Ich stelle den Bericht einfach rein und damit zur Diskussion:
"Krieg" im Kärntner Rotlichtmilieu
Brandanschläge, Molotowcocktails und eine Handgranate haben das Klima in der Kärntner Rotlichtszene seit letztem Sommer verschärft. Gründe sind der Konkurrenzdruck und die Flut neuer Prostituierter, die zum Teil illegal arbeiten.
Zahl der Prostituierten verdoppelt
In den kleinen Etablissements ist die Stimmung miserabel. Seit den Anschlägen kommen kaum noch Freier, das Geschäft ist um die Hälfte zurückgegangen und teilweise völlig zusammen gebrochen.
Weil bekannt war, wie ruhig es im Kärntner Milieu zuging, drängten Zuhälter aus anderen Bundesländern herein.
In nur vier Jahren hat sich die Zahl der registrierten Liebesdienerinnen verdoppelt, von jenen, die illegal arbeiten, ganz zu schweigen.
"Jede gegen jede"
Das sorgt für verschärfte Konkurrenz und diese wird sich so schnell nicht legen, darin sind sich Bordellbesitzer und Prostituierte einig. "Der Kuchen ist kleiner geworden, jede arbeitet gegen die andere", sagt die Prostituierte Petra im ORF-Interview.
Brandanschlag auf Schloss Freyenthurn
Die Anschlagsserie begann letzten Sommer mit einem Brandanschlag auf Schloss Freyenthurn am Wörthersee.
Knapp vor der Eröffnung des Nobelbordells durch seine Wiener Betreiber hat ein Brandstifter das Restaurant verwüstet. Die heimische Szene geriet unter Verdacht, den Täter hat man nie gefunden.
Management weist jede Mitwirkung zurück
Freyenthurn-Manager Richard Schwaiger weist jede Mitwirkung seiner Gruppe zurück: "Die kleineren Häuser sind für uns keine Konkurrenz und wir mischen uns in ihre Streitereien nicht ein. Wir haben damit nichts zu tun."
Schüsse, Molotow-Cocktail, Granate...
Im Winter kam es dann vor dem Swingerklub eines Steirers im Klagenfurter Stadtteil Welzenegg zu mehreren Schusswechseln.
Wenige Tage später wurde ein Molotow-Cocktail gegen das Klubfenster geworfen, dann wurde ein Auto angezündet. Auch hier wurden die Täter nicht ausgeforscht. Der Klub in Welzenegg wurde geschlossen, weil er ein illegales Bordell war.
Der bisher letzte Anschlag geschah vor drei Wochen: Im Auto eines kleinen Zuhälters explodierte eine Handgranate - gleich neben der Polizeiwache.
Umgeheung des Prostitutionsgesetzes
Laut dem Kärntner Prostitutionsgesetz dürfen die Liebesdienerinnen nur in genehmigten Bordellen arbeiten.
Verboten sind der Straßenstrich und die so genannte Wohnungsprostitution, sagt Heinz Schiestl von der Polizei. Die Anschläge will von den Ermittlern niemand kommentieren.
Bei einem Lokalaugenschein am Straßenstrich erlebte ein ORF-Team, wie mit der illegalen Prostitution umgegangen wird: Eine Prostituierte wurde von der Polizei kontrolliert und durfte dann weiter ihrem Geschäft nachgehen.
"Die Angst geht um"
In der Szene herrscht jedenfalls Angst, sagt Petra: "Jeder fragt sich, was noch passieren wird und wer der Nächste sein wird." Petra ist mittlerweile aus der Szene ausgestiegen.
"Thema"-Reportage am Montagabend
Die ausführliche Reportage "Krieg im Rotlicht" sehen Sie Montagabend im "Thema", ab 21.05 im ORF2
https://oesterreich.orf.at/oesterreic...el=9&id=314093