.«

Kaum hat er diesen Spruch getan -
Aujau -, so schreit er kläglich.
Der alte hohle Backenzahn
Wird wieder mal unerträglich.
__________________
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Alt  05.09.2003, 13:13   # 58
hecht_19
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hecht_19 ist offline
Eduard Mörike (1830)

An die Geliebte

Wenn ich, von deinem Anschaun tief gestillt,
Mich stumm an deinem heilgen Wert vergnüge,
dann hör ich recht die leisen Atemzüge
Des Engels, welcher sich in dir verhüllt.

Und ein erstaunt, ein fragend Lächeln quillt
Auf meinen Mund, ob mich kein Traum betrüge,
Daß nun in dir, zu ewiger Genüge,
Mein kühnster Wunsch, mein einzger, sich erfüllt?

Von Tiefe dann zu Tiefen stürzt mein Sinn,
Ich höre aus der Gottheit nächtger Ferne
Die Quellen des Geschicks melodisch rauschen.

Betäubt kehr ich den Blick nach oben hin,
Zum Himmel auf - da lächeln alle Sterne;
Ich kniee, ihrem Lichtgesang zu lauschen.
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Alt  05.09.2003, 13:03   # 57
dolly23
die offenherzige
 
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dolly23 ist offline
Nähe des Geliebten

Ich denke dein, wenn mir der Sonne Schimmer
vom Meere strahlt;
Ich denke dein, wenn sich des Mondes Flimmer
In Quellen malt.
Ich sehe dich, wenn auf dem fernen Wege
Der Staub sich hebt;
In tiefer Nacht, wenn auf dem schmalen Stege
Der Wandrer bebt.

Ich höre dich, wenn dort mit dumpfem Rauschen
Die Welle steigt.
Im stillen Haine geh' ich oft zu lauschen,
Wenn alles schweigt.

Ich bin bei dir; du seist auch noch so ferne,
Du bist mir nah!
Die Sonne sinkt, bald leuchten mir die Sterne.
O, wärst du da!


(Johann Wolfgang von Goethe)
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Alt  05.09.2003, 12:36   # 56
dolly23
die offenherzige
 
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dolly23 ist offline
Überlass es der Zeit

Erscheint dir etwas unerhört,
Bist du tiefsten Herzens empört,
Bäume nicht auf, versuchs nicht mit Streit,
Berühr es nicht, überlass es der Zeit.

Am ersten Tage wirst du feige dich schelten,
Am zweiten lässt du dein Schweigen schon gelten,
Am dritten hast du's überwunden;
Alles ist wichtig nur auf Stunden,
Ärger ist Zehrer und Lebensvergifter,
Zeit ist Balsam und Friedensstifter.

Theodor Fontane
(1819-1898 )
__________________
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Alt  05.09.2003, 07:33   # 55
hecht_19
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hecht_19 ist offline
Eugen Roth

Das Schaf

Ein Mensch, der einen andern traf,
geriet in Zorn und sagte "Schaf"!

Der andre sprach: "Es wär´ Ihr Glück,
Sie nähmen dieses `Schaf` zurück!"

Der Mensch jedoch erklärte "Nein!"
Er säh dazu den Grund nicht ein.

Das Schaf, dem einen nicht willkommen,
vom andren nicht zurückgenommen,
steht seitdem, herrenlos und dumm
und traurig in der Welt herum
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Alt  04.09.2003, 22:06   # 54
Doktor Nonsens
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Beiträge: 21.631


Doktor Nonsens ist offline
Ja, dieser Hinweis hat noch gefehlt. Schreibt Linda doch auch selbst gelegentlich reine Poesie...
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Alt  04.09.2003, 19:59   # 53
spok
 
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Beiträge: 3.821


spok ist offline
Arbeiter der Stirn

Ein Mensch sitzt kummervoll und stier
Vor einem weißen Blatt Papier
Jedoch vergeblich ist das Sitzen -
Auch wiederholtes Bleistiftspitzen
Schärft statt des Geistes nur den Stift.
Selbst der Zigarre bittres Gift,
Kaffee gar, kannenvoll geschlürft,
Den Geist nicht aus den Tiefen schürft,
Darinnen er gemein verbockt,
Höchst unzugänglich einsam hockt.
Dem Menschen kann es nicht gelingen,
Ihn auf das leere Blatt zu bringen.
Der Mensch erkennt, daß es nichts nützt,
Wenn er den Geist an sich besitzt,
Weil Geist uns ja erst Freude macht,
Wenn er zu Papier gebracht.

Eugen Roth


Und dann möchte ich nicht unerwähnt lassen, dass auch Forumsmitglieder selbst schon eifrige Dichter waren:
Lindas Poesiealbum
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Alt  04.09.2003, 19:28   # 52
dolly23
die offenherzige
 
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Beiträge: 5.677


dolly23 ist offline
Wilhelm Busch

Die Selbstkritik hat viel für sich

Die Selbstkritik hat viel für sich.
Gesetzt den Fall, ich tadle mich:
So hab ich erstens den Gewinn,
Dass ich so hübsch bescheiden bin;
Zum zweiten denken sich die Leut,
Der Mann ist lauter Redlichkeit;
Auch schnapp ich drittens diesen Bissen
Vorweg den andern Kritiküssen;
Und viertens hoff ich außerdem
Auf Widerspruch, der mir genehm.
So kommt es denn zuletzt heraus,
Dass ich ein ganz famoses Haus.

__________________
over aaaaaaaaaaaaand OUT
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Alt  04.09.2003, 19:19   # 51
dolly23
die offenherzige
 
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dolly23 ist offline
Wilhelm Busch

Hund und Katze

Miezel, eine schlaue Katze,
Molly, ein begabter Hund,
Wohnhaft an demselben Platze,
Haßten sich aus Herzensgrund.
Schon der Ausdruck ihrer Mienen,
Bei gesträubter Haarfrisur,
Zeigt es deutlich: Zwischen ihnen
Ist von Liebe keine Spur.

Doch wenn Miezel in dem Baume,
Wo sie meistens hin entwich,
Friedlich dasitzt, wie im Traume,
Dann ist Molly außer sich.

Beide lebten in der Scheune,
Die gefüllt mit frischem Heu.
Alle beide hatten Kleine,
Molly zwei und Miezel drei.

Einst zur Jagd ging Miezel wieder
Auf das Feld. Da geht es bumm.
Der Herr Förster schoß sie nieder.
Ihre Lebenszeit ist um.

Oh, wie jämmerlich miauen
Die drei Kinderchen daheim.
Molly eilt, sie zu beschauen,
Und ihr Herz geht aus dem Leim.

Und sie trägt sie kurz entschlossen
Zu der eignen Lagerstatt,
Wo sie nunmehr fünf Genossen
An der Brust zu Gaste hat.

Mensch mit traurigem Gesichte,
Sprich nicht nur von Leid und Streit.
Selbst in Brehms Naturgeschichte
Findet sich Barmherzigkeit.
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over aaaaaaaaaaaaand OUT
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