Ein Thema liegt mir noch am Herzen, dann gebe ich Ruhe.
Olympia 2022 in China ist vorbei, vorher und auch jetzt sieht wieder jeder weg, will nichts gewusst und gesehen haben.
Die Volksgruppe der Uiguren in China wird systematisch ausgelöscht, gefoltert, ermordet.
Die aktuelle Ukraine-Invasion durch die Russen zeigt uns, dass Schreckensdiktaturen wieder "modern" werden, nach anderen Ländern greifen, und ihre Macht immer weiter ausbauen.
Russland und China müssen (wirtschaftlich) gestoppt werden, wenn wir und unsere Kinder und Enkelkinder nicht eines Tages enden wollen wie die armen Uiguren. Wir müssen uns aus der wirtschaftlichen Abhängigkeit befreien, und auch militärisch stärker werden, zur Abschreckung.
Zeugenberichte aus Uiguren-Lagern Zwangsarbeit! Folter! Vergewaltigung!
Sayragul Sauytbay anlässlich einer Pressekonferenz zur Buchvorstellung „Die Kronzeugin“ von Sayragul Sauytbay und Alexandra Cavelius.
„Ende 2016 begann die Polizei, nachts heimlich Menschen zu verhaften“, erzählte Sauytbay der israelischen Haaretz. „Es war eine sozial und politisch unsichere Zeit. Kameras wurden in jedem öffentlichen Raum installiert; die Sicherheitskräfte verstärkten ihre Präsenz. Einmal wurden von allen Angehörigen von Minderheiten in der Region DNA-Proben genommen und unsere Telefon-SIM-Karten beschlagnahmt. Eines Tages wurden wir zu einem Treffen hochrangiger Beamter eingeladen. Es waren vielleicht 180 Leute da, Angestellte in Krankenhäusern und Schulen. Polizisten, die aus einem Dokument lasen, kündigten an, dass bald Umerziehungszentren für die Bevölkerung eröffnet werden, um die Situation in der Region zu stabilisieren.“
Die Uiguren und andere Minderheiten werden in „Umerziehungslager“ gebracht
Bei diesen Lagern handelt es sich laut Sauytbay um grausame Orte. Ihre Beschreibung: Jeweils zwanzig Gefangene leben dort in einem winzigen Raum. Sie werden mit Handschellen gefesselt, ihre Köpfe rasiert, jede Bewegung wird von Deckenkameras überwacht. Ein Eimer in der Ecke des Zimmers dient als gemeinsame Toilette. Der Tage beginnt um 6 Uhr morgens. Die Inhaftierten werden gezwungen, Chinesisch zu lernen. Sie lernen Propagandalieder auswendig und beichten erfundene Sünden. Ihr Alter reicht vom Teenager bis zum Senior. Ihre Mahlzeiten sind mager: trübe Suppe und eine Scheibe Brot.
Und Sauytbay berichtet von Folter. Metallnägel, herausgerissene Fingernägel, Elektroschocks – all das findet laut ihrer Schilderung im „Schwarzen Raum“ statt. Bestrafung ist Alltag. Die Gefangenen werden gezwungen, Tabletten zu nehmen und bekommen Spritzen. Ihnen wird erzählt, dass diese Behandlung der Krankheitsprävention diene. In Wirklichkeit handelt es sich um medizinische Experimente. Um Menschenversuche. Viele der Insassen leiden unter kognitivem Verfall. Einige der Männer werden sterilisiert. Frauen werden regelmäßig vergewaltigt.
BILD sprach mit zwei ehemaligen „Lehrerinnen“ in den Lagern. Sie berichten übereinstimmend Ungeheuerliches.
„Das Schlimmste waren die Gruppenvergewaltigungen“, sagt Sayragul Sauytbay (44), die zwischen 2017 und 2018 in einem Lager arbeiten musste. „Einen dieser Vorfälle kann ich nie vergessen, und es wird mich mein ganzes Leben lang begleiten. Sie versammelten etwa 100 Insassen und Personal in einem öffentlichen Raum und brachten ein Mädchen dorthin. Sie wurde gezwungen, ein Verbrechen einzugestehen, das sie gar nicht begangen hatte. Sie musste selbst sagen, dass sie schuldig ist, und anschließend wurde sie vor allen auf grausame Weise vergewaltigt, die chinesischen Polizeibeamten haben sie einer nach dem anderen vergewaltigt. Sie war etwa 21 Jahre alt.“
Sauytbay, die heute in der Schweiz lebt, berichtet, wie die Vergewaltigung benutzt wurde, um den Erfolg der „Umerziehung“ zu überprüfen. „Alle, die zugeschaut haben, durften kein Mitleid zeigen oder etwas dagegen tun“, sagte sie gegenüber BILD. „Wenn jemand weggeschaut oder sich die Augen zugehalten hat, wurde er gleich weggeschleppt und gefoltert mit dem Vorwurf, dass er sich nicht verändert habe.“
Auch Kalbinur Sidik (51) arbeitete 2018 zwangsweise als „Lehrerin“ in einem Lager für Mädchen und Frauen. „Einmal habe ich gesehen, wie ein Mädchen auf einer Trage vorbeigebracht wurde. Das Mädchen war blass und sehr schwach. Eine Polizeibeamtin sagte, dass das Mädchen seit eineinhalb Monaten ununterbrochen aus dem Unterleib blutete.“ Sidik, die heute in den Niederlanden lebt, sagte zu BILD, sie habe mit der jungen Frau sprechen können.
„Sie hat mir gesagt, dass alle Frauen und Mädchen in ihrem Teil des Lagers systematisch vergewaltigt werden.“ Dabei seien sexuelle Gewalt und Folter miteinander vermischt worden. „Sie erzählte, dass jedes Mädchen von vier bis fünf Männern vergewaltigt wurde. Danach führten sie einen elektrischen Stock in ihre Scheide und ihren Po, um sie weiter zu demütigen.“ Die junge Frau sei wenig später an ihren inneren Blutungen gestorben.
Laut Sidik sei das Schicksal dieser Frau kein Einzelfall gewesen. „Ich habe mit eigenen Augen gesehen, wie diese Frauen und Mädchen sich kaum bewegen konnten“, sagte sie zu BILD. „Sie konnten sich nicht hinsetzen, keine normalen Schritte machen, sie konnten nicht einmal ihre Beine schließen, sie waren wirklich schwer verletzt.“