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Ein Berliner hat die Bekanntschaft mit einer Ortenauerin schamlos ausgenutzt: Bei intimen Treffen machte er Videos – und erpresste weiteren Sex von ihr. Doch die junge Frau war nicht sein einziges Opfer.
Der 40-Jährige aus Berlin hatte auf Facebook Kontakt zu der 20 Jahre jüngeren Frau aus der südlichen Ortenau gesucht. Schon nach kurzer Zeit führte diese virtuelle Verbindung im Juni zu ersten Dates in der realen Welt. Wie die Polizei in einer Mitteilung berichtet, wurden die beiden rasch intim – was der Mann schamlos ausnutzte.
Der Polizei zufolge zeichnete die Treffen mit der Ortenauerin auf und erpresste sie, die Filme in ihrem näheren persönlichen Umfeld zu verbreiten. Mit dieser Drohung habe er sie zu weiteren sexuellen Handlungen gezwungen. Zunächst habe die Frau eingewilligt, offenbarte sich aber dann doch der Polizei.
Mit gestohlenem Wagen in der Ortenau
Wie erst jetzt bekannt wurde, führte ihre Aussage am vergangenen Sonntag zur Festnahme des Mannes. Nach umfangreichen Ermittlungen war er unerwartet wieder in der Ortenau aufgetaucht – die Gelegenheit für die Polizei, den Mann dingfest zu machen.
Nicht schlecht staunten die Beamten bei der ersten Überprüfung des Mannes: Das Auto, mit dem er angereist war, war gestohlen und hatte gefälschte Kennzeichen. Die richtigen Nummernschilder lagen im Kofferraum – zusammen mit sechs weiteren gestohlenen Kennzeichen. Den Sprit für die Fahrt aus der Bundeshauptstadt in die Ortenau hatte er in der Nacht zum Sonntag an einer Autobahntankstelle getankt. Ohne zu bezahlen.
32 Gigabyte Material gesichert
Im Handy des Berliners konnten die Ermittler rund 23.000 Kurzmitteilungen sichten. Sie waren an verschiedene Frauen aus dem gesamten Bundesgebiet gerichtet und waren überwiegend sexuellen Inhalts. Sein Smartphone enthielt darüber hinaus mehr als 8000 Fotos und knapp 200 pornografische Videos. Dateien ähnlichen Inhalts entdeckten die Ermittler auf dem Laptop des Mannes: rund 32 Gigabyte an Bild- und Videomaterial. In der Berliner Wohnung des 40-Jährigen stellten die Beamten ebenfalls Unmengen an Dateien sicher, die nun ausgewertet werden. Dies dürfte einige Zeit in Anspruch nehmen.
Bei der Polizei ist der Berliner kein Unbekannter. In der Bundeshauptstadt hat er bereits mehrjährige Haftstrafen wegen verschiedener Eigentumsdelikte verbüßt. Da er über einen festen Wohnsitz verfügt, wurde er nach Vernehmung und erkennungsdienstlicher Behandlung wieder auf freien Fuß gesetzt.
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