Der Internationale Frauentag (International Women's Day) wird weltweit von Frauenorganisationen am 8. März begangen. Die Idee dazu wurde am 27. August 1910 auf der Internationalen Sozialistischen Frauenkonferenz in Kopenhagen von der deutschen Frauenrechtlerin und Sozialistin Clara Zetkin ins Leben gerufen: Der 19. März wurde als Internationaler Sozialistischer Frauentag zum Kampftag für das Frauenwahlrecht bestimmt.
Zur Erklärung des Datums werden je nach Quelle verschiedene Ereignisse erwähnt. So soll genau fünfzig Jahre nach einem spontanen Streik von Textilarbeiterinnen in New York (1857) erstmals am 8. März 1907 der Internationale Frauentag gefeiert worden sein. Auch auf einen New Yorker Textilarbeiterinnenstreik am 8. März 1908 wird gelegentlich hingewiesen (dieser wird in Zusammenhang gebracht mit dem Triangle-Brand vom 25. März 1911, bei dem 129 Arbeiterinnen ums Leben kamen, die von den Fabrikbesitzern in ihren Arbeitsräumen eingeschlossen wurden). Wissenschaftlerinnen wie Liliane Kandel und Françoise Picq haben jedoch auf den mythischen Charakter dieser Traditionsbegründungen hingewiesen, für die sich kaum handfeste Belege finden lassen. Nach einer anderen Herleitung erklärte 1921 Lenin im Gedenken an den St. Petersburger Frauenaufstand vom 23. Februar 1917 – nach Julianischem Kalender 8. März – diesen Tag zum "Internationalen Frauentag".
In Bangladesh finden aufgrund von Arbeitsbedingungen wie 1900 in New York für Frauen in der Textilindustrie am 8.März Demonstrationen für bessere Arbeits- und Lebensbedingungen statt. Dort arbeiten rund 2 Millionen Frauen in der Textilindustrie.
1911 demonstrierten Frauen in Deutschland, Dänemark, Österreich, Schweden, der Schweiz und den USA für Gleichberechtigung. Seit 1921 ist der Tag, der bis dahin am 19. März begangen worden war, auf den 8. März festgelegt.
Da die sozialistische Bewegung maßgeblich an der Entstehung des Frauentages Anteil hatte, wurde er in Deutschland zwischen 1933 und 1945 verboten. Alternativ wurde der Muttertag hoch gehalten, der auch mehr dem nationalsozialistischen Frauen(=Mutter)-Ideal entsprach. Wegen seines Ursprungs wurde nach 1945 der Frauentag in den Ostblockländern verstärkt gefeiert, während er in Westdeutschland im Schatten des Muttertages und des Valentinstages eine untergeordnete Rolle spielte.
1975 wurde der 8. März von der UNO zum Internationalen Frauentag ausgerufen.
Zum Internationalen Frauentag 2003 war ein von der UNICEF propagiertes Motto „bessere Bildung für Mädchen“ mit dem Ziel, Mädchen besser vor Diskriminierung, Gewalt und Ausbeutung zu schützen. Ferner wendet sich der publizierte Aufruf gegen jede Diskriminierung von Frauen und Mädchen, gegen weibliche Genitalverstümmelung und gegen Kinderheirat. 2004 hatten einige Initiativen in Europa Schwerpunkte zum Thema Nepal. Im Jahr 2005 lautete das Motto: „Frauenrechte sind Menschenrechte - überall“. Das DGB-Motto des Frauentages 2007 ist: "Weitergehen. Zwei Schritte vor. Keinen Zurück."
In der Russischen Föderation, Serbien, der Ukraine, in Aserbaidschan, Kasachstan und Weißrussland ist der Internationale Frauentag ein Feiertag. In der VR China ist der Nachmittag für Frauen arbeitsfrei.
Quelle:
Wikipedia