Wo bleibt die Kundschaft?
Motivation
> interessieren würde, ist die Motivation, Sex zu kaufen.
> Können Sie dazu noch etwas sagen?
Auch Sie bringen hier einen Teil des gesellschaftlichen Rechtfertigungsdrucks in Spiel. Wenn Sie nicht die Absicht haben, eine Antwort a la „Weil ich Macht über einen anderen Menschen haben will, um ihn auszubeuten“ um alle anderen Antworten als unglaubhaft verwerfen zu wollen, können Sie es sich doch denken:
Warum geht man ins Restaurant, statt selbst zu kochen? Warum geht man ins Kino, statt eine DVD zu gucken? Wenn man drei Wochen frei hat, warum fährt man in Urlaub, statt auf dem Sofa zu sitzen? Warum geht man in ein Kunstmuseum, statt sich in der Wikipedia zu informieren? Warum liest man die ZEIT, die Süddeutsche, den Tagesspiegel und Spiegel Online statt nur der ZEIT?
Weil die bewußte Dienstleistung/Aktivität die Möglichkeit zur Abwechslung bietet, die Möglichkeit, etwas ganz neues kennenzulernen, die Möglichkeit, etwas bekanntes anders kennenzulernen, im Idealfall vielleicht qualitativ auch noch besser als etwas „selbstgemachtes“. Kann alles parallel der Fall sein, muß aber nicht, und man muß es auch nicht darauf angelegt haben. Man muß auch nicht immer was Neues machen, man kann sich auch wiederholen, gute Erfahrungen führen zu Stammgästen, da wie dort.
Wenn Sie den Wahrnehmungfilter abstreifen, daß Sexarbeit etwas total grundsätzlich anderes wäre als der Rest der Dienstleistungslandschaft, wird offenbar, daß es die gleichen Gründe und Motivationen da wie dort sind. Antwort von einem Freier aus dem Zeitartikel PROSTITUTIONSGESETZ sehr gut argumentiert und für uns Lusthäusler eine wunderbares Sprachrohr gegen die ganzen uninformierten Kritiker
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