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Alt  09.11.2013, 12:32   # 1
kuching
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Fernsehserien sind die besseren Spielfilme??!!

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Vorbemerkung

Eine gewagte These, dummes Geschwätz oder doch wenigstens zum Teil richtig? Jedenfalls lässt sich sagen, dass es seit einiger Zeit ein paar sehr gut gemachte Serien gibt, die nicht von zweitklassigen Autoren, Regisseuren und Schauspielern produziert wurden und, es gibt zumindest in den USA einen Trend hin zu Kabel-Produktionen. Woran liegt das wohl? Ein Zitat dazu (Quelle mir unbekannt):

Solche Filme wie «The Bridge» oder zum Beispiel auch «Breaking Bad» werden einfach nicht mehr im Kinoformat gemacht. Die amerikanischen Studios machen Blockbuster und Komödien, die sich gut verkaufen, aber intime Charakter-Dramen werden nicht mehr fürs Kino gemacht. Es gibt einen riesen Trend zum Kabel. Für normale Fernsehserien werden ungefähr neun Monate im Jahr gedreht für 22 Episoden, wir machen 13 Folgen und arbeiten vier Monate, also quasi wie bei einem Film.

Es gibt also nicht wenige Fälle, in denen die üblichen 100 – 120 Minuten auf der Kinoleinwand nicht ausreichen um einen Charakter vollständig zu entwickeln und zu vermeiden, dass die Figuren etwas holzschnittartig daher kommen. Ein weiterer (Zeit-)Vorteil ist sicher, dass sich parallele, weitere Erzählstränge einbauen lassen, die nicht nur angerissen werden können, sondern eine eigene Geschichte in der Geschichte darstellen. Ganz besonders geglückt ist das meines Erachtens nach in der dänischen Polit-Serie „Borgen“ (lief bei uns auf Arte), die neben der reinen Story des Aufstiegs einer Politikerin z.B. auch die Geschichte „Was ist seriöser politischer Journalismus?“ einbaute. Da bietet die Serie genug Zeit, das nicht nur mal eben so kurz anzureißen, sondern wirklich zu beleuchten.

Ähnliches ist auch bei "The Bridge – America" gelungen. Ein paar (gute) Serien werden nun nicht verhindern, dass ich weiter mit Begeisterung ins Kino gehen werde. Es gibt Stoffe und deren Bilder, die einfach nur im Kino funktionieren, die eine große Leinwand und eventuell ein größeres Budget brauchen, die eben gemacht sind für 120 oder von mir aus auch für 180 Minuten, wenn sie denn nicht durch den Schnitt noch „verstümmelt“ werden („Apokalypse Now Redux“ , die Langfassung von Francis Ford „God“ Coppola, gewinnt z.B. durch die Sequenzen mit den Franzosen und der unrühmlichen Szenen mit den Playboy-Bunnies noch einmal so richtig an Schärfe).

The Bridge – America

Die Serie ist eine Adaption der dänisch-schwedisch-deutschen Produktion „Die Brücke – Transit in den Tod“ in der die Öresund-Brücke die Rolle spielt, die hier in der amerikanisch Fassung eben „The Bridge of the Americas“ (Plural!) ist. Produzenten: Meredith Stiehm („Homeland“) und u.a. Lars Blomgren (dänisches Original)

Auf jeden Fall passt der eigens für die Serie geschriebene Song von Ryan Bingham „Until I´m one with you" bestens für den Schauplatz in den USA.

https://www.youtube.com/watch?v=LiW5dozlQcw

Leider ist im Netz nirgends der Vorspann untermalt mit dem Song zu finden. Schon im Vorspann beginnt der Zuschauer etwas zu ahnen von den großen Gegensätzen an der Grenze, allein diese Umsetzung ist schon das Zuschauen wert.

Die Geschichte

Auf der „Bridge of the Americas“, genau auf der Grenze zwischen Ciudad Juárez und El Paso wird eine – wie sich kurze Zeit später herausstellt – zweigeteilte Frauenleiche gefunden: der Oberkörper einer amerikanischen Richterin, die streng gegen die mexikanischen Einwanderer vorgeht und der Unterkörper einer der vielen vermissten mexikanischen Frauen, die vor Monaten bereits spurlos verschwunden ist. Der mexikanische Ermittler Marco Ruiz (Chihuahua State Police) und Sonya Cross (El Paso PD) ermitteln zusammen und suchen nach dem Mörder, der ein Serienkiller ist – allerdings nicht nach dem üblichen Muster.

Neben der eher konventionellen „Whodunit?“-Geschichte spielt die politische Dimension des Falles eine besondere Rolle und es ist als ein absoluter Glücksgriff der Produzenten, dass sie die adaptierte Geschichte eben an diese Grenze gelegt haben. Bis heute sind Hunderte Frauen in Ciudad Juárez vermisst und ermordet worden, meistens junge Frauen, die in den grenznahen Fabriken internationaler Konzerne arbeiten.

Zitat aus Wiki:

Als Hintergrund für die Frauenmorde gilt allgemein der von Ciudad Juárez von den Gangs organisierte internationale Menschenhandel mit jungen Frauen für die Prostitution. Die Frauen werden dabei nach der Entführung zumeist geschlagen, mit Drogen hörig gemacht und ihren Familien entwöhnt. Frauen, die sich auch dann noch nicht auf ein neues Leben als Prostituierte einlassen wollen, werden getötet und entsorgt, insbesondere um die anderen Frauen abzuschrecken.
Andererseits kommen viele Frauen auch als Drogenkuriere um, wenn sie von konkurrierenden Kartellen aufgegriffen werden. Oft werden in Mexiko noch viele Jahre später Massengräber mit den Leichen lange vermisster Personen gefunden. Verbreitet ist bei Drogenkartellen auch die völlige Auflösung der Leichen in Säure, wie z. B. hundertfach durchgeführt durch das verhaftete Tijuana-Kartellmitglied Santiago Meza Lopez.
Aus Sicht der mexikanischen Justiz gibt es keine spezielle Frauenmordserie. Es gibt nur die sehr zahlreichen weiblichen Opfer im mexikanischen Drogenkrieg, die im Hinblick auf die Vermisstenzahlen bis heute nicht nachgelassen haben. Seit die Jugendstrafen für Mord ab 2012 verdreifacht wurden, ist die Zahl der Frauenopfer drastisch zurückgegangen.


Wenn eine Amerikanerin ermordet wird, wird alles getan um das aufzuklären, keiner interessiert sich für die vielen jungen Frauen auf der anderen Seite, die ermordet, entführt, geschändet werden. Das ist so etwas wie die Quintessenz dieser Serie. Natürlich kommen die korrupten mexikanischen Polizisten nicht gut weg. Allerdings, und das sei ausdrücklich erwähnt, die amerikanischen Polizisten bekleckern sich auch nicht Ruhm, ja, sie sind sogar teilweise beteiligt an den Vorgängen jenseits der Grenze. Es ist also keine klassische „Wir-gegen-die-Geschichte“, eher wird hier der Finger in die Wunde gelegt, dass es keinen wirklich interessiert, was da vor sich geht: „How long can El Paso look away?“

Die Grenze, die Brücke und die Wüste spielen eine nicht zu unterschätzende „Hauptrolle“ in der Serie. Die Farben sind satte Braun- und Gelbtöne, die mexikanischen Parts werden zumeist im Original gesprochen und deutsch untertitelt. 13 Folgen à ca. 45 Minuten bedeuten viel Zeit die Charaktere zu entwickeln und fortzuführen, nicht wenige Sequenzen sind kammerspielartig, tot gequatscht wird nichts und wir erfahren einiges über die Vergangenheit und das Innenleben der Protagonisten.

Die Charaktere

Sonya Cross (Diane Kruger) leidet unter dem Asperger Syndrom, einer leichten Form des Autismus. So zeigen vom Asperger Syndrom Betroffene kaum eigene Emotionen, können sich nicht in die Gedankenwelt anderer Menschen hineinversetzen und auch nicht an deren Mimik die jeweilige Gefühlslage ablesen: sie sagen, was sie denken. Es wird in der Serie nie eindeutig gesagt, dass sie diese Erkrankung hat, alles deutet aber daraufhin (Diane Kruger hatte am Set einen Berater, der unter dem Asperger Syndrom leidet). Ihr „väterlicher“ Mentor Lt. Hank Wade beschützt und „betreut“ sie und ist auf eine besondere Weise mit dem Schicksal von Sonya und ihrer Schwester verbunden. Alles das ergibt sich im weiteren Verlauf der Serie. Sonya ist eine akribische und detailverliebte Arbeiterin und hat von daher mit

Marco Ruiz (Demián Bechir) so manches Mal ihre Schwierigkeiten. Marco ist ein (der letzte?) aufrechte Bulle auf der mexikanischen Seite, ein gemütlicher Brummbär mit Familie, der die Finger von den Röcken nicht lassen kann und sich in dem Feld der Korruption und unseriösen Angeboten zu behaupten versucht.

Lt. Hank Wade (Ted Levine) ist der gütige Polizeichef, menschlich, kollegial, beschützend, bedächtig, das große Ganze im Blick habend und zugleich der Mentor von Sonya. Er weiß wie es läuft und er behält den Überblick. Jedenfalls ist er das krasse Gegenteil der mit Klischees beladenen Vorstellungen über einen texanischen Polizisten. Die gibt es nämlich auch in der Serie.

Charlotte Millwright (Annabeth Gish) ist ein ehemaliges Escort-Girl aus Florida, deren Mann stirbt und ihr ein Anwesen hinterlässt. Auch sie muss erkennen, dass das Leben nun besondere Herausforderungen an sie stellt und sie mit „Aufgaben“ konfrontiert, die sie so nicht erwartet hatte. Ihr Anwesen spielt eine besondere Rolle in diesem Grenzgebiet und ist ein weiteres Detail an dieser so mörderischen Grenze.

Ihr zur Seite steht in erster Linie ihr Angestellter Cesar (Alejandro Patino), die gute und wissende Seele des Hauses, der die Entwicklung von Charlotte nicht unbedeutend mit voran treibt.

Daniel Fry (Matthew Lillard) ein versoffenes und zynisches Journalisten-Arschloch und seine junge lesbische Partnerin Adrianne Perez (Emiliy Rios) bilden ein weiteres Paar in der Serie und versuchen den fürchterlichen Vorgängen an der Grenze nachzugehen.

Und da wäre dann noch der unglaublich verschrobene Steven Linder (Thomas M. Wright), ein Helfer der besonderen Sorte, anrührend und mysteriös zugleich, der eine dermaßen präsente und zugleich extrem reduzierte Performance abliefert, dass er für mich – trotz weniger Auftritte – der eigentliche Star der Serie ist. Er verliebt in Eva Guerra (Stephanie Sigman).

Alle „Paare“ sind gegensätzlicher, wie sie es nicht sein könnten, sie kommen sich aber näher, peu à peu und doch nicht zusammen. Dennoch sind es ihre inneren Beziehungen, die sich im Laufe entwickeln, die eben den weiteren Reiz der Serie an sich ausmachen. Wir haben viel Zeit uns auf die Charaktere einzulassen, der Fluss in der Serie ist in gemäßigtem Tempo, die Entwicklung der Protagonisten ist nachvollziehbar und langsam erkennen wir auch die andere Seite der Personen. Sie entwickeln sich fort von ihrer etwas eindimensionalen Einführung in die Geschichte, werden vielschichtiger und lassen so manches Mal eine Seite erkennen, die zunächst nicht zu erwarten war. Das gilt selbst (in Maßen!) für den Kartellboss Fausto Galvan (Ramón Franco). Einzig der mexikanische Polizeichef Capitan Robles (Juan Carlos Cantu) und sein Pendant Hank Wade sind in ihren Rollen „bad guy – good guy“ relativ festgeschrieben.

Natürlich gibt es auch Schwächen in der Serie: verschiedene Regisseure für die Folgen, ein schwächerer Showdown (nicht das Ende der Serie!) und die ein oder andere kleine Länge. Dennoch gibt es eben auch Bilder von epischer Schönheit. Wenn Steven nach Eva sucht und mit anderen mexikanischen Frauen im Wüstensand nach einem möglichen Grab stochert, der Blick der mexikanischen Mutter, die vergebens am Bus auf die Tochter wartet, der Besuch von Sonya bei einem psychisch schwer kranken Mann in der Gefängnisanstalt, der unbeholfen immer die gleichen Bilder malt, die Mauer, an der die „Steckbriefe“ der verschwundenen und vermissten jungen Frauen hängen, das ist – obwohl Fernsehen – ganz großes Kino! Ein paar wenige deftige Gewaltszenen und 2 fürs amerikanische Fernsehen ungewöhnlich deftige Sex-Szenen gibt es auch.

Die Serie wurde von Fox-Channel (Kabel Deutschland) ausgestrahlt, zunächst wöchentlich eine Folge und am letzten WE in einem Rutsch alle Folgen nochmal durch. Man sollte sich - sofern möglich – diese Serien zusammenhängend ansehen, man „vergisst“ sonst zu viel zwischendurch. Die Serie wurde in USA und Deutschland nahezu zeitgleich ausgestrahlt. Sie wird von Fox sicher nochmal wiederholt und demnächst wohl auch auf DVD erscheinen.

Die zweite Staffel ist bereits in Auftrag gegeben, Beginn der Dreharbeiten demnächst.

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Alt  19.01.2020, 14:58   # 114
kuching
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Kurzreviews zu „Unbelievable“ und „When They See Us“ (beide Netflix)

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Beide Serien sind bestimmt keine leichte Vorabendkost, von denen man sich so zwischen der Zubereitung des Abendbrots und der Tagesschau berieseln lässt. Beide Serien handeln von zum Himmel schreienden Ungerechtigkeiten, das Zusehen ist des Öfteren quälend.

Unbelievable

Stell dir vor, du wirst zu Hause vergewaltigt und keiner glaubt dir. Du lässt die ganzen Prozeduren im Krankenhaus über dich ergehen, du musst den (in dem Fall männlichen) Ermittlern wieder und wieder die Geschichte in allen Einzelheiten erzählen, du merkst, dass die Ermittler dir nicht wirklich glauben und schließlich verstrickst du dich irgendwann in kleine Widersprüche. Mit den Nerven fertig und auf Druck widerrufst du deine Geschichte und wirst dann auch noch wegen Falschaussage angeklagt.

Genau das ist Marie Adler (großartig: Kaitlyn Deaver) passiert, der jungen Frau, die in verschiedenen Pflegefamilien aufgewachsen ist und sicher kein einfaches Leben hat. Sie verliert ihren Job, selbst ihre „Vertrauten“ glauben ihr nicht mehr.

Die Serie von Susannah Grant, Ayelet Waldman und Michael Chabon basiert auf der mit dem Pulitzerpreis ausgezeichneten Recherche der Journalisten T. Christian Miller und Ken Armstrong.

Die Serie hat zwei Handlungsstränge: einmal den von Marie und den, als die beiden Ermittlerinnen Grace Rasmusson (Toni Colette) und Karen Duvall (Merrit Weaver) in anderen Vergewaltigungsfällen, die dem von Marie ähneln (das wissen aber nur wir Zuschauer). Die beiden Detectives, nur auf den ersten Blick ein odd couple, gehen die ganze Sache völlig anders an: die weiblichen Opfer werden als Opfer behandelt und nicht als üble Denunzianten oder Erfinder von Straftaten. Es stellt sich heraus, dass es sich um einen Serienvergewaltiger handelt, der akribisch darauf achtet, keine Spuren am Tatort zurückzulassen. Die Opfer sind alt oder jung, dick oder dünn, es gibt kein Muster

Erst ganz zum Schluss finden beide Stränge wieder zueinander. Es mag „Gerechtigkeit“ geben, die seelischen Wunden heilen wohl nie.

Eine starke Serie mit einem starken Ensemble!

Trailer zu „Unbelievable“

https://www.youtube.com/watch?v=QTIkUzkbzQk


When They See Us

Die Serie handelt von dem berühmten Fall der „Central Park Five“.

Am Abend des 19.04.1989, einem milden Frühlingsabend, machen sich ein paar Jugendliche auf in den Central Park. An diesem Abend sollen im Park von knapp 3 Dutzend Jugendlichen Überfälle auf verschieden Personen verübt worden sein.

In dieser Nacht wurde auch Thrisa Meili, die im Park in der Nähe des Grand Reservoirs joggte, überfallen, brutal zusammengeschlagen und vergewaltigt. Sie wurde gegen 01:30 gefunden. Die Polizei verstärkte die Jagd auf die Täter. Schließlich wurden 14 Personen festgenommen und von den wurden 5 Jugendliche angeklagt, einer ein Hispanic und die anderen waren Schwarze.

Verhöre fanden ohne rechtlichen Beistand statt, die Eltern waren nicht dabei und der Erfolgsdruck einer empörten Öffentlichkeit auf die Polizei führte zu massivem Geständnisdruck auf die Jugendlichen, die dem auf Dauer nicht standhalten konnten und Taten gestanden, die sie nicht begangen hatten.

Ava DuVernay hat in der vierteiligen Serie ein beklemmendes Bild des alltäglichen und „strukturellen“ Rassismus in den USA gezeichnet. Die Nacht im Central Park und ihre erzwungenen Aussagen hatten für die Jungen bittere Konsequenzen. Auf die von Vorurteilen, Fehlern und bewussten Manipulationen durchsetzten Ermittlungen folgte ein unfairer Prozess, an dessen Ende Kevin und die anderen für viele Jahre unschuldig ins Gefängnis kamen. Nach ihrer Entlassung ging die Schikane weiter, sie waren nun als Vergewaltiger gebrandmarkt und durften nur in Aushilfsjobs arbeiten.

Die Vierte Folge zeigt den einzig nach Erwachsenrecht Verurteilten in über 90 Minuten und seinen seelischen Verfall im Gefängnis.

Die sog. „Central Park Five“ waren/sind:

Yussuf Salaam, Raymond Santana, Kevin Richardson, Anton McCray, Korey Wise (damals 16 Jahre alt)

Im Jahr 2001 gestand Matias Reyes, ein verurteilter Mörder und lebenslanger Serienvergewaltiger, den Beamten, dass er die Joggerin vergewaltigt hatte. Seine DNA stimmte mit der am Tatort gefundenen überein und er lieferte weitere bestätigende Beweise. Er sagte, er habe die Vergewaltigung allein begangen. (aus Wiki)

In meinen Augen einer der Serien auf Netflix für die gilt: "must have seen!"

Und der jetzige Präsident im Weißen Haus hat damals seitenlange Anzeigen geschaltet, in denen er unverhohlen die Todesstrafe forderte.

Trailer zu „When Thy See Us“

https://www.youtube.com/watch?v=u3F9n_smGWY
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Alt  06.01.2020, 01:15   # 113
staggs
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staggs ist offline
p.s. Auch in Game of Thrones gab es sehr starke Frauen, aber sie waren nicht per se "gut". Da kamen einige Männer besser weg. So weit ich weiß gab es an der Darstellung der Frauen aber wiederum feministische Kritik. Trotzdem: eindimensional war es eher nicht, wenn ich mich nicht irre.
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Alt  06.01.2020, 01:05   # 112
staggs
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staggs ist offline
Highlight für mich auch Lizzy Caplan (halt viel Masters of Sex gesehen). Ansonsten wie in Kuchings Küche bemerkt: die starke Gender-Diskrepanz zwischen "guten", untereinander solidarischen und liebevollen Frauen und in der Mehrzahl "bösen", skrupellosen, kriegslüsternen, vergewaltigenden und folternden Männern ist mir aufs Gemüt geschlagen. Die Nummer mit den starken und guten Frauen geht mir zunehmend auf den Geist. Im neuen "Boot" haben sie das einigermaßen überzogen.
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Alt  05.01.2020, 11:39   # 111
Sabata
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Sabata ist offline
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Vielleicht ist es ja auch ein Beispiel dafür, dass man nicht alles in BLOGs oder IFs verstecken muss.
So ist es daher auch mal was von mir zum Thema!



Hallo Kuching,

da mit Grippe bettlägerig und das am WE hab ich mir von Freitag an bis eben die 8 Teile a 60 Min reingezogen.

Mein Fazit: 1 x ansehen reicht und dann evtl. nochmal in 10 Jahren

Wärend ich "Das Boot" im Directors Cut (hab ich noch auf VHS) die Casette schon fast leierig gespielt habe. Bestimmt in 20 Jahren 15 mal angesehen.

Es ist in den Film zuviel reingepackt: Spanischer Bürgerkrieg, KZ, Resistance, Juden, Folter,Na z i s, Flüchtlinge, Schweizer Banken und Waffenproduzenten, U-Bootkrieg, gute und böse Deutsche (Vergewaltigung der Bedienung), Bombenattentate, der 1. Weltkrieg, Enigma, das Elsass-Thema, die guten Allierten, Radar und Sonar, ein zweifelnder Kapitän, ein intriganter 1WO. Meuterei,Lesben

Die ersten 5 Minuten fangen stark an. Dann fällst ab.

Das Neue Boot hat schon Rostflecke, Schauspieler irgendwie zum Teil alle zu glatt. Austauschbar keine "Marken" wie in das Boot.

Nur die Offizier mit Bärten die anderen täglich rasiert (Das gab es nicht Süßwasser viel zu rar dafür) Neues Boot hat schon Rostflecken. Nur beim Einalufen dann bei einigen spärlicher Bart andere glatt wie ein Babypopo.

Eine 2 Staffel ist in Auftrag. Für lau zu schauen o.k. Im Kino wäre es mir fast zu schade ums Geld.

Ulkig schaue 5 Folgen in Folge von abend bis spät nachts. Dann 6 Folge wechsel zu 7 und Meldung geht auf in der ZDF Mediathek: Ich müste bis 22.00 Uhr warten da ab 16 oder mich registrieren.

Meldung zum Glück beim Folgenwechsel um 21.45 ein. Einfach 15 Min gewartet.

Highlight die hübsche Vermieterin.
Gespielt von Fleur Geffrier 1986 geboren Französin
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"Ich habe viel Geld für Alkohol, Weiber und schnelle Autos ausgegeben. Den Rest hab ich einfach nur verprasst." George Best, britische Fußball-Legende.

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Alt  05.01.2020, 11:25   # 110
~Beelzebub~
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~Beelzebub~ ist offline
Ehrlich gesagt, und was mich schon lange nervt ist, dass sich mittlerweile lauter so junge Möchtegern-Filme/Serienmacher an Kunstwerken der Vergangenheit vergreifen.....

Wie z.B.; Das A-Team; McGyver; Baywatch etc.
Es wäre besser gewesen, sie hätten's gelassen. Da wird nicht mehr verstanden, um was es eigentlich geht:

Als Produzent etwas zu machen und zu schaffen was Spaß macht, für die Macher und das Publikum.....
Das ist mit den jungen Darstellern leider nicht mehr möglich. Sind leider nur noch so aufgeblasene möchtegern Superstars. Die weder Schauspielern, noch was authentisches dartsellen können.
Die alten Charaktere aus den z.B. 80'ern.....das waren noch Kaliber.....
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Alt  05.01.2020, 10:50   # 109
kuching
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kuching ist offline
Das Boot – (Sky, ZDF)

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https://www.youtube.com/watch?v=aKXi7f7AFmU

Kann das funktionieren? Einer der größten deutschen Kinoerfolge mit 6 Oscar-Nominierungen (Regie, Kamera, adaptiertes Drehbuch, Schnitt, Ton und Tonschnitt) und vielen Auszeichnungen wird jetzt als Serie verwurstet? Der Film, der damals in die Kinos kam, war eine deutlich kürzere Version des Director`s Cut, jedoch nichtsdestotrotz bildgewaltig und klaustrophobisch mit dem unvergesslichen Soundtrack von Klaus Doldinger. Für Wolfgang Petersen war der Film der Türöffner für Hollywood, für viele deutsche Schauspieler war es ein ordentlicher Karriereschub.

Ich hatte das Buch von Lothar Günther Buchheim gelesen und den Film mehrmals gesehen. Lange Zeit schon lag die neue Serie im letzten Jahr auf meinem Rechner, bis ich sie mir dann doch angeschaut habe.

Zitat aus der SZ zur Serie:

Wenn man es wagt, einen der größten internationalen Kino- und Fernseherfolge, die je aus Deutschland kamen, neu als Serie zu inszenieren, dann muss das erste Bild sitzen. Das Boot beginnt also so imposant, wie es nur irgendwie geht. Die Kamera schwenkt vom grauen Ozean-Horizont nach unten, bis sie senkrecht auf eine stahlblaugraue See blickt. Vom unteren Bildschirmrand bohrt sich verstörend elegant ein U-Boot Richtung Bildmitte. Schnitt zu einem jungen Seemann, der vom U-Boot-Turm aus durchs Fernglas nach feindlichen Korvetten sucht. Als er es absetzt, springen backbord Delfine aus dem Wasser, gleich einer fröhlichen Eskorte, und entlocken ihm den Anflug eines Lächelns. Kann Krieg so schön sein, darf er das? Natürlich nicht. Achteinhalb Minuten später taumelt das Boot, von einer britischen Wasserbombe getroffen, zum Meeresgrund, sind Dutzende junge Männer tot. An der Wasseroberfläche treibt die Mütze des Delfinfreunds.
Der größte Unterschied zum Film ist natürlich, dass in der Serie ein sehr großer Teil der Handlung an Land spielt, im besetzten Teil Frankreichs und ja, es spielen Frauen mit. Und, die Handlung spielt 1942, also nach der des Films. Natürlich spielt die Serie mit den bekannten Versatzstücken des Films: das „Boot-Thema“ wird immer wieder mal kurz angerissen, ein paar wackelige Kamerafahrten im U-Boot gibt es auch.

Aber ganz so „heldenhaft“ wie im Film geht es nicht zu:

Der eine Handlungsstrang beschäftigt sich mit den Vorgängen auf und um das U-Boot, in dem der „Kaleun“ nicht nur Probleme mit dem Feind, sondern auch mit seinem 1. Offizier hat und später mit einem havarierten, aber geretteten „Kaleun“ eines anderen Bootes.

Der andere Handlungsstrang spielt an Land um eine elsässische Militärübersetzerin, die recht bald in die Schmuggeleien der Resistance und weitere Konflikte verwickelt wird. Eine Anführerin der Resistance-Zelle wird übrigens von der hinreißenden Lizzy Caplan (Masters of Sex) gespielt.

Die Serie ist natürlich schneller, viel schneller als der Film, die Geschichte muss vorangetrieben werden und letztendlich ist die Serie auch mehrdimensionaler durch die verschiedenen Handlungsstränge. Wer die Ur-Version(en) von „Das Boot“ nicht kennt, dem kann ich die Serie empfehlen. Für den, der „Das Boot“ von Petersen kennt, dem kann ich zumindest sagen: die Serie ist okay.

Läuft zurzeit im ZDF und deren Mediathek…

https://www.youtube.com/watch?v=6FlNemUn78U
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Alt  16.09.2019, 15:54   # 108
kuching
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Big Little Lies - Sky/Vox

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Jean Marc Valée („Sharp Objekts“) führt in der 1. Staffel der Miniserie Regie, die auf dem gleichnamigen Roman der Autorin Liane Moriarty basiert und für HBO vom Produzenten und Drehbuchautor David E. Kelly konzipiert wurde.

Die Serie spielt in Monterey („Cannery Row“ John Steinbeck), einem kleinen Ort an der malerisch zerklüfteten Küste des kalifornischen Pazifiks, in der Nähe von Carmel-by-the-Sea (ehemaliger Bürgermeister Clint Eastwood) und Big Sur. Ebenfalls nicht weit entfernt befindet sich der „17-Miles-Drive“ (Pebble Beach), eine traumhaft schöne Küstenstraße mit der wohl meist fotografierten Zypresse der Welt auf einem Felsblock. Wer mal dort war, wird sicher bestätigen können, dass das ein Fleckchen Erde ist, an dem es sich wunderbar leben ließe.

Es ist der Tag der Einschulung und die SUVs der Mütter stehen in der Schlange vor der Schule, um ihre Kinder genau dort abzuladen. Jane Chapman (Shaileine Woodley) ist mit ihrem Sohn Ziggy ganz neu zugezogen und freundet sich gleich mit Madelaine (Reese Witherspoon an), eine zwar gelangweilte, aber wohl durchsetzungsfähige und streitsüchtige, in zweiter Ehe verheiratete Frau. Ihr Ex ist mit Bonnie (Zoë Kravitz) wiederverheiratet. Und zwei weitere Frauen sind mit von der Partie: Renata (Laura Dern), verheiratet und eine Tochter (Amabelle) sowie gerade in den Vorstand von Pay Pal berufen und Celeste (Nicole Kidman), ehemalige Anwältin und verheiratet mit Perry. Sie haben Zwillinge.

Alle Frauen haben Gemeinsamkeiten und das sind die tausend kleinen Lügen, sei es Jane, die zugezogen ist, um den unehelichen Vater zu finden, sei es die gelangweilte Madelaine, die sich nach den großen Gefühlen sehnt oder sei es Celeste, die von ihrem Mann regelmäßig geschlagen wird und das kaum noch verbergen kann. Allen gemein ist wieder das Merkmal der „Helikopter-Mütter“, sehr schön dargestellt, als die kleine Amabelle an ersten Schultag gewürgt wird und vor allen Leuten auf Ziggy als den Übeltäter deutet. Man könnte meinen, nun herrsche Krieg…

Die erste Folge beginnt jedoch mit einem Tatort: das Kostümfest an der Schule hat ein jähes Ende gefunden. Es hat einen Toten gegeben und erst am Schluss, zum Ende der letzten Folge der 1. Staffel, wird das Geheimnis gelüftet wer es war und wer es getan hat. Die eher im Hintergrund laufende Geschichte um das Geheimnis des Toten bildet sozusagen den Kitt für die Geschichte reicher und schöner Frauen an einem traumhaften Ort.

Bis zum Ende hin wird langsam alles klarer und deutlicher und einige von den kleinen und großen Lügen werden entlarvt, gespielt von einem wahrhaft großartigen Ensemble. Warum ich so wenig über die Männer schreibe? Nun, es sind schon die „Montery Five“, die das Ganze tragen.

Leider kann die 2. Staffel das nicht so fortführen. Die meisten Geschichten der einzelnen Frauen verlaufen irgendwie und auch Meryl Streep, die hier zum ersten Mal auftaucht, kann es nicht wirklich retten. Die 2. Staffel kann man sich anschauen, muss man aber nicht zwingend.

Die erste Serie fand ich gut, nur ist an deren Ende eben auch das Buch erzählt. Der große Erfolg hat HBO wohl zu einer Fortführung getrieben.

Die 1. Staffel wurde mehrfach ausgezeichnet. Ausführlichere Rollenbeschreibungen findet man auf Wiki.

https://www.youtube.com/watch?v=YFZcNKzDhYI
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Alt  22.08.2019, 08:13   # 107
kuching
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Vietnam – The Vietnam War – ARTE (deutsche Version), Netflix (Original m. Untertitel)

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Keine Serie im eigentlichen Sinn, sondern eine Dokumentation...


Ken Burns und Lynn Nowick haben in über 10 Jahren für diese gewaltige Dokumentation über den Vietnam-Krieg Material zusammengetragen und daraus im Original 18 Stunden Filmmaterial geschaffen. Auf Arte wurde jetzt eine sehr stark gekürzte, gut achtstündige Fassung in neun Teilen gezeigt (ist in der Mediathek noch verfügbar). Trent Reznor (Nine Inch Nails) hat dazu eine geniale Musikauswahl getroffen.

Die Doku beginnt tief im 19. Jahrhundert, als die Franzosen Vietnam eroberten und endet mit den Besuchen von Bill Clinton und Barack Obama in Vietnam. Dazwischen kommen zahlreiche Zeitzeugen zu Wort aus allen Lagern: Viet Minh (im Norden), Viet Cong (Guerillas im Süden), amerikanische und vietnamesische Veteranen und Hinterbliebene, aber keine Politiker. Von denen sind allerdings viele Tonbandaufnahmen zu hören oder Ausschnitte aus Fernsehauftritten zu sehen.

Bildgewaltig wäre nur eine unzureichende Beschreibung, galt doch der Vietnamkrieg allgemein als bestdokumentierter Krieg. Davor war es technisch nicht möglich, danach haben die Militärs das unterbunden. Unzählige Tote, massakrierte und verstümmelte Menschen sind zu sehen, aufgefangen in vielen Film und Fotoaufnahmen, darunter auch berühmter Bilder und deren Entstehung, wie die Hinrichtung eines Mannes durch den Polizeichef in Saigon auf offener Straße oder das nackte Mädchen, gezeichnet von einem Napalmangriff.

Es ist aber nicht nur eine Dokumentation des Kriegs, es ist auch eine Dokumentation der Zeit, in der Rassenunruhen das Land spalteten und die studentische Revolte versucht wurde, begleitet von den notorischen Lügen der Politiker, während der Widerstand im Land gegen den Krieg wuchs.

Der Platz hier würde nicht ausreichen, um all das Grauen, all die seelischen und körperlichen Verletzungen auch nur annähernd greifbar zu machen.

Und über all dem steht der Satz, dass im Krieg als allererstes die Wahrheit auf der Strecke bleibt.

Meinerseits gibt es eine uneingeschränkte Empfehlung für diese Doku, muss man gesehen haben.


https://www.youtube.com/watch?v=3j-3Xi5BcKs
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Alt  20.06.2019, 12:07   # 106
kuching
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Ein sicherer Hafen – (ARTE)

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Kleine Vorbemerkung:
105 Beiträge und über 20.000 Hits für so ein Thema, völlig abseits vom Lusthaus, finde ich jetzt nicht schlecht. Zwar bin ich hier (fast! ) der Einzige der was zum Thema schreibt, aber anscheinend wird doch reingeklickt. Vielen Dank dafür und da mache ich auch gerne weiter. Vielleicht ist es ja auch ein Beispiel dafür, dass man nicht alles in BLOGs oder IFs verstecken muss.



Qualitätsfernsehen auf ARTE, das ist kein Wunder mehr und auch diese australische Miniserie mit 4 Folgen à 50 Minuten hat einiges zu bieten: einen brisanten und aktuellen Stoff, der auch uns, sofern man nicht die Augen völlig verschlossen halten möchte, tagtäglich in den Nachrichten gezeigt wird. Hinzu kommt ein zwar weitgehend unbekanntes Schauspielerensemble, das aber ausgezeichnet agiert und ein Regisseur, Glendyn Ivin (Goldene Palme in Cannes für den Kurzfilm „Cracker Bag“), der das Drama spannend, vielschichtig und auch visuell sehr ansprechend in Szene gesetzt hat.

Fünf Australier sind auf einer Yacht in der Timorsee unterwegs, einem Meeresabschnitt zwischen Australien und Indonesien, als sie auf ein manövrierunfähiges Boot mit 40 Flüchtlingen treffen. Einen Funkspruch absetzen ist nicht möglich und so beraten Sie, ob sie zurück an die australische Küste fahren sollen, um dort Hilfe zu holen oder ob sie das Boot abschleppen, was für sie selbst auch zur Gefahr werden würde.

Schließlich entscheiden sie sich, es mit dem Abschleppversuch zu wagen. Ein drohendes Unwetter zwingt sie dazu die Route zu ändern. Am nächsten Tag ist der Trawler weg, jemand hat in der Nacht das Seil durchtrennt.

Fünf Jahre später steigt Ryan Gallagher ein Taxi und erkennt den Fahrer Ismail Al-Bayati als einen der Bootsflüchtlinge. Hoch erfreut, dass die Flüchtlinge es doch bis nach Australien geschafft haben, lädt er Ismail und seine Familie zum Barbecue nach Hause ein. Dort erfahren die Gallaghers die ganze Wahrheit. Der Trawler havarierte und dabei verstarb die Tochter der Al-Bayatis.

In den 4 Folgen wird ein schonungsloses Bild der Gesellschaft gezeichnet. Hier die Wohlhabenden und dort die Geflüchteten, die sich auch 5 Jahre nach ihrer Ankunft immer noch als Menschen 2. Klasse fühlen. Sollen wir vergeben oder Rache üben? Gibt es für uns überhaupt Gerechtigkeit? Und die australische Gruppe auf der Yacht, was haben die wirklich getan? Die Zerrissenheit der 5, die nun wieder mit den Geschehnissen von damals konfrontiert werden, werden nun immer deutlicher. Was auf See passiert ist, bleibt eben nicht auf See. Und die Frage, die bisher immer noch nicht gelöst wurde, wer hat denn nun das Seil durchtrennt, bleibt bis zum Schluss spannend.

Der manchmal so zerstörend erhobene Zeigefinger wird den Zusehern erspart, das ist auch gar nicht nötig. Die Geschichte, auf 2 Zeitebenen spielend, zeigt schon deutlich genug, was Sache ist und nicht nur die Kinder dürfen sich fragen, was sie denn eigentlich für Eltern haben. Dabei ist die Frage der Schuld und der Sühne kein einfach gezeichnetes Schwarz-Weiß-Bild, das macht für mich Serie neben den schon erwähnten Punkten so sehenswert.


Demnächst wird übrigens die Serie „Die 7 Seiten der Wahrheit“ vom Regisseur Glendyn Iven auf ARTE wiederholt (ab dem 04.07.19)

https://www.youtube.com/watch?v=NAus8HnBVG4
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Alt  08.06.2019, 11:21   # 105
kuching
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Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert – (TVnow)

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Jean-Jaques Annaud („Der Name der Rose“ – „Sieben Jahre in Tibet“ – „Duell-Enemy at the Gates“) ist der Regisseur der 10-teiligen Miniserie nach dem gleichnamigen Roman des Schweizer Schriftstellers Joel Dicker. Drei Millionen Mal wurde das Buch verkauft, also ein echter Bestseller und nun die Serie… Das Buch kenne ich nicht, aber 700 Seiten sind nicht das abwegigste Argument, das für eine Serienumsetzung spricht, anstatt sich mit einem 120-minütigen Kinofilm zufrieden zu geben.

Marcus Goldman (Ben Schnetzer), ein junger Autor, hatte gleich mit seinem ersten Buch einen Bestseller gelandet und lebt nun schick und gefeiert in NYC. Allerdings ist sein gewaltiger Vorschuss für ein zweites Buch in Gefahr, die deadline rückt immer näher und sein Verleger (Ron Pearlman) macht ihm gehörig Druck. Ja, ja, das zweite Buch ist immer das Schwierigste, vor allem, wenn man unter einer Schreibblockade leidet, die Inspiration sich einfach nicht einstellen will.

Harry Quebert (Patrick Dempsey, „Grey`s Anatomy“), sein ehemaliger Professor, hatte ihn schon vor Jahren vor der Selbstzufriedenheit gewarnt. Quebert wiederum ist mit „Der Ursprung des Bösen“ („The Origin of Evil“) ebenfalls einen Riesen-Bestseller geglückt und lebt nun zurückgezogen in dem kleinen Ort Sommerdale an der Küste in Maine in einem wahrlich prächtigen Haus, direkt am Wasser. Goldman sucht seinen ehemaligen Mentor auf, um seine Schreibblockade zu überwinden.

Kurze Zeit später und eher zufällig wird im Garten des Anwesens von Quebert die vergrabenen, sterblichen Überreste einer jungen Frau gefunden, die vor Jahren auf einmal spurlos verschwunden ist. Bei ihr findet man auch das Originalmanuskript von Queberts Besteller. Nola Kellergan (Kristine Froseth) war zum Zeitpunkt ihres Verschwindens 15 Jahre alt. Eine Lolita, die Muse und Amour Fou zugleich war, unschuldig oder doch nur durchtrieben und wer hat sie gewaltsam aus dem Leben gerissen?

Da die Indizien gegen Quebert erdrückend sind, wird er verhaftet. Sein Schüler Goldman macht sich auf die Suche nach der Wahrheit und fängt an tiefer und tiefer in der Geschichte um den Fall Harry Quebert zu ermitteln. Anstatt dem neuen Buch nun also Recherche vor Ort, was dem Verleger auch gut gefällt, sieht er doch eine neue Chance für einen weiteren Bestseller. Der Name Harry Quebert zieht immer noch. In Verbindung mit Mord an einer 15-jährigen allemal.

Die Serie arbeitet mit zwei Zeitebenen, einmal die Wochen vor dem Verschwinden von Nola und als weitere Ebene die Wochen nach dem Fund ihres Skeletts. Im Laufe der Geschichte ergeben sich viele überraschende Wendungen, Nola steht dabei fast immer im Mittelpunkt, fast so, als würde sich die ganze Kleinstadt nur um den Kosmos von Nola drehen.

Während sich die Folgen 1 – 7 in gemäßigtem, aber annehmbaren Tempo um Harry und Nola und die Einwohner von Sommerdale drehen, beginnt mit der Folge 8 die gesamte Klärung des Falles, dessen Auflösung insgesamt ordentlich, aber nicht spektakulär zu nennen ist.

Was war das nun? Ein Lolita-Drama, eine Kleinstadt-/Familientragödie, ein Blick auf die Schaffenskräfte und -krisen von Schriftsellern, eine Werbevideo für Maine oder doch nur ein simples whodunnit?

Von allem ein bisschen und genau das ist auch die Schwäche der Serie. Für ein Lolita-Drama ist es zu brav, für eine Kleinstadt-/Familientragödie fehlen die wirklichen Abgründe (diesbezüglich fegt z.B. die Serie „Sharp Objects“ fast alles vom Tisch), der Blick ins Schaffen der Schriftsteller einschließlich des Verlagswesens ist nett, ja schon…aber…. So bleibt dann doch nur – mehr oder weniger – die Kriminalgeschichte, die schön gefilmt und gefällig erzählt wird, mich aber dann letztlich nicht vom Hocker gerissen hat. Da gibt es Besseres, aber natürlich auch Schlechteres.

Kristine Froseth spielt die Nola anbetungswürdig, Ben Schnetzer gibt ordentlich schnöselig den Jung-Schriftsteller, nur Jack Dempsey als Quebert bleibt in meinen Augen seltsam blass. Die weiteren Nebenrollen sind gut und solide besetzt.

Fazit: Kann man sich anschauen, muss aber nicht.

https://www.youtube.com/watch?v=JFaYOD20QqI
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Alt  07.04.2019, 07:17   # 104
kuching
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Der Pass – Sky

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Sky spielt mittlerweile auch auf dem Produktionssektor von Serien eine Rolle: „Babylon Berlin“ und das „Das Boot“ seien hier als Beispiele genannt (wobei ich mir „Das Boot“ nicht gegeben habe, waren das Buch von Lothar-Günther Buchheim und die filmische Adaption von Wolfgang Petersen einfach zu gut, zu allumfassend, vor allem der Director´s Cut).

Die achteilige Serie spielt im Grenzgebiet des Berchtesgadener Landes und des Bundeslandes Salzburg. Hoch oben, genau auf der Grenze an einem Pass, wird die Leiche eines rituell hindrapierten Mannes gefunden und so werden auf deutscher Seite Elli Stocker (Julia Jentsch) und auf österreichischer Seite Gedeon Winter (Nicholas Ofczarek) als Ermittler hinzugezogen. Diese Grundidee ist nunmehr wohlbekannt: „Die Brücke“, das skandinavische Original und die Adaptionen „The Bridge of the Americas“ (Eingangsposting zu diesem Thread) und „Der Tunnel“. Die Musik wurde von Hans Zimmer produziert (und der Inception-Sound BRAAAM ist auch zu hören).

Wenig später stellt sich heraus, dass es sich um die Tat eines Serienkillers handelt, dessen Offenbarung für den Zuschauer schon relativ früh erfolgt: also kein „whodunnit“. Dabei spielen alte Bräuche wie die des Krampus eine wichtige Rolle und natürlich die tiefverschneite Landschaft auf beiden Seiten, der Wald, das Mystische, also eine der Grundideen der deutschen Märchen. Bei den Kamerafahrten in der Natur werden beinahe alle Farben herausgefiltert, so dass das Ganze noch unheimlicher, noch mystischer, noch kälter wirkt.

Beide Hauptdarsteller machen ihren Job wirklich ausgezeichnet. Julia Jentsch (u.a. „Sophie Scholl-Die letzten Tage“ – „Das Verschwinden“ – „Hannah Arendt“) und Nicholas Ofczarek (Burgtheater Wien und unzählige Film- und Fernsehrollen) sind die ungleichen Ermittler, deren anfängliche Rollen sich im Verlauf der Serie doch wandeln. Gedeon Winter ist der Drogen konsumierende Kommissar mit mannigfaltigen Kontakten in die Unterwelt, erpressbar, korrupt und wirkt mit seinem ganzen Aussehen und Auftreten wie ein abgewrackter Lude. Elli Stocker gibt die etwas nassforsche, junge Ermittlerin mit leichtem Piefke-Einschlag. So hat Winter auch zunächst kaum Interesse an dem Fall, ganz anders als Stocker.

Aber beide wären nicht so gute Schauspieler, wenn sie diesen etwas eindimensionalen Beginn nicht im Verlauf der Serie durchbrechen würden und das ist neben den grandiosen Naturaufnahmen auch die eigentliche Stärke der Serie. Die Geschichte an sich haut einen nicht mehr vom Hocker, die ist ziemlich konventionell geraten mit den üblichen Thriller-Versatzstücken. Die Entwicklung der Ermittlerfiguren, das Gegen- und das Zusammenspiel, die machen den eigentlichen Reiz aus.

Alles in allem eine solide Serie: kann man schauen, ohne sich ärgern zu müssen.

https://www.youtube.com/watch?v=PQtOR9ho0-Y
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Alt  10.03.2019, 17:07   # 103
kuching
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Black Earth Rising – Sex Education - Kurzreviews

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Zwei Netflix-Serien, die unterschiedlicher nicht sein könnten, aber jede auf ihre Weise für mich eine Empfehlung wert sind.

Black Earth Rising

Die achteilige Miniserie ist von Hugo Blick (GB), der hier Regie führt und das Drehbuch geschrieben hat (und eine echt fiese Gastrolle hat), wie auch schon bei „The Honourable Woman“.

„Black Earth Rising“ ist gewiss keine leicht zu konsumierende Serie, handelt sie doch von dem Genozid in Ruanda, als der von Hutu-Machthabern aufgestachelte Mob 1 Million Tutsie ermordete. Kate Ashby (wunderbar gespielt von Michaela Coel) hat als Kind den Völkermord überstanden und wurde von Eve Ashby (Harriet Walter) adoptiert, die als Anklägerin am Internationalen Gerichtshof in Den Haag arbeitet. Rechtsanwalt John Ennis (John Goodman) ist der väterliche Freund von Kate und wird sie auch durch die Serie begleiten.

Wie viel Wahrheit verträgt der Versöhnungsgedanke und ist die volle Wahrheit am Ende nicht hinderlich? Und warum muss das Ringen und Finden der Gerechtigkeit ausgerechnet aus Europa kommen?

Ein junger Student wirft genau dies Eve Ashby bei einer Podiumsdiskussion vor: „Neokolonialer Bullshit“ und „Westlicher Paternalismus“ sind seine Schlagworte, denen die Serie – und das ist ihr Verdienst – im Folgenden eben nicht ausweicht.

Wie gesagt, nicht leicht zu schauen. Viele Wendungen und immer, wenn man meint es nun begriffen zu haben, ergibt sich ein neuer Aspekt. Die Serie ist wirklich eine Mini-Serie, sie endet mit der achten Folge. Einige wenige Szenen des Völkermordes gibt es. Sie werden als Zeichentrick gezeigt, schon um das eigentlich nicht darstellbare Grauen nicht zu voyeuristisch zu behandeln.

https://www.youtube.com/watch?v=VwlmV7cp3q8


Sex Education


Der sechzehnjährige Otis Thompson (Asa Butterfield) hat ein Problem. Er ist noch Jungfrau und seine Mutter Jean (Gillian Anderson) ist Sex-Beraterin und darüber hinaus auch im Leben neben dem Beruf sexuell äußerst aktiv. Denkbar schlechte Voraussetzungen für einen schüchternen jungen Mann seine ersten Schritte in ein Sexualleben zu gehen.

Verknallt hat sich Otis in die Mitschülerin Maeve Wiley (Emma Mackay), das attraktive Bad Girl der Schule, aber zu hoch und weit hängen für ihn die Trauben. Eher zufällig gibt er einem Mitschüler einen guten Rat, woraufhin Maeve in ihm das Potenzial eines Therapeuten sieht. So kommen die beiden zwar nicht sexuell zusammen, bilden aber ein gutes Team mit einer guten Geschäftsidee: Sexualberatung gegen Entgelt für eine Schülerschar, die sowieso so nichts anderes im Kopf zu haben scheinen als Sex.

Wer nun denkt, Laurie Nunn (Idee) und Ben Tyler (Showrunner) hätten daraus einen billigen „American Pie“-Abklatsch gemacht, der täuscht sich gewaltig. Ja, es gibt anzügliche Witzchen, aber viel mehr noch gibt es an- und berührende Szenen in diesem Drama junger Heranwachsender. Entweder man erinnert sich selbst an die Zeit, die beileibe nicht immer glamourös war oder man hat Kinder, deren Weg man miterlebt hat oder man freut sich einfach auf eine gelungene Serie, die stets versucht (und es fast immer auch schafft) das billige Klischee zu vermeiden mit einer guten Mischung aus Ernst und Humor.

https://www.youtube.com/watch?v=pdcVWP9ok_U

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Alt  24.02.2019, 22:36   # 102
The Gentleman
Bambi - Der Kleine
 
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Thumbs up Code 37

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Guten Abend Zusammen!

Code 37

Ich bin auf diese Sendung damals im ZDF spät Nachts (oder sehr früh morgens) gestoßen. Seinerzeit war die Staffel 1 noch im YT Online. Derzeit sind nur noch vereinzelte Sendungen hier auf Deutsch zu sehen. Weiter unten habe ich ein paar Beschreibungen von diversen Websites beigefügt, da hier die Infos besser zusammengefasst sind, als ich es könnte…

Es geht um ein 4-köpfiges Ermittlerteam, das durch eine junge Kommissarin angeführt wird. Die Fälle behandeln fast ausnahmslos bizarre und teilweise ekelhafteste Abgründe des Menschen und dessen (sexuellen) Neigungen. Vorrangig/hauptsächlich, geht es um Sexualverbrechen in allen Facetten, die die Vorstellungskraft hergibt. Zum Einen fesselt eine Sendung den interessierten Zuseher, mit diesen teils wahnsinnigen Morden und Verbrechen, durch die Aufarbeitung, zum Anderen ist es der spannende Unterhaltungswert (nicht lustig), warum diese Sendung zumindest einen Blick wert ist. Selten lockern trockene Humorszenen den Ernst einer Folge auf. Die Auflösung der Fälle erfolgt, soweit ich mich erinnern kann, erst so ziemlich am Schluss und überraschend. Der Zuschauer wird eigentlich zu einer Zustimmung der laufenden Ermittlung gedrängt (ist ja oft so…). Am Ende jedoch stellt sich der Sachverhalt meist ganz anders dar.

Mittlerweile gibt es 3 Staffeln im Handel sowie einen Pilotfilm. Ich kenne die Staffel 1 und 2, habe mir aber wegen der negativen Kritiken die Staffel 3 nicht reingezogen. Die erste Staffel lief noch unter FSK 16, wohingegen die zweite Staffel bereits in die Kategorie FSK 18 einzuordnen ist.
Man kann die Sendung vielleicht im entfernten Sinn bezüglich der Handlung und des Ablaufes mit einer z.B.: Soko München; Stuttgart usw. Staffel vergleichen. Es gibt neben den Hauptfällen anfangs eine Rahmenhandlung, die jedoch am Ende der Staffel 2 nie aufgelöst wurde. Die Rahmenhandlung ist anfänglich allerdings ein wichtiges Detail, warum man Lust auf die nächste Folge bekommt. Ähnlich bei vielen Sendungen (z.B. im Alf-Film fehlen die Tanners komplett, Alle unter einem Dach – Judy Winslow geht die Treppe rauf und wurde nie mehr gesehen…u.v.a) in denen ein Charakter gestrichen wird und danach so getan wird, als ob dieser vorher nie vorhanden war, erhielt die Rahmenhandlung auch zum Staffelende 2 keine Auflösung. Laut den Kritiken, wird diese in der Staffel 3 auch nicht mehr weiter behandelt. Wahrscheinlich habe ich unter anderem dadurch auch das Interesse verloren, die Sendung weiter zu verfolgen. Außerdem soll es im Weiteren um noch mehr abgefahrene Handlungen gehen, als die zum Ende der zweiten Staffel.
Hier habe ich eine Sendung der zweiten Staffel (erste ja nicht mehr verfügbar) angehängt um einen Einblick in die Szenerie zu geben. Dass es hier gerade um den Mord einer Prostituierten geht, hat nichts mit dem Forum hier zu tun. Wie bereits mehrmals angemerkt, sind nur noch wenige Folgen in deutscher Sprache online…

Code 37 Staffel 2 Folge 5 - Der Papagei (El Paradiso)
Die osteuropäische Prostituierte Nadia fällt unter mysteriösen Umständen die Treppen einer Bar hinunter und schwebt daraufhin in Lebensgefahr. Aufgrund der Aussagen der Kunden und anderer Prostituierter scheint es, als ob das Mädchen vor zwei Klienten geflohen sei, die sie missbraucht haben. Hannah Maes und ihr Team der Genter Sittenpolizei vermuten, dass der Unfall von ihrem Zuhälter arrangiert wurde.

Demjenigen, der Interesse gefunden hat wünsche ich spannende Unterhaltung!
Mit ehrlichen besten Grüßen
The Gentleman

Internet-Infos

https://de.wikipedia.org/wiki/Code_37
Code 37 ist eine Fernsehserie des flämischen Rundfunksenders VTM. Die Produktion begann im April 2009, die Erstausstrahlung der Serie begann am 31. August 2009. Ursprünglich sollte der Titel der Serie „Erika Maes“ lauten, nach Umbenennung der Hauptfigur wurde jedoch der Titel Code 37 gewählt, der im belgischen Rechtssystem eine Sexualstraftat bezeichnet. Von 2009 bis 2012 wurde die Serie in 3 Staffeln mit 39 Folgen ausgestrahlt. Aufgrund des Erfolgs der Serie wurde ein Kinofilm zur Serie produziert, der zwischen Staffel 2 und 3 angesiedelt ist. Die deutsche Erstausstrahlung erfolgte am 5. März 2014 bei ZDFneo.
Inhaltlich konzentriert sich die Serie auf eine Polizeieinheit, insbesondere auf deren Chefermittlerin Hannah Maes, spezialisiert auf Sexualdelikte wie Körperverletzung, Vergewaltigung, Inzest, (Kinder-)Pornographie, sexuellen Missbrauch Minderjähriger, Kindesmissbrauch, Pädophilie, Exhibitionismus, sexuelle Gewalt, sexuelle Belästigung, sexuelle Diskriminierung, Prostitution sowie Anstiftung und Organisation dieser.


https://www.fernsehserien.de/code-37
Deutsche Erstausstrahlung: 05.03.2014 ZDFneo
Original-Erstausstrahlung: 31.08.2009 VTM (Niederländisch)
Kriminalkommissarin Hannah Maes leitet im belgischen Gent das Dezernat, das auf Sexualdelikte spezialisiert ist. Gemeinsam mit ihren drei Kollegen wird sie dabei immer wieder mit abscheulichen Verbrechen konfrontiert.

https://www.wunschliste.de/serienpreview/code37
Als die blonde junge Frau auf den Tatort stiefeln will, wird sie erst einmal von den Einsatzkräften zurückgehalten. Die Beamten gucken ziemlich verdattert, als sie sich als Chefinspektorin Maes vom Genter Sittendezernat vorstellt. Auch der Kollege von der Mordkommission will die Neue gleich wieder loswerden. Offensichtlich handele es sich ja um einen Mord, liegt doch eine halbnackte Frau erwürgt auf dem Hotelbett. Aber die Frau wäre ja wohl während des Geschlechtsakts zur Erregungssteigerung gewürgt worden, erwidert Maes trocken, und Tötung durch Würgesex wäre immer noch ein Sexualdelikt - und das falle in ihre Zuständigkeit.
Code 37 ist innerhalb der belgischen Polizei das Signalwort für ein Delikt, das mit Sexualität zu tun hat und das dann von der 'Sitte' untersucht werden muss. Und darunter fallen mehr Tatbestände als Unbedarften auf Anhieb einfallen würden: nicht nur Sexualmord und Angriffe auf Prostituierte, sondern etwa auch Voyeurismus und Exhibitionismus - Straftaten, die in deutschen Krimiserien eher selten bis gar nicht behandelt werden.


https://www.zdf.de/serien/serien-son...-gent-100.html
Code 37
Im Kampf gegen Sexualdelikte
Die junge Kriminalkommissarin Hannah Maes (Veerle Baetens) tritt im belgischen Gent ihren neuen Job an. Sie leitet das Dezernat, das auf Sexualdelikte spezialisiert ist. Gemeinsam mit ihren drei Partnern muss sie ein Team formen, das die Abgründe der Verbrechen aushält, anpackt und aufklärt. Während der verschiedenen Fälle wird Hannah Maes mit ihrer schwierigen Vergangenheit konfrontiert: Als Kind wurde sie in ihrem eigenen Elternhaus Zeugin, wie ihre Mutter brutal vergewaltigt wurde. Die Tat wurde nie aufgeklärt und Hannah wird von den schlimmen Erinnerungen gequält. Deshalb ist sie nach all den Jahren immer noch entschlossen, die Täter zu finden...
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Nur no vierhaxade Rindviecher und oiwei g´nua zum Ess´n im Haus...!"
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Alt  08.01.2019, 16:42   # 101
kuching
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Sharp Objects - HBO/Sky - (und irgendwann Amazon)

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Die Miniserie mit 8 Folgen à ca. 50 Minuten (wenn man Vor- und Abspann wegrechnet) entstand nach dem gleichnamigen Buch von Gillian Flynn. Von ihr wurde schon einmal ein Buch verfilmt, David Fincher führte Regie bei „Gone Girl“ mit Ben Affleck und Rosamund Pike in den Hauptrollen.

Regie bei „Sharp Objects“ führte Jean-Marc Vallée („C.R.A.Z.Y. – Verrücktes Leben“, die Serie „Little Big Lies“ und Oscar-Nominierung für den Schnitt bei „Dallas Buyers Club“).

Camille Preaker (Amy Adams) ist Reporterin bei einer Zeitung in St. Louis und wird aufgrund mysteriöser Mordfälle in ihre Heimatstadt Wind Gap geschickt, die im südlichen Zipfel von Missouri liegt. Dass die Heimkehr nicht so ganz einfach wird, sieht man schon an der Autofahrt im alten Volvo. Überquellender Aschenbecher und Vodka aus der Evian-Flasche. Camille quartiert sich bei ihrer Mutter Adora (Patrica Clarkson erhielt für diese Rolle vorgestern erst einen Golden Globe) ein, die Camilla einst an die Psychiatrie und dann an St. Louis verlor. Camilles viel jüngere Schwester Amma, gespielt von der bis jetzt unbekannten Eliza Scanlen (was sich definitiv ändern wird), lebt auch noch im Haus.

Eine weitere Tochter von Adora – Marion - ist tot und dieser mysteriöse Tod ist mit ein Grund für die Dämonen, mit denen Camilla zu kämpfen hat. Sie trägt stets lange, den Körper bedeckende Kleidung, die ihre Schnitte auf ihrer Haut verdecken sollen. U.a. sind dort 8 Wörter eingeritzt, die jeweils die Namen der einzelnen Serienfolgen sind.

Die neunjährige Ann Nash ist getötet worden und ein weiteres junges Mädchen, Nathalie Keen, wird vermisst. Ann Nash wurden alle Zähne gezogen und Nathalie Keen soll einer mysteriösen Frau in einem weißen Kleid in den Wald gefolgt sein.

Camille wird von ihrer Mutter wenig herzlich empfangen, der örtliche Sheriff hält nichts davon, dass nun ausgerechnet Camille hier in Wind Gap Nachforschungen anstellen soll. Und da ist dann noch der junge Detective aus St. Louis, der hier den Fall aufklären soll. Auch davon hält der Sheriff nicht viel. Lieber fährt der jungen „Mädchengang“, die auf Rollschuhen in der Stadt unterwegs sind, hinterher. Zu der „Gang“ gehört auch Amma, die jüngste Schwester von Camille.

Neben der Kriminalgeschichte ist es das „toxische“ Dreieck Camille, Adora und Amma, das die Geschichte trägt, die ungeklärten, die leisen Vorwürfe untereinander, die überfürsorgliche Mutter, die ihre Liebe aber sehr wohl und deutlich sichtbar sehr unterschiedlich gibt: Amma alles und Camille nichts. Während sich Amma scheinbar arrangiert, weiß Camille das sehr wohl einzuordnen.

Überhaupt spielen die Frauen in der Serie die starken Rollen, sie wissen wo es langgeht in der Atmosphäre von starkem Konservatismus und Rape-Kultur. Ein schönes Beispiel das alljährliche Fest, bei dem ein kleines Theaterstück aufgeführt wird, in dem eine Minderjährige das Kaff rettet, weil sie sich am Marterpfahl von einer Horde Yankees vergewaltigen lässt.

Amy Adams spielt die Camille hinreißend. Nicht umsonst wird Amy Adams permanent nominiert: sechsmal für den Oscar, neunmal für den Golden Globe (davon zweimal gewonnen). Allein schon deswegen ist die Serie sehenswert.

Allerdings gab es auch Kritik an der Serie. Es gibt zwar nicht den üblichen „Netflix-Hänger“ (ist ja auch HBO ), aber nur weil die Serie sehr langsam in die Gänge kommt. Man braucht also Geduld und das Vertrauen auf die Schreiberin Marti Noxon und den Regisseur Jean-Marc Vallée. Mir allerdings hat das langsame Erzähltempo sehr gut gefallen und wer es bis Folge 7 und 8 schafft, der bekommt eine Gänsehautstimmung, die wahrlich meisterhaft erzeugt wurde.

Die filmische Umsetzung ist wieder einmal ausgezeichnet. Reale Szenen wechseln spielerisch mit Träumen und Flashbacks, das Haus von Adora könnte auch bei „Vom Winde verweht stehen“. Die Süd-Stimmung, die Wärme, das sonstige Setting, alles sehr gut umgesetzt!

Noch ein wirklich wichtiger Hinweis:


Am Ende der 8. Folge, wenn der Abspann läuft, solltet ihr unbedingt weiter schauen! Es gibt, zum Ende des Abspanns hin, eine 4-5 Sekunden lange Credit-Scene, danach folgt wieder Abspann und fast ganz am Ende eine weitere 2 Sekunden lange Credit-Scene. Beide dürft ihr nicht verpassen!

https://www.youtube.com/watch?v=_v8Fm3O8cp0


Achtung! Spoiler!




„Don't tell mama“ hat eine Nominierung verdient: „best phrase in a TV series drama in 2018“

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Alt  29.12.2018, 09:07   # 100
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Bad Banks – ZDF/ARTE

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Doch, mittlerweile gibt es schon sehr gute deutsche Serien, die zwar nicht jeden Vergleich gewinnen würden, aber so einigen Vergleichen doch standhalten. „Bad Banks“ ist so eine Serie, die 2018 im Winter im TV lief und vor kurzem wiederholt wurde.

Die Serie entstand nach einer Idee von Lisa Blumenberg, Regie in den 6 Folgen à 50 Minuten führte Christian Schwochow (u.a. „Der Turm“, nach dem Roman von Uwe Tellkamp).

Die junge Investmentbankerin Jana Liekam (Paula Beer) arbeitet als Strukturiererin bei der „Crédit International Financial Group (C.I.)“ in Luxemburg. Weil sie bei einem Termin ihrem Chef die Show stiehlt, wird sie entlassen. Kurz darauf allerdings erhält sie Hilfe von Christelle Leblanc (großartig von Désirée Nosbusch gespielt), die als Investmentchefin bei der C.I. tätig ist. Jana erhält einen attraktiven Job bei der „Deutschen Global Invest (DGI)“, die in der Serie sicher nicht nur zufällig im Hause der „Deutschen Bank“ residiert.

Im Gegenzug für Ihre Hilfe soll Jana an Christelle Leblanc Insiderinformationen liefern. Schon bald findet Jana heraus, dass die DGI Bilanzfälschung betreibt, weil sie Schrottpapiere an eine Tochtergesellschaft verkauft. Jana ist betraut zudem die Finanzierung des Projekts „Leipzig 2015“, eine Herzensangelegenheit des todkranken Leipziger OBs Peter Schultheiß (Jörg Schüttauf), zu realisieren. Für das Closing bleiben nur 4 Wochen Zeit, andernfalls drohen hohe Schadenersatzansprüche gegen die DGI.

In einer noch traditionell dominierten Männerwelt, spielen hier aber die Frauen schon eine starke Rolle, allein schon die taktischen Spielchen der beiden Hauptdarstellerinnen, getrieben von der Gier nach Macht und Anerkennung sind sehenswert. Und die Männer? Kommen auch nicht so gut weg. Quirin Sydow (Tobias Moretti) als Finanzvorstand der DGI und Robert Khano (Jean-Marc Barr) als CEO der DGI spielen das, was sie sind: eiskalte Betrüger, dem auch der Chef von Jana, Gabriel Fenger (Jan Atsma) auf den Leim geht. Die Männer sind zuweilen, trotz markiger Sprüche, ziemlich selbstmitleidig unterwegs, allen voran der Investmentbanker Luc Jacoby (Marc Limbach). Einzig Gabriel Fenger, der von den anderen beim Verkauf der Schrottpapiere als Mitschuldiger hineingezogen wird, verkörpert etwas wie ein klein wenig Moral.

Fenger wird von Jan Atsma kongenial gespielt. Der Haudrauf mit seinem lustigen Denglish treibt immer wieder die jungen Banker an…noch mehr noch schneller: „Esst nur Weißbrot, dann müsst ihr nicht so oft kacken!“ Das zu Beginn der Closingphase für das Projekt… Fenger ist aber auch der, der noch ein klein wenig einzuschätzen weiß, dass das heutige Buchgeld für viele den Bezug zur Realität verloren hat. Das geschieht auf spielerische leichte Weise, in dem er Jana seinen Talisman zeigt, eine uralte Goldmünze zeigt aus einer Zeit, als der Wert der Münzen noch durch den Goldanteil dargestellt wurde.

Mal eben mit einem Verkauf fast eine Milliarde Euro an Schrottpapieren los geworden? Kann man sich das bildlich vorstellen? Nein und auch die Frage von Jana ganz zum Schluss der ersten Staffel, wem denn nun die 2 Mios weggenommen wurden, die da auf ihrem Konto auf den Virgin Islands gelandet sind, auch die wird natürlich nicht beantwortet werden. Das kann auch nicht gehen, es ist zunächst nur eine abstrakte Zahl auf dem Papier, da ist nichts aus einer Lagerhalle weggekommen und an einen anderen Ort gebracht worden, man kann es nicht anfassen, nicht riechen nicht schmecken, es hinterlässt keinen leeren Platz. Sicher, irgendjemand hat dabei verloren, anders geht es nicht, nur man sieht ihn oder sie nicht. Und selbst an dem Zusammenbruch der DGI wird noch verdient. Der schwule und sehr sympathische Hedgefonds-Manager wettet gegen die DGI und gewinnt. Das ist an sich pervers und doch konnte ich mir als Zuseher die kleine Schadenfreude nicht verkneifen.

Loyalität funktioniert dann, wenn ein jeder in einer kleinen Gruppe einen jeden vernichten kann und deshalb das Interesse an Loyalität ungebrochen hoch bleibt… Auch so ein Satz am Ende der ersten Staffel der hängen bleibt. Anders geht Loyalität wohl auch heutzutage nicht, jedenfalls nicht in dem Business.


Die Figuren sind vielleicht überzeichnet (die superhübsche Stalker-Asiatin, der so bieder wirkende, junge Banker, der sich auf inszenierten Massenprügeleien austobt), aber genau dies und das Tempo der Inszenierung in den kühlen Farben mit den schicken Penthouses, den wohldosierten Sex-Szenen, den „Beinahe-Zusammenbrüchen“, dem Koks, den Puffs, den gebrochenen Nasen, genau das macht die Serie für deutsche Verhältnisse so anders und damit so gut. Und Gott sei Dank ist das kein moralisierendes Drama geworden.

Keiner will wirklich wissen wie „Cat Bonds“ funktionieren. Es ist, wie es ist…eine andere Welt, an die sich auch die Hauptdarstellerin Jana sehr schnell anpasst. Ist sie zu Beginn noch das gescheite, aber harmlose Mädel, wird sie mehr und mehr selbst zur ernstzunehmenden Playerin im Haifischbecken. Es geht nur um die Karriere, es ist nichts Persönliches, sagt sie einmal. Wissen ist Macht, das ist schon richtig, aber richtige Vernetzung ist noch mächtiger.

Meinerseits eine klare Empfehlung, eine 2. Staffel wird kommen.

https://www.youtube.com/watch?v=JCnqTrOGDuI
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Alt  25.12.2018, 12:51   # 99
kuching
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Die Protokollantin - Dogs of Berlin - Kurzreviews

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Zwei Serien, beide in Berlin spielend, die aber unterschiedlicher nicht sein könnten. Während „Die Protokollantin“ (ZDF) ruhig und wenig aufgeregt daherkommt, haut „Dogs of Berlin“ (Netflix) ziemlich auf die Kacke, vergleichbar mit einem „Tschiller-Tatort“, was wiederum kein Zufall ist, hat doch Christian Alvart sowohl bei den „Tschiller-Tatorten“ als auch bei „Dogs of Berlin“ Regie geführt.

Die Protokollantin (6 Folgen)

Freya Becker (Iris Berben) ist eine ältere, stille Frau und lebt bescheiden und zurückgezogen in der Wohnung ihrer vor Jahren verschwundenen Tochter (deren Stimme immer noch als Ansage auf dem Anrufbeantworter zu hören ist). Sie arbeitet als Protokollantin im LKA und bekommt dort in den Verhören die Abgründe der vor allem männlichen Täter hautnah mit: Vergewaltigung, Mord, häusliche Gewalt.

Als junges Mädchen ist sie selbst mit ihrem wesentlich jüngeren Bruder Jo Jacobi (Moritz Bleibtreu) vor häuslicher Gewalt geflohen. Jo ist ein sehr erfolgreicher Restaurantbesitzer in der gehobenen Kategorie und lebt mit einer depressiv-kranken Frau zusammen.

In einem aktuellen Fall kommt wieder einmal ein Vergewaltiger davon, dessen Opfer nach der Tat ebenfalls spurlos verschwunden ist. Und Freya und ihr mysteriöser Mitstreiter nehmen das Gesetz selbst in die Hand.

Alsbald bekommt Freya einen neuen Chef, Henry Silowski (Peter Kurth), den sie noch vom Fall ihrer Tochter her kennt. Dieser will bei den Ermittlungen im aktuellen alle ähnlichen, ungeklärten Mordfälle der letzten zehn Jahre einbeziehen.

Farblos, dunkel und nicht zu wenig an die etwas verhärmt wirkende Freya angelehnt ist die Filmsprache der Mini-Serie. Keine aufgemotzten Cliffhanger, eher ein ruhiges Dahinfließen und Entwickeln der einzelnen Folgen prägen diese Serie. Der Begriff „Berlin-Noir“ wurde wieder mal verwendet….

Alles in allem nicht schlecht gemacht und dennoch ist es wohl eher was für Leute mit sehr konservativen Sehgewohnheiten, die schnelle Wendungen nicht so mögen und lieber etwas „langsam“ schauen.

https://www.youtube.com/watch?v=6u_08natsXo&vl=de


Dogs of Berlin (10 Folgen)

Im Großen und Ganzen wurde diese Serie mit 10 Folgen (eine Netflix-Produktion) von der Kritik ziemlich verrissen. Ganz sooo schlimm fand ich es nicht, aber für eine Empfehlung reicht es eben auch nicht.

Zuviel von allem und das noch sehr verzerrt, das könnte ein Fazit sein. Wettbetrug beim Fußball, Araberclans, ****s, ein schwuler Cop, der – eh klar – Türke ist und ein zweiter Cop, der – auch klar – dick und fett im Wettbetrug drin(ne) steckt.

Beide sollen nun in der Sonderkommission „Rote Karte“ (echt jetzt? Ach nee…) den Tod eines türkisch-stämmigen Fußballers der deutschen Nationalmannschaft klären, der gerade einen Tag vor dem Länderspiel gegen die Türkei ermordet wurde.

Erol Birkan (Fahri Yardim), der schwule Türke und Kurt Grimmer (Felix Kramer) der spielsüchtige Egomane, sollen als Odd Couple den Fall lösen. Beide haben aber unterschiedliche Interessen. Erol will einen Araberclan zur Strecke bringen und Kurt sieht die Chance sich von seinen Spielschulden zu befreien.

Inszeniert ist das schon recht schmissig, jede Menge Action und Sex und das alles möglichst schnell hintereinander. Und doch bleibt da so eine Leere mit teilweise lächerlichen Inszenierungen: die auf die Straße gemalte „rote Linie“ vor der No-Go-Area, die absolut schlechten Szenen des Fußball Länderspiels, während anderes wiederum ganz gut gelingt wie z.B. die Massenkampfszene der Araber vs ****s.

Fazit:
Alles in einen Topf geworfen, kräftig umgerührt und dann auf den Teller damit, egal wie es schmeckt. Hauptsache bunt und alles dabei! Dennoch im Vergleich zu so manchen Schnarch-Produktionen ist es zumindest zuweilen ganz unterhaltsam… „Tschiller-Tatort“ halt…also einfache Unterhaltung, die man schnell wieder vergessen kann.

https://www.youtube.com/watch?v=bk4yo3nWvqM
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Alt  18.12.2018, 00:44   # 98
Domainator
 
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Hier schon erwähnt: Secret Diary of a Call Girl - Geständnisse einer Edelhure

Beleuchtet alle Höhen und Tiefen des Geschäftes.
__________________

>>> Die 3 Stufen des weiblichen Vermögenserwerbs. Seins -> Unser -> Meins! <<<


"Ich stelle fest, dass die Pornographie als konkretes Werk meine Sicht der Dinge radikal verändert hat."

Schüler-Antwort im französischen "Bac", dem Baccalauréat, dem französischen Pendant zum deutschen Abitur.
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Alt  23.11.2018, 18:47   # 97
kuching
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Das Haus des Geldes – La casa de papel – von Alex Pina

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Lange wird es nicht dauern, beim Betrachten der Serie, bis einem der Ohrwurm „Bella Ciao“ einfach nicht mehr aus dem Ohr gehen will. Das Lied, das durch die italienischen Partisanen im 2. WK bekannt und zu einer Hymne der antifaschistischen und linken Bewegungen wurde, ist auch die Hymne in der Serie „Das Haus des Geldes“.

https://www.youtube.com/watch?v=Xm-hdblSa9E

Ist die Serie ein klassisches „Heist-Movie“? Nicht ganz…

Ein kluger Mann – „Der Professor“ – versammelt 8 Personen (Frauen und Männer) in einer alten Villa um den riesigen Raubüberfall zu planen. Allerdings wollen sie sich nicht mit ein paar schnöden Millionen aus dem Safe begnügen, nein, es sollen 2,4 Milliarden EURO insgesamt für sie herausspringen und so viel liegt natürlich nicht im Safe einer Bank.

Deswegen stürmen sie auch die spanische Gelddruckerei, nehmen 60 Geiseln, verschanzen sich und werfen die Presse an: frisches Geld, was sich nicht zurückverfolgen lässt, soll nach einem ausgeklügelten Zeit- und Ablaufplan des „Professors“ gedruckt werden. In zahlreichen Rückblenden wird erklärt, wie die Acht vom „professore“ gebrieft und instruiert werden. Jeder der Acht trägt einen roten Overall und eine Dali-Maske. Um ihre Identität zu schützen geben sich die Acht Städtenamen: Tokio, Berlin, Oslo, Helsinki, Rio, Moskau, Denver und Nairobi. Persönliche Beziehungen sind nicht erlaubt, persönliche Details sollen nicht besprochen werden. Damit das alles auch so klappen kann, muss die Truppe der Polizei immer einen Schritt voraus sein.

Im Verlauf der Serie – das kann man schon verraten – lässt sich das nicht so durchhalten. Es kommt sogar noch ein „Stockholm“ dazu und damit weiß dann wohl jeder, was auch passieren wird. „Berlin“, der der Kopf der Truppe in der Druckerei sein soll, wird auch noch zunehmend irrer, was „Der Spiegel“ mit einem netten Verweis auf die tatsächlichen Verhältnisse kommentierte.

Auf der anderen Seite ist die spanische Polizei, hauptsächlich verkörpert von der „inspectora“, die nichts unversucht lassen will, die Acht in der Bank zu schnappen und die Geiseln zu schützen.

Das Gegen- und das Zusammenspiel von „Professor und „Inspektorin“ ist eine höchst vergnügliche Geschichte, die aber nie ins allzu Seichte abdriftet, also bestens geeignet zum „Komaschauen“. Die Schlinge um die Acht in der Bank und die Schlinge um den „Professor“ wird immer enger und man fiebert auf der Couch mit: werden sie, wird es der Professor wieder schaffen und man leidet auch ein wenig mit der „inspectora“, die nicht nur den Fall, sondern auch privat noch einiges heben muss. Dazu hat die Serie wirklich Witz und Charme, denn auch die acht „Räuber“ zeigen sich mit fortlaufender Seriendauer von ihrer besseren oder auch von ihrer schlechteren Seite. Der Bankdirektor ist dazu ein ausgesprochener Unsympath, also alles nach Berthold Brecht?

„Was ist der Einbruch in eine Bank, gegenüber der Gründung einer Bank“, dieses Zitat aus der Dreigroschenoper muss einem unwillkürlich einfallen, die roten(!) Overalls und die Masken eines Mannes, der eben nicht den typischen Moralvorstellungen entspricht, alles das ist schon als ein Statement zu sehen. Und ist Geld drucken wirklich ein Raub?

Ein fieser Cliffhanger zum Ende der Staffel 1, viele Wendungen und ein Finale in der Staffel 2, dass man fast als ein kleines Augenzwinkern werten könnte, ganz sicher aber möchte…

Sehr sehenswert!

Zwei Staffeln (13 + 9 Folgen) sind hierzulande auf Netflix in der deutschen Version zu sehen, eine dritte in Auftrag gegeben.

https://www.youtube.com/watch?v=Qofw470E0-k
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Alt  04.11.2018, 21:48   # 96
kuching
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Altered Carbon - Netflix

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Die Serie ist eine adaptierte Verfilmung des Romans „Altered Carbon“ (Das Unsterblichkeitsprogramm) des britischen Autors Richard K. Morgan aus dem Jahre 2002: düster, gewalttätig, verstörend….

Die Menschheit hat die Reste einer sehr, sehr alten Zivilisation und ihrer Technik entdeckt, die vor Jahrtausenden die Milchstraße verlassen hat. Nur sehr wenig davon wurde entschlüsselt und enträtselt, was allerdings für eine Ausdehnung der Menschheit in der Galaxis ausreichte.

Eine der wichtigsten Entdeckungen war der „Stack“, ein Speicherchip der jedem Menschen von klein auf eingesetzt wurde. Damit konnte das Bewusstsein aufgezeichnet werden und ermöglichen, dass im Falle eines Todes die Person in einem anderen Körper weiterleben konnte. Diese Körper werden oft künstlich hergestellt, die sog. „Sleeves“. Endgültig zu Ende ist es nur, wenn der „Stack“ irreparabel beschädigt wurde.

Und dann gibt es noch die „Meths“, die – sofern reich genug – das ewige Leben erreichen können.

Die Hauptfigur der Serie, Takeshi Kovacs (Joel Kinnaman, „House of Cards“, „The Killing“), kommt nach 250 Jahren zur Strafe auf die Erde zurück – in einem neuen Körper. Der ehemalige Elitesoldat (von Will Jun Lee verkörpert), wurde zur Strafe für seine Verbrechen eben auf diese Erde gebracht, veranlasst von Laurence Bancroft (James Purefoy), einem „Meth“.

Bancroft selbst ist wahnsinnig reich und besitzt einen eigenen Satelliten, an der er alle 48 Stunden automatisch ein Back-Up seines „Stacks“ schickt. So konnte er überleben, obwohl sein „Stack“ bei einem Attentat vernichtet wurde. Bancrofts Bewusstsein wurde in einen optisch identischen „Sleeve“ hochgeladen, so dass er weiterleben konnte – allerdings mit einer Gedächtnislücke von fast 48 Stunden. Kovacs soll nun herausfinden, was in diesen 48 Stunden geschah. Im Erfolgsfalle erhält Kovacs die Freiheit.

In der Folge entwickelt sich ein rasantes Action-Drama, gespickt mit einer gehörigen Portion Gesellschaftskritik. Geld beherrscht die „Welt“, die Reichen und Mächtigen sind nun auch noch unsterblich. Mit Geld kann man alles kaufen: Frauen, Sex, Gewalt. Eine Frau stirbt beim brutalen Sex? Egal, solange der „Stack“ intakt ist, gibt es halt einen neuen „Sleeve“… Die Verrohung der Gesellschaft ist evident und noch nicht mal unbedingt verbrecherisch, der neue „Sleeve“ heilt alles.

Dadurch, dass aber auch keiner mehr sicher sein kann, ob der Vertraute auch wirklich die vertraue Person ist (es könnte ein „Stack“ sein, der sich eines anderen Körpers bemächtigt hat?), sind Bindungen in der Art der alten Welt kaum aufrecht zu erhalten. Wer ist das wirklich? All das macht den düsteren Thriller noch dunkler, noch hoffnungsloser, neben der großen Portion Gewalt, Einsamkeit, Misstrauen und Unterdrückung.

Es ist kein schönes Bild der neuen Welt, das da gezeichnet wird. Auch Kovacs erscheint nur noch eine Maschine zu sein, auf der Suche nach der Erlösung, aber ohne Hoffnung…

Die klassischen drei Fragen, die werden aber auch hier gestellt:

Wer bin ich? Woher komme ich? Wohin gehe ich?

Um diese Fragen zu beantworten, geht die Serie auch weit zurück bis in die Kindheit von Kovacs und seiner Schwester. All das ist in den Plot eingearbeitet, verwirrt und klärt doch nach und nach auf. Es ist, neben der Thriller-Story, eben auch eine „Familiengeschichte“, in einem Setting aus Verrohung und Gewalt. Wie kann es da Erlösung geben? Zum Ende hin muss die Krimigeschichte etwas hoppladihopp aufgeklärt werden, was aber meinen Grundeindruck einer insgesamt großartigen Serie nicht trüben will…

Ich bin ein ausgewiesener Nicht-Fachmann von Sci-Fi und andere mögen da Ungereimtheiten oder Schwächen entdecken…aber spielt das eine Rolle? Für mich eher nicht… Allerdings war es – zugegeben – für mich auch ziemlich anstrengend der ganzen Geschichte und ihren Verästelungen zu folgen. Ne, da kann man nicht nebenher bügeln…

https://www.youtube.com/watch?v=Y3KQxUb157Q
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Alt  03.11.2018, 13:10   # 95
kuching
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Bodyguard - BBC/Netflix

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Was kommt einem bei diesem Titel sofort in den Sinn? Natürlich, die aber doch ganz nette Schnulze mit Kevin Costner und Whitney Housten. Aber mit dem Film hat die Serie Bodyguard nur ein paar Gemeinsamkeiten…

Joe Mercurio, der Showrunner, der auch schon für die Serien „Bodies“ und „Line of Duty“ gefeiert wurde, hat hier einen in GB gefeierten Serien-Coup geschaffen. Natürlich ist die Aufgabe eines Bodyguards in einer Serie gewissen Regeln und Story Mechanismen unterworfen, die Frage ist nur: wie wird das möglichst publikumswirksam umgesetzt?

Es ist – soviel kann ich vorwegnehmen – eine sehr kurzweilige und spannende Serie (6 Folgen) entstanden und zwar ohne den üblichen „Netflix-Hänger“ in der Mitte. Das Bodyguard-Thema, eine Prise „House of Cards“ plus etwas „Homeland“, reichlich Action und kaum ruhige Phasen, rasant und spannend erzählt…kein Wunder, dass in England teilweise bis zu 11 Mio. Zuseher dabei waren.

David Budd (Richard Madden – „Game Of Thrones“) ist ein Afghanistan-Veteran mit posttraumatischer Belastungsstörung und wird als Personenschützer für die Innenministerin Julia Montague (Keeley Hawes) engagiert. David lebt von seiner Frau Vicky (Sophie Rundle) getrennt und hat 2 Kinder.

Wie ein Roboter ist David in der Lage lange Zeit einfach nur zu stehen, dafür aber alles um ihn herum aufzunehmen. Das Roboterhafte wird leider durch die deutsche Synchronstimme bisweilen etwas unangenehm unnatürlich (im englischen Original ist es deutlich besser, ohne den roboterhaften Eindruck zu verwischen). Die Innenministerin Julia ist eine ehrgeizige Hardlinerin und steht für das, was David nach seinen Erfahrungen eigentlich verachtet.

Die Serie beginnt einer rasanten und sehr spannenden Sequenz in einem Zug, in dem David und seine beiden Kinder zu ihm nach Hause fahren. Was dort passiert, wird absolut genial umgesetzt, mit verdammt hohem Thrillfaktor und wer glaubt, damit hätte die Serie schon einen größeren Teil ihres Pulvers verschossen, der irrt gewaltig.

Es passiert ständig etwas, neue Wendungen, die Undurchsichtigkeit der Protagonisten, Verschwörungen überall und welche Rolle spielt David wirklich…und wer ist jetzt gut und wer ist böse?

Natürlich ist das alles nicht so ganz neu, allerdings könnte der Typ des David Budd als postmoderner, gebrochener James Bond durchgehen, fernab jeglicher „Geheimdienst-Romantik“: es ist und bleibt ein dreckiges Geschäft.

Die allerletzte Szene hätte man sich schenken sollen, dafür ist die Sequenz zuvor im Verhörraum nochmal „gänsehautmäßig“ inszeniert und ein würdiger Abschluß der kurzen Serie, der die (nur) sechs Folgen sehr guttun.

https://www.youtube.com/watch?v=Mz6ah3HuQVs
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Alt  23.10.2018, 11:39   # 94
kuching
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Aquarius (Sky, Netflix)

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John McNamara, der Showrunner, hatte ursprünglich wohl die Idee, die Serie auf 5 – 6 Staffeln auszulegen. Allerdings stellte NBC wegen schwacher Quoten in den USA die Serie nach 2 Staffeln ein.

Wer kennt nicht den Song aus „Hair“?

https://www.youtube.com/watch?v=06X5HYynP5E

Schon deswegen war ich gespannt auf die Serie und gleich vorweggesagt: die Fans der unzähligen Hits auf den 60gern kommen nicht zu kurz, auch wenn diese oft nur angespielt werden.

Aquarius spielt in den sechziger Jahren in Kalifornien, beginnend 1967 und endend mit der letzten Folge am 09./10. August 1969. Am 09. August 1969 geschahen die „Tate-Morde“ in 10050 Cielo Drive (Beverly Hills) an der hochschwangeren Sharon Tate (Ehefrau von Roman Polanski) und weiteren Opfern. Verübt wurden diese Morde durch Mitglieder der Manson-Family, angestiftet von Charles Manson. Die Morde vom 10.August 1969 an dem Ehepaar LaBianca waren nicht mehr Gegenstand der Serie.

Sam Hodiak (David Duchovny), 1st Detective im LAPD, sucht zusammen mit seinem meist undercocver arbeitenden Kollegen Brian Shafe (Grey Damon) nach Emma Karn (Emma Dumont), die nach einer Feier vermisst wird. Auf Umwegen stoßen die beiden Cops auf die Manson Familiy, die unter der Führung (besser Diktat) von Charles Manson (Gethin Anthony) in der Nähe von L.A in einer Hippie-Kommune leben. Der grundsätzliche Rassist hatte einen Rassenkrieg prophezeit und ließ, als dieser nicht eintrat, die Mitglieder seiner „Family“ morden. Mit dem Blut der Opfer sollten die Mörder „Pig“ und „Helter Skelter“ an die Hauswände schreiben…

https://www.youtube.com/watch?v=7csHqpcCiFQ

Viele Bücher und Artikel im Internet gab und gibt es zu Charles Manson, der interessierte Leser findet also jede Menge Stoff. Ein kürzeres Zitat aus Wikipedia zu den Tate-Morden:

In zahlreichen Büchern über Dennis Wilson (The Beach Boys, Anm. kuching) und Terry Melcher (Produzent, Anmerkung kuching) wird auch dem Mord an Sharon Tate ein eigenes Kapitel gewidmet. Wilson, Mitglied der Band The Beach Boys, war 1968 kurzzeitig mit Manson befreundet, als dieser noch die Ambition hatte, als Musiker erfolgreich zu sein. Wilson nahm mit Manson ein Achtspur-Demoband auf und machte ihn mit Melcher bekannt, den er bei einer Party in Melchers Haus kennengelernt hatte. Melcher hörte sich Mansons Demoband an, lehnte es aber ab. Einige Zeit später zog Melcher aus dem Haus am Cielo Drive aus und der Besitzer Rudi Altobelli vermietete es an Polański und Tate. Einige Monate später geschahen die Morde.

Die Vermutung, dass es sich um eine Verwechslung handelte und der Mordanschlag eigentlich Melcher galt, konnte weder belegt noch eindeutig widerlegt werden. Allerdings gibt es Anhaltspunkte dafür, dass Manson sehr wohl wusste, dass Melcher nicht mehr in dem Haus wohnte – er war laut den Aussagen von Altobelli und des Fotografen Sharok Hatami am Tag vor Tates Abreise nach London auf dem Grundstück und wurde dort abgewiesen. Als wahrscheinlich gilt, dass es ihm letztlich egal war, wer die Mordopfer waren und dass er das Haus wegen der abgelegenen Lage und der prominenten Bewohner ausgewählt hatte, deren Tod mit Sicherheit für Aufsehen sorgen würde.
Die insgesamt 26 Folgen à ca. 45 Minuten handeln aber beileibe nicht nur von der Charles Manson Family. Sam Hodiak ist ein Kriegsveteran mit Bürstenhaarschnitt, zynisch, sarkastisch und handelt oft nach der Devise „Der Zweck heiligt die Mittel“, hat einen Sohn der desertierte (Vietnam) und ist dem weiblichen Geschlecht absolut zugetan. Zudem gibt er sich – im Gegensatz zu den Kollegen beim LAPD - relativ liberal. Ein durchaus komplexer Charakter also, dem nur eins fehlt: der richtige Schauspieler!

Als Hank Moody in „Californication“ fand ich Duchovny umwerfend, hinreißend, genial, die beste Besetzung. Hier aber…das passt nicht so wirklich und das ist sehr schade. Da kommt Grey Damon als Brian Shafe schon deutlich besser, der mit einer Schwarzen verheiratet, als Undercover-Agent unterwegs und drogensüchtig, deutlich glaubwürdiger spielt. Gethin Anthony als Charles Manson müht sich redlich, das kann man nicht anders sagen, aber das total Diabolische, das fehlt doch ein wenig…etwas zu harmlos das Ganze (auch wenn es in einem „Schlachtfest“ endet). Sehr gut wiederum Emma Dumont als Emma Karn, die Mischung aus „scheuem Reh“ und „Coming Of Age“ ist außergewöhnlich gut besetzt. Charmain Tully ist von Claire Holt als besessen ehrgeizige junge Polizistin ebenfalls gut getroffen.

Eine zweite und die größere Schwäche:

Die Serie spielt in einem doch recht konventionellen Polizeidrama-Rahmen und packt nebenher alles rein, was nicht bei 3 auf den Bäumen ist. Die Ermordung Ted Kennedys, die Wahl Nixons, die amerikanischen Kriegsverbrechen in Vietnam, Laos und Kambodscha, die Black Panthers, die Nation of Islam, Emanzipation, noch ne Liebesgeschichte, Homosexualität, japanische Gefangene in amerikanischen Internierungslagern nach `45… Das ist eigentlich Stoff für 10 Serien und das tut Aquarius einfach nicht gut alles hier hinein zu pressen.

Nicht, dass die Serie unspannend wäre, nicht dass die Charaktere langweilig wären, aber es ist einfach zu viel des vermeintlich Guten. Setting, Sound, die braun-grauen Farbtöne, alles erste Sahne, der Rahmen „Cops bei der Arbeit“ (andere Fälle werden nebenher gelöst!) für den Stoff aber zu konventionell und das haben die Zuschauer in den USA eben bestraft.

https://www.youtube.com/watch?v=XvaFb6wZwTg
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Alt  13.08.2018, 17:21   # 93
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Gomorrha – (Sky Italia, Sly Atlantic, arte)

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Gomorrha ist eine italienische Mafia-Serie in bisher 3 Staffeln und basiert auf dem gleichnamigen Roman von Roberto Saviano aus dem Jahr 2006. Saviano lebt seit dem Erscheinen des Romans versteckt unter Polizeischutz.

Die Serie spielt hauptsächlich – natürlich – in Neapel in dem kleinen und lebendigen Altstadtviertel Rione Sanità und im Secondigliano (Scampia), einem Viertel am nördlichen Rand von Neapel…

https://www.youtube.com/watch?v=1VCzSGaPJ9A

(leider nur italienisch, aber die Bilder reichen auch so)

…berüchtigt für Drogenhandel und ungehemmte Brutalität. Ungeachtet der hohen Einschaltquoten gab es auch viel Kritik in Italien an der Serie. Sie rege zur Imitation an und verherrliche das Treiben der Clans. So ganz von der Hand zu weisen ist das anscheinend nicht. Sehe man doch bei vielen Jugendlichen die Irokesenfrisur einer der der Hauptdarsteller und andere Eigenheiten wie eine besondere Haltung der Faustfeuerwaffe. Sie ahmen die Sprache nach, lassen sich dieselben Tattoos stechen, kleiden sich wie die Protagonisten der Serie und eine Sequenz aus der Staffel 3, als zwei Jugendliche nachts durch Sanità auf dem Moped fahren und in die Hauswände schießen, werde auch nachgeahmt. Zum Teil sind wohl auch Komparsen aus der „Familie“ engagiert worden. Die Macher der Serie wehren sich gegen den Vorwurf, dass sie etwas beschönigen oder verherrlichen würden. Das ist und bleibt ein zweischneidiges Schwert: die Älteren unter uns erinnern sich sicher an den Film „Christiane F. – die Kinder vom Bahnhof Zoo“, dem man eine gewisse Faszination und Nachahmungsästhetik auch nicht absprechen konnte.

Fotografiert ist die Serie durchweg hervorragend. Das Elend und die hässlich verkommenden Bauten, das ganze Viertel wird in dunklen Braun- und Gelbtönen abgelichtet, die Verkommenheit fast schon pittoresk gezeigt. Das ist nichts von Postkartenromantik zu sehen, keine schönen Bella-Italia-Bilder, kein La Dolce Vita. Herunter gekommene Industriebauten und Lagerhallen, kaputt und undicht, bilden das setting, fast schon künstlerisch und avantgardistisch. Nicht unschick dagegen die Aufnahmen in Rione Sanità, zwar etwas heruntergekommen, aber ein Viertel von dem man in Deutschland sagen würde: „arm aber sexy…“ Man merkt den Schwenk in der Staffel 3, als eine junge aufstrebende Gang um Enzo anfängt mitzumischen. Sie haben wenig vom Äußeren der anderen Camorra-Clans, sehen fast wie Hipster aus und werden von den anderen Clans abschätzig „die Bärtigen genannt“.

Selbst die überkitscht wirkenden Wohnungen der Bosse erscheinen doch nur spießig und kleinbürgerlich, überladen und barock: „Seht her, zu was ich es gebracht habe…für den Geschmack der Zeit war eben keine Zeit mehr…“ Und im Versteck des Clan-Bosses Savastano ist es vor allem wichtig, dass genug Salsiccia und Mozzarella da ist: Kleinbürgertum in Perfektion.

Die Rollen sind – natürlich – fast durchgehend von Männern besetzt, es gibt die ein oder andere starke Frauenrolle, aber ansonsten haben Frauen die Beine breit zu machen, zu gebären und ruhig zu sein. Wenn das alles nicht mehr so passt, wird auch da gemordet und selbst vor Kindern kein Halt gemacht. Allerdings gewinnen in der 3. Staffel die Frauen eine etwas gewichtigere Rolle, ohne aber völlig vom Grundkonzept abzuweichen. Dabei ist Patrizia die interessanteste Figur, ehemalige Botin von Don Pietro Savastano. Also sicher keine Serie für einen gemütlichen Abend auf der Couch mit einem Glas guten italienischen Rotweins.

Der Inhalt der ersten Folgen der Staffel 1 (aus Wikipedia):

Pietro Savastano ist der Boss eines der mächtigsten und einflussreichsten Camorra-Clans in Neapel. Savastanos rechte Hand ist der ehrgeizige Ciro Di Marzio, einer der erfahrensten und kaltblütigsten Soldaten im Clan, welcher seit einem überlebten Attentat „L´Immortale“ (der Unsterbliche) genannt wird. Als Ciro in Savastanos Auftrag die Wohnung der Mutter des rivalisierenden Clan-Bosses Salvatore Conte in Brand setzt, bricht ein Krieg zwischen beiden Familien aus, in dessen Verlauf Conte nach Spanien flüchtet. Ciro kümmert sich ebenfalls um Pietros unreifen Sohn Gennaro (Genny), um ihn auf die Aufgaben und Pflichten als zukünftigen Boss der Familie vorzubereiten.

Gennaro wird nach einem schweren Motorradunfall ins Krankenhaus eingeliefert. Als Pietro davon erfährt, nimmt er sein Auto und fährt ins Krankenhaus. Auf dem Weg dorthin wird er von der Polizei angehalten. Bei der anschließenden Kontrolle werden Drogen und mehrere tausend Euro Bargeld gefunden, woraufhin Pietro festgenommen wird und ins Gefängnis kommt.

Die Führung des Clans übernimmt daraufhin Pietros Frau Immacolata, welche jedoch Ciro misstraut und ihren Sohn Gennaro für unfähig hält. Obwohl Pietro vom Gefängnis aus Befehle erteilt, übergeht Immacolata ihren Mann und beauftragt Ciro, nach Spanien zu reisen, wo dieser mit Salvatore Conte Einigung über einen Friedensschluss und die Geschäftsbeziehungen zwischen den Clans erzielt. Ebenso schickt sie den genesenen Gennaro in einer gefährlichen Mission nach Honduras, wo er als Pietros Nachfolger neue Drogenlieferungen organisieren soll.

Nach einem langen Aufenthalt in Honduras, kehrt Gennaro nach Neapel zurück und ist wesentlich ernster, gewalttätiger und selbstbewusster als zuvor. Obwohl sich Gennaro für die Führung des Clans bereit fühlt, erkennen ihn die älteren Mitglieder des Savastano-Clans nicht als Boss an.


In den weiteren Folgen und Staffeln sehen wir die Hauptfiguren Pietro Savastano, Ciro und Gennaro Savastano im Spiel und Kampf um die Macht im Secondigliano, zusammen und gegeneinander und vor allem in Staffel 2 auch gegen andere Clans. Die „guten“ und „schlechten“ Beziehungen zueinander wechseln häufig, alles ist dem eigenen Fortkommen, der eigenen Macht geschuldet. Es geht um Geld, sehr viel Geld und das Rekrutieren von jungem und hoffnungslosem Nachwuchs von den Straßen der Scampia ist ein Kinderspiel und sei es oft nur so, dass diese Jungen in der Hoffnung auf eine große Karriere die einfachsten Handlanger- oder Wachdienste erledigen.

Vor allem in Staffel 2 wird das Ganze so brutal, dass es für mich fast ein Grund war abzubrechen. Gab es tatsächlich einmal 8-10 Minuten in einer Folge, in der nicht gemordet, geprügelt oder gefoltert wurde, dann bekam man ab Minute 11 aber wieder die volle Dröhnung auf die Augen und die Ohren. Polizei, Staatsanwaltschaft? Nicht zu sehen…

Für mich etwas zu viel des Guten. Dass es sich dort in Vela di Scampia um einen quasi rechtsfreien Raum handelt, muss einem nicht unbedingt eingehämmert werden. Es soll wohl mit aller Gewalt (sic!) dem Zuschauer jeglicher Zusammenhang oder Verweis auf die die Mafia etwa „romantisierenden“ Filme z.B. von Coppola und Scorsese verweigert werden. Nichtsdestotrotz wartet das Ende der 2. Staffel mit einem großen Finale auf.

Die dritte Staffel beginnt nicht mit steter dumpfer Gewalt. Nach einem Bankraub ist eine sehr schöne und elegante Sequenz entstanden, in der die Räuber auf spielerische Art und Weise dem Tatort entfliehen, perfekt komponiert.

Die Karten werden nun neu gemischt, Ciro betreut die junge Gang um Enzo beim Aufstieg in der Hierarchie in Neapel:

„Was bin ich für Dich?“ – „Du bist so wie ich vor 10 Jahren, hungrig und mit Biss. Ich hab mich stärker gefühlt als alle Anderen“ – „Aber jetzt nicht mehr“ – „Nein, das war ein anderes Leben“ – „Aber du stehst immer hinter uns, warum?“ – „Allein in der Hölle zu sitzen ist scheiße…“

Der ewige Kreislauf aus Aufstieg, unstillbarer Gier und Tod findet auch hier kein Ende. Was man der Serie sicher nicht vorwerfen kann ist, dass sie am Ende einer jeden Staffel nicht eine klare Zäsur setzen würde, so auch am Ende der 3. Staffel…. An einer 4. Staffel wird schon gedreht.

Insgesamt und trotz mancher Längen und Schwächen (vor allem in Staffel 2) ist Gomorrha sehr sehenswert. Es ist außergewöhnlich gut fotografiert, es ist sehr brutal, es wird nichts beschönigt oder relativiert, es ist sehr düster…kein Platz für Helden.


Die erste Staffel wurde im Free-TV auf arte ausgestrahlt (schätze Staffel 2 und 3 Kommen noch), ansonsten Sky Atlantic oder eben als DVD oder Blue Ray kaufen.

https://www.youtube.com/watch?v=VGTLZEf28uw


Achtung! Spoilerwarnung bzgl. Trailer Staffel 2 und 3!


https://www.youtube.com/watch?v=e89aWPW1ph8

https://www.youtube.com/watch?v=laVfkkMWK4g
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Alt  07.08.2018, 07:32   # 92
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Midnight Sun – ZDF (deutsch-sprachige Erstausstrahlung)

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Ein weiterer scandic noir aus dem hohen Norden…

Måns Mårlind und Björn Stein (Die Brücke – Transit in den Tod) haben diese Mini-Serie produziert. Sie spielt im nördlichen Polarkreis um die Bergbaustadt Kiruna in Schweden zu Mittsommerzeit und umfasst in der ZDF-Ausstrahlung 4 Folgen à 100 Minuten.

Die Serie beginnt mit einem Blick von oben auf einen Mann, der auf ein Rotorblatt eines Hubschraubers gefesselt ist. Der Hubschrauber startet das Triebwerk und die Rotorblätter beginnen sich zu drehen. Was passiert, kann sich jeder denken…und trotzdem wird es gezeigt…

Der Tote ist Franzose und um mitzuhelfen den Mord an ihm aufzuklären, wird die französische Polizistin Kahina Zadi (Leïla Bekhti) nach Kiruna geschickt. Kahina ist algerischer Abstammung und ihre private Geschichte spielt in der Serie zwar keine die Handlung treibende Rolle, ist aber in Rückblenden immer wieder zu sehen.

Ihr zu Seite steht von der schwedischen Staatsanwaltschaft Anders Harnesk (Gustaf Hammarsten), mütterlicherseits ein Same. Die Samen sind ein indigenes Volk im hohen Norden (umgangssprachlich auch „Lappen“ genannt), eine Minderheit in Schweden, oft vergessen und teilweise verachtet: „Scheiß-Lappen“, diese Worte fallen nicht selten in der Serie. Ein Aktionsbüro wird überfallen und an der Kasse stellt man sich eher nicht beim Sami an…

Bei dem einen Mordfall bleibt es aber nicht, es wird weiter getötet auf brutalste Art und Weise und wenn man der Serie etwas vorwerfen möchte, dann das, dass diese hinterhältigen Morde äußerst blutrünstig zur Schau gestellt werden. Vielleicht eine Metapher für diese karge und raue Landschaft?

Überhaupt, der eigentliche Star der Serie ist eben die Landschaft. Vom eher „unattraktiven“ Kiruna abgesehen ist alles das zu sehen, was die Gegend eben ausmacht: die einsamen Flüsse und Seen, das „Lappen-Tor“, die karge Unwirtlichkeit, die jedoch einen ganz speziellen Reiz hat. Zudem geht im Mittsommer die Sonne ca. 50 Tage nicht unter, auch die Polizistin aus Frankreich hat mit der Insomnia zu kämpfen.

Wer allerdings einmal die Gelegenheit haben sollte oder sogar mit dem Gedanken gespielt hat, dorthin zu reisen, sollte das unbedingt tun…es wird ein unvergesslicher Aufenthalt werden. Ich habe selten eine so faszinierende Landschaft in Europa gesehen. Im Mittsommer ein Wander- Rafting und Angelrevier, im Winter ein super Schigebiet (alles beleuchtet) mit Aussicht aufs Nordlicht. Kiruna, die Bergarbeiterstadt (Eisenerz), wird übrigens aufgrund des Abbaus von Eisenerz bis 2033 vollständig verlegt werden. Das Bergwerk kann besichtigt werden. Kleiner Tipp noch: von Riksgränsen, dem Grenzort zu Norwegen, kann man sehr schön und nicht allzu lange nach Norwegen wandern zum Ende eines Fjords, sich dort mit einem Boot abholen und nach Narvik fahren lassen (dann mit Bus oder Bahn zurück).


Was die mysteriösen Fälle miteinander verbindet: Sie alle weisen auf traditionelle Rituale der Samen hin. Anders Harnesk ist ja Halbsame, was die Ermittlungen für ihn zur persönlichen Sache machen. Rache ist das Motiv, Rache an einer Gruppe von 22 Menschen, die miteinander ein Geheimnis haben.

Spannende Miniserie in bester scandic noir-Tradition mit einer in dieser Gegend exotisch-interessant wirkenden Hauptdarstellerin.

DVD gibt es im ZDF-Shop, anschauen auch bei Amazon oder itunes.

https://www.youtube.com/watch?v=oGv3L396KfQ
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Alt  03.08.2018, 17:25   # 91
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False Flag – FOX-Channel - Kurzreview

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Freunde der Serie „Hatufim“ (US Adaption „Homeland“) dürfen sich freuen. Wieder einmal eine kurzweilige und spannende israelische Serie in acht Folgen, die auf dem FOX-Channel ab Mitte August wiederholt wird.

Fünf scheinbar völlig unbescholtene und harmlose israelische Bürger sehen im Fernsehen ihre Pässe im Zusammenhang mit der Entführung des iranischen Verteidigungsministers in Moskau. Diese Fünf sollen die Entführung vollzogen haben. Sie trauen ihren Augen nicht und beteuern, dass sie nicht wissen, wie ihnen geschieht. Darunter ein Chemiker, eine Englischlehrerin, eine Braut am Vorabend ihrer Hochzeit…

Einer der Fünf wird im Flugzeug von seinem Vater angerufen und nach Beendigung des Gesprächs geht er auf die Flugzeugtoilette und rasiert seine Hippiemähne radikal ab. Nicht die einzige Ungereimtheit der Fünf, kommen doch nach und nach Verbindungen untereinander zum Vorschein. Der Mossad weiß von nichts, ermittelt wird nun vom Innengeheimdienst Schin Bet. Alle wissen mehr als sie sagen und ob sie wirklich nur ausgenutzt wurden oder mit im Spiel waren, wird nun abwechslungsreich erzählt.

Das Ganze ist schnell, kurzweilig und sehr spannend inszeniert, eignet sich also hervorragend zum binge watching.

Vorlage für die Idee war ein Mord eines Killerkommandos des israelischen Geheimdienstes, der in Dubai 2010 einen ranghohen Hamas-Funktionär tötete. Das Killerkommando besorgte sich gefälschte Pässe aus verschiedenen europäischen Ländern, um die eigene Spur zu verwischen.

https://www.youtube.com/watch?v=Mc1_6zrC9d8
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Alt  20.07.2018, 17:00   # 90
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The Killing - AMC (läuft auf Netflix)

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Nicht zu selten adaptieren die Amerikaner gute Serien und hier ist es wieder einmal ein dänisches Original, das aus Kopenhagen nach Seattle verpflanzt wird: „Kommissarin Lund“ lief auch bei uns im ZDF und ZDFneo. In der Hauptrolle der dänischen Serie ist Sofie Gråbøl zusehen, die in der 2. Staffel eine kleine Gastrolle hat…eine kleine Verbeugung vor dem dänischen Original. Zudem ist einer der Mitproduzenten ebenfalls aus Dänemark dabei. Die Folgen werden zum Teil von sehr bekannten Regisseuren wie Agnieszka Holland oder Brad Anderson gedreht.

Man merkt der Produktion an, dass diese nicht schludrig heruntergedreht wurde, das verregnete Seattle und die beiden Hauptdarsteller Mireille Enos und Joel Kinnaman bilden das zeitweise magische Dreieck.

Detective Sarah Linden (Mireille Enos) will endlich ein neues Leben beginnen. Der Flug ist gebucht, die Hochzeit geplant und ihr pubertierender Sohn Jack (Liam James) hat sich auch langsam damit abgefunden. Ausgerechnet an ihrem letzten Arbeitstag wird Linden mit dem brutalen Mord an der Schülerin Rosie Larsen konfrontiert. Zusammen mit ihrem Nachfolger Holder (Joel Kinnaman) nimmt sie die Spur auf, doch das Verbrechen erweist sich schnell als wesentlich komplizierter als angenommen.

Die Staffeln 1 und 2 behandeln diesen Mord. Sie trotz einer Sogwirkung insgesamt vielleicht doch etwas zu lang geraten. Gerettet wird das Ganze durch das Zusammenspiel von Linden und Holder, die sehr gegensätzlich sind und es dadurch ein beinahe permanentes Anziehen und Auseinanderdriften zwischen ihnen gibt. Die Dialoge sitzen und neben der verbissenen und teilweise am burn out agierenden Linden ist es der zwielichtige Holden, der immer wieder den reizvollen und gut gespielten Gegenpart gibt.

In der 3. Staffel hat sich Linden ins Privatleben zurückgezogen, ist allerdings bald wieder mittendrin, da der neue Fall Bezug nimmt auf Lindens Vergangenheit.

Bezüglich des Humors und der Düsternis ist 3.Staffel ausgewogener als die beiden Vorgänger. Insbesondere Holders neues Outfit mit Krawatte und Sherlock-Mantel trägt zu einigen ironischen Kommentaren bei. Mireille Enos liefert ihre bisher vielseitigste und intensivste Vorstellung ab. Ihre Figur begibt sich auf eine Tour de Force in die Tiefen der eigenen Psyche, an der sie letztendlich zu zerbrechen droht.

Leider fällt die 4. Staffel etwas ab, sie umfasst nur noch 6 Folgen und leider ist es der Staffel anzusehen, dass es jetzt zu Ende gehen soll mit den Beiden. Dabei steht nun Linden selber im Fokus der Ermittlungen. Es ist ein „Mitbringsel“ aus Staffel 3. Das hätte ich gerne noch intensiver verfolgt, leider hat man für die Staffel nicht mehr Raum geben wollen.

Alles in allem eine sehr ordentliche Krimiserie mit einer guten Mischung aus der Düsternis skandinavischer Krimis und der Coolness amerikanischer Cop-Serien. Linden und Holder sind zwei widersprüchliche Helden, denen ich sehr gerne durch mehrere Staffeln gefolgt bin und das vor allem deswegen, weil sie eben mit ihren eigenen finsteren Seiten zu kämpfen hatten.


https://www.youtube.com/watch?v=cnkvIjG4_Q8


A Tribute To Linden And Holder
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