Johanna Weber, Gründerin, Chefin und politische Sprecherin des "Berufsverband erotische und sexuelle Dienstleistungen", BesD, hat vorgestern eine Zoomkonferenz abgehalten, wo sie ihre Organisation und die wichtigsten Mitarbeiterinnen vorgestellt hat. Johanna wurde im LH schon mehrfach erwähnt, z. B.
hier.
Homepage des BesD:
https://www.berufsverband-sexarbeit.de/
Diese Zoomkonferenz offenbarte, dass die zusammengefassten Aktivitäten der letzten Jahre wesentlich größer und weitergehend sind als ich mir das vorstellte: Es gibt eine AG für Menschenhandel, eine Politikgruppe, ein Medien-Ressort, einen Zuständigen für Mediation, eine Finanzministerin (die das besser gelernt hat als Habeck), einen Nothilfefonds und weitere Ressorts. Insbesondere ist es BesD gelungen, Kontakte zur Politik zu knüpfen und Statements in den Medien zu plazieren. Und so beschäftigt BesD 3 Halbtagskräfte, während alle Ressortleiter ehrenamtlich tätig sind. Eine beeindruckende Zahl war die Summe von 400.000 €, die im Rahmen der Nothilfe an Prostituierte ausgereicht werden konnten, in Tranchen von 400 bis 800 € (wenn ich das richtig verstanden habe).
Eine weitere Informationsquelle, die besonders den Dienstleisterinnen bekannt gemacht werden sollte, ist
RoterStoeckelschuh.de
Dort wird auf Beratungsstellen, Ärzt*innen, Psychotherapeut*innen, Gesundheitsdienste Steuerberater und weitere Adressen hingewiesen, an denen es wichtig und hilfreich ist, offen über die Tätigkeit in der Sexarbeit sprechen zu können.
Leider gibt es viel zu wenige solcher Anlaufstellen in Deutschland, und deshalb mache ich das hier bekannt. Es melde sich, wer seine Qualifikationen zu Verfügung stellen mag.
"Ehrenamtliche Arbeit" bedeutet hier, dass die meisten Mitglieder von BesD in derselben Zeit gutes Geld verdienen könnten. Dass sie es trotzdem machen, zeigt das Problembewusstsein und die Solidarität mit den Kolleginnen und Kollegen.
Es ist zwar ein Berufsverband, aber wir als Freier sind mit jeder Art von Zuarbeit willkommen, und letztlich auch mit Spenden.