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Alt  04.09.2018, 11:28   # 30
Epikureer69
Hedonist
 
Mitglied seit 15.04.2014

Beiträge: 2.332


Epikureer69 ist offline
@syphilis

Deinen Ausführungen zum Thema Freundschaft (im realen Leben) stimme ich vollumfänglich zu.

Allerdings gibt es da auch schon seit längerem erhebliche soziokulturelle Unterschiede, auch ohne "virtuelle Welt".

So verstehen die meisten US-Amerikaner unter dem Begriff "friend", bereits seit Jahrzehnten, etwas wesentlich oberfächlicheres, als die meisten Deutschen unter dem Begriff "Freund". In den USA ist es, in der Mittel -und Oberschicht, seit langem, gepflegter Usus für vertrauliche Gespräche, die unsereiner mit seinen "echten" Freunden führt, einen Psychiater aufzusuchen, auch ohne wirklich eindeutige psychiatrische Diagnose.

Virtuell sehe ich den "Freundschaftsbegriff" eher als behelfsmäßigen Euphemismus. Für eine virtuelle Freundschaft ist es in der Regel für mich ausreichend, wenn das Gegenüber eine sympathische, intelligente Schreibe, auf meiner Wellenlänge hat, wobei ich mir durchaus bewußt bin, dass ich mich im "real life" mit dem einen oder anderen meiner "virtuellen Feinde" besser verstehen würde, als mit dem einen oder anderen "virtuellen Freund".

Das zunehmende Überwiegen virtueller Freundschaften im Verhältnis zu echten realen Freundschaften, in der aktuellen Gesellschaft, bedauere ich genauso wie Du...
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"Sex, Fußball und Saufen", wobei im höheren Lebensalter die "Kardinaltugenden" zwei und drei, im Leben eines Mannes immer mehr an Bedeutung gewinnen.

"Man sieht den Splitter im Auge des Anderen, aber nicht den Balken im Eigenen."

Dieses Zitat widme ich meinen besonderen "virtuellen Freunden" hier.
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