mehr Glück als Verstand ...
das kann man getrost so als Überschrift oder meinetwegen auch Untertitel zum heutigen 2:0-Sieg gegen den TSV 1860 Rosenheim so stehenlassen …
auch so ein Treppenwitz … ein TSV 1860 in knallrot …
aber lassen wir das ruhig deren Problem bleiben …
was im Ergebnis nach einem sicheren und souveränen Heimsieg ausschaut, war in der Tat alles andere als das …
Daniel Bierofka hatte folgende Startelf gestellt:
Marco Hiller – Nico Helmbrecht, Felix Weber, Jan Mauersberger, Kilian Jakob – Daniel Wein, Lino Tempelmann, Timo Gebhart – Benjamin Kindsvater, Sascha Mölders, Nico Karger
und irgendwie begann sich von Beginn an der nicht ganz so euphorisierende Eindruck aus Buchbach zu verfestigen …
es entwickelte sich ein über 90 Minuten offener Kick, in dem beide Mannschaften auf gleicher Augenhöhe agierten …
ja, ich würde sogar sagen, dass Rosenheim die bessere Spielanlage für sich in Anspruch nehmen durfte … die spielten mit ruhigem Passspiel von hinten heraus, während unser primäres Mittel der Wahl der mehr oder weniger genaue lange Ball nach vorne war …
das schien mir heute alles ein wenig arg auf Zufall aufgebaut bei uns …
nun, ich will Euch nicht mit einzelnen Spielszenen oder taktischen Beobachtungen langweilen – auf diesem Nivea eeh von geringerem bleibenden Wert …
gesagt sei nur soviel: für mich (und auch meine ebenfalls eher nüchtern-realistisch das Spielgeschehen betrachtenden Nebenleute) hatte Rosenheim sogar die mehreren und vor allem auch besseren Torchancen …
wie schon zuletzt hilft Dir alle gefühlte Feldüberlegenheit gepaart mit vom Publikum gepushtem Einsatz wenig, wenn Dir die Mittel fehlen, um Torchancen zu kreieren …
Timo Gebhart war heute bei weitem nicht so stark wie bei seinem Gala-Auftritt gegen Burghausen …
Sascha Mölders wird für mein Gefühl zumeist völlig falsch angespielt … diese langen hohen Bälle sind nix für ihn, dessen Stärken trotz seiner körperlichen Präsenz ganz bestimmt nicht im Kopfballspiel zu finden sind …
dass wir am Ende doch eher glücklich durch zwei Tore in den Schlussminuten gewonnen haben, sollten wir wirklich als Glücksfall verbuchen … :~02:
bis dahin hattest Du nie das Gefühl, dass sie jetzt direkt vor dem Führungstreffer standen …
aber in der letzten Spielminute noch eine Ecke von rechts … und auf einmal liegt der Ball im Tor … aus kürzester Distanz … Sascha Mölders wurde gefeiert und ließ das auch zu … ich bin mir aber nicht so ganz sicher, ob da nicht – auch ob seiner vorgenannten Kopfballschwäche – zuletzt ein Rosenheimer am Ball war oder etwa gar sich der Keeper den selbst reingeboxt hat …
jedenfalls ein saumäßig glücklicher Führungstreffer …
und sogar danach, in der Nachspielzeit noch Chancen für Rosenheim … zwei Ecken, bei denen sogar der Keeper mit nach vorne kam …
doch nach der zweiten abgewehrte Ecke wird der Ball hinten raus auf Nico Helmbrecht gespielt, der mit enormem Geschwindigkeitsüberschuss auf rechts übers halbe Feld geht, Mitte der gegnerischen Hälfte in die Mitte legt, wo Timo Gebhart mit dem Ball nur noch ins leere Tor zu laufen braucht …
kurz vermutete ich noch Abseits, aber wie es schien war Gebhart zum Zeitpunkt des Abspiels möglicherweise doch noch hinter dem Ball …
letztlich auch wurscht … 2:0 … alles gut …
alles gut ?
hmmm … also realistisch betrachtet und abseits aller siegestrunken-stimmungsgeladener Zufriedenheit muss man schon festhalten, dass das jetzt ungeachtet des dritten Sieges in vier Spielen zumindest schon das zweite war, in dem wir nicht unbedingt um Klasse(n) überlegen waren …
ich möchte sogar sagen, dass das hier für unsere aktuelle Mannschaft in der aktuellen Verfassung schon die richtige Liga ist …
und erst recht ganz weit entfernt sind wir davon, die Gegner hier reihenweise beliebig herzuspielen …
insoweit hat der Euphoriebremser Bierofka auf alle Fälle recht … der sieht doch auch, was auf dem Platz los ist …
… wenn schon alle anderen im Verein diesen Blick verweigern …
freilich muss man auch eines festhalten:
Rosenheim bekam heute sechs Gelbe Karten … gefühlt hätten es etwa zehn mehr sein müssen … und dann hätten auch ein paar Gegenspieler vom Platz gemusst …
gegen uns und unsere feinen Techniker treten sie alle wie die Oxn …
aber wie gesagt … die halten alle zusammen … Verband und (die anderen) Vereine … alle gegen uns … ist aber auch nix Neues … kenne ich schon ein ganzes Leben lang so …
nur, daran muss sich halt auch Spielergeneration um Spielergeneration erstamal gewöhnen … Du musst jedes Spiel eigentlich zweimal gewinnen …
was diese Schiris für Deppen sind, zeigte sich schon beim – oder besser vorm – Anpfiff … deshalb begann das Spiel auch fünf Minuten später …
da hatte der zusammen mit seinem mindestens ebenso depperten Fähnrich auf einmal was an der Tornetzverankerung in der Ostkurve auszusetzen …
ein anständiger Schiri schaut sich das rechtzeitig vor dem Anpfiff an …
aber was red` ich … ?
noch kurz zur Atmosphäre … da können wir eigentlich ein Gänsefüßchen unter meinen letzten Bericht vom Freitag voriger Woche setzen ….
wenn mir auch heute – wie schon vermutet – die ganz große Euphorie nach der Niederlage in Buchbach ein wenig schaumgebremst zu sein schien …
ja, in der zweiten Hälfte waren – als die üble Planlosigkeit in Form stupider langer Ave-Maria-Pässe immer offenbarer wurde – sogar einige Pfiffe zu vernehmen …
nuja, jetzt haben wir nach vier Spielen neun Punkte …
für den Aufstiegskampf wird es wohl nicht reichen … aber einen anständigen Platz im oberen Mittelfeld sollten wir schon belegen können …
und das muss auch die Zielsetzung sein, mit der es in die nächste Partie schon am Dienstag daheim gegen die „Zweite“ des Glubb gehen muss …
das berühmte „Geisterspiel“, das wir wegen der Sitzhaftschalen-Resektion bei der Relegation gegen Regensburg im Schlauchboot-Wrack kassiert haben …
und das nächste Heimspiel am 17.08. gegen Illertissen werde ich ebenso wie das Pokalspiel gegen Ingolstadt am 13.08. leider urlaubsbedingt verpassen …
der nächste live-Bericht wird also erst wieder im September – 01.09. gegen die „Zweite“ von Ingolstadt – aufschlagen …
nur mal so vorab …
und sonst ?
beim Griechen gleich gegenüber vom Stadion (
Taverna Syros) beginne ich langsam – nach dem zweiten (!) Besuch – sowas wie einen Stammgaststatus zu genießen …
der Koch begrüßt und verabschiedet mich mit freundlichem Lachen, der Ouzo ist auch schon obligatorisch …
interessanterweise sind dort sowohl vor als auch nach dem Spiel immer noch Plätze frei ….
aber der gehört als relativ neuer Anbieter halt auch nicht zu den althergebrachten Kult-Kneipen der Fans …
ist mir seeehr recht so …
das Futter ist ausgesprochen genießbar … und mehr brauch` ich bei dieser Gelegenheit auch nicht …
und wenn ich nicht so ein ausgeprägter Nicht-Fischesser wäre, hätte die Dorade Royal von der Wochenkarte da heute in fertigem Zustand äußerst verlockend ausgesehen …
so blieb es beim Gyros mit Kalamari (für den Nicht-Fischesser
), Tsatsiki, Pita und Salat …
Jamas …