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Alt  03.09.2003, 16:56   # 1
dolly23
die offenherzige
 
Benutzerbild von dolly23
 
Mitglied seit 01.02.2003

Beiträge: 5.677


dolly23 ist offline
Arrow Lyrik - Poesie

Orpheus. Eurydike. Hermes


Das war der Seelen wunderliches Bergwerk.
Wie stille Silbererze gingen sie
als Adern durch sein Dunkel. Zwischen Wurzeln
entsprang das Blut, das fortgeht zu den Menschen,
und schwer wie Porphyr sah es aus im Dunkel.
Sonst war nichts Rotes.

Felsen waren da
und wesenlose Wälder. Brücken über Leeres
und jener große graue blinde Teich,
der über seinem fernen Grunde hing
wie Regenhimmel über einer Landschaft.
Und zwischen Wiesen, sanft und voller Langmut,
erschien des einen Weges blasser Streifen,
wie eine lange Bleiche hingelegt.

Und dieses einen Weges kamen sie.

Voran der schlanke Mann im blauen Mantel,
der stumm und ungeduldig vor sich aussah.
Ohne zu kauen fraß sein Schritt den Weg
in großen Bissen; seine Hände hingen
schwer und verschlossen aus dem Fall der Falten
und wußten nicht mehr von der leichten Leier,
die in die Linke eingewachsen war
wie Rosenranken in den Ast des Ölbaums.
Und seine Sinne waren wie entzweit:
indes der Blick ihm wie ein Hund vorauslief,
umkehrte, kam und immer wieder weit
und wartend an der nächsten Wendung stand, -
blieb sein Gehör wie ein Geruch zurück.
Manchmal erschien es ihm als reichte es
bis an das Gehen jener beiden andern,
die folgen sollten diesen ganzen Aufstieg.
Dann wieder wars nur seines Steigens Nachklang
und seines Mantels Wind was hinter ihm war.
Er aber sagte sich, sie kämen doch;
sagte es laut und hörte sich verhallen.
Sie kämen doch, nur wärens zwei
die furchtbar leise gingen. Dürfte er
sich einmal wenden (wäre das Zurückschaun
nicht die Zersetzung dieses ganzen Werkes,
das erst vollbracht wird), müßte er sie sehen,
die beiden Leisen, die ihm schweigend nachgehn:

Den Gott des Ganges und der weiten Botschaft,
die Reisehaube über hellen Augen,
den schlanken Stab hertragend vor dem Leibe
und flügelschlagend an den Fußgelenken;
und seiner linken Hand gegeben: sie.

Die So-geliebte, daß aus einer Leier
mehr Klage kam als je aus Klagefrauen;
daß eine Welt aus Klage ward, in der
alles noch einmal da war: Wald und Tal
und Weg und Ortschaft, Feld und Fluß und Tier;
und daß um diese Klage-Welt, ganz so
wie um die andre Erde, eine Sonne
und ein gestirnter stiller Himmel ging,
ein Klage-Himmel mit entstellten Sternen - :
Diese So-geliebte.

Sie aber ging an jenes Gottes Hand,
den Schrittbeschränkt von langen Leichenbändern,
unsicher, sanft und ohne Ungeduld.
Sie war in sich, wie Eine hoher Hoffnung,
und dachte nicht des Mannes, der voranging,
und nicht des Weges, der ins Leben aufstieg.
Sie war in sich. Und ihr Gestorbensein
erfüllte sie wie Fülle.
Wie eine Frucht von Süßigkeit und Dunkel,
so war sie voll von ihrem großen Tode,
der also neu war, daß sie nichts begriff.

Sie war in einem neuen Mädchentum
und unberührbar; ihr Geschlecht war zu
wie eine junge Blume gegen Abend,
und ihre Hände waren der Vermählung
so sehr entwöhnt, daß selbst des leichten Gottes
unendlich leise, leitende Berührung
sie kränkte wie zu sehr Vertraulichkeit.

Sie war schon nicht mehr diese blonde Frau,
die in des Dichters Liedern manchmal anklang,
nicht mehr des breiten Bettes Duft und Eiland
und jenes Mannes Eigentum nicht mehr.

Sie war schon aufgelöst wie langes Haar
und hingegeben wie gefallner Regen
und ausgeteilt wie hundertfacher Vorrat.

Sie war schon Wurzel.

Und als plötzlich jäh
der Gott sie anhielt und mit Schmerz im Ausruf
die Worte sprach: Er hat sich umgewendet -,
begriff sie nichts und sagte leise: Wer?

Fern aber, dunkel vor dem klaren Ausgang,
stand irgend jemand, dessen Angesicht
nicht zu erkennen war. Er stand und sah,
wie auf dem Streifen eines Wiesenpfades
mit trauervollem Blick der Gott der Botschaft
sich schweigend wandte, der Gestalt zu folgen,
die schon zurückging dieses selben Weges,
den Schritt beschränkt von langen Leichenbändern,
unsicher, sanft und ohne Ungeduld.

Aus: Neue Gedichte (1907)

Rainer Maria Rilke
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Alt  15.05.2022, 07:55   # 125
Kassiopeia
Ich zeige euch den Weg
 
Mitglied seit 04.07.2003

Beiträge: 4.396


Kassiopeia ist offline
Als ich heute in den frühen Nachtstunden in mein Bett ging, kam mir wieder folgendes Lied in den Sinn:


Es gibt keine Maikäfer mehr

Wenn ich vor dem neuen Parkhaus stehe, denk' ich manchmal dran
Wie das früher hier mal aussah, eh' der große Bau begann
Da, gleich an der Einfahrt, an der Kasse, da war Schlüters Haus
Und gleich dort, neben der Schranke, wohnte die alte Kraus ..


Reinhard Mey
__________________
Gruß



Carpe diem
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Alt  17.04.2021, 08:27   # 124
Kassiopeia
Ich zeige euch den Weg
 
Mitglied seit 04.07.2003

Beiträge: 4.396


Kassiopeia ist offline
Smile Voll Blüten

Voll Blüten steht der Pfirsichbaum,
Nicht jede wird zur Frucht,
Sie schimmern hell wie Rosenschaum
Durch Blau und Wolkenflucht.

Wie Blüten gehn Gedanken auf,
Hundert an jedem Tag –
Laß blühen! laß dem Ding den Lauf!
Frag nicht nach dem Ertrag!

Es muß auch Spiel und Unschuld sein
Und Blütenüberfluß,
Sonst wär die Welt uns viel zu klein
Und Leben kein Genuß.

[Hermann Hesse]
__________________
Gruß



Carpe diem
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Alt  12.12.2020, 23:06   # 123
Baby-Scorpio
Sexsucht-Beauftragter
 
Mitglied seit 11.10.2020

Beiträge: 123


Baby-Scorpio ist offline
@nice0077

Danke für deine Anmerkung. "Naiv" habe ich in Bezug auf dieses Gedicht auch nicht wörtlich gemeint Und die Zeiten der Zensur haben wir heutzutage wohl auch (oder immer noch), so scheint es mir
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Alt  12.12.2020, 22:43   # 122
nice0077
 
Mitglied seit 19.06.2011

Beiträge: 1.329


nice0077 ist offline
#121

hi baby,
so ganz naiv nicht:
Geschrieben zur zeit scharfer Zensur.
Da mussten die Dichter in schheinbar belanglose Naturmetaphern schreiben, um die doofen Zensoren zu überlisten. Daher die vielen, unerträglichen Blümelein und Bächlein.

"Forelle" steht hier für Freiheit.
"Angler" für den Despot.
"trübe machen" folglich für Zensur und fakenews a la TD.
Fangen für Gefängnis.
und was mit der "Forelle" nach dem Fangen geschieht ...

#120
"Krähe" und "Rabe" waren Metaphern für "IM".
"Winter" für Diktatur - demnach "Frühling" (wie heute noch: Prager F., Arabischer F. etc.) für Befreiung.
Also nix mit betulichem "Advent"!
Ähnlicher Fall:
Schilllers Ode "An die Freiheit" (!) wurde verboten , also ersetzte er "Freiheit" durch das läppische Karnevalswort "Freude" und schwupp hatte er die Druckerlaubnis. Was damals jeder wusste, ist heute so gut wie unbekannt: dass man "Freude" mit "Freiheit " zurückübersetzen muss, um Schillers Ode zu haben.

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Alt  12.12.2020, 18:04   # 121
Baby-Scorpio
Sexsucht-Beauftragter
 
Mitglied seit 11.10.2020

Beiträge: 123


Baby-Scorpio ist offline
Talking Ein naives Gedicht über das wahre Leben

"In einem Bächlein helle,
Da schoß in froher Eil
Die launische Forelle
Vorüber, wie ein Pfeil:
Ich stand an dem Gestade
Und sah in süßer Ruh
Des muntern Fischleins Bade
Im klaren Bächlein zu.

Ein Fischer mit der Ruthe
Wohl an dem Ufer stand,
Und sah’s mit kaltem Blute,
Wie sich das Fischlein wand.
So lang dem Wasser Helle,
So dacht’ ich, nicht gebricht,
So fängt er die Forelle
Mit seiner Angel nicht.

Doch endlich ward dem Diebe
Die Zeit zu lang; er macht
Das Bächlein tückisch trübe:
Und eh’ ich es gedacht,
So zuckte seine Ruthe;
Das Fischlein zappelt dran;
Und ich, mit regem Blute,
Sah die Betrogne an.

Ihr, die ihr noch am Quelle
Der sichern Jugend weilt,
Denkt doch an die Forelle;
Seht ihr Gefahr, so eilt!
Meist fehlt ihr nur aus Mangel
Der Klugheit; Mädchen, seht
Verführer mit der Angel –
Sonst blutet ihr zu spät..."

(Autor: Christian Friedrich Daniel Schubart, 1816)
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Alt  05.12.2020, 09:29   # 120
Kassiopeia
Ich zeige euch den Weg
 
Mitglied seit 04.07.2003

Beiträge: 4.396


Kassiopeia ist offline
Smile Adventszeit

Frühlingstraum

Ich träumte von bunten Blumen,
So wie sie wohl blühen im Mai,
Ich träumte von grünen Wiesen,
Von lustigem Vogelgeschrei.

Und als die Hähne krähten,
Da ward mein Auge wach;
Da war es kalt und finster,
Es schrien die Raben vom Dach.

Doch an den Fensterscheiben
Wer malte die Blätter da?
Ihr lacht wohl über den Träumer,
Der Blumen im Winter sah?

Ich .. ..

Wilhelm Müller
__________________
Gruß



Carpe diem
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Alt  02.11.2020, 07:53   # 119
Kassiopeia
Ich zeige euch den Weg
 
Mitglied seit 04.07.2003

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Kassiopeia ist offline
Der November

Ach, dieser Monat trägt den Trauerflor...
Der Sturm ritt johlend durch das Land der Farben.
Die Wälder weinten. Und die Farben starben.
Nun sind die Tage grau wie nie zuvor.
Und der November trägt den Trauerflor.

Der Friedhof öffnete sein dunkles Tor.
Die letzten Kränze werden feilgeboten.
Die Lebenden besuchen ihre Toten.
In der Kapelle klagt ein Männerchor.
Und der November trägt den Trauerflor.

Was man besaß, weiß man, wenn man's verlor.
Der Winter sitzt schon auf den kahlen Zweigen.
Es regnet, Freunde. Und der Rest ist Schweigen.
Wer noch nicht starb, dem steht es noch bevor.
Und der November trägt den Trauerflor.

Erich Kästner
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Gruß



Carpe diem
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Alt  22.09.2020, 08:25   # 118
Kassiopeia
Ich zeige euch den Weg
 
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Kassiopeia ist offline
Post zum Herbstanfang

Herbsttag

Herr: es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.
Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren,
und auf den Fluren laß die Winde los.

Befiehl den letzten Früchten voll zu sein;
gieb ihnen noch zwei südlichere Tage,
dränge sie zur Vollendung hin und jage
die letzte Süße in den schweren Wein.

Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.
Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,
wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben
und wird in den Alleen hin und her
unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.

Rainer Maria Rilke




So langsam kommt nun die Zeit des Rotweins zurück
__________________
Gruß



Carpe diem
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Alt  05.08.2020, 21:09   # 117
Kassiopeia
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Kassiopeia ist offline
Smile passend zur Jahreszeit, passend zum heutigen Tag

Sommerabend

Die große Sonne ist versprüht,
der Sommerabend liegt im Fieber,
und seine heiße Wange glüht.
Jach seufzt er auf: "Ich möchte lieber ..."
Und wieder dann: "Ich bin so müd ..."

Die Büsche beten Litanein,
Glühwürmchen hangt, das regungslose,
dort wie ein ewiges Licht hinein;
und eine kleine weiße Rose
trägt einen roten Heiligenschein.

Rainer Maria Rilke
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Alt  24.07.2020, 07:42   # 116
Kassiopeia
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Smile 24. Juli - "internationaler Tag der Freude"

für den heutigen besonderen internationalen "Tag der Freude"
die 1. Strophe aus "Der Tag der Freude" von Friedrich von Hagedorn


Ergebet euch mit freiem Herzen
Der jugendlichen Fröhlichkeit:
Verschiebet nicht das süße Scherzen,
Ihr Freunde, bis ihr älter seid.
Euch lockt die Regung holder Triebe;
Dieß soll ein Tag der Wollust sein:
Auf! ladet hier den Gott der Liebe,
Auf! ladet hier die Freuden ein.
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Alt  22.06.2020, 08:57   # 115
Kassiopeia
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Smile passend zur Jahreszeit und zu diesem Forum

Sommermittag

Nun ist es still um Hof und Scheuer,
Und in der Mühle ruht der Stein;
Der Birnenbaum mit blanken Blättern
Steht regungslos im Sonnenschein.

Die Bienen summen so verschlafen;
Und in der offnen Bodenluk',
Benebelt von dem Duft des Heues,
Im grauen Röcklein nickt der Puk.

Der Müller schnarcht und das Gesinde,
Und nur die Tochter wacht im Haus;
Die lachet still und zieht sich heimlich
Fürsichtig die Pantoffeln aus.

Sie geht und weckt den Müllerburschen,
Der kaum den schweren Augen traut:
»Nun küsse mich, verliebter Junge;
Doch sauber, sauber! nicht zu laut.«

Theodor Strom
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Alt  17.06.2020, 07:31   # 114
Kassiopeia
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Post 17. Juni

in Erinnerung, vor ein paar Jahrzehnten hätten die meisten von uns heute einen Feiertag gehabt



Die Lösung

Nach dem Aufstand des 17. Juni
Ließ der Sekretär des Schriftstellerverbands
In der Stalinallee Flugblätter verteilen
Auf denen zu lesen war, daß das Volk
Das Vertrauen der Regierung verscherzt habe
Und es nur durch verdoppelte Arbeit
zurückerobern könne. Wäre es da
Nicht doch einfacher, die Regierung
Löste das Volk auf und
Wählte ein anderes?

Bertold Brecht
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Alt  03.05.2020, 07:26   # 113
Kassiopeia
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Smile Der Wonnemonat Mai

Der Mai

Im Galarock des heiteren Verschwenders,
ein Blumenzepter in der schmalen Hand,
fährt nun der Mai, der Mozart des Kalenders,
aus seiner Kutsche grüßend, über Land.

Es überblüht sich, er braucht nur zu winken.
Er winkt! Und rollt durch einen Farbenhain.
Blaumeisen flattern ihm voraus und Finken.
Und Pfauenaugen flügeln hinterdrein.

Die Apfelbäume hinterm Zaun erröten.
Die Birken machen einen grünen Knicks.
Die Drosseln spielen, auf ganz kleinen Flöten,
das Scherzo aus der Symphonie des Glücks.

Die Kutsche rollt durch atmende Pastelle.
Wir ziehn den Hut. Die Kutsche rollt vorbei.
Die Zeit versinkt in einer Fliederwelle.
O, gäb es doch ein Jahr aus lauter Mai!

Melancholie und Freude sind wohl Schwestern.
Und aus den Zweigen fällt verblühter Schnee.
Mit jedem Pulsschlag wird aus Heute Gestern.
Auch Glück kann weh tun. Auch der Mai tut weh.

Er nickt uns zu und ruft: "Ich komm ja wieder!"
Aus Himmelblau wird langsam Abendgold.
Er grüßt die Hügel, und er winkt dem Flieder.
Er lächelt. Lächelt. Und die Kutsche rollt.

Erich Kästner
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Gruß



Carpe diem
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Alt  25.04.2020, 13:49   # 112
Kassiopeia
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Smile 25. April - INTERNATIONALER TAG DES BAUMES

Ich bin die Wärme deines Herdes an kalten Winterabenden.
Ich bin der Schatten, der dich vor
der heißen Sommersonne beschirmt.
Meine Früchte und belebenden Getränke
stillen deinen Durst auf deiner Reise.
Ich bin der Balken, der dein Haus hält,
die Tür deiner Heimstatt,
das Bett, in dem du liegst und
das Spant, das dein Boot trägt.
Ich bin der Griff deiner Harke,
das Holz deiner Wiege und
die Hülle deines Sarges.

Unbekannt
Schild an einem Baum in Madrid?
__________________
Gruß



Carpe diem
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Alt  22.04.2020, 07:38   # 111
Kassiopeia
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Post zum heutigen "Tag der Erde"

Das Samenkorn

Ein Samenkorn lag auf dem Rücken,
Die Amsel wollte es zerpicken.
Aus Mitleid hat sie es verschont
und wurde dafür reich belohnt.
Das Korn, das auf der Erde lag,
Das wuchs und wuchs von Tag zu Tag.
Jetzt ist es schon ein hoher Baum
Und trägt ein Nest aus weichem Flaum.
Die Amsel hat das Nest erbaut;
Dort sitzt sie nun und zwitschert laut.

Joachim Ringelnatz
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Gruß



Carpe diem
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Alt  15.04.2020, 13:15   # 110
Kassiopeia
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Kassiopeia ist offline
Smile Frühlingsgefühle

Voll Blüten

“Voll Blüten steht der Pfirsichbaum
nicht jede wächst zur Frucht
sie schimmern hell wie Rosenschaum
durch Blau und Wolkenflucht.

Wie Blüten geh'n Gedanken auf
hundert an jedem Tag --
lass' blühen, lass' dem Ding den Lauf
frag' nicht nach dem Ertrag!

Es muss auch Spiel und Unschuld sein
und Blütenüberfluss
sonst wär' die Welt uns viel zu klein
und Leben kein Genuss.”

Hermann Hesse
__________________
Gruß



Carpe diem
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Alt  10.04.2020, 11:08   # 109
Kassiopeia
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Kassiopeia ist offline
Post Karfreitag

Karfreitag

Verhangener Tag, im Wald noch Schnee,
Im kahlen Holz die Amsel singt:
Des Frühlings Atem ängstlich schwingt,
Von Lust geschwellt, beschwert von Weh.

So schweigsam steht und klein im Gras
Das Krokusvolk, das Veilchennest,
Es duftet scheu und weiß nicht was,
Es duftet Tod und duftet Fest.

Baumknospen stehn von Tränen blind,
Der Himmel hängt so bang und nah,
Und alle Gärten, Hügel sind
Gethsemane und Golgatha.

Hermann Hesse
__________________
Gruß



Carpe diem
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Alt  07.04.2020, 11:26   # 108
Kassiopeia
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Kassiopeia ist offline
Post 7. April - Weltgesundheitstag

passend zur aktuellen Zeit?

Krankgeschrieben

Man liegt im Bett mit einer Halskompresse,
Erschöpft und blaß ist man herauf geschwankt.
Man ist des ganzen Hauses Interesse,
Und jemand sorgt, daß man das Fieber messe.
Man fehlt heut im Büro. - Man ist «erkrankt».

Man fühlt sich wohl auf weichen, weißen Kissen.
- Von Zeit zu Zeit tut irgendwo was weh -.
Und diese Schmerzen streicheln das Gewissen,
Heut einmal seine Pflicht nicht tun zu müssen.
... Dies sühnt man außerdem mit Fliedertee.

Man sieht die Möbel an und die Gardinen.
- Man kennt sein Zimmer nur vom Abend her -.
Am Tage, wenn es hell und lichtbeschienen,
Da ist man irgendwo, um zu verdienen.
Und abends gibt es keine Sonne mehr.

Durchs Fenster dringen Stimmen von Passanten
Und der Vormittagslärm von Groß-Berlin.
Man wird besucht von Freunden und Bekannten.
Zweimal am Tage kommen die Verwandten
Und dreimal täglich kommt die Medizin ...

So gegen elf hört man die Bolle-Glocken,
Zuweilen läutet's an der Eingangstür.
Ein Reisender empfiehlt uns Mako-Socken.
Vom Hof her klingt des Scherenschleifers Locken
Und auch der Leiermann ist wieder hier.

Man liegt im Bett. Und draußen «pulst das Leben»
- Wie es so herrlich in Romanen heißt.
Man hat sich diesem Zwange gern ergeben
Und wird gesund mit leisem Widerstreben,
Als wär man in die Kindheit heimgereist …

Mascha Kaleko
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Carpe diem
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Alt  31.03.2020, 14:11   # 107
Kassiopeia
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Kassiopeia ist offline
Question der letzte Tag im Monat März - wenn nicht jetzt, wann dann

März

An dem grün beflognen Hang
Ist schon Veilchenblau erklungen,
Nur den schwarzen Wald entlang
Liegt noch Schnee in zackigen Zungen.
Tropfen aber schmilzt um Tropfen hin,
Aufgesogen von der durstigen Erde,
Und am blassen Himmel oben ziehn
Lämmerwolken in beglänzter Herde.
Finkenruf verliebt schmilzt im Gesträuch:
Menschen, singt auch ihr und liebet euch!“

Hermann Hesse
singen in der Corona geschwängerten Zeit dürfte bei genügend Abstand zum Nächsten ungefährlich sein
und das Liebe machen, soll ja auch außerhalb des P6-Bereichs hier und da möglich sein
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Gruß



Carpe diem
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Alt  28.03.2020, 12:19   # 106
Kassiopeia
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Kassiopeia ist offline
Thumbs up Frühzeitiger Frühling

die Wettervorhersagen haben sich ja in den letzten Jahren deutlich verbessert
deshalb ganz schnell noch dieses Werk passend zu derzeitigen sonnigen Witterung erschaffen von
Johann Wolfgang Goethe


Frühzeitiger Frühling

Tage der Wonne,
Kommt ihr so bald?
Schenkt mir die Sonne,
Hügel und Wald?

Reichlicher fließen
Bächlein zumal.
Sind, es die Wiesen?
Ist es das Tal?

Blauliche Frische!
Himmel und Höh'!
Goldene Fische
Wimmeln im See.

Buntes Gefieder
Rauschet im Hain;
Himmlische Lieder
Schallen darein.

Unter des Grünen
Blühender Kraft
Naschen die Bienen
Summend am Saft.

Leise Bewegung
Bebt in der Luft,
Reizende Regung,
Schläfernder Duft.

Mächtiger rühret
Bald sich ein Hauch,
Doch et verlieret
Gleich sich im Strauch.

Aber zum Busen
Kehrt er zurück.
Helfet, ihr Musen,
Tragen das Glück!

Saget, seit gestern
Wie mir geschah?
Liebliche Schwestern,
Liebchen ist da!


Ich hoffe mal Viele von euch dürfen ihr Liebchen heute noch in die Arme nehmen
__________________
Gruß



Carpe diem
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Alt  25.03.2020, 14:15   # 105
Kassiopeia
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Kassiopeia ist offline
Question passend zur aktuellen Zeit aus Sicht der???

Der Liebende nicht geladen

Gläser heutungespült
Linnen heut glatt
Lächeln heut ungefühlt
Lippe heut satt.

Von den Schuhen:die großen
Auf dem Stuhl: Ein Buch.
Wollene Hosen.
Man erwartet keinen Besuch.

Berthold Brecht
__________________
Gruß



Carpe diem
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Alt  23.03.2020, 08:35   # 104
Kassiopeia
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Kassiopeia ist offline
Post Wohlan! so bin ich deiner los...

Wohlan! so bin ich deiner los...

Wohlan! so bin ich deiner los
Du freches lüderliches Weib!
Fluch über deinen sündenvollen Schoß
Fluch über deinen feilen geilen Leib,
Fluch über deine lüderlichen Brüste
Von Zucht und Wahrheit leer,
Von Schand und Lügen schwer,
Ein schmutzig Kissen aller eklen Lüste.
Fluch über jede tote Stunde
Die ich an deinem lügenvollen Munde,
In ekelhafter Küsse Rausch vollbracht,
Fluch über jede gottvergeßne Nacht,
Die ich in deinem frechen Bett erhandelt,
Die ich in toller Liebe überwacht,
Wohl unter deinem Fenster hingewandelt,
Wenn du mit andern in dem Werk befangen,
Mit andrer Lüg an anderm Mund gehangen.
Mein Gott, mein Gott, er will sich mein erbarmen,
Mein Herr hat mich befreit aus deinen Armen,
Wohin dein Gott, der Satan mich geführt;
Drum hab ich nimmer dir dein Herz gerührt,
Und wie ich mochte bitten, mochte flehen,
Kein edles Wort hört ich von dir erstehen,
Du drohst, du elend Weib, dich zu ermorden,
O könntest du′s, es stürb dein ganzer Orden,
Doch spar die Mühe nur, denn du bist längstens tot,
Längst faulst du in dir selbst, in Sünd und Lügenkot.
Schneidst du den Hals dir ab
Und springst du in die Spree,
Du findest nie ein Grab
Die Spreu schwimmt in der Höh
Des Todes heiliger Traum
Wird nimmer dich erlösen
Es stirbt ein grüner Baum,
Doch nie ein dürrer Besen.
Zur eignen Rute wirst du noch an deinem Rücken,
Und höchstens reicht dein Leib dir einstens schlechte Krücken.
Wohlan, du elend Weib, nun sind wir auf der Stelle
Wo wir zuerst uns sahn, ich, du, und dein Geselle,
Ich mein den Teufel, Weib, der deine Seele reitet,
Hör wie sein Flügel rauscht, den über dir er breitet,
Ich hör den dunklen Fluß, es tönt die dumpfe Welle,
Du Lügnerin leb wohl, leb schlecht hier ist die Schwelle,
Wo sich mein reuig Herz, von dir du Hexe scheidet,
Verdorren mag der Fuß, der je dein Bett beschreitet,
Ich hab dich nie gekannt, ich hab dich nie gesehen,
Es war ein böser Traum, er muß hinuntergehen,
Das lüderliche Buch, um das du mich betrogen,
Aus dem du geile Brunst für andre Lust gesogen,
Ich werfe es hinab in diese schmutzgen Wogen,
Und mit ihm werf ich hin, was ich für dich gefühlt
Daß sich die böse Glut, die mir das Herz zerwühlt
In dieses Flusses trüber Welle kühlt.
Nimm hin den Scheidekuß,
Ich geb i[h]n ohn Verdruß,
Von mir ist dir verziehn,
Wend dich, zu Gott dahin,
Und fleh, daß er verzeih,
Dem Sünder steht es frei
Er ist für dich, für mich, für alle uns gestorben,
Ich habe im Gebet mir Trost von ihm erworben.
Ich gab des Heilands Bild in deine schnöden Hände,
So bin durch dich ich auch zu einem Judas worden,
Den Herrn hab ich verkauft, an die ihn ermorden,
Erbarm dich meiner Seel, und zu dem Kreuz dich wende,
O mache, daß an dir dies Bild ein Wunder tut,
Und daß er dich erlöst mit seinem heilgen Blut,
So darf ich ruhig sein, daß ich so fromme Gabe
An dich, du elend Weib, so schnöd vergeudet habe,
Nun wend ich mich von dir, ich will in Friede gehn,
Ich will unschuldig nun die Sterne wieder sehn,
Ich will zu Gott dem Herrn um Hülfe für dich flehn,
Daß dich die Gnade sein barmherzig mög anwehn,
Daß einen Engel er, zu dir ermahnen sende,
Daß er dein elend Herz wie meines zu sich wende,
So gehet nicht mein Schmerz, doch Leid und Lieb zu Ende.


Clemens Brentano
(* 09.09.1778, † 28.07.1842)
__________________
Gruß



Carpe diem
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Alt  21.03.2020, 13:11   # 103
Kassiopeia
Ich zeige euch den Weg
 
Mitglied seit 04.07.2003

Beiträge: 4.396


Kassiopeia ist offline
Post wohl die passende Zeit um diesen speziellen Thread zu reanimieren

21. März - UNESCO, Welttag der Poesie


Immer dem Fuchsbalg nach
(Charles Bukowski)


Das vollkommene Gedicht
wird nie einer schreiben.

Es ist 11 Uhr vormittags
ich setze aus der Einfahrt
raus, ein Stück den Berg
rauf, winke meiner Frau
fahr die Straße runter und
in die Welt.

Das vollkommene Gedicht
wird nie einer schreiben.
Nicht hier, nicht
sonstwo, nicht auf
ein Blatt Papier
auf die Straße
an die Mauer
in Paris
in Peru
im Männerklo
im Wartesaal
auf eine Plakatwand
auf einen Stecknadel-
kopf. Nie wird jemand
das vollkommene Gedicht
schreiben.

Dafür
wollen wir
den Göttern dankbar
sein.



Gerne darf hier auch noch am 22. März, am 23. März, am ….. geschrieben werden
__________________
Gruß



Carpe diem
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Alt  14.03.2010, 22:50   # 102
dolly23
die offenherzige
 
Benutzerbild von dolly23
 
Mitglied seit 01.02.2003

Beiträge: 5.677


dolly23 ist offline
mal den schönen Thread hochschieben :-)
__________________
over aaaaaaaaaaaaand OUT
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Alt  25.05.2004, 15:53   # 101
-
 

Beiträge: n/a


Theodor Storm

Du Heißersehnte


Du Heißersehnte, gute Nacht!
Der Mond allein hält draußen Wacht;
Sonst schlummert alles in den ew'gen Räumen.

Mein einsam Bette ist gemacht -
Du Heißersehnte, gute Nacht!
Wann kommt die Zeit, um Brust an Brust zu träumen?
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