Tote Hose in Wiens Bordellen, Prostituierte vor Ruin
Ich hoffe die Wiener Etablissements sperren am 1.7. wieder auf, rechtzeitig zum Sommerurlaub.
11.05.2020, 14:05 Tote Hose in Wiens Bordellen, Prostituierte vor Ruin
Viele Sex-Dienstleisterinnen kämpfen in der Corona-Krise derzeit ums nackte Überleben. In einem Laufhaus in Wien-Mitte sprechen betroffene Frauen über die drohende Armut.
"Ich leide natürlich unter der Corona-Krise", erzählt Evi im Gespräch mit "Puls 24". Seit zehn Jahren arbeitet die Ungarin schon als Sex-Arbeiterin in Österreich. Seit knapp zwei Monaten hat Evi nun kein Einkommen mehr, denn am 16. März mussten Österreichs Bordelle schließen. "Ich arbeite momentan gar nicht", erklärt die Frau.
Zwar werden in Österreich schrittweise die Corona-Maßnahmen wieder gelockert, das Betreten von Einrichtungen zur Ausübung von Prostitution, wie Bordelle oder Laufhäuser, bleibt aber weiterhin verboten. Die Situation der Sex-Arbeiterinnen im Land ist also prekär, vielen droht nun sogar die Armut.
"Nach ein paar Monaten ist Erspartes weg"
Auch Angelina kämpft um ihre Existenz, sie bietet ihre Dienste aber nun im Online-Bereich an. "Einen Teil konnte man sich natürlich ansparen, aber das reicht auch nur begrenzt. Nach ein paar Monaten ist dann wirklich alles weg", sagt die Frau gegenüber "Puls 24"-Chefreporterin Magdalena Punz.
Unterstützung erhält die Sex-Arbeiterin derzeit von Stammkunden. "Ich tausche Fotos und Videos mit ihnen aus und sie überweisen mir dann das Geld", erzählt Angelina. Um weiter Geld verdienen zu können, arbeiten viele Prostituierte nun auch heimlich.
"Wenn man finanziell davon abhängig ist, dann wird man vielleicht über seinen Schatten springen und das (Anm. Sex) dann schon vorher anbieten müssen", so Angelina weiter. Trotz saftiger Strafen von bis zu 3.600 Euro verlagert sich das Geschäft mit der Liebe nun in private Wohnungen.
"Das kann nicht nur passieren, es passiert. Die Nachfrage ist da, Sexualität ist ein Grundbedürfnis. Es sind die Frauen, die sich momentan an die Gesetze halten, benachteiligt", sagt Maximilian Markgraf, der für einen Betreiber zweier Laufhäuser in Wien arbeitet, zu "Puls 24".
Konzept von Regierung erwartet
Und weiter: "Die illegale Prostitution ist ein großes Thema geworden, weil sie einfach auch Arbeit von Menschen zerstört, die sich dafür stark gemacht haben, dass die Sex-Dienstleistung in die Legalität gezogen wird". Markgraf erwartet sich daher von der Regierung ein Konzept, wie es mit Laufhäusern in Zukunft weitergehen soll. Einen solchen Fahrplan gibt es aber noch nicht.
Die Ersparnisse vieler Sex-Arbeiterinnen werden aber bald aufgebraucht sein, auch wenn das Online-Geschäft Auswege schafft. "Auf einschlägigen Plattformen werden Inserate geschalten und da muss man kein Hellseher sein, um zu wissen, was sich dahinter verbirgt", so Maximilian Markgraf gegenüber "Puls 24".
Hilfestellungen für Sex-Arbeiterinnen bietet das Beratungszentrum "Sophie" der Wiener Volkshilfe an. "Es ist eine wirklich schwierige Situation für diese Frauen, die komplett mit Nichts dastehen", so Tanja Wehsely, Geschäftsführerin Volkshilfe Wien.
Aber auch die Kosten für ein Etablissement haben sich massiv geändert.
Das stimmt, wenn die Mädel in einem FKK-Club arbeiten zahlen sie ca. 80 € Eintritt. In den anderen Häusern werden sie von den"Vermietern" aber gnadenlos abgezockt. Und wenn sie verliebt sind, müssen sie ja auch noch die Protzkarre und das I-Phone ihres arbeitsscheuen Pimps finanzieren, da bleibt dann nicht mehr so viel für die Familie, bei einem läppischen Stundenlohn von 150 € (mittlerweile wollen sie sogar im Sharks schon bis zu 200 für die Stunde). Das ganze geht eh nur, weil guter Sex mit einer schönen Frau ein knappes Gut ist und die Nachfrage noch da ist, aber halt auch nicht zu jedem Mondpreis. Angebot und Nachfrage regeln das schon. Jammern ist durchaus erlaubt, mein Mitleid hält sich in Grenzen, besonders, was die Vermieter oder Betreiber angeht.
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An seinem Charakter ist nichts auszusetzen, hauptsächlich, weil er wohl keinen besitzt. (Léa de Lonval)
Ich bin jetzt auch schon seit über 20 Jahren im Paysex unterwegs und die Preise haben sich gefühlt überhaupt nicht verändert.
Ich bin leider erst jetzt über Deinen Post "gestolpert". Aber ich darf das durchaus unterstreichen, was Du schreibst.
Ich habe im Jahre 2004 ein Haus in der Nähe von München eröffnet und betrieben. Seinerzeit war der aufgerufene Stundensatz bei 150.- Euro.
Heute betreibe ich ein Haus in "Wiener Neustadt-Theresienfeld" (Haus Theresienfeld). Und die Stunde kommt auf 150.- Euro.
Viele jammern, dass alles teurer wird. Ich auch. Aber alle Dienstleister passen ihre Löhne an die Situation an. Die Huren nicht....................jedenfalls die meisten nicht. Ich denke, das ist ein Aspekt, über den man auch mal nachdenken sollte. Denn auch die Huren haben Familien und Verpflichtungen, denen sie nachkommen müssen.
Und eines noch zum Schluss: Ja.........ich bin "Betreiber eines Etablissementes" (nur wenn Fragen diesbezüglich aufkommen sollten). Aber auch die Kosten für ein Etablissement haben sich massiv geändert.
der monatliche Fixkosten um die 50 000€ zu stemmen hat.
Welches soll das bitte sein??
bei 50K Fixkosten müsste dieser Club sonst einen Jahresumsatz von minimum 3.6Mio € generieren um lukrativ laufen zu können....
Also idente Preise in den letzten 20 Jahren obwohl die Lebenserhaltungskosten im gleichen Zeitraum so richtig explodiert sind. Im gleichen Zeitraum kostet jedoch mittlerweile die Stunde für einen Handwerker mehr als das doppelte. Also was soll daran selbstverschuldet sein? Dass schnackseln mittlerweile oft schon billiger ist wie der Besuch in der Autowerkstatt?
Das wage ich zu bezweifeln... selbst beim Mercedes oder Porsche-Vertragshändler mit Werkstatt koste mich die Meisterstunde 110€ zzgl.steuer....und da Arbeitet eine Fachkraft mit Meisterbrief an meinem Wagen, keine RUMBUL die es sonst nicht geschafft hat etwas aus ihrem Leben zu machen und jetzt dafür die Beine spreizt um an den "Schnellen Euro" zu kommen....
BTW Jammern die Damen allesamt auf hohem Niveau....ein Selbstständier oder Freiberufler hat wesentlich höhere Fixosten, eine fundierte Ausbildung, zu 80% einen niedrigeren Stundensatz und kommt damit klar...nur nicht Principessa, die zum ersten mal seit dem Weggang aus ihrer von Armut geplagten Heimat ein exorbitant hohen Lebensstandart zu pflegen scheint.......
Die Damen die nebenbei Studieren(und da kenn ich einige aus diversen clubs) oder ihr geld andersweitig angelegt haben, jammern nicht in diesem Ausmaß!
Und bei den Preisen, die viele Prostituierte insbesondere seit der Corona-Krise aufrufen, wundere ich mich nicht, dass das Gewerbe und die Prostituierten mit dem Überleben kämpfen.
So eine Aussage finde ich gelinde gesagt eine Frechheit und zeugt von einer unglaublichen Ignoranz und Uninformiertheit, und vor allem einer schamlosen Respektlosigkeit und Abwertung den Frauen gegenüber.
Ich bin jetzt auch schon seit über 20 Jahren im Paysex unterwegs und die Preise haben sich gefühlt überhaupt nicht verändert. Die höher preisigen Laufhäuser verlangten bereits vor 20 Jahren 150,- bis 180,- die Stunde und speziell in Wien kostet in manchen Häusern die Stunde ohnehin nur um die 100,-.
Also idente Preise in den letzten 20 Jahren obwohl die Lebenserhaltungskosten im gleichen Zeitraum so richtig explodiert sind. Im gleichen Zeitraum kostet jedoch mittlerweile die Stunde für einen Handwerker mehr als das doppelte. Also was soll daran selbstverschuldet sein? Dass schnackseln mittlerweile oft schon billiger ist wie der Besuch in der Autowerkstatt?
Dass Prostituierte, Bordelle, Saunaclubs und Laufhäuser vor dem Ruin stehen, ist teilweise auch selbstverschuldet. Wer nicht wirtschaften kann, kommt in wirtschaftlich schwierigen Zeiten eben eher unter die Räder. Und bei den Preisen, die viele Prostituierte insbesondere seit der Corona-Krise aufrufen, wundere ich mich nicht, dass das Gewerbe und die Prostituierten mit dem Überleben kämpfen.
Mein Eindruck ist, die Wiener Szene hat deutlich weniger Exoten ala Thais oder Brasilianerinnen.
Gefühlt ist alles von Minsk bis Skopje vertreten.
Eigentlich genau wie damals in der Monarchie 😁
Nicht nur die Mädels kämpfen um deren Existenz, es sind auch viele Laufhäuser, Saunaclubs, Studios usw...
Die Betriebskosten laufen ja weiter und sind wirklich enorm, so weiß ich von einem bekannten Wiener Saunaclub der monatliche Fixkosten um die 50 000€ zu stemmen hat.
Kein Wort von der Regierung wann es wieder los geht oder wie es nun für die Zukunft aussieht, derweil sterben die Betriebe weg.
Es ist echt eine Schande wie der Staat mit einer Willkür einfach alles zerstört hat.
Und ja, es ist eher möglich im Lotto zu gewinnen als an Corona zu erkranken!!