Genau ein Jahr nach der Rechtschreibreform treten am Dienstag erste Änderungen am Regelwerk in Kraft. Diese betreffen vor allem Getrennt- und Zusammenschreibung bzw. Groß- und Kleinschreibung. Generell gilt: Es soll wieder mehr zusammengeschrieben werden.
Besteht ein einheitlicher Wortakzent wie bei "abwärtsfahren" oder "aufeinanderstapeln", wird nicht mehr getrennt. Bei feststehenden Begriffen wie "der Blaue Brief" oder "das Schwarze Brett" soll wieder "dem allgemeinen Schreibgebrauch" gefolgt und groß geschrieben werden.
Die "großen Brocken" der Rechtschreibreform bleiben unverändert: Das scharfe ß kommt grundsätzlich nur mehr nach einem langen Vokal (Maß, Fuß), nach einem kurzen Selbstlaut heißt es nun Kuss, muss oder Fass. Das Stammprinzip wird außerdem verstärkt betont (Stängel statt Stengel, schnäuzen statt schneuzen).
An Österreichs Schulen soll eine zweijährige Übergangsfrist einen fließenden Übergang sicherstellen: Ab Herbst werden Schreibweisen, die durch die neue Regelung überholt sind, zwar markiert, aber vorläufig nicht als Fehler bewertet. Die deutschsprachigen Nachrichtenagenturen übernehmen die neuen Regelungen voraussichtlich mit Jahreswechsel.
(APA)
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Platon