Ekaterina
Werte Lusthaus-Gemeinde,
ich hatte gerade das Vergnügen mit Ekaterina. Ich mache es kurz: Lasst die Finger von ihr, sie ist das Geld nicht wert.
Ich hatte heute Nachmittag über Kaufmich für den Abend einen Termin mit ihr bei mir ausgemacht. Sie war überpünktlich, charmant gekleidet und recht aufgeschlossen. Ich führte sie zu meiner Couch, bot ihr etwas zu trinken an und überreichte ihr das Geld: 120 Euro für eine Stunde. Der Anfang war vielversprechend.
Leider ging es von da minütlich bergab. Ich weiß nicht, ob es Paranoia war, aber innerhalb von wenigen Minuten arbeitete Ekaterina einen Fragebogen ab: Was arbeite ich? Wohne ich alleine? Warum sind wir nicht in meinem Schlafzimmer? Warum ziehe ich mich nicht aus?
Ich beantwortete ihre Fragen und erklärte unter anderem, dass Sex im Wohnzimmer auch Spaß mache und ich noch angezogen sei, weil wir ja Zeit hätten.
Dann bat sie mich, meine Jalousie vollständig zu schließen, aus Angst, meine Nachbarn auf der anderen Straßenseite könnten reingucken. Können sie nicht, weil ich im Dachgeschoss wohne und das gegenüberliegende Haus eine Etage kürzer ist, aber was soll’s. Allmählich machte sich allerdings ein ungutes Gefühl breit.
Zurück auf der Couch fragte sie mich, ob ich mir schon einmal ein Escort nach Hause bestellt hätte und wie es gewesen sei. Ich bejahte die Frage und sagte, dass es mal so und mal so läuft. Mal hat man(n) Glück, mal Pech.
Sie fragte mich, was genau das Problem sei. Ich erklärte, dass manchmal die Chemie einfach nicht stimmt, aber auch, dass manche Frauen eher ans Geld als an den Kunden denken.
Dann begann ein langer Monolog, warum das so sei und dass Männer häufiger erklären müssten, was sie eigentlich wollten. Ich habe nicht alle Argumente verstanden, ehrlich gesagt. Sie kommt gebürtig aus Russland. Ihr Deutsch ist okay, aber ausbaufähig.
Ich nickte, erwiderte am Ende ihres Monologs aber auch, dass im Kern eigentlich klar sein sollte, warum ein Mann sich ein Escort nach Hause bestellt. An dieser Stelle fragte ich sie, ob wir nicht auch ein paar Klamotten loswerden sollten. Ein Mann soll ja seine Wünsche äußern, wurde mir gerade angeraten. Zu diesem Zeitpunkt war Ekaterina bereits 15 Minuten in meiner Wohnung.
Sie sprang auf, machte hektisch alle Lampen in meinem Wohnzimmer aus, setzte sich auf einen Stuhl drei Meter von meiner Couch entfernt, fing an, sich aus ihrer Hose zu pellen und blaffte mich an, ob ich mich denn nicht auch ausziehen wolle. Ich fragte, ob das eventuell auch eine Spur erotischer geht und erntete als Reaktion einen entrüsteten Blick sowie die Antwort: „Soll ich etwa tanzen?!“
Ich erklärte Ekaterina anschließend, dass es besser sei, die Sache zu beenden und bat sie, mir 100 Euro zurückzugeben. Außer Smalltalk und einem Hosenbein auf Halbacht war ja noch nichts passiert. Ihre Antwort könnt ihr euch denken: Das geht nicht. Sie arbeite für eine russische Agentur und müsse das Geld teilen. Wenn ich etwas zurückhaben wolle, müsse ich das mit ihrem Chef klären. Etc. pp.
Okay, warum nicht. Es gibt ja für alles ein erstes Mal. Also rief sie ihren Chef an, der sich als Chefin herausstellte und gab mir nach einer kurzen, russischen Einleitung das Telefon. Die russische Dame am anderen Ende der Leitung erklärte mir, dass ich maximal 50 Euro zurückhaben könnte. Ekaterina sei ja bei mir und habe ihren Teil der Verabredung erfüllt. Wenn ich keine Lust mehr habe, sei das mein Problem. Ich versuchte zu erklären, dass ich schon Lust habe, aber Ekaterina leider einen sehr lustlosen und genervten Eindruck erwecke.
Wie dem auch sei: Nachdem wir uns telefonisch noch eine Runde im Kreis gedreht haben, nahm ich die 50 Euro und bat Ekaterina zur Tür. Auf den letzten Metern meckerte sie noch, dass ich beim nächsten Mal doch bitte schon bei der Begrüßung sagen solle, wenn mir ein Mädchen nicht gefällt. Während die Tür ins Schloss fiel, erwiderte ich, dass ich Lustlosigkeit leider nicht am Geruch erkenne.
Soweit meine 20 Minuten mit Ekaterina. Wie gesagt, mal hat man(n) Glück, mal Pech. Ich weiß, wo ich das heutige Treffen einordne.
Bis dahin,
C. aus B.
PS: Auf die Igno-Liste bei Kaufmich hat sie mich auch schon gesetzt. Schön, dass sie und ihre Agentur wenigstens hier so engagiert sind.
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