Hochstapelei prosperiert! In Zürich! In diesen Zeiten! Vor allem, da die Bürschlein aus den diversen Investment-Banken nun etwas knapper bei Kasse sind.
Zeit also, den Schweizer Acker zu bestellen.
Das vom Taxifahrer angepriesene Globe oder die anderen in Stadtnähe gelegenen Sauna Clubs wollte ich nicht unbedingt testen. Der Hochstapler von Welt bevorzugt da eher das gepflegtere Ambiente. Hierzu jedoch scheint Zürich nicht gerade das Eldorado zu sein. Daher schien es mir angebracht, den Kings Club aufzusuchen und dies trotz eindringlicher Warnung des Taxifahrers, ich würde dort lediglich mit Champagner abgezockt und hinterher unverrichteter Dinge das Pay TV-Angebot meines Hotels in Anspruch nehmen müssen.
Mädels, die nicht schon mehrmals am selben Abend unter diversen Geschäfts- und sonstigen Männern gelegen haben, reizen jedoch den Hochstapler weit mehr als gemeinhin angenommen.
21 Mädels bevölkerten den Cabaret-Club und auf den ersten Blick war für jeden Geschmack etwas dabei. Es verging nicht sehr viel Zeit und schon stellte sich eine nach der anderen bei mir vor. Stets diskret, wenn auch mit nicht sehr phantasievollen Einleitungen. Mit einer Ausnahme. Kendra, ließ die dunkelhaarige Schönheit aus Taschkent verlauten, sei ihr Name, was natürlich nicht stimmte. Dennoch verstand sie es meisterhaft, mein uneingeschränktes Interesse an einer Konversation mit ihr zu provozieren. In den nächsten zwei Stunden brachte sie es dabei immerhin fertig, dass ich ihr 3 Piccolos spendierte, was den unschätzbaren Vorteil mit sich brachte, dass die ersten untrüglichen Anzeichen des erhöhten Alkoholgenusses sie stets zutraulicher werden ließ. Aufgelockert wurde das Gespräch mit laufenden Stirptease-Einlagen der diversen Girls, was die Wahl für ein nächstes Mal entscheidend mit beeinflussen werden wird.
Der neue Tag war gerade mal 1 Stunde alt, da kam plötzlich der Vorschlag von Kendra, die Lokalität zu wechseln. Überraschend dabei war, dass ihr mein Hotel, das Hyatt Park, weniger zur Fortsetzung unserer Konversationn geeignet schien, als ihre Privatwohnung. Nun denn. Einigermaßen erstaunt nahm ich zudem zur Kenntnis, dass das Servicepersonal des Clubs nichts von einer so genannten „Auslöse“ wissen wollte. „Was Sie mit unseren Mädchen außerhalb des Clubs machen, liegt in Ihrem und des Mädchens Ermessen“ meinte der Maitre mit süffisantem Lächeln auf den Lippen.
„Komm einfach mit! Morgen früh gibst Du mir, was Dir meine Gesellschaft wert war…“ vernahm ich aus dem weitaus schöneren Munde von Kendra.
Die gemütliche Dachgeschosswohnung war in der Folge Schauplatz einer Vögelei, die ich nicht so schnell vergessen werde. Kaum etwas, was der verwöhnte Hochstapler vermisst hätte. So war es denn auch so, dass ich erst gegen 7 Uhr morgens und einigermaßen derangiert in mein Hotel zurückkehrte, um meine Geschäftstermine des Tages noch wahrnehmen zu können.
Den süssen Geschmack ihres Abschiedskusses verspürte ich freilich noch bis in den frühen Nachmittag hinein.
Zürich ist wieder eine Reise wert.
Felix