Ein Streit im Wiener Rotlichtmilieu ist in der Nacht auf Montag offenbar eskaliert. Laut Polizei hatten Unbekannte im Sauna-Club "Centaurus" auf der Brünner Straße in Floridsdorf einen Brand gelegt, das Clubhaus wurde durch das Feuer völlig zerstört.
Passanten hatten laut Polizeisprecher Roman Hahslinger gegen 2 Uhr das Feuer bemerkt und die Einsatzkräfte verständigt. Wie Anrainer berichteten, habe es einen regelrechten Knall gegeben. Die Feuerwehr bekam die Flammen nach rund einer Stunde unter Kontrolle, für das Clubhaus gab es aber keine Rettung mehr.
Nach ersten Erkenntnissen dürfte ein brandbeschleunigendes Mittel verwendet worden sein, die Brandstiftung wurde von den Ermittlern als das Werk hoch professioneller Täter eingeschätzt.
Mehrere Anschläge im Vorjahr
Es war nicht der erste Brandanschlag gegen das Etablissement. Bereits im Vorjahr waren mehrere Versuche unternommen worden, Feuer im Lokal zu legen. Bereits damals wurde vermutet, dass der Hintergrund in Zwistigkeiten im Rotlichtmilieu zu suchen sei.
Vor einigen Wochen dürfte es einen Betreiberwechsel gegeben haben. Der neue Inhaber des Etablissements, das erst im vergangenen Oktober - unter anderem mit einer Lesung von Barbara Karlich - eröffnet worden war, soll sich den Unmut eines Konkurrenten zugezogen haben.
Inhaber: "Vorbesitzer hat Club besetzen lassen"
Der neue Inhaber sagte im "Krone"-Gespräch: "Der Vorbesitzer hat den Club besetzen lassen. Da waren am Sonntag Mitarbeiter einer anderen bekannten Sauna für ein Fotoshooting drinnen. Unbefugt! Um 2 Uhr in der Früh hat es gebrannt. Mehr sage ich dazu nicht", spekuliert der Gastronom, der lieber ungenannt bleiben möchte...
Akademiker, Manager, Autor - und schillernde Figur der Wiener Rotlicht-Szene: Einst Chef der Sexsauna Goldentime, machte sich Alexander Gerhardinger im Milieu rasch einen Namen. Jetzt sitzt der 51-Jährige in Haft. Laut Staatsanwalt soll der Verdächtige Auftraggeber eines Brandanschlags auf die Konkurrenz im Mai 2012 gewesen sein. Der Sauna-Club wurde dabei fast völlig zerstört.
Dass es im horizontalen Gewerbe nicht zimperlich zugeht, ist hinlänglich bekannt. So auch im Mai des vergangenen Jahres, als der Sauna-Club im Bezirk Floridsdorf in Flammen aufging. Am Tatort: ausgerechnet ein Fahrzeug mit riesiger Goldentime-Werbeaufschrift (weiteres Bild). Nur ein Zufall?
"Mein Mandat hat damit nichts zu tun", erklärt Niki Rast, der Anwalt des schillernden Geschäftsmannes. Die angeblichen Belastungszeugen seien bezahlte Söldner. "Das alles ist die Intrige einer Unterweltgröße", so der Jurist.
Deutscher belastet Geschäftsmann schwer
Nach einem Tipp aus dem Rotlicht-Milieu waren zwei mutmaßliche Brandstifter rasch ausgeforscht, beide sitzen bereits wegen mehrerer Einbrüche in Haft (Bericht in der Infobox). Wenig später klickten dann für einen 27-jährigen Deutschen die Handschellen, der Gerhardinger jetzt schwer belastet. So gibt Andreas Werner P. an, dass der 51-Jährige den Brandanschlag in Auftrag gegeben haben soll. Vor wenigen Tagen wurde der Gerhardinger im Auftrag der Staatsanwaltschaft Wels verhaftet.
Gegen den Hobbyautor ("Pufferzone - Wie man ein Bordell betreibt") wird noch aufgrund anderer Delikte ermittelt. So soll der Geschäftsmann, dem in mehreren Fällen Brandstiftung, Raub, Nötigung und Einbrüche zur Last gelegt werden, auch Goldentime-Anleihen ausgegeben haben. Kolportiert werden 30 Stück zu je 50.000 Euro - unter den Investoren sollen sich auch hohe Beamte befinden, das Geld ist allerdings weg.
Was macht das Goldentime-Fahrzeug vor dem Club? Sind (waren) das die neuen Betreiber?
Feuerteufel wütet in der Sex-Sauna
Der Club auf der Brünner Straße wurde zerstört. Ermittler: Es war Brandstiftung.
Heiße Spiele fanden normalerweise innerhalb der noblen Räumlichkeiten der Clubsauna "Love Box 21" (vormals "Centaurus") statt. In der Nacht auf Montag wurde aber zusätzlich angeheizt: Die Rotlicht-Sauna brannte komplett aus. Das LKA ermittelt.
Gegen 2 Uhr früh wurde die Feuerwehr in die Brünner Straße 57 B gerufen. Die "Love Box 21" stand in Vollbrand. Es dauerte rund eine Stunde, bis die Feuerwehr den Brand gelöscht hatte. Das Etablissement wurde komplett zerstört -Schaden: angeblich rund 2,5 Mio. Euro.
Brandstiftung.
Laut den Ermittlern sind die Täter professionell vorgegangen, hätten an mehreren Stellen Feuer gelegt. "Die Spurenlage deutet auf Brandstiftung hin, es wurden Brandbeschleuniger gefunden", erklärt ein Polizeisprecher.
Rotlicht-Streit?
Hintergrund könnten Revierkämpfe im Rotlichtmilieu sein. Bereits im Vorjahr gab's angeblich drei Brandanschläge auf die Sauna. Sie soll auch nicht sonderlich floriert haben. Zwischen dem jetzigen und dem vorigen Mieter des Sexklubs tobte ein Streit -von "feindlicher Übernahme" war die Rede. Diese Woche hätte die Sauna an den neuen Betreiber übergeben werden sollen. Für Mittwoch war ein "Porno-Clubbing" des neuen Mieters geplant.
Vermutlich die russische Brandschutzversicherung nicht bezahlt: Sie garantiert dir zwar nicht, dass es nicht brennt, wenn du zahlst, dafür aber, dass es brennt, wenn nicht.
Bereits zum vierten Mal seit der Eröffnung im Oktober 2011 stand das Wiener Etablissement "Centaurus" in Flammen. Es ist davon auszugehen, dass es sich bei dem Brandanschlag um den vorläufigen Höhepunkt eines milieubedingten Streits handelt. Vor wenigen Wochen wurde der Club von einem neuen Besitzer übernommen, der sich anscheinend den Unmut eines konkurrierenden Etablissement-Besitzers zugezogen haben dürfte. Berichte über Opfer liegen nicht vor.
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Wiener Sauna-Club "Centaurus" in Brand gesteckt und völlig zerstört --> Hintergründe?
