Es ist nur eine Frage der Zeit, bis selbst Reserveantibiotika bei Gonorrhö nicht mehr wirken, erklärt die Weltgesundheitsorganisation. In drei bestätigten Fällen waren alle Antibiotika wirkungslos.
78 Millionen Menschen stecken sich jedes Jahr mit Gonorrhö an. Der Erreger ist clever. Auf neue Antibiotika reagiert er mit Resistenzen. Und so warnt die WHO vor Erregerstämmen, die nicht behandelbar sind, Superkeime. Noch vor einigen Jahren war die Gonorrhö - auch als Tripper bekannt – aus dem Bewusstsein der meisten Menschen verschwunden. Jetzt ist sie wieder da, und sie breitet sich aus.
Man glaubte, die klassischen Geschlechtskrankheiten, zu denen auch Gonorrhö gehört, im Griff zu haben. Weltweit ist sie die dritthäufigste der sexuell übertragbaren Infektionen. "Alle sexuell übertragbaren Krankheiten – nicht nur die Gonorrhö – feiern ein nicht geahntes Comeback", erklärt Professor Norbert Brockmeyer von der Dermatologischen Klinik der Ruhr-Universität Bochum. "Dieser Anstieg ist sehr verwunderlich, weil wir eine eher steigende Tendenz beim Gebrauch von Kondomen sehen." Es handele sich vermutlich um sexuell hochaktive Menschen, so der HIV-Experte weiter. Besonders gefährdet seien die sogenannten MSM – Männer, die Sex mit Männern haben.
Unfruchtbarkeit kann eine Langzeitfolge sein
Übertragen wird die Gonorrhö vor allem beim Sex. Anal- und Vaginalverkehr gehören zu den Infektionswegen genauso wie ungeschützter Oralverkehr. Es gibt Unterschiede zur Ansteckung mit HIV. "Bei bakteriellen Infektionskrankheiten können Sie sich schon über Fingerkontakt anstecken. Wenn Sie Scheidenflüssigkeit an den Händen haben, dann können Sie sich so beispielsweise mit einer Syphilis oder einer Gonorrhö infizieren", erläutert Brockmeyer.
Beim Mann kommt es innerhalb einer Woche meist zu einem eitrigen Ausfluss aus der Harnröhre. Im schlimmsten Fall kann Tripper zur Unfruchtbarkeit führen. Bei Frauen macht sich eine Infektion auf ähnliche Art bemerkbar, manchmal passiert es aber auch, dass die Erkrankung ohne jegliche Symptome verläuft. Dann ist die Gefahr groß, dass sich die Gonorrhö weiter ausbreitet, weil sie eben nicht direkt behandelt wird. "Es kann dann zu einer Entzündung des kleinen Beckens kommen", erklärt Dr. Viviane Bremer vom Robert-Koch-Institut, "und anschließend auch zu einer Verklebung der Eileiter. Das heißt, dass die Frau keine Kinder mehr kriegen kann."
Bei Schwangeren, die sich mit Gonorrhö angesteckt haben, besteht die Gefahr, dass die Infektion auf das Neugeborene übertragen wird. "Bei Babys betrifft die Gonorrhö vor allen Dingen die Augen", so Bremer. Dann entwickeln sich beim Neugeborenen bereits wenige Tage nach der Geburt die Symptome: Die Lider sind geschwollen, die Augen sehr lichtempfindlich. Behandelt wird eine solche Infektion mit einem Antibiotikum.
Wenn nichts mehr wirkt
Lange war die Gabe eines Antibiotikums das Mittel der Wahl. Inzwischen zeigen internationale Überwachungsprogramme, dass immer häufiger Antibiotika-Resistenzen auftreten. Man könne natürlich noch auf Antibiotika-Kombinationen zurückgreifen, so Bremer. "Im Extremfall führt das aber dazu, dass man eine einfache Gonorrhö nicht mehr vernünftig therapieren kann." Alternativsubstanzen gibt es nicht, die Entwicklung eines Impfstoffes liegt in weiter Ferne.
Bewusstsein schaffen
Neben der Entwicklung wirkungsvoller Therapien setzt die STI-Gesellschaft auf wirkungsvolle Prophylaxe. So soll das Kürzel STI – Sexually Transmitted Infections – genauso in das Bewusstsein der Menschen gelangen wie HIV ...
Ach ja, ham wir schon öfters gehört. Gähn.
Nachdem HIV jetzt behandelbar ist, muß wohl ein Ersatz her, damit die WHO so tun kann, als sei sie wichtig und das Geld wert.
Wegen einem importierten Fall die Panik machen - unnötig.
Dann eher wegen den Multiresistenzen im Krankenhaus. Daran sterben glaub 20000 im Jahr.
wie hier bestimmt viele wissen, wird der Tripper auch oral übertragen! Wenn man in diesem Fall das Risiko etwas minimieren will, sollte man sich an das neue Gesetz halten und auch oral nur mit Kondom praktizieren.
Für den Fall der Fälle kann man aber auch https://de.wikipedia.org/wiki/Cefixim im Hause haben, das hat meistens noch eine gute Wirkung innerhalb 24 Stunden.... Damit man keine Resistenzen erzeugt, aber immer schön bis zu Ende nehmen, wenigstens 3 - 5 Tage....
Hast Du nen Tripper oder Schanker
bist Du noch lange keen Kranker!