FKK Palladium (CH): B-Probe mit Damenüberschuss
Wenn die Schweizer schon mutig vorangehen und aufmachen und wenn die Frauen sich schon in Varna, Bukarest oder Bratislava ins Flugzeug oder den Bus setzen, dann muß das honoriert werden. Nach meinem Erstbeuch zur Eröffnung vor knapp zwei Wochen heute also die B-Probe. Aber heute ist vieles anders. Zur Wiedereröffnung war der Laden rappelvoll mit bestimmt 40 Männern. Gefeiert wurde, als hätte es nie ein Virus gegeben. Heute sind zwar 15 Frauen da, aber im Schnitt nur 4, 5 Männer. „Vielleicht liegt’s daran, daß Mittwoch ist?“ vermute ich.
„Nein, geht schon 10 Tage so.“ sagt die in der Sonne sitzende DL-5er-Clique.
„Aber am Eröffnungstag war hier doch Rambazamba?“
„Ja, das war der ganze harte Kern auf einmal. Die kommen aber auch nicht jeden Tag, und alle anderen haben Angst.“
Die Frauen scheinen also kein, ein, bestenfalls zwei Zimmer am Tag zu machen. Minus Eintritt. Damit kommst Du nicht weit. Ich frage mich, was passieren würde, wenn die Clubs bei uns in Deutschland wieder aufmachen. Wären sie schnell wieder zu, weil a) die Mädels wieder heimfahren und b) sich das Öffnen auch für die Betreiber nicht lohnt? Vielleicht sitzen wir ja in unserer Hardcore-P6-Forums-Filterblase und der Normalo-Freier ist wesentlich weniger heiß auf Wiedereröffnungen als wir? Das Hinterlassen der persönlichen Daten könnte auch eine Rolle spielen. Obwohl ich aus persönlicher Erfahrung bestätigen kann, daß es keinen juckt, wenn sich „Karl Lauterbach, Platz der Republik 1, D-11011 Berlin“ am Empfang einträgt.
Was erstaunt: die Stimmung ist trotz allem Bombe. Selbst in den Momenten, als ich als einziger Dreibein-Mensch im Clubraum war, schäkerten die Mädels, tanzten, teilweise zu fünft in Choreo. Hängende Mundwinkel und ausdruckslose Augen wie ich sie von Augsburg bis Dortmund im zurückliegenden Jahr so oft erlebt habe, gibt’s hier nicht.
Die Clubpraktiken hier sind mir beim zweiten mal auch ein bißchen klarer geworden. Wenn Du den Clubeintritt bezahlt hast (statt ohne Clubnutzung direkt aufs Zimmer zu gehen), sind es 100 Credits für 30 min / 200 Credits für 60 min. Also nicht pauschal 140 bzw. 280 Credits wie man nach flüchtiger Konsultation der Preisliste auf der Website meinen könnte. Für die DLs gilt die Regel: Aktives Anflirten, Ansprechen erlaubt. Aber maximal 10 Minuten. Wenn der Gast dann nicht auf dem Weg mit dem Mädel ins Zimmer ist, muß sie ihn wieder allein lassen, damit die anderen ihr Glück versuchen können. Für mich top, so entfallen stundenlange Abwehrkämpfe. Nach spätestens 10 Minuten ist die Sache durch. Ganz schön dekadent, so auf dem daybed in der Sonne zu liegen, Wodka-O und Javaanse Jongens auf dem Beistelltischchen. Und alle 10 Minuten kommt ein weiterer Engel herangeflattert und klimpert mit den hübschen Äuglein. Die Konversation ähnelt sich natürlich. Das Wetter, das maue business, wie lange schon da, wo kommst Du her etc. etc. Mein Buch entdeckt natürlich auch die ein oder andere als willkommenen Anknüpfungspunkt: „Ce face?“, „Eu citesc o carte“, „Care carte tu citesti?“. Blick auf den Titel, Blick ins Inhaltsverzeichnis:
Das Ende der Illusionen. Politik, Ökonomie und Kultur in der Spätmoderne. Kurzes verständnisloses Schweigen. Und dann reden sie wieder weiter drüber, daß gleich der große Regen kommt. Süß.
Gab’s auch Zimmer? Ja, gab’s. Mary sieht aus wie eine waschechte Sizilianerin (kommt aber eigentlich aus Varna). Ist das noch Kf 40? Obenrum auf keinen Fall. Kein salonfähiger Begriff, aber solche Dinger heißen nun mal MEGAHUPEN. Sehr groß und sehr gut gemacht, weil trotz der Größe mit perfekter Form. Bei den viel zu hoch angesetzten Volleybällen, die man sonst oft zu sehen kriegt, wünscht man sich ja die Meisterpflicht zurück. Schwarze Brille, lange dunkle Haare. Mary ist ganz schön verunsichert, weil sie nicht knutschen und nicht ohne Blasen soll (sagt der Chef). Da kommen die über die Jahre eingeschliffenen Arbeitsroutinen ganz schön durcheinander. Wir schaffen es uns darauf zu verständigen, daß sie nicht allzu sehr umdenken, und die Kantonspolizei trotzdem nicht anrücken muß. Blasen kann sie toll. Sehr sanft, aber an der für mich optimalen Stelle und daher mit enormem Kribbeleffekt in den Lenden. Im zweiten Teil des Programms ist sie erst oben, was mir erfahrungsgemäß aber nicht soviel bringt. Ich lege sie also recht zügig auf den Rücken und das lohnt sich. Erstens mag sie’s offenbar zackig und härter und ich habe keine Hemmungen, weil sie kein 48 kg - Persönchen ist. Alles also prima. Und meinen Vorsatz, heute nicht für Quatschen und Rückenstreicheln auf dem Zimmer zu zahlen, sondern mich dort auf das Wesentliche und 30 Minuten zu beschränken, habe ich auch eingehalten. Braver Pirat.
Hunni. Katsching!
Runde 2 ist schwieriger zu vergeben, denn inzwischen hatte ich so viel netten Besuch an meiner Sonnenliege. Mit einer gehen, heißt jetzt zugleich, daß 5 andere sauer sind. Teeny in weißer Lingerie? Die verruchte mit den Henna-roten langen Haaren? Die supernette burschikose MILF-Krankenschwester. Drehen wir also am Glücksrad und es wird: Anni, Bulgarin zwischen 25 und 30, 36er Figur mit ganz kleinen Brüsten und rotblondem Haar mit kleinen Kreppeisen-Wellen drin.
Das Zimmer wird besonders im Sinne von „ziemlich strange, ziemlich lustig“. Wenn das Mädel sich ziert und windet, bin ich halt keiner, der dann auf Leistung besteht. Bevor ich das Geld zum Fenster rausgehauen, mich gestritten und schlechte Laune hab, will ich lieber das Geld zum Fenster rausgeschmissen haben und mit einem lustigen Erlebnis aus dem Zimmer gehen. Aber eins nach dem andern. In Beischlafzimmerchen No. 9 angekommen kommt gleich der Tränendrüse-Sermon Part 1:
„Habe ich ein, vielleicht zwei Zimmer am Tag. Heute noch gar keine. Und Eintritt auch noch. Bin ich hierhergekommen mit 100 Franken. Jetzt gar nix mehr. Habe ich keine Lust mehr Ficken nur für Eintritt. Ficken jetzt nur noch für Ticket nach Hause und dann ich bin weg hier.“
Das kommt jetzt nicht wie eine schlagartige Erleuchtung über sie, sondern sie erzählt mir das wie einem Quasi-Verbündeten. Übergangslos folgt die Frage: „Wie lange Du möchtest bleiben?“ Entsprechend meines neu etablierten Halbe-Stunde-Prinzips verkünde ich 30 Minuten. Und schon geht die upselling show los. Mit bedauernder Miene:
“Blasen jetzt nur mit Kondom wegen Corona. Also Blasen ohne ist extra. 50 Euro.“
„Och, ich hab inzwischen gelernt, daß es nur Einbildung ist, wenn man meint, da einen Unterschied zu spüren. Mach mal mit.“
Aber ohne ist doch schöner etc. Hin und her. Schließlich nimmt die liebe Anni es so hin. Kommt aber gleich mit der nächsten grandiosen Idee:
„Warum nimmst Du nicht 15 Minuten? Mußt Du nicht zahlen 30 Minuten und kannst Du auch spritzen. Kommst Du schnell, oder? Kommst Du in 15 Minuten?“
Jetzt hat sie mich wirklich aus dem Konzept gebracht. Das geht doch eigentlich anders. Der DL-Text an der Stelle geht doch so, daß eine Stunde viel schöner und dann auch Knutschen mit drin ist, und man dann auch zweimal kommen kann. Ich sage, sowas wie äh ja, laß uns mal schauen, was sich ergibt, wir können ja nachher auf die Uhr schauen. Sie ist nicht ganz happy aber legt los.
Kaum hat sie das Gebläse angeworfen und wie zufällig mal Mexiko tangiert rollt die nächste upselling-Welle:
„Kann ich ein bißchen Finger in Deine Arsch. Gefällt Dich das. Ist 100 Euro.“
Ich weiß aus vielfacher Erfahrung, daß der Gedanke zwar nicht ungeil ist, aber was-auch-immer in Mexiko drin zu massiven Stabilitätsproblemen des Hauptmasts auf meinem Piratenschiffchen führt. Also Nein, Danke.
„Aber hast Du schon probiert?“
„Ja, und es bringt mir wirklich nichts. Mach einfach ganz normal.“
„Aber hast Du noch nicht mit mich probiert. Mache ich Dich so, hast Du beste Orgasmus von immer.“
Oh ja, die gute alte Einwand-Behandlungs-Strategie. Genau jetzt ist der Punkt an dem ich mich entscheide, es lustig zu nehmen und mich von der Idee eines normalen Zimmers zu verabschieden. Zurecht, denn wenig später stellt Anni fest, daß sie jetzt dringend mal pieseln muß:
„Tut mich leid, macht Dich aber nix, ja?“
Und dann kommt die Geschichte von dem bösen türkischen Mann, der sie nicht gehen lassen wollte und sie ihm so lange gefügig sein mußte, bis es ihr schließlich an den Beinen runterlief. Ich jedoch sei ein guter und lieber Mann mit Verständnis und schlußendlich seien wir doch alle der Mitmenschlichkeit verpflichtet. Aha, mich jetzt auf Mitmenschlichkeit einschwören und mir damit bei allem folgenden nur noch einen Weg zu lassen. Nachtigall, ick hör Dir trapsen. Aber natürlich darf sie aufs Töpfchen.
Mein Popo wird nach ihrer Rückkehr minutenlag weiter umkreist mit der regelmäßig wiederkehrenden Aufforderung jetzt doch noch nachzubuchen. Ich bin aber bloß noch hysterisch am Kichern. Jetzt langt’s auch mit dem Gequatsche mit zeitweiser Blaseuntermalung, und um am Ende nicht auch noch die halbe Stunde zu knacken, sage ich:
„Komm, laß uns jetzt ficken.“
„Oder besser noch ein bißchen blasen und dann ficken, ja?“ findet sie.
OK, mir auch Recht. Zwei Minuten später dann:
„Jetzt ficken, aber machen wir doggy. Habe ich nämlich sehr schlimme Bauchschmerzen.“ Und deutet zielsicher auf die Blinddarm-Region. Auf so offensichtlich erzwungenen Beischlaf habe ich – wie gesagt – keinerlei Bock und biete an, was sie will:
„OK, wenn Dir das nur Schmerzen bereitet, dann lassen wir das mit dem Ficken.“
Aber ganz so abspeisen lassen will ich mich dann doch nicht.
„Komm, wir machen einen Deal. Ich tausche das Ficken ein und dafür legst Du Dich hin und ich komme auf Deine schönen kleinen Titten, ja?“
Aber auch dagegen sprechen objektiv gute Gründe, denn:
„Titten spritzen leider nein. Mag ich keine Sperma. Nicht in meine Mund, nicht auf meine Haut. Hasse ich das.“
Hmmm, mir kommt der Gedanke, ob die von Leni und Karl angedachten Umschulungen im ein oder anderen Fall nicht doch Positives bewirken könnten. Ich darf mich schließlich zumindest in den Schneidersitz setzen, mit ihren Beinen im Schneidersitz um mich rum – und so bringt sie es schließlich im aufgummierten Handbetrieb zu Ende.
Nun aber husch zur Kasse treten, bitte! Den Weg dahin versüßt mir Anni mit Tränendrüsen-Sermon Part 2: „Weißt Du, heut meine Geburtstag. Aber habe ich keine Geld zum mir etwas kaufen. Nicht einmal Packung Zigaretten. Vielleicht machst Du mich Geschenk? Ja, machst Du? Dann kaufe ich eine Rose und stelle sie auf meine Nachttisch, schaue sie an und denke ich immer an Dich.“
Beim letzten Satz platzt das Lachen aus mir heraus. Grandios. Das kann sich kein Drehbuchautor ausdenken!
Die Anni bekommt dann ihren Hunni, auf das Geschenk zum Geburtstag muß sie aber leider verzichten.
Herrlich lustiges Erlebnis, jeden Cent wert.
Irgendwie hat’s mir der Laden angetan. Mit meiner 30-Minuten-Disziplin passen die Finanzen auch einigermaßen. Hier muß ich nochmal her, bevor die Mädels wirklich alle ihre Tickets zusammengespart haben und wieder weg sind!
Der Schweizer sagt zur Begrüßung witzigerweise gerne „Hoi!“ und der Pirat sagt euch jetzt „Ahoi!“ und bis bald mal bei den Eidgenossen.
PirateReborn