Die zweite Station auf der Tour des Grauens war nicht wirklich grauenvoll.
Touristen und Ausflügler pilgern zum Schloss Neuschwanstein. Ab 17,50 Euro.
Familien machen sich auf nach Schloß Holte-Stukenbrock. Ins Safariland (Wildlife-Zoo mit Vernüngungspark) kommt man ab 25,50 Euro.
Die Herrenfreizeit findet im Parkschloss Marsberg statt. Ab 35 Euro für drei Stunden. Für den doppelten Preis ohne Zeitlimit und weniger kulinarische Zuzahlungen. Gefühlt ist hier weniger geboten, dafür auch weniger los, vor allem keine lärmenden Kinder. Allerdings ist auch kein Fahrgeschäftstell inbegriffen.
Das Parkschloss Marsberg liegt gegenüber eines Klosters(!), keine fünf Gehminuten vom Bahnhof Bredelar (nur ein Gleis/Bahnsteig) entfernt. Erreichbarkeit auch ohne Auto sehr gut, wenn man früh kommt (und geht). Das ist aber gar kein Problem, denn es sind schon zur Eröffnung am frühen Nachmittag ein paar Damen da. Leider nicht wirklich mein Beuteschema. Das soll sich mit fortschreitender Dauer nicht ändern, obwohl es geringfügig mehr werden. Am späten Nachmittag sind es trotzdem nur vier Frauen – zu wenig für einen Club dieser Größe. Noch dazu vom Roma-Typ „more of the same“. Sie kühlen sich auch mal im Pool ab oder hauen sich im VIP-Raum gegenüber der Rezeption aufs Ohr. Modetechnisch reicht die Bandbreite von einem Kleid, das absolut nichts zeigt, bis hin zu Dessous, die viel zeigen.
Das Line-Up ist der Knackpunkt. Der Club mit sehr schönem und großen Außenbereich, in dem zahlreiche verschiedene Schmetterlingsarten umher flattern, Bumshütten und flachem, großen Pool hat eigentlich sogar reichlich Potenzial. Theoretisch gibt es auch eine Außensauna. Praktisch sind die Innensauna und der Jacuzzi im ansprechenden Wellness-Bereich in Betrieb. Nur bei den Duschen muss man sich darauf einstellen, dass blau für warm und rot für kalt steht. Der Name „Parkschloss“ kommt auch nicht von ungefähr, das ist ein herrschaftliches Gebäude.
Das Essen bestellt man von der Speisekarte. Vollzahler dürfen eine Vorspeise, ein Hauptgericht und ein Dessert (gemischtes Eis mit Sahne und bunten Streuseln – man will dem Safariland offenbar nicht alle Gäste überlassen) auswählen. Für einige teure (Steak-)Gerichte sind Zuzahlungen fällig. Die Thekenfrau gibt die Bestellung per Walkie-Talkie in die Küche durch, der Koch ist ein volltätowierter Italiener. Die Karte ist bunt gemischt. Pils und die üblichen Getränke sind im Vollpreis enthalten. Die Freundlichkeit des Personals ist anfangs eher rustikaler Natur. Aber wenn sie dann gemerkt haben, dass der Neue ein freundlicher und unkomplizierter Gast ist, werden sie nett.
Männer sind jederzeit mehr da als Frauen. Wer die Böblinger Kirschblüte als Rentnerclub tituliert, war noch nicht im Parkschloss. Hier genießen deutsche Senioren und jüngere Osteuropäer einen entspannten freien Tag. Wenn es gen Zimmer geht, holt die Dame der Wahl einen Schlüssel an der Bar und trägt sich in eine Liste ein – vergleichbar mit dem Ablauf im Aca Gold. Mit dem Unterschied, dass die Zimmer hier wirklich erst aufgesperrt werden, bevor Fickificki losgeht. Die Möbel sind etwas zerschlissen, dennoch passt das Ambiente.
Ich begleite Alexandra und Leyla aufs Zimmer. Für 50 Euro bekomme ich jeweils Laufhaus-Service. Gummi drauf, kurzes Gebläse, keine Küsse. Sexuell sind beide keine Talente, die mir länger als bis zum nächsten Fick im Gedächtnis bleiben. Ausgiebigeres Blasen verdoppelt den Preis.
Alexandra fängt mich an der Bar ein. Frühschicht-Gehabe. Die Art Frau und Werben, die/das man eigentlich zu meiden gelernt hat. In der Not fickt der Teufel auch … keine Ahnung, wen oder was der Teufel fickt. Ich bekomme jedenfalls viel Frau fürs Geld. Fünfzig Euro wechseln den Besitzer für – naja, sagen wir mal mit zugedrückten Augen zu ihren Gunsten – eine halbe Stunde.
Leyla ist Italienerin
. Aus Mailand. Ich notiere mir trotzdem einen weiteren Länderpunkt Rumänien. Für so eine schlanke Frau hat Leyla recht viel ausschweifenden Hagel-Po und kleine Brüste. Über den Anwerbetalk hinaus spricht sie kaum Deutsch. Sie legt sich im Zimmer erst einmal auf den Bauch und bittet um eine Massage. Was es bringt? Vier Stellungen und ständige „I like you“-Geständnisse. Sie will gescheit gefickt werden – und mit „gescheit“ ist keineswegs intelligent mit Hirn gemeint. Irgendwie war ihr mein Gebumse zu lasch – oder zu lang. Es war eine anständige Leistung von Leyla, obwohl wir nicht im sexuellen Gleichklang schwingen.
Wer für Wellness und Entspannung kommt, findet in Bredelar/Marsberg einen guten Ort vor. Wer Service- und Optikgranaten sucht, schaut sich woanders um.
Ob das auf der dritten Station der Tour besser wird? Nächster Halt:
Saunaclub Yasmin, Westerhausen, Melle, Niedersachsen