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Alt  09.11.2013, 13:32   # 1
kuching
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Fernsehserien sind die besseren Spielfilme??!!

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Vorbemerkung

Eine gewagte These, dummes Geschwätz oder doch wenigstens zum Teil richtig? Jedenfalls lässt sich sagen, dass es seit einiger Zeit ein paar sehr gut gemachte Serien gibt, die nicht von zweitklassigen Autoren, Regisseuren und Schauspielern produziert wurden und, es gibt zumindest in den USA einen Trend hin zu Kabel-Produktionen. Woran liegt das wohl? Ein Zitat dazu (Quelle mir unbekannt):

Solche Filme wie «The Bridge» oder zum Beispiel auch «Breaking Bad» werden einfach nicht mehr im Kinoformat gemacht. Die amerikanischen Studios machen Blockbuster und Komödien, die sich gut verkaufen, aber intime Charakter-Dramen werden nicht mehr fürs Kino gemacht. Es gibt einen riesen Trend zum Kabel. Für normale Fernsehserien werden ungefähr neun Monate im Jahr gedreht für 22 Episoden, wir machen 13 Folgen und arbeiten vier Monate, also quasi wie bei einem Film.

Es gibt also nicht wenige Fälle, in denen die üblichen 100 – 120 Minuten auf der Kinoleinwand nicht ausreichen um einen Charakter vollständig zu entwickeln und zu vermeiden, dass die Figuren etwas holzschnittartig daher kommen. Ein weiterer (Zeit-)Vorteil ist sicher, dass sich parallele, weitere Erzählstränge einbauen lassen, die nicht nur angerissen werden können, sondern eine eigene Geschichte in der Geschichte darstellen. Ganz besonders geglückt ist das meines Erachtens nach in der dänischen Polit-Serie „Borgen“ (lief bei uns auf Arte), die neben der reinen Story des Aufstiegs einer Politikerin z.B. auch die Geschichte „Was ist seriöser politischer Journalismus?“ einbaute. Da bietet die Serie genug Zeit, das nicht nur mal eben so kurz anzureißen, sondern wirklich zu beleuchten.

Ähnliches ist auch bei "The Bridge – America" gelungen. Ein paar (gute) Serien werden nun nicht verhindern, dass ich weiter mit Begeisterung ins Kino gehen werde. Es gibt Stoffe und deren Bilder, die einfach nur im Kino funktionieren, die eine große Leinwand und eventuell ein größeres Budget brauchen, die eben gemacht sind für 120 oder von mir aus auch für 180 Minuten, wenn sie denn nicht durch den Schnitt noch „verstümmelt“ werden („Apokalypse Now Redux“ , die Langfassung von Francis Ford „God“ Coppola, gewinnt z.B. durch die Sequenzen mit den Franzosen und der unrühmlichen Szenen mit den Playboy-Bunnies noch einmal so richtig an Schärfe).

The Bridge – America

Die Serie ist eine Adaption der dänisch-schwedisch-deutschen Produktion „Die Brücke – Transit in den Tod“ in der die Öresund-Brücke die Rolle spielt, die hier in der amerikanisch Fassung eben „The Bridge of the Americas“ (Plural!) ist. Produzenten: Meredith Stiehm („Homeland“) und u.a. Lars Blomgren (dänisches Original)

Auf jeden Fall passt der eigens für die Serie geschriebene Song von Ryan Bingham „Until I´m one with you" bestens für den Schauplatz in den USA.

https://www.youtube.com/watch?v=LiW5dozlQcw

Leider ist im Netz nirgends der Vorspann untermalt mit dem Song zu finden. Schon im Vorspann beginnt der Zuschauer etwas zu ahnen von den großen Gegensätzen an der Grenze, allein diese Umsetzung ist schon das Zuschauen wert.

Die Geschichte

Auf der „Bridge of the Americas“, genau auf der Grenze zwischen Ciudad Juárez und El Paso wird eine – wie sich kurze Zeit später herausstellt – zweigeteilte Frauenleiche gefunden: der Oberkörper einer amerikanischen Richterin, die streng gegen die mexikanischen Einwanderer vorgeht und der Unterkörper einer der vielen vermissten mexikanischen Frauen, die vor Monaten bereits spurlos verschwunden ist. Der mexikanische Ermittler Marco Ruiz (Chihuahua State Police) und Sonya Cross (El Paso PD) ermitteln zusammen und suchen nach dem Mörder, der ein Serienkiller ist – allerdings nicht nach dem üblichen Muster.

Neben der eher konventionellen „Whodunit?“-Geschichte spielt die politische Dimension des Falles eine besondere Rolle und es ist als ein absoluter Glücksgriff der Produzenten, dass sie die adaptierte Geschichte eben an diese Grenze gelegt haben. Bis heute sind Hunderte Frauen in Ciudad Juárez vermisst und ermordet worden, meistens junge Frauen, die in den grenznahen Fabriken internationaler Konzerne arbeiten.

Zitat aus Wiki:

Als Hintergrund für die Frauenmorde gilt allgemein der von Ciudad Juárez von den Gangs organisierte internationale Menschenhandel mit jungen Frauen für die Prostitution. Die Frauen werden dabei nach der Entführung zumeist geschlagen, mit Drogen hörig gemacht und ihren Familien entwöhnt. Frauen, die sich auch dann noch nicht auf ein neues Leben als Prostituierte einlassen wollen, werden getötet und entsorgt, insbesondere um die anderen Frauen abzuschrecken.
Andererseits kommen viele Frauen auch als Drogenkuriere um, wenn sie von konkurrierenden Kartellen aufgegriffen werden. Oft werden in Mexiko noch viele Jahre später Massengräber mit den Leichen lange vermisster Personen gefunden. Verbreitet ist bei Drogenkartellen auch die völlige Auflösung der Leichen in Säure, wie z. B. hundertfach durchgeführt durch das verhaftete Tijuana-Kartellmitglied Santiago Meza Lopez.
Aus Sicht der mexikanischen Justiz gibt es keine spezielle Frauenmordserie. Es gibt nur die sehr zahlreichen weiblichen Opfer im mexikanischen Drogenkrieg, die im Hinblick auf die Vermisstenzahlen bis heute nicht nachgelassen haben. Seit die Jugendstrafen für Mord ab 2012 verdreifacht wurden, ist die Zahl der Frauenopfer drastisch zurückgegangen.


Wenn eine Amerikanerin ermordet wird, wird alles getan um das aufzuklären, keiner interessiert sich für die vielen jungen Frauen auf der anderen Seite, die ermordet, entführt, geschändet werden. Das ist so etwas wie die Quintessenz dieser Serie. Natürlich kommen die korrupten mexikanischen Polizisten nicht gut weg. Allerdings, und das sei ausdrücklich erwähnt, die amerikanischen Polizisten bekleckern sich auch nicht Ruhm, ja, sie sind sogar teilweise beteiligt an den Vorgängen jenseits der Grenze. Es ist also keine klassische „Wir-gegen-die-Geschichte“, eher wird hier der Finger in die Wunde gelegt, dass es keinen wirklich interessiert, was da vor sich geht: „How long can El Paso look away?“

Die Grenze, die Brücke und die Wüste spielen eine nicht zu unterschätzende „Hauptrolle“ in der Serie. Die Farben sind satte Braun- und Gelbtöne, die mexikanischen Parts werden zumeist im Original gesprochen und deutsch untertitelt. 13 Folgen à ca. 45 Minuten bedeuten viel Zeit die Charaktere zu entwickeln und fortzuführen, nicht wenige Sequenzen sind kammerspielartig, tot gequatscht wird nichts und wir erfahren einiges über die Vergangenheit und das Innenleben der Protagonisten.

Die Charaktere

Sonya Cross (Diane Kruger) leidet unter dem Asperger Syndrom, einer leichten Form des Autismus. So zeigen vom Asperger Syndrom Betroffene kaum eigene Emotionen, können sich nicht in die Gedankenwelt anderer Menschen hineinversetzen und auch nicht an deren Mimik die jeweilige Gefühlslage ablesen: sie sagen, was sie denken. Es wird in der Serie nie eindeutig gesagt, dass sie diese Erkrankung hat, alles deutet aber daraufhin (Diane Kruger hatte am Set einen Berater, der unter dem Asperger Syndrom leidet). Ihr „väterlicher“ Mentor Lt. Hank Wade beschützt und „betreut“ sie und ist auf eine besondere Weise mit dem Schicksal von Sonya und ihrer Schwester verbunden. Alles das ergibt sich im weiteren Verlauf der Serie. Sonya ist eine akribische und detailverliebte Arbeiterin und hat von daher mit

Marco Ruiz (Demián Bechir) so manches Mal ihre Schwierigkeiten. Marco ist ein (der letzte?) aufrechte Bulle auf der mexikanischen Seite, ein gemütlicher Brummbär mit Familie, der die Finger von den Röcken nicht lassen kann und sich in dem Feld der Korruption und unseriösen Angeboten zu behaupten versucht.

Lt. Hank Wade (Ted Levine) ist der gütige Polizeichef, menschlich, kollegial, beschützend, bedächtig, das große Ganze im Blick habend und zugleich der Mentor von Sonya. Er weiß wie es läuft und er behält den Überblick. Jedenfalls ist er das krasse Gegenteil der mit Klischees beladenen Vorstellungen über einen texanischen Polizisten. Die gibt es nämlich auch in der Serie.

Charlotte Millwright (Annabeth Gish) ist ein ehemaliges Escort-Girl aus Florida, deren Mann stirbt und ihr ein Anwesen hinterlässt. Auch sie muss erkennen, dass das Leben nun besondere Herausforderungen an sie stellt und sie mit „Aufgaben“ konfrontiert, die sie so nicht erwartet hatte. Ihr Anwesen spielt eine besondere Rolle in diesem Grenzgebiet und ist ein weiteres Detail an dieser so mörderischen Grenze.

Ihr zur Seite steht in erster Linie ihr Angestellter Cesar (Alejandro Patino), die gute und wissende Seele des Hauses, der die Entwicklung von Charlotte nicht unbedeutend mit voran treibt.

Daniel Fry (Matthew Lillard) ein versoffenes und zynisches Journalisten-Arschloch und seine junge lesbische Partnerin Adrianne Perez (Emiliy Rios) bilden ein weiteres Paar in der Serie und versuchen den fürchterlichen Vorgängen an der Grenze nachzugehen.

Und da wäre dann noch der unglaublich verschrobene Steven Linder (Thomas M. Wright), ein Helfer der besonderen Sorte, anrührend und mysteriös zugleich, der eine dermaßen präsente und zugleich extrem reduzierte Performance abliefert, dass er für mich – trotz weniger Auftritte – der eigentliche Star der Serie ist. Er verliebt in Eva Guerra (Stephanie Sigman).

Alle „Paare“ sind gegensätzlicher, wie sie es nicht sein könnten, sie kommen sich aber näher, peu à peu und doch nicht zusammen. Dennoch sind es ihre inneren Beziehungen, die sich im Laufe entwickeln, die eben den weiteren Reiz der Serie an sich ausmachen. Wir haben viel Zeit uns auf die Charaktere einzulassen, der Fluss in der Serie ist in gemäßigtem Tempo, die Entwicklung der Protagonisten ist nachvollziehbar und langsam erkennen wir auch die andere Seite der Personen. Sie entwickeln sich fort von ihrer etwas eindimensionalen Einführung in die Geschichte, werden vielschichtiger und lassen so manches Mal eine Seite erkennen, die zunächst nicht zu erwarten war. Das gilt selbst (in Maßen!) für den Kartellboss Fausto Galvan (Ramón Franco). Einzig der mexikanische Polizeichef Capitan Robles (Juan Carlos Cantu) und sein Pendant Hank Wade sind in ihren Rollen „bad guy – good guy“ relativ festgeschrieben.

Natürlich gibt es auch Schwächen in der Serie: verschiedene Regisseure für die Folgen, ein schwächerer Showdown (nicht das Ende der Serie!) und die ein oder andere kleine Länge. Dennoch gibt es eben auch Bilder von epischer Schönheit. Wenn Steven nach Eva sucht und mit anderen mexikanischen Frauen im Wüstensand nach einem möglichen Grab stochert, der Blick der mexikanischen Mutter, die vergebens am Bus auf die Tochter wartet, der Besuch von Sonya bei einem psychisch schwer kranken Mann in der Gefängnisanstalt, der unbeholfen immer die gleichen Bilder malt, die Mauer, an der die „Steckbriefe“ der verschwundenen und vermissten jungen Frauen hängen, das ist – obwohl Fernsehen – ganz großes Kino! Ein paar wenige deftige Gewaltszenen und 2 fürs amerikanische Fernsehen ungewöhnlich deftige Sex-Szenen gibt es auch.

Die Serie wurde von Fox-Channel (Kabel Deutschland) ausgestrahlt, zunächst wöchentlich eine Folge und am letzten WE in einem Rutsch alle Folgen nochmal durch. Man sollte sich - sofern möglich – diese Serien zusammenhängend ansehen, man „vergisst“ sonst zu viel zwischendurch. Die Serie wurde in USA und Deutschland nahezu zeitgleich ausgestrahlt. Sie wird von Fox sicher nochmal wiederholt und demnächst wohl auch auf DVD erscheinen.

Die zweite Staffel ist bereits in Auftrag gegeben, Beginn der Dreharbeiten demnächst.

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Alt  22.01.2017, 18:57   # 64
kuching
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Ray Donovan - Showtime (Staffel 1-4)

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Obwohl auch im ZDF bzw. in ZDFneo laufend, findet „Ray Donovan“ in der deutschen Kritik fast nicht statt. Zu Staffel 1 gab es ein paar Zeilen der großen Blätter, eher durchwachsen, seitdem aber herrscht da fast Ruhe. 4 Staffeln wurden gedreht und gezeigt und die Staffel 5 ist schon in Auftrag gegeben. In den USA ist sie also sehr erfolgreich.

Ich finde, sie ist eine der meist unterschätzten Serien. Jedes Mal habe ich mich auf die neue Staffel gefreut und wurde nicht enttäuscht.

Die Donovans, eine irisch stämmige Familie aus South Boston hat es nach L.A. verschlagen, genauer gesagt wohnen sie Calabasas, einem noblen Vorort von L.A. Ray Donovan (Liev Schreiber) ist ein sogenannter „Fixer“, einer der die Probleme der Reichen und Schönen in L.A. möglichst diskret aber dennoch kompromisslos lösen soll. Beauftragt wird er von den Anwälten “Ezra Goldman“ (Elliot Gold) und „Lee Draxler“ (Peter Jacobson = Dr. Taub aus Dr. House).

Verheiratet ist Ray mit Abby in einer eher schlecht zu nennenden Ehe. Sie haben 2 Kinder „Bridget“ und „Connor“. Ray hat noch zwei Brüder: „Bunchy“ (Dash Mihok) ist alkoholkrank und emotional noch nicht erwachsen, „Terry“ (Eddie Marsan) betreibt ein Box-Gym und ist nach kurzer aktiver Karriere an Parkinson erkrankt. Und da gibt es noch den Halbbruder Daryll….

Einer der Gründe für den Umzug nach L.A. war die Inhaftierung des kriminellen Vaters, „Mickey Donovan“ (Jon Voight), der Hauptgrund war aber ein lange zurückliegendes Ereignis, das die Familie immer noch traumatisiert. Bei den Schlagworten, „irisch“ und damit „katholisch“ und „South Boston“ sollte klar sein worum es geht: Missbrauch durch einen katholischen Priester.

Neben allen Geschichten der einzelnen Staffeln und der Auseinandersetzung von Ray mit Mafia und anderen Schwerstkriminellen, ist es doch ein klassisches Familien-Drama mit dem roten Faden des Kindesmissbrauchs durch die katholischen Priester. Das Ganze wird umso schwieriger und explosiver, als Mickey vorzeitig aus dem Gefängnis entlassen wird und nach L.A. kommen will, um wieder zusammen mit der Familie zu leben, was vor allem Ray um jeden Preis zu verhindern sucht.

Es ist, ohne allzu große Übertreibung, ein kleiner L.A. Noir geworden und obwohl die meiste Serien-Zeit bei Tageslicht spielt, ist alles ist düster, sehr dunkel, mit wenig Hoffnung auf langfristige Besserung. Die Serie „Ray Donovan“ könnte auch gut als „hard-boiled“ Fiction durchgehen. Familiäre Abgründe zuhauf, es wird gekokst, gemordet und betrogen und trotz allem versucht Ray die Familie zusammen zu halten, er ist das eigentliche Oberhaupt, der, der nicht nur die Schönen und Reichen retten soll, sondern auch immer die Familie. Dabei würde er selbst oft Hilfe brauchen, nur es ist zumindest bis zur 3. Staffel niemand da, der das übernehmen könnte und der ihm helfen seine Schuld erlassen zu bekommen.

Neben großartigen Staffelfinalen (vor allem Staffel 3!) überzeugen vor allem die interfamiliären Beziehungen, wobei die beiden Kinder Bridget und Conner (nur eine Lachnummer) nicht den richtigen „Anschluss“ an die Geschichte finden. Die Nebenstränge mit Abby, Bunchy, Terry und Mickey sind aber allemal überzeugend, nebst vielen kleinen Einfällen, die nochmal das Salz in der Suppe sind. Einige logische Ungenauigkeiten und auch kleine Längen seien verziehen.

Nach dem Ende der 4. Staffel, als eine nicht geglaubte Harmonie Einzug gehalten hat, kann und muss die 5. Staffel das Finale furioso werden…ohne Big Bang kann das nicht ausgehen.

Ausführliche Reviews gibt es bei den Serienjunkies:

https://www.serienjunkies.de/ray-donovan/


https://www.youtube.com/watch?v=r36OT6TsHOw

https://www.youtube.com/watch?v=Pkt2fouOU0c
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Alt  09.01.2017, 09:29   # 63
kuching
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Golden Globe Awards - Serie "Atlanta"

Fast ein wenig unbeachtet vom Abräumer-Musical (Kino)-Film "La La Land" hat es in der Kategorie "Serie Comedy/Musical" Donald Glover tatsächlich geschafft, den Preis für den besten Hauptdarsteller und die beste Serie zu gewinnen.

In meinem Posting #61 war ich ja schon sehr beeindruckt und schwer begeistert. Ich kann Euch nur empfehlen die Serie zu besorgen und anzuschauen...

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Alt  07.01.2017, 19:44   # 62
kuching
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Blutsbande - Staffel 1

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Ana-Lisa Waldemar führt zusammen mit ihrem Sohn Oskar und dessen Frau Liv eine etwas altbackene Pension auf eine der Aland-Inseln, gelegen zwischen Schweden und Finnland mit eigener Flagge und zu Finnland gehörend (die Einwohner sprechen aber schwedisch). Anna-Lisa, verwitwet, bittet ihre beiden anderen Kinder mittels einer Postkarte zu Beginn der Sommersaison auf die Insel in die Pension: sie müsse ihnen etwas Wichtiges mitteilen. Lasse hat ein schickes Restaurant in Stockholm, leidet aber unter finanziellen Schwierigkeiten. Zudem bringt er seine Tochter Kim mit auf die Insel. Er lebt getrennt/geschieden von seiner Frau. Jonna hat in Stockholm eine vielversprechende Theaterkarriere begonnen.

Für jedes ihrer drei Kinder hat Ana-Lisa eine kurze, etwas mystische Mitteilung. Zu Oskar sagt sie: „Du musst verzeihen.“ Lasse bekommt zu hören: „Pass auf die anderen auf“ und zu Jonna sagt sie: „Du bist nicht ich.“

Kurze Zeit später nimmt sich Ana-Lisa das Leben und hinterlässt den Dreien eine Aufgabe, ohne deren Lösung sie das gemeinsame Erbe nicht antreten können…

https://www.youtube.com/watch?v=AEOCxE0rLz4

Es entwickelt sich, zunächst eher langsam, ein klassisches Familien-Drama auf der Insel, die Beziehungen aus der Vergangenheit kommen nach und nach zum Vorschein und – keine Überraschung – die Familie hat einen fetten (oder mehre?) dunkle Fleck(en), die nun eher ungewollt zum Vorschein kommen…bei den noch Lebenden. Ana-Lisa hat das wohl so gewollt…

Eine Mischung aus Drama und Scandic Noir, eher Drama als Noir, gefilmt und untermalt mit Aufnahmen aus der wunderschönen Natur. Im Original heißt die Serie „Dicker als Wasser“ und Wasser spielt hier eine nicht unwichtige Rolle, ebenso ein Brief aus vergangener Zeit.

Es ist, trotz viel gezeigter Natur, eine Art Kammerspiel, die Masken fallen nach und nach. Alles das ist sehr gefällig umgesetzt, Entwicklungen sind nachvollziehbar und doch ist es imho ein wenig zu lang. Nicht dass ich mich gelangweilt hätte, aber anstatt 10 Folgen à 60 Minuten hätten es z.B. 6 oder 7 Folgen auch getan. Manches wirkt leicht als „Füllmaterial“ und endet im dead end. Nichtsdestotrotz war es sehr gute Fernsehunterhaltung, ohne dass man nun in Begeisterungsstürme ausbrechen müsste.

Die erste Staffel wurde kürzlich nochmal auf arte gezeigt, die 2. Staffel beginnt nächste Woche, ebenfalls auf arte, am Donnerstag den 12.01.2017, um 21:00 Uhr.
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Alt  02.01.2017, 22:24   # 61
kuching
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Atlanta

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Donald Glover (Idee und Hauptrolle) spielt Earnest „Earn“ Marks, den ehemaligen und abgebrochenen Princeton-Studenten, der bei seiner ehemaligen Freundin Van (Zazie Beetz) Unterschlupf findet. Beide haben eine gemeinsame Tochter. Alfred „Paperboi“ Miles (Brian Tyree Henry), sein Cousin, ist ein nach Ruhm strebender Rapper, der allerdings das Gemüt eines Teddybären hat und lieber kiffend auf der Couch liegt und nachdem sich das mit dem Ruhm und der Kohle eben nicht so leicht bewerkstelligen lässt, vertickt er halt Drogen.

„Earn“ will eigentlich nur Van ab und zu zum Essen einladen, ein zumindest halbwegs ordentlicher Vater sein (wenn er sich nicht gerade selbst wieder im Weg steht) und „Paperboi“ managen. Der Weg dorthin ist steinig und wird begleitet von Abzockereien, Verhaftungen und allerlei anderer Schmach und das obwohl „Paperboi“ nun einen kleinen Hit gelandet hat. Aber Geld, das fließt erst einmal nicht.

In 10 kurzen Folgen ist ein kleines Meisterwerk gelungen, lakonisch, mit teilweise bitterbösem Humor, lässig, traurig und alles das zugleich. In 10 x 25 Minuten wird die Welt vieler Schwarzer gezeigt, ohne Zeigefinger zu erheben, ohne Anklage, einfach nur ein, nein viele Bilder aus der Welt jenes Hood in Atlanta ganz ohne Spike Lee Ghetto-Ästhetik.

Ob es nun der verzweifelte Versuch ist, ohne Kind ein Kindermenü bei McDonalds zu bestellen oder sein Handy nicht gegen Geld im Pfandhaus zu verticken, sondern in einer schwierigen Kettentauschaktion zu versuchen noch mehr herauszuschlagen um dann doch wieder nichts zu haben oder der Typ, der seine Ethnizität zu wechseln versucht, weil er sich schon immer als „Weißer“ fühlte und nun mit blond gefärbten Haaren im TV auftritt oder die Freundin von Van, die es „geschafft“ hat in die Welt der Reichen, aber nur nicht so gern nach London fliegt, weil dort die teuer und mühsam geglätteten Haare durch die Feuchtigkeit und Regen wieder kraus werden könnten oder Earn, der bei einer Verhaftung noch nicht „im System“ ist und im Gefangenraum ausharren muss und sich aufgrund der „Show“ eines Geisteskranken eine lustige, lockere Atmosphäre entwickelt, bis es auf einmal und nicht unbegründet zu einem Gewaltexzess durch die Wärter kommt, nach dessen Ende sich wieder die lakonisch, lässigen Gespräche entwickeln…Alltag also und kein Jammern…machen wir einfach weiter…

Die ganze Serie ist voll von solch kleinen „Nadelstichen“, teils völlig skurril, teils sehr amüsant, teils bitterböse. Es ist kein großes Tempo in der Serie, eher langsam und bedächtig wird das Brennglas auf die Szenen gerichtet, es ist alles irgendwie Alltag und fast alles kommt einem so alltäglich vor, so als könnte, ja als müsste es genauso sein. Es ist sehr schwierig für mich als deutschen und weißen Zuseher alles das zu entschlüsseln, was da an Codes und Anspielungen über den Bildschirm läuft.

Aber eins hat es sicher vollbracht: die Typen, die wachsen einem ans Herz. Man kann gar nicht anders als sie mit ihren ganzen Schwächen und Misserfolgen zu lieben und sich mit ihren wenigen kleinen Erfolgen zu freuen.

Donald Glover als Hauptdarsteller und die Serie selbst sind für die Grammys nominiert. Sie werden wahrscheinlich nichts gewinnen, aber die Nominierung ist schon eine große Ehre. Mit ganz einfachen und unspektakulären Mitteln und fast spartanisch haben sie gezeigt, wie großartig Fernsehen (manchmal) sein kann.

Lief vor kurzem nochmal auf FOX Channel und wird sicher irgendwann erneut wiederholt.

https://www.youtube.com/watch?v=NpEwPqz5Vwo

https://www.youtube.com/watch?v=dSJGuhYyAFA
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Alt  23.12.2016, 12:51   # 60
kuching
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The Knick - Steven Soderbergh

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Es hieß immer: wenn Steven Soderbergh ruft, dann kommen die Stars. Zu bewundern in vielen seiner Filme, sei es die Ocean´s Trilogy, Traffic, Out of Sight, Contagion, Erin Brokovich, die beiden Filme über Che Guevara, Haywire usw. Ich weiß noch gut, wie stark mich sein erster Flim, „Sex, Lies and Videotapes“ im Kino beeindruckt hat. Er sagte, er wolle sich vom Kino zurückziehen, zu sehr seien die Arbeitsbedingungen belastend und die Diskrepanz zwischen den Künstlern und den Produzenten würden immer größer.

Nun also „The Knick“, eine zehnteilige Fernsehserie, von der es bisher 2 Staffeln gibt und die erste lief vor kurzem wieder einmal im ZDF, spät in der Nacht.

The Knick, das ist das Knickerbocker Hospital in NYC, Downtown, zu Beginn des 20. Jahrhunderts, als die Ärztekunst noch wie die Arbeit in einer Metzgerei aussah und genauso sind auch die Bilder aus den vielen Szenen im Operationssaal. Also nichts für schwache Nerven, die Kamera bleibt drauf, kein verschämtes Wegsehen…

Dr. John W. Thackery, gespielt von Clive Owen, ist der Chefarzt im Klinikum, der sich gerne abends in einer Opiumhöhle zudröhnt und ansonsten ebenso gerne wie zwanghaft kokst. Kokain war damals Betäubungsmittel und Schmerzmittel zugleich und eben auch noch in der Coca-Cola enthalten, wie eine sehr schöne und dramatische Sequenz später einmal zeigt. Wirtschaftliche Schwierigkeiten hat das Krankenhaus aufgrund seiner „ungünstigen“ Lage Downtown, Reiche und Wohlhabende ziehen weg nach Uptown. Die Krankenhausverwaltung, im Wesentlichen dargestellt von Jeremy Bob als Herman Barrow, hat also veritable Schwierigkeiten. Der Krankenhausmarkt war also auch damals schon eine Art Wilder Westen (was heute in den USA auch nicht anders ist): fressen und gefressen werden. Ein weiterer Nebenstrang ist das Engagement von Dr. Algernon Edwards (André Holland), der zwar Absolvent der Harvard-University ist, aber eben auch schwarz und der heimlich im Untergeschoss des Knickerbocker Schwarze umsonst behandelt, die sonst keine Chance auf eine anständige Genesung hätten.

Wie in jeder guten Serie, hängt die Lust am weiteren Anschauen immer auch von den Nebensträngen ab, die hier gern etwas ausführlicher hätten sein können, aber dennoch den Reiz der Serie erst ausmachen. Da gibt es viele sehr schöne Sequenzen, sowohl hart wie auch zart. So zum Beispiel, als die heimliche Geliebte von Edwards standesgemäß heiratet und er in einer Art Selbstgeißelung den Boxkampf mit einem ungleich größeren und stärkeren Gegner sucht um wie erwartet beinahe „vernichtet“ zu werden.

Es ist teilweise der blanke Irrsinn, der da noch durch die Therapien wabert. Einer Geisteskranken werden alle (gesunden) Zähne gezogen, um somit Bakterien und Sepsis vorzubeugen… Generell nimmt die Serie in der letzten Folge nochmal so richtig Fahrt auf: der Wahnsinn geht wiederum auf die Überholspur und endet mit einem genialen Cliffhanger:



Achtung Spoiler!!!

Dr. Thackery begibt sich endgültig in eine Entzugstherapie. Der behandelnde Arzt erklärt ihm, dass er den Entzug mit einem neuen Medikament von Bayer begleiten wird, das die schlimmsten Folgen abmildern soll: „Das Medikament ist von Bayer, die auch Aspirin erfunden haben, Sie brauchen sich also keine Sorgen machen…“ Die Kamera zeigt einen zufrieden einschlafenden Thackery und schwenkt dann auf das kleine Fläschchen auf dem Nachttisch, zoomt heran, bis die Schrift zu lesen: Heroin. Blende und aus…

Spoilerende!!!



Ich kann die Serie uneingeschränkt empfehlen: Ausstattung, Kamera, Schauspieler, Geschichte mit Nebensträngen – alles erste Sahne.

Damit kann man auch wieder den Bezug herstellen zu meinem Eingangsposting. Serie ist – sofern mit hohem Anspruch an Qualität hergestellt – mittlerweile zu einer echten Alternative zu Kino geworden, mit dem Unterschied, dass man hier und jetzt einfach Zeit hat gute Geschichten zu erzählen. Und die Kino-Regisseure kommen zum Fernsehen…

Mit einem Augenzwinkern und etwas Phantasie könnte man „The Knick“ als so etwas wie das Prequel zu „Dr. House“ sehen, die m.E. nach die Mutter aller Klinikserien ist und imho sowieso (fast) unerreichbar scheint.

https://www.youtube.com/watch?v=08V4RHGuGqE

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Alt  19.12.2016, 20:24   # 59
kuching
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kuching ist offline
Tempel – Deutsche Miniserie auf ZDFneo

Auf sechs Folgen à 30 Minuten, dicht komprimiert, wird dem Zuseher ein kleines (oder doch großes?) Drama aus dem Wedding präsentiert. Gentrifizierung gegen alte Strukturen und mittendrin Mark Tempel, Altenpfleger, Ex-Boxer, verheiratet mit einer an den Rollstuhl gefesselten Frau, die aber noch so gar nicht aufgegeben hat und einer 16jährigen Tochter, die auch schon mehr als nur flügge ist.

Eins schönes, die Atmosphäre treffendes Zitat aus der Serie, gesprochen von Jakob (Thomas Thieme), dem Zuhälter und Box-Club-Besitzer:

"Der Kiez? Der Kiez ist wegsaniert! Guck dich doch um! Nur die arschlosen körnerfressenden Yoga-Fotzen, das ganze Yuppie-Pack. Immer schön gesund. Ficken und Koksen nur noch an Feiertagen. Kann doch keine Sau von leben!"

Mark soll einer alten krebskranken Frau Sterbehilfe leisten, der man das Fenster zugemauert hat, um dem „Entmietungsplan“ zu beschleunigen. Zur annähernd gleichen Zeit wird seine Familie vom Entmietungsmob bedroht und die Wohnung nebst der Geige der Tochter zerstört. Um sie zu ersetzen, beginnt er wieder zu boxen im Stall vom Zuhälter Jakob. Ein Malheur, ein Unglück passiert, ein Mensch stirbt, der Bruder vom bösen Kiez-Gangster Milan (Aleksandar Jovanovic), der schließlich dafür zu sorgen hat, dass die Entmietungen schnell von statten gehen.

Und so nimmt das Drama seinen Lauf im Kiez. Schnell merkt der geneigte Zuseher, dass das alles nicht so gut enden kann, irgendwann werden alle was verloren haben…

Dazwischen die passenden Bilder in Cinemascope, trotz der Kürze 2 Handlungsstränge und genügend ruhige Momente, herzergreifende Szenen und rohe Gewalt.

Das ist für deutsche Verhältnisse mehr als nur gelungen, das war richtig gut.

Die Folgen sind noch in der ZDF-Mediathek zu sehen…

https://www.youtube.com/watch?v=sITDswZyIw8
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Alt  14.12.2016, 20:23   # 58
kuching
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Marseille

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Ach ja, ein französisches „House of Cards“ ist sie nicht geworden, die Serie „Marseille“ mit Gérard Depardieu als Bürgermeister Robert Taro, der nach 20 Jahren Bürgermeisterschaft nun eigentlich seinem Ziehsohn Lucas Barres (Benoît Magimel) die Stadt überlassen wollte, als dieser – böser Bub – ihm eine empfindliche Abstimmungsniederlage bei der Neugestaltung eines Hafenteils zufügt. Nun stellt er sich eben der Wiederwahl gegen jenen Lucas Barres, der wenig Skrupel zu haben scheint. Aber da geben sich beide Protagonisten wenig…

Nun ja, es wird gekokst und viel gevögelt, schöne Frauen und eine Menge Alphatiere sind zu sehen, das Velodrome bietet ein paar schöne Stimmungsbilder, wie überhaupt Marseille oft aus Drohnenperspektive zu sehen ist mit einer Mischung aus Bildern der Reichenviertel und des „Felix Pyat“ einem der ärmsten Viertel Marseilles. Maghreb und Mafia, Koks und Macht, Gier und Rache und oft enttäuschte Liebe… Eigentlich ein irrer Cocktail und die Geschichte, die da ihren Lauf nimmt, ist so schlecht nicht entwickelt, allerdings in meinen Augen doch etwas zu gefällig umgesetzt.

Alles in allem aber ganz nett anzuschauen, nicht so gut und intensiv wie „House of Cards“ oder „Borgen“ aber immer noch um Längen besser als das hölzerne und wenig elegante „Stadt der Macht“ aus Deutschland. Und Eleganz, das können die Franzosen…

https://www.youtube.com/watch?v=3m_EJMRmnTw
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Alt  03.10.2016, 23:43   # 57
kuching
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The Night Manager – Romanvorlage: John le Carré; Regie: Susanne Bier

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Zur Zeit des Arabischen Frühlings im Januar 2011 arbeitet der Brite Jonathan Pine (Tom Hiddleston) als Nacht Manager in einem Luxushotel in Kairo. Sophie Alekan, die Geliebte Freddie Hamids, des Angehörigen eines mächtigen ägyptischen Familienclans, übergibt dem Hotelmanager zu ihrer Sicherheit die Kopien einiger brisanter Dokumente, die ein illegales Waffengeschäft des Hamid-Clans mit einem britischen Geschäftsmann namens Richard Onslow Roper (Hugh Laurie) belegen. Pine erkennt die Brisanz der Dokumente und spielt sie der britischen Botschaft zu. Doch die britischen Behörden greifen nicht ein. Statt dessen erhält Roper eine Warnung über den Geheimnisverrat. Kurze Zeit später ist Sophie ermordet.

Vier Jahre später arbeitet Pine in einem Schweizer Hotel als Nachtmanager. Den Tod Sophies, der er vor ihrer Ermordung noch nahegekommen ist, hat er noch immer nicht verwunden. Da steigt eines Nachts jener Mann in seinem Hotel ab, dessen Namen er vier Jahre zuvor in Kairo gehört hat: Richard Onslow Roper. In seinem Gefolge befindet sich seine junge Geliebte Jed Marshall (Elizabeth Debicki), die Pine augenblicklich fasziniert.

Abermals wendet sich der Nachtmanager an die britischen Behörden, doch dieses Mal erreicht er direkt Angela Burr (Olivia Colman), die Leiterin einer kleinen, neu gegründeten Konkurrenzabteilung zum MI6, die sich seit langem gegen politische Widerstände bemüht, dem Waffenhändler Roper das Handwerk zu legen.

Burr entwickelt die Idee, Pine als Spitzel in Ropers inneren Zirkel einzuschleusen…

(aus Wikipedia kopiert)

Was habe ich mich gefreut auf diese Mini-Serie ( 6 Folgen à 60 Minuten, im ZDF wurden immer 2 Folgen zusammen gefasst und somit die Serie an drei Abenden ausgestrahlt) und letztendlich bin ich doch ziemlich enttäuscht worden.

Gewiss, schon der Vorspann verspricht Bond´sche Opulenz, der Hauptdarsteller Tom Hiddleston könnte auch – nach Daniel Craig - der nächste Bond sein und Hugh Laurie taugt allemal als Bösewicht, egal wo. Schöne Frauen sind auch dabei, Busen und Po sieht man und gevögelt wird auch: Frau an der Wand, Bein auf Kommode abgestützt und Mann steht vor ihr, kräftig stoßend. Schön, dass Susanne Bier auch auf Kleinigkeiten achtet und man den nackten und knackigen Arsch von Tom Hiddleston sieht. Okay, nur wie oft habe ich das schon gesehen? Wo sind die Brüche, wo wird das Eindimensionale mehrdimensional?

Die Story über den ehemaligen Soldaten, der sich in den Zirkel des bösesten und gefährlichsten Manns der Welt fast wie von selbst einschleusen lässt, sich natürlich in die Geliebte des Bösen verliebt, die (absichtlich?) fast hausmütterlich erscheinende MI6-Agentin (einzig, dass sie schwanger ist, ist ein netter Gag und die Colman ist schon sehr gut!), die uralte Geheimdienst-Folklore mit Treffen auf der Parkbank, die „dummen“ Araber usw…. Na ja, alles sehr schön fotografiert an schönen Orten mit schönen Menschen, aber ziemlich langweilig. Dabei hätte doch der Name Susanne Bier (Oscar für „In einer besseren Welt) als Regisseurin mehr versprochen oder ist es einfach nur die Vorlage des 20 Jahre alten Buchs?

Ein sehr herkömmlicher Geheimdienst-„Thriller“, bei dem fast alles vorhersehbar ist: banal. Da ist ja die US-Paranoia in „Homeland“ noch tausend Mal spannender…

https://www.youtube.com/watch?v=e733PYhKx1g
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Alt  01.10.2016, 14:15   # 56
kuching
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Die Erbschaft - dänisches Familiendrama

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Veronika, eine berühmte Künstlerin, die bis zu ihrem Tod noch auf ihrem herrlich vergammelten Gutshof große, moderne Kunst erstellt, stirbt und hinterlässt ihr Vermögen nicht ihren Kindern Gro (Tyne Dirholm) einer Kuratorin, Frederik (Carsten Bjørnlund) einem Anwalt oder Emil (Mikkel Bøe Folsgard) dem „Taugenichts“ der Familie, sondern überraschend ihrer unehelichen Tochter Signe (Marie Bach Hansen), die als Floristin in einem kleinen Blumenladen arbeitet.

Gro, die aus dem Gutshof ein Museum machen wollte, Frederick, der das Anwesen haben will, weil es einst seinem Vater gehörte und Emil, der unbedingt Geld benötigt, um sich aus einem Schlamassel in Thailand heraus zu kaufen, müssen nun mit Signe klar kommen, die natürlich gar nicht weiß wie ihr geschieht.

Alle Figuren sind bis in die kleinste Nebenrolle sehr fein gezeichnet, die Umgebung meist düster – wie so oft in skandinavischen Serien – und die Schauspieler allesamt famos. Allen voran Tryne Dirholm als Gro, der ich noch stundenlang zuschauen hätte können.

Das Drama nimmt seinen Lauf, es wird gesoffen, gekifft, Intrigen angezettelt, mit allen Mitteln gekämpft und ein wenig kann ich schon vorweg nehmen ohne zu viel zu verraten: als echter Gewinner ohne böse Blessuren kommt keiner aus der Sache raus.

Wieder einmal ist es den Dänen gelungen eine Top-Serie zu fabrizieren. Alles nicht so super spektakulär und doch fast immer auf den Punkt gespielt. Da sitzen die Dialoge, da gibt es keine Logiksprünge die einen nur den Kopf schütteln lassen, alles ist sehr menschlich – auch und gerade in den Abgründen der Protagonisten – und damit einfach rund und sehr sehenswert.

Lief auf arte und wieder sicher mal wiederholt.

https://www.youtube.com/watch?v=M26aViAsizQ
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Alt  01.10.2016, 10:58   # 55
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Quantico

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Da werden sich die Geister scheiden, ich fühlte mich aber trotz aller Schwächen ganz gut unterhalten! Mit 22 Episoden für die erste Staffel - à 45 Minuten – war sie aber imho einfach zu lang. Das führte dazu, dass es X-Wendungen in der Geschichte bei der Auflösung bzw. vermeintlichen Auflösung gab und man dann spätestens nach rund 2 Dritteln der Serie „wusste“ wie der Hase läuft und dass es schließlich zum Schluss wirklich nur der oder die sein konnte.

Attraktive Menschen, immer vorteilhaft fotografiert, sind in Situationen unterwegs, in denen die Leute normalerwiese so nicht aussehen. Was mir aber gefallen hat war die Erzählstruktur:

Vorausblende:

Eine Bombe geht an der Central Station in NYC hoch und eine Agentin, Alex Parrish, erwacht aus der Bewusstlosigkeit: soeben hat der größte Anschlag in den USA seit 09/11 stattgefunden. Dem FBI wird schnell klar, dass dieser Anschlag aus den Reihen der Rekruten verübt wurde.

Rückblende:

In vielen Rückblenden wird nun die Ausbildung der Rekruten zu FBI special agents aus dem FBI Ausbildungslager Quantico erzählt. So nach und nach erfährt man die Geheimnisse der einzelnen Protagonisten, daneben bilden sich Beziehungen und werden wieder verworfen und auf das Zeigen der Abläufe und Inhalte der Ausbildung wird ebenfalls viel Wert gelegt.

Gleichzeitig läuft die Entwicklung der Geschichte zum Anschlag auf die Central Station weiter und auf die weitere Zeit danach bis zur Drohung eines weiteren Anschlags und der Auflösung der Geschichte (whodunnit?) mit einem netten Teaser für eine 2. Staffel.


Alles also einigermaßen verwirrend und Freunde von mir sind mittendrin oder zum Ende hin ausgestiegen, ob der wahrhaft großen Anzahl von Wendungen in der Geschichte, die aber dann – siehe oben – doch nicht mehr so überraschend waren. Wenn man die (Haupt-) Personen grundsätzlich sympathisch findet, das Ganze möglichst zusammenhängend anschaut und an die filmische Umsetzung nicht zu kritisch ran geht, dann ist das solide Unterhaltung – ohne weiteren Diskussionsbedarf in vertrauter Runde. Natürlich ist das alles irgendwie ziemlich „unlogisch“ und wiederum sehr amerikanisch im Bezug auf die allgemeine Paranoia der US-Gesellschaft plus einer Darstellung des FBI, das einem Werbevideo entsprungen sein könnte.

Viele „ja, aber“, gewiss! Insgesamt jedoch ordentliche Unterhaltung mit wohl grausamen Quoten im deutschen TV (ProSieben).

https://www.youtube.com/watch?v=wJp-BZpVBPA
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Alt  29.08.2016, 19:12   # 54
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The Night Manager - ab heute 22:15 ZDF

Das ZDF hat sich die Free TV Rechte gesichert und zeigt ab heute die Miniserie, immer montags um 22:15.

Die Kritik war etwas gespalten, hier die SZ mit eher positiver Meinung plus trailer:

https://www.sueddeutsche.de/medien/ne...el-1.2924400-2

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Alt  14.05.2016, 17:35   # 53
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Homeland - Staffel 5 (Showtime)

Da ist sie nun zu Ende gegangen, vor ein paar Tagen im deutschen Free TV, die 5. Staffel von Homeland und es bleibt zurück – ein wenig Enttäuschung.

Die 5. Staffel spielt in Berlin und alles wurde auch in Berlin und Babelsberg gedreht, selbst die Außenaufnahmen in „Genf“ spielen an einem Flugplatz in der Berliner Heide und „Amsterdam“, das ist dann mal eben im Holländischen Viertel in Potsdam. Außenaufnahmen in Berlin selbst gibt es zuhauf, viel S-Bahn, U-Bahnhöfe, Bahndämme usw. alles sehr pittoresk und für uns Deutsche oder zumindest die, die öfter mal in Berlin waren, mit hohem Wiedererkennungswert, Deutsche Schauspieler spielen sehr viele mit, in den etwas mehr tragenden Rollen sind dies Sebastian Koch, Alexander Fehling, Nina Hoss und Martin Wuttke.

Es geht – natürlich – wieder um Dschihadisten, die einen Anschlag auf eine große europäische Stadt planen (na, welche wohl?) und dieses Mal aber auch um den neuen „Kalten Krieg“ und der ist in Berlin so gut aufgehoben wie sonst nirgends, plus Flüchtingsproblematik, Syrien usw. Alles doch recht aktuelle Zutaten und die „Lieblinge“ von Homeland, Carrie Mathison (Claire Danes), Saul Berenson (Mandy Patinkin) und Peter Quinn (Rupert Friend), die sind auch dabei. Nicht zu vergessen und großartig auch Mirinda Otto als Allision Carr.

Alles bestens also, wenn denn die Staffel 5 so ab gut der Hälfte der 12 Folgen à 50 Minuten nicht so stark abbauen würde. Man hat hier mit dem Dreh der ersten Folgen begonnen und zwischenzeitlich das Drehbuch für die letzten Folgen zu Ende geschrieben. Es gibt eine Menge Ungereimtheiten, die zum Teil schon fast lächerlich wirken. Nur ein Beispiel: schaut Euch mal die letzten Minuten vor dem geplanten Anschlag an…

Die letzte Folge der Staffel ist – wie bei Staffel 4 auch – nur noch eine Anschlussfolge, nachdem die Geschichte eigentlich zu Ende ist. Der „Cliffhanger“ zum Schluss kann ja wohl nicht ernst gemeint sein, vieles ist einfach etwas unausgegoren. Schade, schade…

Nichtsdestotrotz bietet die Staffel 5 (die man auch ohne die vorherigen zu kennen einfach anschauen kann) immer noch relativ hohes Unterhaltungsniveau, sie fällt aber zu den vorangegangenen Staffeln einfach zu sehr ab. Und, Homeland ist wohl nix für deutsche Zuseher, die Quoten waren sehr schlecht.

Einen sehr schönen Artikel zu „Homeland“ vom großartigen Diedrich Diederichsen in „Die Zeit“ möchte ich Euch nicht vorenthalten:

Gotteskrieger im ÖPNV

Die US-Serie "Homeland" spielt jetzt in Berlin. Was erzählt der amerikanische Blick über Deutschland?

Von Diedrich Diederichsen

Ein Mann verlässt den U-Bahnhof Eisenacher Straße in Berlin-Schöneberg und tritt auf die Grunewaldstraße, welche er zügig durchmisst. Er erreicht einen Nachtclub, in dessen Hinterzimmer er dann den Zentralrechner der Berliner CIA-Niederlassung hackt. Bei der aktuellen, fünften Staffel von Homeland, die seit vier Wochen zu sehen ist, interessiert einen denn auch weniger der CIA-Hack als der Umstand, dass dieser Nachtclub tatsächlich an der Grunewaldstraße liegt und dass man tatsächlich am besten mit der U7 bis Eisenacher Straße fährt, um ihn zu erreichen. Das ist schon ganz schön naturalistisch, wenn man bedenkt, wie oft man sonst in Film und Fernsehen aus New Yorker Kneipen auf Straßen von Toronto tritt oder eine Verfolgungsjagd in Long Beach unvermittelt auf dem Santa Monica Boulevard endet. Mit Berlin geht Homeland fast aristotelisch um.

Das Augenmerk dieser Staffel liegt beim deutschen, zumindest Berliner Zuschauer eher auf den Bildern dieser Stadt, die man ja nicht so oft aus der Perspektive einer amerikanischen Topserie zu sehen kriegt – und weniger auf den üblichen fintenreichen Scharmützeln zwischen Terrorscheichs und innerlich zerrissenen CIA-Agentinnen. Auch wenn sich der Fokus auf die Stadt im Laufe der Staffel in dem Maße verliert, wie sich der Plot verdichtet: Homeland liebt an Berlin vor allem den öffentlichen Nah- und Fernverkehr, städtische Bahndämme und Hochbahntrassen. Ob in Kreuzberg, Neukölln, Prenzlauer Berg oder am Hackeschen Markt: Immer ziehen S- und U-Bahnen, die schmucken gelben Trams oder ICEs der verschiedensten Generationen strukturierende Linien durchs Chaos der Berliner Architektur. Nicht für landmarks – nur einmal ist kurz das "Brandenburg Gate" zu sehen – und signature buildings, für einprägsame establishing shots oder pittoresken Berliner Hipsterkitsch interessiert sich die Kamera; sondern für eine Stadt des wohlgeordneten Gewusels, dem dann das ungeordnete Gewusel von Flüchtlingen in libanesischen Camps gegenübergestellt wird.

Die "new Germans" sind dem alten CIA-Fahrensmann Saul Berenson indes ein Rätsel: Früher seien sie so versessen aufs Kämpfen gewesen, heute seien sie so soft und ritten immer auf ihrem Rechtsstaat rum. Amerikanische Internetkommentare ergehen sich zustimmend in großer Zahl über die verdammte europäische Softness und ihr Menschenrechtsgedusel. Ein geheimes deutsch-amerikanisches Programm war bei dem Schöneberger Hack aufgeflogen. Weil die Deutschen so strenge Datenschutzgesetze haben, können sie die Dschihadisten nicht beobachten, die alle Augenblicke Kreuzberg hochjagen wollen. Also muss der BND, geleitet vom brillant fahrigen Martin Wuttke, doch meistens sehr amtlich von Nina Hoss vertreten, mit den Amerikanern zusammenarbeiten. Nach dem Hack und der Veröffentlichung der geheimen Zusammenarbeit müssen die Amerikaner ihren Botschafter abberufen, um die verletzten Deutschen zu beruhigen – nicht sehr plausibel, da bekanntlich kein Portier und keine Reinigungskraft die Abhörzentrale am Pariser Platz wegen der Snowden-Enthüllungen räumen musste.

Überhaupt ist das verantwortungslose Gutmenschentum mal wieder an allem schuld: Der deutsche Philanthrop mit ****-Großvater, Otto Düring (Sebastian Koch), für den die CIA-Aussteigerin Carrie Mathison (Claire Danes) mittlerweile arbeitet, gibt seine Millionen nur an muslimische Organisationen – und die bedrohen halt meistens den Staat Israel. In der aktuellen Flüchtlingssituation holen diese humanitär-besoffenen Deutschen nun auch noch stapelweise Gotteskrieger in ihr öffentliches Nahverkehrsparadies. Die CIA kommt mit dem Stopfen der Sicherheitslücken durch großzügig präventives Hinrichten von Kopftuchfrauen kaum hinterher – der sexy-dämonische Quinn (Rupert Friend) operiert statt in Afghanistan nun in den Dunkelzonen von Kreuzkölln.

Deutschland ist aber eben nicht nur der Ort der Handlung, es ist auch der Drehort, und Verschränkungen zwischen dem einen und dem anderen sind ganz offensichtlich erwünscht. Eine Soundcollage aus vorwiegend deutschen O-Tönen, darunter höchst aktuelle Merkel-Sätze, untermalt den Vorspann. Und dass auch das in Babelsberg nachgebaute libanesische Flüchtlingslager auf deutschem Boden steht, hat dann zu den Graffiti-Streichen geführt, die so geräuschvoll wie PR-trächtig durch die Presse gingen. Geheuerte, der arabischen Schrift mächtige Graffiti-Experten hatten sich als Aktivisten entpuppt und statt nichtssagender Glaubensbekenntnisse arabische Schmähungen der Serie an die Wände gesprüht, darunter die, dass Homeland rassistisch sei. Auch wenn man die holzschnittartige Darstellung des muslimischen Feindes nicht unbedingt rassistisch nennen muss: Bös und verkürzt ist sie, wie immer in Them-and-us- Dramaturgien. Die ist bei aller sophistication durch Empathie-Inseln auch für die Dynamik von Homeland zentral, das seine Position schon im Titel unzweideutig klarmacht; auch wenn Carrie in einem bipolaren Rückfall von den toten Seelen ihrer zahlreichen muslimischen Opfer heimgesucht wird.


Doch erkennbar wichtiger als Ideologie ist der Serie, dass sie Gesprächsstoff generieren will. Auch wenn die viel gerühmten Fernsehserien neuen Typus in letzter Zeit eher durch einen quantitativen als einen qualitativen Boom in Erscheinung getreten sind, bleiben sie konkurrenzlos als kultur- und klassenübergreifende, Nischen und Spezialistentum überwindende Ressource von Konversationsmaterial. Durch nichts lässt sich eine Büroparty ebenso gut wie die ästhetische Seminardebatte beleben wie durch den Austausch von Serienbeobachtungen. Ihre Diagnosen dürfen zwar das in den USA Vorstellbare nicht überschreiten, ansonsten sollen sie aber plural sein und sich auf möglichst viele, nie vollends unmenschliche, gern aber zwiespältige Charaktere verteilen – dieses Rezept haben die meisten Serien verstanden: Multipliziert die Zugänge, aber bleibt im amerikanischen Rahmen! Die Bilder dürfen da schon eher mal über die Stränge schlagen: Sie zeigen ja eine andere Welt. Berlin ist da ganz hübsch zu einem unübersichtlichen Zwischenreich, zur Grenzzone geworden und liefert jene gute alte Intransparenz und shadiness, die zu einem Geheimdienstplot gehört.
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Alt  07.05.2016, 12:08   # 52
kuching
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Masters of Sex

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Der Kolleg staggs hat uns ja in diesem Beitrag schon daraufhin gewiesen, ohne nähere Einzelheiten zu erwähnen und dabei hat er uns verschämt (?) verschwiegen, dass Virginia Johnson von einem echten Hingucker gespielt wird: Lizzy Caplan!

Habe gerade die ersten beiden Folgen der 2. Staffel geschaut. Die Kritiker sprechen zum Teil von gepflegter Langeweile. Das kann ich bestätigen mit der starken Betonung auf gepflegt...

Ich bleibe auf alle Fälle dran. Michael Apted führt bei einigen Folgen Regie, Michael Sheen spielt William Masters.
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Alt  06.05.2016, 08:42   # 51
kuching
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Drei kurze Rezensionen

Die Stadt und die Macht (ARD)

Mini-Politserie mit Anna Loos, Thomas Thieme und Martin Brambach. Susanne Kröhmer (Anna Loos), die Tochter von „KK“ (Thomas Thieme), zieht in den Wahlkampf für die CDP für Berlin. KK - Karl-Heinz Kröhmer- der mächtige Strippenzieher und Fraktionschef der CDP und der Regiernde Bürgerneister von Berlin – Manfrede Degenhardt , SPU - sowie der mächtige Bauunternehmer Rank Griebnitz (Jürgen Heinrich) haben ein Geheimnis, einen Vorfall aus früherer Zeit. Martin Brambach spielt den Wahlkampfmanager Georg Lassnitz, überdreht und leider insgesamt – trotz furiosem Spiel – zu sehr auf die Kacke hauend.

Polit- und Familiendrama in einem, alles nicht so schlecht, aber auch nicht wirklich gut. Wer „Borgen“ und „House of Cards“ gesehen hat, der wird den Abfall zu beiden Serien sehr schnell merken: alles wirkt etwas billiger, einfacher und irgendwie so deutsches Schul-Fernsehen: guck, so böse ist die Politik.

Muss keiner schauen….


Peaky Blinders (BBC)

Da konnte ich nur die 2. Staffel sehen über die Gang aus Birmingham, die nun in London versucht Fuß zu fassen. Das Ganze spielt in den beginnenden 20iger Jahren in England: sehr viel Gewalt, Sex und Crime. Toller Soundtrack (Nick Cave, The Stripes) aber leider letztendlich ziemlich hohle Dialoge in dem Kostüm-Mafia-Verschnitt, trotz Tom Hardy und Sam Neill (in Nebenrollen).

Muss auch keiner schauen….


Line of Duty (BBC)

Detective Sergeant (DS) Steve Arnott (Martin Compston) weigert sich, bei der Vertuschung eines missglückten Anti-Terror-Einsatzes zu helfen. Aufgrund der Probleme, die diese gradlinige Einstellung mit sich bringt, lässt sich der Polizist in die interne Anti-Korruption-Abteilung versetzen.

In bisher 2 Staffeln wird der schwierige Kampf gegen die Korruption in den eigenen Reihen geschildert, in beiden Staffeln wird das zähe Ringen sehr unterhaltsam dargestellt den Korpsgeist zu durchbrechen. Wenig klassische Schwarz-Weiß-Malerei, dafür viel akribische Polizeiarbeit.

Mir hat das gut gefallen, sauber-klassische Unterhaltung, Daumen hoch…
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Alt  03.05.2016, 17:40   # 50
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Ku´damm 56 - Ein ganz großer Wurf des ZDF!

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Ku’damm 56 ist ein dreiteiliger deutscher Fernsehfilm über den Aufbruch der Jugend in den 50er Jahren. Idee und Drehbuch stammen von Annette Hess, Sven Bohse inszenierte das Familiendrama in der Zeit zwischen Kriegsende und Wirtschaftswunder. Die Geschichte handelt von einer konservativen Mutter und ihren drei heiratsfähigen Töchtern. Die familieneigene Tanzschule ist der Schauplatz für den Konflikt zwischen der prüden Moralvorstellung, der Sehnsucht nach Werten und der Entdeckung ihrer Sexualität durch die jungen Frauen.

Annette Hess ist die Schöpferin der grandiosen Serie „Weissensee“, für die Produktion zeigte sich u.a. verantwortlich Nico Hofmann („Unsere Mütter, unsere Väter“). Also die besten Voraussetzungen für eine erfolgreiche und gute Mini-Serie, noch dazu wenn Claudia Michelsen, Heino Ferch und Uwe Ochsenknecht mitspielen und in den eigentlichen Hauptrollen, die jungen Männer und Frauen in der Serie.

Berlin 1956:

Tanzschulbesitzerin Caterina Schöllack (Claudia Michelsen) hat drei Töchter, von denen zwei ihrer – vermeintlich - gesellschaftlichen Bestimmung folgen: Helga (Maria Ehrich) hat eine scheinbar glänzende Partie gemacht und wird den Juristen Wolfgang von Boost (August Wittgenstein) heiraten. Die Krankenschwester Eva (Emilia Schüle) hat ihre Zukunft genau im Blick und legt alles daran, von ihrem Chef, Professor Fassbender (Heino Ferch), geheiratet zu werden. Nur Monika (Sonja Gerhardt) ringt als ungeliebte Tochter um die Akzeptanz ihrer strengen Mutter und kämpft gegen die Konventionen der Zeit. Ihre große Leidenschaft ist der Rock`n`Roll…

Aber nicht nur die piefige Atmosphäre ist Gegenstand der Betrachtung, auch die langsam aufkeimende Auflehnung gegen die Eltern, gegen die „Täter, die noch unter uns sind“, das noch ungefestigte „neue“ Deutschland, das Streben nach Abschütteln der noch so frischen Vergangenheit und dem Aufbruch in neue Zeiten, was allzu häufig auch einfach „nur unter den Teppich kehren“ bedeutete.

Ein hoher Anspruch und dem wird diese Mini-Serie voll und ganz gerecht. Hatten mich die ersten 30 Minuten noch zweifelnd gelassen ob ich mir das anschauen will, begann so langsam eine fast seltsame Faszination zu wachsen und als dann alles zu Ende war, hätte ich weiter und weiter schauen können.

„Wer bin ich?“ – „Woher komme ich?“ – „Wohin gehe ich?“

Die drei klassischen Fragen im modernen Erzählkino, immer dann wenn der Mensch an einer Gabelung, vor einer Entscheidung steht und noch nicht weiß, wo es hingeht, sind auch hier das stabile Gerüst der Geschichte um die drei jungen Frauen die unterschiedlicher kaum sein könnten. Gleichberechtigung? Dieses Wort gab es damals noch nicht, die Männer hatten das Sagen. Nicht allerdings bei Caterina Schöllack, die als Mutter mit zum Teil eisiger Kälte regiert: „Kümmer dich um deinen Professor, solange er noch lauwarm ist…“ Und der Tochter, die sich „so schmutzig fühlt“ nachdem sie vergewaltigt wurde, gibt sie den Rat: „Dann geh doch in die Badewanne, auch wenn erst Mittwoch ist.“

Claudia Michelsen spielt die Mutter und Tanzschulinhaberin grandios und herausragend. Es genügt ein kleiner Blick, ein kurzes Hochziehen der Augenbrauen und allen wird klar, wer hier das Sagen hat. Aber auch ihre Biographie ist nicht ohne Makel: wem gehört(e) die Tanzschule wirklich, warum kommt ihr Mann nicht zurück an ihre Seite, obwohl schon entlassen aus der Gefangenschaft? Auch ihr Panzer wird brüchig werden und Risse bekommen und das „Glück“, was sie sich so für ihre Töchter gewünscht und (!) eingefordert hat, das wird sich so ohne weiteres jedenfalls nicht einstellen.

Die drei jungen Männer, die da an der Seite der Töchter sind oder versuchen zu kommen, auch sie haben oder bekommen gebrochene Biographien, der eine mit einem Vater, der einst Rüstung für die Na*zis produzierte und nun für die Asiaten, der andere, der immer erzählt, er habe das Eiserne Kreuz von A*dolf H*itler bekommen und bei dem man dann doch sehr schnell spürt, dass das nur ein ganz kleiner Teil einer ganz anderen Wahrheit ist. Die Teilung der Stadt Berlin ist noch nicht manifestiert durch die Mauer, die noch unsichtbar, aber doch schon innerlich gebaut ist. Der Zuseher weiß, was noch kommen wird und möchte trotzdem weiter teilhaben an der Entwicklung der kleinen Heldeninnen und Helden der damaligen Zeit, die so wenig heldenhaftes an sich haben, dass sie genau deswegen als Identifikationsfiguren so sehr taugen.

Ausgestattet ist die Serie sehr liebevoll und mit vielen kleinen Details, die die 50iger wieder lebendig machen. Kamera und Bild, da gibt es imho überhaupt nix zu meckern, tolle Schauspieler, eine mitreißende Geschichte: ganz großes Kino! Vergleichbar ist diese Mini-Serie meiner Meinung nach mit „Unsere Mütter, unsere Väter“, einem ebenfalls großen Wurf des ZDF, auch wenn es hier in der Presse nicht wenig Kritik daran gab.

Es scheint also doch so, dass das alte betuliche deutsche Fernsehen doch dann und wann große Würfe produzieren kann. Üblicherweise bin ich kein Freund deutscher Serien (oder Mini-Serien), weil ich finde, zu oft fehlt der Mut und die Besessenheit kleine wie auch große Stoffe angemessen zu präsentieren. Da sind uns die Amerikaner, die Skandinavier, die Briten eben noch weit voraus. „Weissensee“ – „Berlin Alexanderplatz“ – „Heimat“ sind solche Produktionen, da konnte das Deutsche Fernsehen auch mal was.

Die Serie Ku´damm 56 hätte das Zeug dazu gehabt, eine große, lange Serie zu werden. Wahrscheinlich hat man dem Zuschauer nicht zugetraut, dass er nach all dem Mist, der da zum Teil so läuft, da auch wirklich dran bleibt. Es gibt in der noch jungen Bundesrepublik noch einige (Geschichts-) Stoffe, kleine Schätze, die man nur heben müsste. Ich denke da an die 68er und die RAF, die Einwanderung im Zuge des Wirtschaftswunders usw.

Man sollte die Hoffnung nicht aufgeben…
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Alt  03.04.2016, 06:13   # 49
wüstenwind
 
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Bosch (2. Staffel)
spannend, wenn auch ganz anders als in der 1. Staffel
Meine Zusammenfassung: viele Polizisten eignen sich nach dem Motto "Gelegenheit macht Diebe" auch zum Verbrecher.


The Night Manager
Ein als Manager im Hotelgewerbe tätiger britischer Herkunft, der nur in den Nachtschichten arbeitet, wird nach dem Mord an einem weiblichen Hotelgast (er hat sich zwischenzeitlich in sie verknallt) letztlich zum Undercover-Agenten für die Briten. Undercover-Agent im Bereich von skrupellosem Waffenhandel.

Spannend jenseits des spannenden Plots: man kennt einen der beiden Hauptdarsteller Hugh Laurie aus der Ärzteserie "Dr. House" - und in Dr. House ist es doch so, dass er ganz klar gut aber doch auch zusätzlich ziemlich böse ist.
In "Night Manager" ist Hugh Laurie dagegen der ganz klar Böse - hat aber offenbar doch für gewisse Regierungskreis auch gute Seiten. Genauso wie der andere Hauptdarsteller (Night Manager), der undercover gegen den Bösewicht ermittelt, ähnlich einem James Bond nicht vor Körperverletzung oder gar einer Tötung zurückschreckt, um in der Sache voranzukommen bzw. um sich selbst zu schützen. Was man ja gemeinhin auch nicht als "gut" abtut.

Gut zu wissen: die Hinkerei und der Stock in "Dr. House" sind offenbar Behinderungen des Characters Dr. House - nicht aber des Schauspielers Hugh Laurie.
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Alt  03.04.2016, 00:06   # 48
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Vorankündigungen

Etwas sehr kurzfristig, gebe ich zu, 2 Ankündigungen:

Homeland - Staffel 5

In Doppelfolgen ab heute, 03.04.16, auf SAT 1 ab 23:15 Uhr

Diese Staffel spielt komplett in Berlin...

Broadchurch - Staffel 2

Ebenfalls ab heute, 03.04.16 im ZDF ab 22:00 Uhr

Spielt in Südengland, ist eine feine Krimigeschichte und ausgezeichnet besetzt. Man kann auch jetzt noch einsteigen....
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Alt  26.03.2016, 18:26   # 47
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The Honourable Woman – Hugo Blick (Regie, Drehbuch, Produktion)

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„Aliens beschließen die Erde zu erobern. Sie zerstören New York, sie zerstören London und landen schließlich auf der Grenze zwischen Israel und der Westbank. Ihre einfache Botschaft an beide lautet: Widerstand ist zwecklos, legt Eure Waffen nieder.

Nun, ich kann Ihnen jetzt im Detail nicht erzählen, was dann passiert, aber am Ende werden Sie Mitleid mit den Aliens haben.“


Nessa Stein (Maggie Gyllenhaal) erzählt diesen Witz während einer Rede vor Mitgliedern Ihrer Stiftung. Die Stein Group, einst ein Waffenproduzent für den damals noch jungen Staat Israel, verlegt nun Glasfaserkabel im Westjordanland und betreibt dort auch Stiftungen für Universitäten. Nur eine Verbesserung der wirtschaftlichen Situation Palästinas, wird für eine dauerhafte Sicherheit Israels sorgen, das ist ihr Credo. Als kleines Kind musste Nessa zusammen mit ihrem Bruder Ephra Stein (Andrew Buchan) den Mord an ihrem Vater miterleben. Dieses Erlebnis führte nicht zuletzt, als sie die Stein Group dann später fortführt, zu diesem Schwenk in der Ausrichtung des Unternehmens.

Relativ schnell wird aber dem Zuschauer bewusst, dass das nicht die ganze Geschichte der Nessa Stein ist. In Rückblenden wird klar, dass Nessa ein Geheimnis hat, das einer der Schlüssel zu den Geschehnissen darstellt. Ein kleiner Junge wird entführt und der Ehrengast, der bei der Rede von Nessa Stein vor Ihrer Stiftung eingeladen war, erscheint nicht. Er ist tot, erhängt am Mast der palästinensischen Fahne. Neben der Geschichte, wer für alles das verantwortlich ist, ist es die Geschichte über Nessa und ihr Geheimnis, dass diese britische Miniserie so spannend macht.

Fotografiert und ausgestattet ist das alles sowieso erstklassig, die Geheimdienste und vor allem der großartige Stephan Rea (Hugo Hayden) als Agent des MI6 mischen überall mit und da gibt es noch die nicht minder geheimnisvolle Nanny Atika (Lubna Azabal), eine Palästinenserin, die sich im Haushalt von Ephra und seiner Frau Rachel um deren Kind kümmert. Es ist Kasim, der Sohn von Atika Halibi, der entführt wird…

Natürlich ist diese Nahost-Geschichte nichts wirklich Neues und natürlich kommt die Geschichte auch nicht ohne gewisse Klischees oder Verkürzungen aus. Dennoch ist The Honourable Woman eine spannende Spionage-Geschichte ohne die teilweise hysterischen Auswüchse so mancher amerikanischer Serien oder Filme. Man merkt, dass es eine Serie aus Europa (BBC) ist, was nicht grundsätzlich gegen die amerikanischen Produktionen spricht und der Vergleich einiger Zeitungen (das bessere „Homeland) ist für mich eh einigermaßen daneben, aber eben eine „europäischere“ Sicht der Dinge liefert.

Maggie Gyllenhaal ist eine Top-Besetzung, sie spielt außergewöhnlich und hat dafür zu Recht den Golden Globe bekommen, mal kühl und selbstbewusst, mal verletzlich und verletzt, devot und dann wieder kämpferisch. Ihr Bruder im Film, Andrew Buchan, ist mir schon bei „Broadchurch“ einer ebenfalls Top-Krimiserie aus dem Süden Englands positiv aufgefallen, er macht seine Sache kaum schlechter, hat eben nur nicht den großen Part seiner Schwester.

Was noch wichtig ist:

Die erste Folge ist imho ein wenig sperrig mit nerviger Musik. Trotzdem dranbleiben! Wenn man dann in der vorletzten Folge denkt: okay, jetzt ist es klar, dann nimmt die letzte Folge nochmal so richtig Fahrt auf mit einem würdigen Finale und einigen Wendungen.
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Alt  11.02.2016, 10:33   # 46
kuching
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Akte X - Die erste Folge der Neuauflage

Nun bin ich ja bekennender Nicht-SF-Mystery-Fan, von daher werden sich manche fragen, warum schaut er sich das überhaupt an? Na wegen David Duchovny und Gillian Anderson... Ihn fand ich in der Serie "Californication" so richtig gut und sie auch, zuletzt in "The Fall - Tod in Belfast".

Okay, die erste neue Folge, was soll ich sagen? Ist was für Fans, für mich nicht, für mich nur wirres Zeug...sorry.... Aliens-DNA? Okay...

Es ist aber nicht so, dass ich mir gar nix in der Richtung anschauen kann. Letztens habe ich - eher zufällig - im TV "World War Z" (Marc Forster) gesehen, den fand ich sehr sehenswert mit tollen Bildern....auch wenn die Story nix Neues war....und die Kritik sehr zwiespältig
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Alt  03.02.2016, 14:02   # 45
kuching
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kuching ist offline
Kino versus TV-Serie

Das liegt möglicherweise daran (das die Kinos noch voll sind - meine Anmerkung), dass die Vermarktung üblicherweise im Kino startet. Weil damit mehr Geld verdient ist.
Ja und Nein, es werden nicht wenige Filme in den Studios produziert, die nur als DVD erscheinen, was natürlich darauf hindeutet, dass man einen Kinoerfolg nicht erwartet. Geld wird damit immer noch verdient, trotz alledem. Ich denke vielmehr, dass das Kino aufpassen muss, dass es nicht zu einem Abspielort für Einheitsbrei wird, auf jegliches Wagnis verzichtet und damit die Zuschauer ins Heimkino treibt. Neue Filme laufen in allen Kinos fast gleichzeitig und sind in der Masse doch sehr auf Action und Komödie getrimmt. Gutes und klassisches "Drama" werden seltener. Das ist sehr schade, denn für mich gehört ein Kinobesuch mit anschließendem Besuch eines Restaurants oder einer Bar nach wie vor zu den sehr angenehmen Abendveranstaltungen.

Allerdings habe ich das Gefühl, dass in den Serien, die niemals im Kino laufen werden, mehr riskiert wird und insgesamt - nicht immer - mehr "sperrige" Stoffe gezeigt oder ausgefeiltere Geschichten erzählt werden. Das liegt aber nicht nur und ausschließlich an der zur Verfügung stehenden Zeit. Mittlerweile brauchen gute Serienstoffe die gleiche Entwicklungszeit wie Kinofilme. Nur die Kinofilme sind teurer und Total-Flops wirtschaftlich gefährlicher. Wenn der Pilot einer Serie nicht ankommt, gibt es eben keine Serie. Einen Piloten beim Film gibt es so nicht...

Dennoch müssen die Studios da umdenken, auf Dauer...im Sinne des Kinos....
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Alt  03.02.2016, 13:42   # 44
kuching
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Was meinst Du mit "Zum Bügeln ideal"? Schaust Du nebenher noch fern, wenn Du Sex hast?


Nicht schlecht...
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Alt  03.02.2016, 12:59   # 43
wüstenwind
 
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wüstenwind ist offline
@kuching
Was meinst Du mit "Zum Bügeln ideal"? Schaust Du nebenher noch fern, wenn Du Sex hast?

Nichtsdestotrotz sind die Kinos noch voll, wie gesagt noch
Das liegt möglicherweise daran, dass die Vermarktung üblicherweise im Kino startet. Weil damit mehr Geld verdient ist.
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Alt  03.02.2016, 12:17   # 42
kuching
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kuching ist offline
Morgen hör ich auf - Drama (ZDF)

In Ergänzung zu meinem Posting hier...

https://huren-test-forum.lusthaus.cc/...8&postcount=39

...noch ein kurzes Statement zu den Folgen 3-5

Die Serie hat in den Folgen 3-5 mehr Fahrt aufgenommen, wurde also besser ohne jetzt aber wirklich gut zu werden. Für deutsche Verhältnisse nicht soo schlecht, das mag schon sein. Im Vergleich zu den Produktionen aus Skandinavien oder den USA ist es aber, nun ja, seicht.... Zum Bügeln ideal, aber sonst?

Ich weiß, das ist ein bisschen ungerecht. Die amerikanischen Produktionen sind viel aufwendiger und mit deutlich mehr Geld gedreht, das sieht man an fast jeder Einstellung. Geld, das im deutschen TV nicht ausgegeben werden kann oder will. Dennoch gibt es auch - wenige - gute deutsche Serien, die einen Anspruch haben und versuchen keine 0815-Ware zu sein. Exemplarisch seien genannt:

"Heimat" von Georg Reitz und "Weissensee"
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Alt  01.02.2016, 14:38   # 41
kuching
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kuching ist offline
Was loveme schreibt, das ist schon richtig...

Neben Sky sind es vor allem die Streamingdienste, die da immer stärker mitmischen und Produktionen auf den Markt bringen, nicht fürs große, sondern fürs Heimkino. Immer mehr Leute nutzen das sog. Bezahl-Fernsehen und da gibt es neben Sky noch jede Menge anderer Fernsehsender, die z.B. über Telekom oder Kabel Deutschland laufen. Vor allem dort (und bei den Streamingdiensten) ist der Schauplatz der großen Serien. Solange die Leute dafür bezahlen, ist die Quote nicht mehr soo entscheidend, die Sender laufen mit ganz wenig Werbung und wenn, dann nur nach oder vor dem Film/der Serienfolge.

Anschauen, wann man will, das ist eben auch der Schlüssel und da tragen die Mediatheken ebenso einen großen Teil zum Erfolg bei. Hinzu kommt, dass Serien "viel Zeit haben" - meistens 8-10 Stunden - für die Geschichte und durch den meist kammerspielartigen Ablauf eh nicht in große Kino passen. Das Live-TV der bekannten, überall empfangbaren Privatsender ist kaum noch anzuschauen, gute Serien werden meist in der Nacht versteckt oder, wenn die Quote nicht passt, dann jagt man auch schon mal 5 oder 6 Folgen einfach Sonntagnacht durch (so bei "House of Cards" mal geschehen) und das kurzfristig angesetzt. Was dem Live TV auch mehr und mehr entgegensteht, ist das immer mehr Leute Festplattenreceiver haben und so die Sendungen aufnehmen können...

Nichtsdestotrotz sind die Kinos noch voll, wie gesagt noch... Es gibt Stoffe und Filme, die passen einfach besser ins Kino. Nur muss das Kino aufpassen und damit meine ich jetzt Hollywood, dass sie aus dem ewigen Sequel- und Superaction-Einerlei herauskommen...
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Alt  31.01.2016, 23:42   # 40
loveme
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Sky und Amazon haben das Fernsehverhalten der Konsumenten inzwischen schon sehr stark beeinflusst (bei mir ist es mit Sicherheit so).
Auch die verschiedenen Mediatheken haben viel dazu beigetragen. Man schaut was man will...wann man will. Und dabei stehen wir damit erst am Anfang...die Tage des 'früheren Fernehens" sind gezählt.

Serien schaue ich mir fast überhaupt nur mehr "Staffelweise' an...zur Abwechslung halt verschiedene Serien.

Live fast nur mehr Sportübertragungen.
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Le Comte de la Revue.

"Diejenigen, die zu klug sind, um sich in der Politik zu engagieren, werden dadurch bestraft werden, dass sie von Leuten regiert werden, die dümmer sind als sie selbst." Platon
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