Die USA führen einen gerechten Krieg gegen den "internationalen Terrorismus" – so lassen es Bush, Rumsfeld und Rice täglich durch CNN und Co verkünden. Alles, vom Überfall auf den Irak bis zu den aktuellen Kriegsvorbereitungen gegen den Iran, Syrien und Nordkorea, wird der Öffentlichkeit unter dem Label der "Terrorismusbekämpfung" verkauft. Horst Schäfer, ehemaliger Korrespondent der DDR-Nachrichtenagentur ADN, schreibt in seinem neuen Buch "Im Fadenkreuz: Kuba" vehement gegen diese Lesart der US-Außenpolitik an. Schäfer behauptet:
Auf Kuba haben die USA selbst zahllose Terroranschläge inszeniert, bei denen etwa 3 500 Kubaner ums Leben kamen - mehr Menschen als bei dem Anschlag auf das World Trade Center am 11. September.
Der Autor wertete für seine Arbeit hunderte Akten von CIA, Außenministerium und Weißem Haus sowie Untersuchungsberichte des US-Kongresses als Quellen aus. Dazu kamen die offiziell zugänglichen Gesetze sowie Verordnungen des US-Kongresses und mehrerer Präsidenten.
Schäfer zeigt, dass die kubanische Revolution von 1958 für die Mafia-Bourgeoisie aus "Gods own country" ein schwerer Schock war. Sofort versuchten US- Militär, State Department und CIA alles, um den unmittelbar in ihrem Hinterhof entstehenden sozialistischen Staat schon im Keim zu ersticken. "Die Nationalisierung von Unternehmen, Banken und Bodenschätzen oder eine Landreform ist eine ziemlich sichere Methode für jede Regierung weltweit, eine offene oder verdeckte Intervention der USA auszulösen", kommentiert Schäfer.
(Nebenbei bemerkt: 1953 leitete die CIA im Iran einen Offiziersputsch gegen den bürgerlich-nationalen Präsidenten Mohammed Mossadegh, der die Erdölindustrie des Landes verstaatlicht hatte. Dem Land wurde so die fortschrittliche und demokratische Entwicklungsperspektive geraubt. Es folgen die Diktaturen des Schahs und der Mullahs – und demnächst wohl eine US-Militärintervention).
Im Detail schildert Schäfer, wie sich die Versuche der USA, Kuba unter Druck zu setzen, stetig verschärften. Dabei war und ist ihnen jedes Mittel recht: die seit 46 Jahren andauernde Blockade, die Einschleusung von Terroristen, Mordversuche, Lancierung von Falschmeldungen, ideologische Einwirkung von außen.
Schäfers provokante, aber belegte Aussage: Bei den von den USA inszenierten Terroranschlägen kamen etwa 3 500 Kubaner ums Leben – mehr Tote als bei dem Anschlag auf das World Trade Center am 11. September 2001.
Die Berliner Zeitung "junge Welt" kommentiert Schäfers Buch weiter wie folgt:
"Vieles, worüber Schäfer detailliert berichtet, ist bekannt – etwa das Scheitern der Invasion in der Schweinbucht, oder die zahlreichen Versuche der USA, Fidel Castro und seinen Bruder Raul zu ermorden. Auch darüber hat der Autor Detailkenntnisse: Als Korrespondent nahm er in den 70er Jahren an den Anhörungen des von US-Senator Frank Church geleiteten Untersuchungsausschusses über die Außenpolitik der USA teil. Dieser Ausschuss enthüllte erstmals zahlreiche Mordpläne gegen missliebige Politiker."
Gerade der Jugend, der der Vietnam-Krieg kaum mehr präsent hat, empfiehlt die "junge Welt" Lektüre dieses Buches: "Sie sollte wissen, was hinter Begriffen wie ‚westliche Werte’, ‚Freiheit’ oder ‚Kampf gegen den Terrorismus’ steckt:
Staatsterrorismus der übelsten Sorte."
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US-Boycott:
https://www.kaktus-magazin.com/usa/deu.htm