Die Freundin eines Bekannten Onkels dritten Grades sagte mir neulich als wir über Falco sprachen, das ein Großteil des moralischen Entsetzen was in den Medien vorherrschte als " Jeanny " rauskam darauf zurückzuführen gewesen sei, dass in der Ansage des Radiosprechers von einem 14 jährigen Mädchen die Rede gewesen sei.
Gucke ich mir heute das Video an oder höre das Lied vom Album ist immer von einem 19 jährigen Mädchen die Rede. Zeitzeugen hier, die das eine oder das andere bestätigen können?
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Es wäre nichts neues, wenn am Oeuvre eines Künstlers seitens der Verlage und Produzenten nachträglich geändert würde, und die moderne Technik macht das eher leichter möglich als früher.
Ich kanns dir leider nicht definitiv sagen, weil ich vor 15 Jahren einen halben Kubikmeter BASF Chromdioxid-II Kasetten weggeworfen habe, die hatte meine Mutter mal auf den Speicher gepackt, da war es zu warm und die haben die Magnetisierung verloren. Hörte sich alles an wie durch einen schmalen Bandpass, wenn überhaupt noch was drauf war.
Was ich Dir sagen kann, ist dass es als Künstler wohl zum guten Ton gehörte, mindestens einen Titel auf dem Index zu haben oder wenigstens auf Bayern3 Sendeverbot zu haben, sonst war man als Künstler zu kommerziell.
Die Ärzte leben noch alle, die könntest fragen... mein Doppelkassettendeck hat die damals nicht nur einmal kopiert, weil die jeder haben wollte, ganz einfach weil es auf dem Index stand.
Claudia hat nen Schäferhund, und den hat sie nicht ohne Grund... Das "steht auf dem Index" war ein Gütesiegel
, das nicht im Walkman zu haben ein verheerendes Zeichen von arger Uncoolness.
Der Hans Söllner hatte regelmäßig das gleich Problem. Lebt der noch?
Außerdem noch die Frage wie war es als Falco starb und danach " Out of the dark " rauskam?
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Das lief halt dann im Radio rauf und runter, weil "Falco ist tot" - so wie alle toten Künstler hinterher noch ausgeschlachtet werden. Grade wo man über "Mutter, der Mann mit dem Koks ist da" gelacht hatte und dachte er hat sich wieder gefangen.
Ich finds halt schad, weil unter den Nachfolgern nur Föhnwellen sind, und keine mit Ecken und Kanten, von am Schmäh gar nicht zu reden.
Die 80er sind leider vorbei. Individualismus ist nicht mehr, herausragen ist elitistisch, es gibt nur noch Massenbrei, die Mädels lackieren sich ganz individuell die Fingernägel alle gleich, lassen sich individuell Tattoos stechen alle gleich an die gleichen Stellen, und auch die Ingenieursneulinge bei meinem Freund in der Firma sehen an Kleidung und Frisur so geklont aus wie zu unseren Zeiten nur die Barbour-Wachscottonjacken und Kaschmirpulli tragenden zukünftigen Juristen.