Natürlich
war ich, wie wohl alle Fans der Nationalmannschaft, nach dem Spiel etwas entäuscht, aber so schlecht war die Darbietung der "Mannschaft" nun auch wieder nicht.
Die Körpersprache und die Einsatzbereitschaft war zum Beispiel deutlich besser als bei der WM 2018. Wenn gegen den amtierenden Weltmeister und Turnierfavoriten letztlich nur Kleinigkeiten entscheiden, dann kann nicht Alles so schlecht gewesen sein.
Die Startaufstellung war für mich eigentlich auch schlüssig und stimmig, allerdings hat sich im Laufe des Spiels herausgestellt, dass vielleicht eine Viererkette mit einem robusten "6er" davor (z.B. Emre Can), den Kreativspielern Kroos und Gündogan ermöglicht hätte die drei Offensiven (Müller, Gnabry, Havertz) besser in Szene zu setzen.
Das Gegentor: dem "Torschützen" Hummels würde ich dabei keinen Vorwurf machen, denn das eigentliche Problem war, dass wenn man mit Dreier/Fünferkette spielt, dieses eigentlich geschieht, damit eben nicht eine ganze Abwehrseite, in diesem Fall die Linke, so völlig entblößt ist, dass ein einfacher nicht zu schwer zu spielender Seitenwechsel zu einer solchen Situation führt.
Ein bißchen erinnert mich die Art und Weise wie die Franzosen ihre Spiele gewinnen, an die deutsche Mannschaft in den 70iger Jahren. Da galt der deutsche Fußball als das "Maß aller Dinge" und wir haben auch Spiele irgendwie immer selbstverständlich gewonnen, auch wenn die Gegner mindestens gleichwertig waren.
Ein kleiner historischer Trost: die deutsche Nationalmannschaft verlor 1954 das Vorrundenspiel gegen den damals haushohen Turnierfavoriten Ungarn mit 3:8 (!), um den gleichen Gegner, im Finale, mit 3:2 zu bezwingen. Vielleicht wiederholt sich Fußballgeschichte manchmal doch...
Die Devise muss jetzt sein "aufstehen, Mund abwischen" noch eine Schippe drauflegen und die beiden restlichen Vorrundenspiele gewinnen, dann geht das Turnier erst richtig los...
|