Die (erotische) Bücher Ecke

[Florian_Lottmann]

Hallo @all
da ich selbst sehr gerne lese und mir gut Vorstellen kann dass es Euch genauso geht möchte ich hier eine Bücher Ecke eröffnen und jede Woche ein oder jede zweite Woche ein Buch vorstellen.
Ich würde mich freuen wenn Ihr auch Bücher die ihr selbst gelesen habt dazu fügt.

[Indianer]

The Loop
Nicholas Evans

[NailLover]

Ich erlaube mir, hier einen Hinweis auf ein Posting zu dem italienischen Autor Italo Svevo zu platzeren. Siehe Thread "If you can't fix it, you gotta stand it", Posting Nr. 238, hier in Anvils Cafe.

Naily

[Florian_Lottmann]

Reisehandbuch TOSKANA

[donaldo]

einen ähnlichen Thread gab es früher schon - ist leider eingeschlafen ...

finde ich gut, dass Lotti dieses Thema reanimiert - wenn ich mehr Zeit habe poste ich meinen aktuellen Tip

[phaidros]

Des Teufel´s Wörterbuch von Ambrose Bierce

Ein Werk welches mir an schlimmen Tagen Hoffnung gibt und an guten Tagen Glauben schenkt, daß es Menschen gab und gibt, die die Lügen, Doppelmoral und Heucheleien dieser Gesellschaft und menschlicher Eigenschaften mit dem scharfen Messer des Verstandes zerschneiden und wie eine Seifenblase zerplatzen lassen können ...

Ich bitte um Beachtung, daß die im folgenden aufgeführten (nicht ganz) wahllosen Zitate im Zeitraum von 1881 bis 1906 entstanden sind und somit der Kontext der damaligen Zeit und "Moral" zu beachten ist. Außerdem entsprechen diese natürlich nicht immer meinen persönlichen Ansichten ...

Beifall subst. masc.
Das Echo einer Platitüde.

Ehrgeiz subst. masc.
Ein übermächtiges Verlangen seines Lebens von den Feinden geschmäht und nach dem Tod von den Freunden verhöhnt zu werden.

Freiheit subst. fem.
Eines der kostbarsten Besitztümer der Phantasie. Befreiung von den Ansprüchen der Autorität bei einem armseligen halben Dutzend aus der unendlichen Vielzahl der Methoden der Nötigung. Ein politischer Zustand, auf den jede Nation stolz das Monopol zu besitzen meint.

Gerechtigkeit subst. fem.
Eine Ware, die der Staat dem Bürger in mehr oder minder verfälschtem Zustand als Belohnung für seine Treue, seine Steuern und seine persönlichen Dienstleistungen verkauft.

Hand subst. fem.
Ein eigentümliches Instrument, das am Ende des menschlichen Arms getragen wird und normalerweise in der Tasche eines anderen steckt.

Konservativer subst. masc.
Ein Politiker, dem es die bestehenden Übel angetan haben, im Unterschied zum Liberalen, der sie durch neue ersetzen möchte.

Körperschaft subst. fem.
Eine sinnreiche Einrichtung, um ohne persönliche Verantwortung persönlichen Vorteil zu erlangen.

Mund subst. masc.
Beim Mann: das Tor zur Seele; bei der Frau: das Ventil des Herzens.

Neid subst. masc.
Auf die geringste Fähigkeit gerichtete Eifersucht.

Preis subst. masc.
Wert zuzüglich einer angemessenen Summe für den durch die Forderung eingetretenen Gewissensverschleiß.

Rezept subst. neutr.
Eine ärztliche Vermutung darüber, was den Krankheitszustand mit dem mindesten Schaden für den Patienten am besten verlängert.

Schlagfertigkeit subst. fem.
Eine Erwiderung in Form einer vorsichtigen Beleidigung.Wird von Herren mit einer konstitutionellen Abneigung gegen Gewalttätigkeiten, aber starkem Beleidigungsdrang geübt.

Tatsächlich adv.
Vielleicht; möglicherweise.

Verantwortung subst. fem.
Eine annehmbare Last, die sich leicht Gott, dem Schicksal, dem Glück, dem Zufall, oder dem Nächsten aufladen läßt. In den Tagen der Astrologie war es üblich, sie einem Stern aufzubürden.

Zwang subst. fem.
Die Beredsamkeit der Macht.

Eine weiteres sehr zu empfehlendes Werk von Ihm, ist die Zusammenstellung von Kurzgeschichten "Bittere Stories". In diesem Buch sind vor allem Bürgerkriegs- und Gruselgeschten zusammengefaßt. Die Gruselgeschcihten stehen für mich persönlich Edgar Allan Poe in nichts nach - sind jedoch nicht so "blumig dicht", sondern prägnanter, straighter und bedrohlicher...
In "Bittere Stories" erreicht, für meinen persönlichen Geschmack, die Ausführung von Short-Stories (überraschendes, prägnantes Ende, welches die Perspektive der Geschichte teilweise völlig ändert) einen Ihrer Höhepunkte.

Der Sohn eines Farmers im US-Bundesstaat Ohio lief mit 15 Jahren von daheim fort. Als Freiwilliger in einer Aufklärungseinheit der Unionsarmee („Scout“) im ausbrechenden Bürgerkrieg wurde er mehrfach verwundet und wegen Tapferkeit ausgezeichnet, geriet in Gefangenschaft, konnte sich selbst befreien. An einer Expedition durch Indianerterritorium 1866 nahm er als Landvermesser teil. Er wurde danach Journalist in San Francisco und stieg im Hearst-Pressekonzern bald zum national einflussreichen Hauptstadt-Korrespondenten zunächst in London (GB), dann im Washington DC auf. Als Siebzigjähriger unternahm Bierce eine Reise ohne Wiederkehr nach Mexiko, wo sich seine Spur um die Jahreswende 1913/14 im dortigen Bürgerkrieg verlor.

Was für ein Mensch er war, blieb sehr umstritten. Manche erlebten und beschimpften ihn als Menschenfeind („the wickedest man of San Francisco“). Andere rühmten seine Liebenswürdigkeit und Hilfsbereitschaft. Sein privates Leben im reifen Alter war überschattet von schwerem Asthma, dem Tod beider Söhne und einer gescheiterten Ehe, sowie Alkoholproblemen.

Als exzellenter Kenner der politischen Üblichkeiten hatte er eine denkbar schlechte Meinung von seinem Berufsstand und wurde zu einem pointiert geistreichen Zyniker und Beobachter, den man noch heute mit Vergnügen liest. Zu Lebzeiten blieb er als bedeutender nationaler Schriftsteller weitgehend unbeachtet. Das änderte sich erst nach dem Zweiten Weltkrieg. Heute sind vor allem seine mustergültigen Kurzgeschichten gängige Schulbuchlektüre. Bei nicht historisch interessierten Lesern ist er berühmt für seine zynisch-witzigen Definitionen aus „The Devil's Dictionary“, die zwischen 1881 und 1906 entstanden. Diese sind am ehesten vergleichbar mit Lichtenbergs berühmten Sudelbüchern oder mit Oscar Wilde

Quelle: https://de.wikipedia.org

[phaidros]

Eigentlich eine wunderbare, fantastische Liebesgeschichte, in der Reales unvermittelt in Imaginäres übergeht, poetische Bilder mit makaber-grotesken Szenen wechseln ...

Für Colin und Chick zählt nichts auf der Welt so sehr wie die Liebe mit schönen Mädchen, die Musik von New Orleans und die Schriften von Jean-Sol Partre. Wie besessen frönen Sie Ihren Leidenschaften. So konstruiert Colin ein Pianococktail, das nach Jazzklängen wohlschmeckende Getränke mixt, Chick erzwingt sich Zutritt zu einem Vortrag des verehrten Meisters, indem er dem Pförtner kurzerhand ein Bein bricht, und als er die hübsche Alise erobert hat, läuft Colin die ebenso verführerische Chloé über den Weg ...

Ich zitiere mal aus Seite 71:

Abgesehen von ihrem Zellophanbüstenhalter, ihrem weißen Höschen und ihren Strümpfen trug Sie [Chloé] zwei Schichten Musselin sowie einen Tüllschleier, der an den Schultern befestigt war und ihren Kopf völlig frei ließ. ... Das ganze Zimmer war voll von den weißen Blumen, die Colin ausgesucht hatte, und auf dem Kopfkissen des aufgeschlagenen Bettes lag eine rote Rosenknospe. Der Duft der Blumen und das Parfum der Mädchen vermischte sich miteinander, so daß Chick sich vorkam wie eine Biene im Bienenkorb. Alise trug eine malvenfarbene Orchidee im Haar, Isis eine scharlachrote Rose und Chloé eine große weiße Kamelienblüte ...

Boris Vian, geboren 1920 in Velle d´Avray. Begründet eine Amateurjazzband mit Claude Abadie. 1946 / 47 erscheinen seine ersten Romane, gefördert von Raymond Queneau und Jean-Paul Sartre. Bis 1947 Ingenieur; daneben und in den folgenden Jahren Schriftsteller, Jazztrompeter, Chansonnier, Schauspieler, Übersetzer und Leiter der Jazzplattenabteilung bei Philips. Starb 1949 in Paris.

[Belmonte]

Dieser Slogan wurde von Leopold Kohr erfunden.

Kohr ist ein echter Salzburger, studierte Rechts- und Staatswissenschaften in Wien, Innsbruck, London und Paris und lehrte nach seiner Emigration an Universitäten in den USA, Puerto Rico und Wales.

Leopold Kohr erzählt uns in brillanter Analyse, warum kleinere Einheiten besser funktionieren als große.
Im Zeitalter der Globalisierung aktueller denn je!

Das Buch heisst "Das Ende der Großen" und ist im Otto Müller Verlag erhältlich. ISBN 3-7013-1055-6

[Heartbeat]

"Silent Terror" von James Ellroy. Zeitweise hieß das Buch auch "Killer on the road", und diese Zeile wurde prompt von den Doors übernommen.

Marty Plunkett, ein Massenmörder, erzählt uns sein Leben: Wie alles begann und wie sein Aufstieg vom Puff-Einbrecher unaufhaltsam zum Sucht-Killer verläuft. Dazwischen immer wieder "Brain Movies" mit Erz-Bösewicht Shroud Shifter, mit denen sich Marty die Zeit überall vertreiben kann. In der Schule, beim Psychiater und im Knast.

Unvergessen bleiben Martys letzte Worte in der Todeszelle:

In some dark way, I will continue.

HB

[amante]

Das tut mir aber leid, höchst wahrscheinlich war es wieder so eine Horror Geschichte wie solche, die du schon mal erzählt hast. Kann sein, dass du solche Sachen irgendwie anziehst?

[Magda*]

kann ich dir erklären...
vor ca 8 monate hatte ich, im studio, ein sehr, sehr unangenehmes erlebnis mit einem dom gehabt. daraufhin habe ich meine sub/maso neigung nie mehr für gäste angeboten. kein fremder kommt mir je wieder zu nahe. privat bin ich es.... da ich mich aber niemals eine domina nennen kann (bin es ja auch nicht) aber vor harte schläge, nadeln stechen, cutting und vieles mehr, keine scheu habe, nenne ich mich zurecht sadistin.

[amante]

Na dann wünsche ich dir arbeitsmäßig und privat ein erfolreiches Jahr Übrigens zufällig habe ich einen Blick auf deine HP geworfen und musste erstaunt feststellen, dass du zu "Sadistin" mutiert bist, da stimmt etwas nicht, denn du hast früher die Gegenrolle gespielt.

[Magda*]

@amante
fertigstellen werde ich das buch wohl erst, wenn ich den job am nagel hänge... und das kann noch ein paar jahre dauern... habe im moment auch nicht die zeit zum schreiben.

[tobi64]

Wenn ich zum lesen komme,

lese ich mit Vorliebe Stephen King.

Ich glaub man brauch hier über ihn nicht viel schreiben.

Das beste Buch von ihm ist ES

fast 1000 Seiten dick, aber absolut genial.
Habs 2* gelesen.

Was ich von ihm nicht gelesen sondern nur als Film gesehen habe ist GREEN MILE und dieser Film ist sehr sehr gut. Wie wird dann erst das Buch sein ( ach es waren mehrere Bände)

[Florian_Lottmann]

Gespannt darauf, wie es weitergeht bei der Wanderhure weitergeht ?

DIE KASTELLANIN

Einst musste sie als Wanderhure durchs Land ziehen, nun führt Marie als Ehefrau des Burghauptmannes Michel Adler ein respektables Leben. Doch ihr Glück wird zerstört, als Michel zu den Waffen gerufen wird ... Marie lebt zufrieden mit ihrem Ehemann Michel Adler, den sie innig liebt. Ihr Glück scheint vollkommen, als sie ein Kind von ihm erwartet. Doch dann muss Michel im Auftrag seines Pfalzgrafen in den Kampf gegen die aufständischen Hussiten ziehen. Er beweist so viel Mut, dass er zum Ritter geschlagen wird - und verschwindet nach einem grausamen Gemetzel spurlos. Nachdem er für tot erklärt wird, ist Marie ganz allein auf sich gestellt und sieht sich täglich neuen Demütigungen und Beleidigungen ausgesetzt. Schließlich bleibt ihr nur ein Ausweg: Sie muss von ihrer Burg fliehen. Marie hat die Hoffnung nicht aufgegeben, dass Michel noch leben könnte, und schließt sich als Marketenderin einem neuen Heerzug an. Es beginnt das Abenteuer ihres Lebens. Wird sie den geliebten Mann jemals wie derfinden?

[amante]

Magda, du überrascht mich, das hätte ich dir nicht zugetraut, Gordon Noah ist sicher ein gutes, literarisches Vorbild für jemand, der selbst schreibt. Übrigens was macht dein Buch? Kommst du vorwärts?

[Magda*]

Das letzte Buch, was ich gelesen habe, ist "Der Rabbi" von Gordon Noah

Kurzbeschreibung

Amerika Ende der zwanziger Jahre, ein Land, zerrissen zwischen unvorstellbarer Armut und berauschendem Überfluß. Michael Kind, ausersehen, eine große Karriere zu machen, kann sich nicht einfügen in die Welt der Reichen. Die zufällige Begegnung mit einem Rabbi verändert sein Leben. Als Prediger zieht er zu demütigen und stolzen, gläubigen und ungläubigen, bescheidenen und prunksüchtigen Menschen. Und er lernt Leslie kennen, eine Konvertitin, die zur großen Liebe seines Lebens wird.Noah Gordon wurde 1926 in Massachusetts geboren. Nach dem Studium wandte er sich dem Journalismus zu und arbeitete als wissenschaftlicher Redakteur beim Bostoner "Herald". Er hat drei erwachsene Kinder und lebt mit seiner Frau in Brookline, Massachusetts.

Gordon Noah`s Bücher lese ich sehr gerne... " Der Rabbi" "Der Medicus" "Der Schamane " und "Die Erben des Medicus".

[phaidros]

Ein Buch welches ich immer wieder mal zwischendurch gern in die Hand nehme - um runterzukommen, zu schmunzeln, abzukotzen oder um mir zu sagen: so verrückt und absurd war das doch heute gar nicht ...

Faszinierend für mich ist immer wieder die Präzision und Kälte mit der Sie analysiert - ja diese Gesellschaft seziert - und dennoch dem sich wiedererkennenden Leser Hoffnung schenkt.

Ich zitiere mal aus Seite 99:

Ich stehe vor einem Geldautomaten und rede mit ihm. Das Ende des modernen Menschen ist es, vor dem Geldautomaten zu stehen, und nichts kommt raus.
...
Funktioniert das System nicht mehr bricht alles zusammen. Lässige junge Frauen torkeln auf Schuhen herum, die nur zum Taxi fahren entworfen wurden, junge Männer mit kleinen Bärtchen stehen vor ihren Lieblingsrestaurants und wissen nicht, wo sonst sich Nahrung finden ließe.
...
Die Wahrheit ist, daß wir alle unter unserem coolen Getue Romantiker sind, von großen Lieben träumen und zuviel wissen. Daß es die nicht gibt, aber träumen ist doch erlaubt. Und jetzt werd ich traurig, und fühle mich richtig am Arsch. Scheiß doch auf die Liebe.

Nebenbei gesagt hat Sie auch andere Sachen geschrieben, die sehr unterhaltsam sind ... z.B.: "Ein paar Leute suchen das Glück und lachen sich tot" oder "Das Unerfreuliche zuerst".

Ihre Homepage

[Belmonte]

„Der Fremde in uns“
von Arno Gruen möchte ich empfehlen.

Arno Gruen, 1923 in Berlin geboren, 1936 Emigration in die USA, 1961 Promotion als Psychoanalytiker bei Theodor Reik. Tätigkeit als Professor und Therapeut an verschiedenen Universitäten und Kliniken, daneben seit 1958 psychoanalytische Privatpraxis. Seit 1979 lebt und praktiziert Arno Gruen in der Schweiz.

Arno Gruen ermutigt uns, den eigenen unbekannten Kontinent der Gefühle zu erforschen. Dabei geht es um individuelle Antriebe bis hin zum politischen Handeln und darum, jene Einsichten zu gewinnen, die das zwischenmenschliche Handeln leiten.

M.E hat es Arno Gruen verstanden, einen teilweise hochkomplizierten Stoff auch für den Laien lesbar zu machen. Während dieser Lektüre überstürzten sich die Aha-Erlebnisse förmlich. Es ist ausnehmend spannend, sich selbst verstehen zu lernen!
Ich bin allerdings der Meinung, dass sich der Autor in seinen Ausführungen zu sehr auf den Nationalsozialismus und seine Exponenten fixiert hat. Wenngleich Gruen auch Fallbeispiele von sg. „normalen“ Menschen anführt – die hoch interessant sind – so verliert er sich meiner Meinung doch zu oft in Details um z.B. ******s Verhältnis zu seinem Vater, was mich eigentlich nicht sonderlich berührt.

Jedenfalls habe ich nach dem Buch „den Fremden in mir“ gefunden!

Kein Buch zum zwischendurch lesen. Konzentriertes und intensives Lesen ist gefragt. Zweifellos phasenweise etwas anstrengend aber es lohnt sich.

[Florian_Lottmann]

INY LORENTZ Die Wanderhure

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Eigentlich kann Wina stolz sein auf Marie. Als Maries Mutter im Kindbett starb, hatte sich die Haushälterin des Säuglings angenommen: Nach einer kurzen Sturm- und Drangphase ist das Mädchen nun zu einer "gehorsamen und gottesfürchtigen Jungfer" geworden. Seit Marie aber weiß, dass sie an Graf Ruppert verheiratet werden soll, schleicht sie sich immer öfter verstohlen aus der Küche fort. Wo "andere Mädchen jubelten, wenn sie erfuhren, dass ein Mann aus angesehener Familie um sie warb", macht das Kind von Meister Matthis ein miesepetriges Gesicht.
Es war schon ein unfreies Leben in Konstanz zu Anfang des 15. Jahrhunderts -- und unfrei soll es für Marie auch in der Folge weitergehen. Denn der Graf entpuppt sich als intriganter, krimineller Mitgiftjäger, der es nur auf das Geld des Vaters abgesehen hat. Schließlich bleibt Marie nur die Alternative zwischen Selbstmord und einem Dasein als Wanderhure, die zum Vergnügen der Männer unstet durch die Lande zieht. Marie wählt letztere Variante -- auch und gerade, um sich an jenem Menschen rächen zu können, der sie auf diese Lebensbahn gestoßen hat.

Bams, 20.06.2004
Eine Geschichte über die gesamte Bandbreite menschlicher Verfehlungen: Verleumdung, Gier, Hass. Ein historischer Knüller, der sich perfekt für eine Verfilmung im großen Stil eignen würde.

Wunderbar und spannend zugleich.
Mein erster historischer Roman und der erste Roman von Iny Lorentz sollte dieser Band sein. Durch ein Bücherforum bin ich darauf gestoßen und ich wurde nicht enttäuscht. Obwohl ich eher zu den Krimi oder Thriller Genre greife, habe ich dieses Buch verschlungen. Die Geschichte von Marie hat mich sehr berührt. Die damalige Zeit, wie sie von den Schriftstellern beschrieben wurde, hat mich in ihren Bann gezogen und nicht mehr losgelassen. Auch wenn es einige Monate her ist, dass ich dieses Buch las, bin ich immer noch begeistert davon und wenn ich ein Buch von Iny Lorentz entdecke, schaue ich es mir gleich an. Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Die damalige Zeit war sehr gut recherchiert. Man hatte keine Schwierigkeiten der Geschichte zu folgen, es war zu keiner Zeit langatmig und man wurde mit vielen spannenden und auch mit vielen liebevollen Details zum Weiterlesen gebracht. Einfach toll und wirklich sehr, sehr empfehlenswert!

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FL