Das Buch klingt interessant, lag aber leider nicht unter meinem Weihnachtsbaum, vielleicht auch deswegen, weil ich in meinem Erwachsenenleben nur einmal einen Weihnachtsbaum aufstellte. Das war 1961.
Die Thesen der Autorin würden mich interessieren, aber die Textprobe klang weithin unverständlich, was vermutlich daran liegt, dass die Autorin Soziologin oder gar noch Schlimmeres zu sein scheint. Der Suhrkamp-Verlag bringt gerne unleserliche Bücher heraus. Die Unverständlichkeit kann aber auch an der üblichen miserablen Übersetzung liegen.
Warum die Liebe endet, hat für mich eine einfache Antwort: Wir - Männer wie Frauen - sind von der Evolution auf Partnerwechsel programmiert, was die Biologie inzwischen eindeutig bestätigt hat. Nach meiner Beobachtung halten Beziehungen dann lange, wenn ein geistiges und soziales Band zwischen den Partnern entsteht, und natürlich auch der Sex zwischen beiden funktioniert. Aber die meisten Frauen kümmern sich lieber um ihre Kinder als um den Letzteren. Wie ich neulich in der Rubrik
SPRUCH DES TAGES schrieb:
Der Schwanz als lästig wird empfunden
Sobald die Kinder sind entbunden.
Extremes Beispiel: Lorena Bobbitt, die ihren betrunkenen Mann entmannte und nicht einmal verurteilt wurde:
https://en.wikipedia.org/wiki/John_and_Lorena_Bobbitt
Alle drei Kategorien - Sex, Fähigkeit zur Partnerschaft und geistiges Band - kommen selten zusammen. Eine befreundete Eheberaterin meinte neulich, dass ihrer Erfahrung nach nur ein Drittel der Frauen überhaupt Interesse am Sex haben. Die anderen lassen ihn über sich ergehen, um einen Mann zum Standesamt schleifen zu können. Und dann kommt natürlich noch dazu, dass die Evolution uns einen fiesen Mechanismus eingebaut hat, damit wir zeitweise den Verstand verlieren: die Verliebtheit.
Ein kluger (echter) Professor sagte mal zu mir:
Frauen geben Sex für Liebe, Männer Liebe für Sex.
Oscar Wilde lässt in seiner göttlichen Komödie
The Importance of Being Ernest die ältere Dame Lady Bracknell sagen:
Ich bin gegen zu lange Verlobungen. Da lernen sich die Partner nur zu gut kennen.