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Ich werde arbeiten, bis ich umfalle und nicht mehr aufstehen kann


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E.B. 11.05.2016 23:57

Ich werde arbeiten, bis ich umfalle und nicht mehr aufstehen kann
 
Heute morgen habe ich festgestellt, dass ein Freund von mir vor einer Woche im Alter von 76 gestorben ist und auch schon kremiert wurde.

Offensichtlich ist er Ende Februar in ein Heim gezogen -ohne etwas davon zu sagen- und jetzt nach ~9 Wochen der Unterforderung abgetreten. Sein Neffe hat die Sparvariante durchgezogen, dann bleibt ihm selbst mehr übrig. Auf das Kremes-Essen könnt ich verzichten, aber Abschied hätte ich schon gerne genommen.

Vorsatz:
Niemals werde ich freiwillig in ein Heim gehen. Und wenn es den ganzen Tag dauert, mich selbst zu versorgen, aber Stillstand ist Rückschritt, was rastet, das rostet und so ein Heim ist nur ein ereignisloses Abstellgleis.

RIP
Dr. Kurt Ostbahn 12.05.2016 01:09

hearst, Oida, dees is de Woarheit :~149:

https://www.youtube.com/watch?v=viEUUK9AHJo
hausnummer69 12.05.2016 08:11

Danke E.B., meine volle Zustimmung
 
Ein Heim ist das Wartezimmer zum Tod
Kassiopeia 12.05.2016 10:59


... Niemals werde ich freiwillig in ein Heim gehen. Und wenn es den ganzen Tag dauert, mich selbst zu versorgen, aber Stillstand ist Rückschritt, was rastet, das rostet und so ein Heim ist nur ein ereignisloses Abstellgleis. ...
Also ich muss dir etwas widersprechen, finde es aber ein sehr spannendes Thema, auch wenn es sehr bedauerlich um deinen Freund ist. Aber jemand der mit einer altersgerechten Konstitution in ein Heim zieht der baut innerhalb von 10 Wochen nicht so sehr ab, da würde ich mal nachschauen was ihn evtl. sonst noch geplagt hat.

Aber reflektiere dich doch jetzt mal selber in wie weit du bereit bis dich mit deinem Leben im fortgeschrittenen Alter wirklich auseinander zu setzen. Viele beginnen nach meiner Erfahrung erst sehr spät sich mit diesem Thema zu beschäftigen, zu spät. Also ich kenne "Heime" in denen die Bewohner einen hohen Grad an Selbständigkeit und Autonomie haben, die sich innerhalb ihrer "eigenen 4-Wände" selber bekochen, usw..

Ich finde es ein ungemein spannendes Thema. Was mich im Moment sehr umtreibt ist das Thema "Mehrgenerationenhäuser". Wer dazu Informationen hat, gute Bücher, oder "links" zu solchen Häusern, darf sie gerne hier posten, mich würde es sehr freuen.
stb99 16.05.2016 23:26

@Kassiopeia
 

Also ich muss dir etwas widersprechen, finde es aber ein sehr spannendes Thema, auch wenn es sehr bedauerlich um deinen Freund ist. Aber jemand der mit einer altersgerechten Konstitution in ein Heim zieht der baut innerhalb von 10 Wochen nicht so sehr ab, da würde ich mal nachschauen was ihn evtl. sonst noch geplagt hat.
Ich habe im Laufe meines Lebens schon mehr als einen erlebt, der/die gesundheitlich sehr gut dastanden und binnen kürzester Zeit bis zum Tod abgebaut haben, weil sie sich einfach aufgegeben haben. Klar, von nichts kommt nichts und es gab immer einen Grund, warum diese Initialzündung zum Aufgeben eingetreten ist.

Ich vermute, in dem Fall kommt vieles zusammen. Die einen leben im Heim wieder auf, die anderen gehen ein. Wäre auch mal die Frage, warum er ins Heim gegangen ist. Bewußte Entscheidung oder auf Drängen von den Kindern?
Domainator 21.05.2016 22:36

Mein Beileid. Vor allem sehr traurig, dass Du keinen Abschied nehmen konntest.


Also ich muss dir etwas widersprechen, finde es aber ein sehr spannendes Thema, auch wenn es sehr bedauerlich um deinen Freund ist. Aber jemand der mit einer altersgerechten Konstitution in ein Heim zieht der baut innerhalb von 10 Wochen nicht so sehr ab, da würde ich mal nachschauen was ihn evtl. sonst noch geplagt hat.
Das kann ich nun wieder so nicht stehen lassen. In diesem Alter reicht schon der Wechsel des Hausarztes, der den Patienten ganz genau kennt. Ging meiner Oma so. Ein halbes Jahr hat es gedauert, bis wohl das Wasser in der Lunge mit einem Astma-Anfall verwechselt wurde. Aus der Traum. Und es war ein gutes Heim. Keines von der billigen Sorte. Der Abstieg geht schnell. Zu schnell. Leider.
wacki 21.05.2016 23:01

wortwechsel...mit verlaub...
 
....

Und wenn es den ganzen Tag dauert, mich selbst zu versorgen,
ENTSORGEN sollte es heißen....

Ich, jedenfalls bin entschlossen, und habe -so sicher als zu Lebzeiten möglich, dafür Vorsorge getroffen - !!!

Totsicher!!!

(hoffe sehr, dass dann nix Unvorhersehbares dazwischen kommt!) :~333:
E.B. 22.05.2016 10:22

Wacki ich kann damit leben, dass du das machst.

Hoffentlich hast Du die Hilfsmittel so verstaut, dass Kinder damit keinen Scheiss bauen können, wenn Sie dein todsicheres Versteck finden.

Und wenn, dann mach es bitte so, dass der/die, der/die Dich findet/en, kein Trauma davon trägt/tragen.

Es freut sich niemand über eine Erbschaft, wenn man dein eingetrockntetes Hirn erst mal von der Wand hinter dir sandstrahlen lassen muss. Und Autos in denen einer die Nummer mit dem Schlauch abgezogen hat (altes Auto ohne Katalysator verwenden, sonst geht es eh nicht, mangels CO), kann man auch nicht mehr verkaufen, wenn a) die Fensterdichtlippe und Türverkleidung von Fingernägeln zerrissen ist und b) das Auto hinterher noch 6 Wochen im sommerlichen Fichtenwald stand. Den Geruch kriegst nie mehr raus.

Ich hab mir darüber auch ohne Anlass schon Gedanken gemacht, ich hab ja auch seit meinem 40. ein Testament und eine Patientenverfügung.

Aber ich habe dabei auch gemerkt, dass es nur eine einzige Sache gibt, vor der ich Angst habe: irgendwas mit Lunge, Luftröhre, Kehlkopf, wobei man langsam ersticken würde. Ansonsten bin ich viel zu neugierig, als dass ich die Schlußpointe verpassen wollte, weil ich zu früh gegangen bin.

Wenn du dir Tabletten besorgt hast: hoffentlich die richtigen. Bei vielen frei erhältlichen, niedrig dosierten Tabletten hilft es nicht, einfach eine Überdosis zu nehmen, die reingemixten Bitterstoffe darin induzieren einen Erbrechvorgang, und dann geht es dir doppelt scheisse: Erbrechen und Überleben.
Kassiopeia 22.05.2016 12:21

Themen Mischmasch
 
Jetzt müssen wir aber etwas aufpassen das wir nicht die verschiedenen Themen vermischen.

Wir haben jetzt hier "Lebensabend im Heim" wobei da der Begriff "Heim" relativ undefiniert ist. Zwischen einem Altenheim und einem Pflegeheim gibt es einen gewaltigen Unterschied.

Dann haben wir das Thema "rechtzeitiges Auseinandersetzen mit dem Lebensabend" und folgerichtiges Handeln.

Weiter geht es mit dem Thema iatrogene Fehler und ihre zwingenden Konsequenzen

und zu guter letzt die Selbsttötung.

Ich bringe mal noch das Stichwort der beruflichen Sozialisation einhergehend mit der daraus abgeleiteten erlangten Persönlichkeit in unserer Umwelt ins Spiel und wenn wir schon beim Thema sind "adäquate Lebensabend" sind bringe ich mal das Buch "Mauersegler" von Christoph Poschenrieder hier mit ein, auch wenn die dort beschriebene Story für fast alle von uns unrealistisch ist, so finde ich es einfach interessant sich mit dem Thema auseinander zu setzen und gleichzeitig auch etwas schade das z.B. in dem Werk solche Themen wie eben das Zusammenleben mehrere Individualisten leider viel zu kurz kommt. Aber es regt einfach an sich selber Gedanken zu machen über die eigene weiter entfernet oder aber auch oftmals sehr nahe Zukunft zu reflektieren.

ich hoffe jetzt nur dass ich keinen der Beteiligten übergangen habe.

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