Villa Venus
Konrad Adenauer Ring 17
47167 Duisburg Neumühl
Homepage
Einfacher Club mit Sofalandschaft und Sauna aus dem RTC - Imperium. Etwa ein Dutzend Mädels aller Gewichtsklassen. Eintritt und Zimmerpreise jeweils 30,- Euro. Sehr gut besucht.
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Es ist ne alte Theorie: der beste Sex bleibt Fantasie.
Wenn man im Duisburger Hauptbahnhof aus dem Intercity klettert, deutet nichts darauf hin, dass in direkter Nähe der grösste Binnenhafen der Welt liegt. Zum sogenannten Innenhafen kann man vom Bahnhof aus in 20 Minuten laufen. Am einstigen Hafenbecken stehen heute teure Wohnhäuser mit Gastronomie im Erdgeschoss. Dorthin kommen die Duisburger jetzt nicht mehr zum Arbeiten, sondern zum Wohnen und zum
Feiern. Auch nicht schlecht, ich liebe Wörter, die mit
F anfangen.
Das nächste
F-Wort liegt gleich um die Ecke:
Fussball. Hier wurde 1902 der Meidericher Spielverein gegründet. Die Zebras wurden 1964 mit Helmut Rahn und Rudi Gutendorf Vizemeister in der ersten Liga. Die schreiben aber nicht alles mit
F, die Kicker vom MSV.
Damit sind wir schon beim nächsten
F-Wort:
Ficken. Es ist übrigens ganz harmlos und heisst nichts anderes als: sich schnell hin- und herbewegen und ist verwandt mit
Fegen. Darum nennt man Stiefelletten mit Gummizug oder Reissverschluss im Ruhrgebiet Schnellfickerstiefel. Manche sagen auch Mantaletten dazu. Man kommt schnell rein und schnell wieder raus. Ich mag‘s aber lieber ganz langsam. Nein, nicht das Schuheanziehen!
Nach Neumühl fährt man besser mit der Strassenbahn. Also am Bahnhof Duissern rein in die Line 903. Anschliessend noch mal 20 Minuten per Pedes. Gegen 13:00 Uhr war dann am Konrad-Adenauer-Ring, Haus Nummer 17, ein weiteres Wort mit
F erreicht:
Freudenhaus nannte man so was früher. Das Wort Puff ist viel älter und bezeichnet ein Brettspiel, das man in diesen Häusern spielte, ähnlich dem Backgammon. Das sollte man mal wiederbeleben.
An der Tür geklingelt und rein in die Hütte. Oder besser: das Museum. Denn hier wurde seit Helmut Rahns Zeiten nichts verändert. Barbara stand hinter der Theke. Geduscht und ab in die Sofalandschaft. Hab‘ erst mal meine obligate Nummer abgezogen und Schokolade verteilt. Das hab‘ ich schon so oft gemacht, dass Kollegen gelegentlich wissen wollen, ob ich bei der
Firma
Ferrero bin. Noch ein Wort mit
F. Zwei sogar.
Auf diese Weise lernte ich
Alicia, Jasmin, Samira, Gala, Michaela, Ina, Melli und
Sonja kennen, fast alle - bis auf Ina - direkt aus der Weight-Watchers Kundenkartei. Ina hätte man eine Schönheit nennen können, wenn ihr ein Chirurg das Mittelgebirge im Gesicht etwas abgetragen hätte. Außerdem waren noch etliche Mädchen auf den Zimmern. Die Zahl der männlichen Gäste war doppelt so hoch, ein Dutzend davon gelangweilt im Sofaraum, der Rest auf den Zimmern oder in der Sauna.
Die Buchungen liefen nach folgendem Muster ab: jedes Mädel hatte seinen Sofastammplatz mit einem Handtuch markiert. Schon vor seiner Rückkehr vom Zimmer mußte man sich daneben setzen und so den Anspruch auf die nächste Buchung erheben. Dazu mußte man natürlich alle Mädels im Haus und ihre Stammplätze kennen. Auf diese Weise waren alle begehrten Mädels nahtlos ausgebucht und Erstbesucher waren chancenlos. Die Weight-Watchers-Mädels bekamen ein paar Frust- und Mitleidsbuchungen ab. Der Effekt ist derselbe wie bei mehrstündigen Dauerbuchungen.
Nach 90 Minuten hab‘ ich das einzig Vernünftige gemacht: ich hab‘ mich angezogen und den Schlüssel abgegeben. Barbara sah mich erstaunt an und ich habe ihr erklärt, dass ein Dutzend halbnackter Männer auf Sofas nicht mein erotisches Ideal sei. Sie hat mich sogar verstanden.
Dabei hatte ich mir für das Zimmer schon viele schöne
F-Wörter notiert: als Präludium hatte ich mir eine
Fummelei auf dem Sofa vorgestellt, als Ouvertüre ein
französisches
Fanfarensolo, zu deutsch
Fellatio, dann eine
furiose
Fickerei mit einem
fulminanten
Finale. Das hatte sich jetzt erledigt. Allerdings auch 30
Flocken gespart. Also raus aus der Hütte,
Feierabend!
Finito! Ende der
Fahnenstange. Keine weiteren
Fisimatenten! Was lernen wir daraus: der beste Sex findet immer in der
Fantasie statt. Und wie sagt doch der berühmte Philosoph aus Essen-Kray: manchmal macht das Suchen mehr Spass, als das
Finden. Ja nee, is klar!
Die Rückfahrt um 15:10 Uhr mit dem ICE Richtung Berlin, das Paddelboot im Gepäcknetz verstaut. In der 2. Klasse kucken die Zugbegleiter immer etwas irritiert, in der 1. Klasse sind Paddelboote normal. Da sind täglich Exzentriker.
Ich muss wohl eingeschlafen sein, es segelten nämlich plötzlich jede Menge Buchstaben durch die Luft:
Ein
K trat aus dem Nirgendwo, das fragte nach dem atzenklo.
Nun kam ein
B mit klarem Ziel, es suchte nach dem esenstiel.
Dann flog ein grosses
F vorbei, das wollte zu ner ickerei.
„Personalwechsel, Ihre
Fahrkarten bitte!“ Diese Typen kommen immer im falschen Moment. Ich hätte ja zu gerne gewußt, wie‘s weitergeht. Kann man das eigentlich auch mit dem
MSV machen? Mal probieren:
Beim
M da wird es schnell publik, es fehlt stets bei der arschmusik.
Das
S ist als Solist bekannt, drum fehlt es im ozialverband.
Ein
V allein ist nicht normal, drum spielts um den ereinspokal.
So, jetzt ist aber Schluss mit dem
Firlefanz. Ich habe
fertig!
Und für den nächsten Besuch habe ich mir einen neuen Buchstaben vorgenommen: das Ypsilon!