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Alt  15.08.2018, 20:57   # 9
scoresese
 
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scoresese ist offline
Unhappy And Now for Something Completely Different

Gestern war ich ja mal wieder im P6 ficken.

Ich stelle mein Auto in einer Seitenstraße in St. Leonhard ab. Parken ist gestern dort kaum ein Problem. Genau in dem Moment als ich aus dem Auto steige, kommt ein Mädchen angelaufen und rüttelt an der Haustür des Wohnhauses, vor dem ich mein Fahrzeug abgestellt habe.

Sie versucht die verschlossene Tür aufzustoßen, natürlich vergeblich, jammert leise, doch ist spürbar verzweifelt. Sie ist barfuß, hat einen Kuschelhasen in der linken Hand, die Schuhe in der rechten und ein kleines Umhängetäschchen über einer Schulter.

Die Kleine schätze ich auf fünf Jahre, mehr als sechs dürften es nicht sein. Südländischer Typ, Herkunft sehr schwer einzuschätzen. Verwahrlost wirkt sie nicht.

Heutzutage einfach ein Kind anzusprechen ist leider ziemlich kitzelig. Mir ist's erstmal egal, das Mädchen ist unglücklich. Also spreche ich sie an und frage, ob ich ihr irgendwie helfen könne.

"Jaaaaa, bitte!", antwortet sie mit kaum einem Akzent und läuft mir ein paar Schritte entgegen. Ich stand immer noch an der Fahrertür.

So richtig kann sie sich aber nicht artikulieren, sie hätte irgendetwas im Innenhof des Wohnkomplexes verloren, ich tippe u.a. auf den Wohnungsschlüssel. Die Mutter sei im Krankenhaus.

Ich drücke im EG auf das Schild mit einem südosteuropäischen Namen. Die Madame tippt aber auf Zigeuner und schickt uns weg. Irgendwen muss die Kleine ja im Gebäude kennen, sonst wäre sie nicht so an die Tür gestürmt. Ja, sie hätte hier eine Freundin, und jetzt haltet Euch fest, diese heißt Kira, genau wie die DL, die ich gleich besuchen möchte. Den Nachnamen kennt M. wie selbstverständlich nicht, weiß nur, die Freundin wohnt ganz oben.

Es findet sich nur ein Name ganz oben, der "fremdländisch" klingt. Der Türöffner wird gedrückt, aber leider nicht die Sprechanlage getätigt.

Wir laufen die fünf oder sechs Geschosse hoch, die Kleine strauchelt mehrmals. Ich höre aber, wie oben die Wohnungstür geöffnet wird.

So richtig klar ist mir die Situation nicht und das wird sich auch nicht aufklären.

Das Mädchen ist wirklich Zucker, aber heutzutage gibt es leider viel zu viel Paranoia. Allein schon der garantiert hitzköpfige Vater oder ein Onkel könnten (grundlos) austicken, wenn sie uns gemeinsam begegnen würden.

Neulich hat mich eine Mutter im Fahrstuhl wohl auch verdächtigt, nur weil ich mit ihrer vielleicht zwei- oder dreijährigen Tochter herumgealbert habe. Ich bin gar nicht so der Kleinkindtyp, im Gegenteil, und die Kleine gab das aufdringliche Kommando. Die blöde Kuh von Mutter war aber auch so eine "emanzipierte" Spätzünderin, die mit Mitte 30 unbedingt noch ein Kind zeugen wollte. Möglichst sexfrei höchstwahrscheinlich. Das Sperma hat sie vielleicht im Supermarkt gekauft. Ansonsten muss ihr Typ schon ziemlich verzweifelt sein. Als Papa hat er aber gute Arbeit verrichtet, der kleine Rotschopf war ebenfalls zuckersüß. Doch als sie merkte, dass sich die uralte Mama nicht besonders wohlfühlt, kippte auch bei ihr die Stimmung.

Als wir endlich oben ankommen, frage ich den Engel, ob sie von nun alleine mir ihrer Freundin zurecht kommen würde, die vielleicht acht, neun oder zehn ist und keinen Mucks von sich gibt. Der Teint war dunkel.

Im Nachhinein empfand ich ihr "Ja" eher etwas befremdlich, ich hatte das Gefühl, ihr wäre lieber gewesen, ich wäre noch mindestens einen Augenblick geblieben.

Tja. Vielleicht alles nur eine Lappalie. Aber wer weiß das schon.

Danach ging ich ficken und wurde zuvor von der Vermieterin sehr freundlich gegrüßt. Ich wette, das macht sie nicht bei jedem.

Ich glaube, ich habe mich korrekt verhalten, bin dabei Risiken eingegangen, habe aber dennoch kein reines Gewissen. Ich hätte glaube ich noch einen Moment bleiben sollen, auch wenn ich bei ihrer Freundin nicht unbedingt willkommen war. Die dachte(n) bestimmt, ich sei ein Bulle.
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