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Alt  11.11.2015, 09:53   # 1
Louis111
 
Mitglied seit 17.01.2013

Beiträge: 710


Louis111 ist offline
Post So wild trieben es die Römer wirklich

" Allein schon sehenswert wegen der erstaunlich gut erhaltenen und detaillierten Wandmalereien und Fresken " :


DIE WELT

Feuilleton Geschichte Orgien: So wild trieben es die Römer wirklich

GESCHICHTE ORGIEN 09.10.15

So wild trieben es die Römer wirklich Alkohol und Sex waren in alten Rom allgegenwärtig:
Die Gelage der Oberschicht gelten als Inbegriffe der Dekadenz. Tatsächlich folgten sie festen Regeln, erklärt ein Altphilologe.

Von Florian Stark


Möglicherweise dienten derartige Szenen auch einfach der privaten Stimulanz.

Sie trieben es offenbar ziemlich wild: Fresken und Wandmalereien aus Pompeji geben ein Eindruck vom Liebesleben der alten Römer. Die Darstellungen galten lange als zu drastisch und obszön.
Quelle: Die Welt

Als Archäologen im 18. Jahrhundert daran gingen, die Ruinen von Pompeji auszugraben, machten sie bald eine schockierende Entdeckung. Auf zahlreichen Wänden hatten sich Zeichnungen und regelrechte Gemälde erhalten, auf denen es erregte Paare in allen möglichen Stellungen miteinander trieben. Lange waren die Funde nur in einem Geheimdepot im Museum von Neapel zu sehen. Als der Göttinger Altertumswissenschaftler Karl Otfried Müller sie dort 1821 sah, prägte er die treffende Bezeichnung: Pornografie.

Wie die Bilder aus Pompeji die Popkultur bereichert haben, lässt sich in zahlreichen Sandalenfilmen bewundern. Darin dürfen Szenen, in denen sich Körperflüssigkeiten mit diversen Getränken vermischen, nicht fehlen. Allerdings muss eine kleine Einschränkung erlaubt sein: "In Historienfilmen aus Hollywood gab es bereits mehr Orgien als im alten Rom", gibt der australische Altertumswissenschaftler Alastair Blanshard zu Protokoll.

Foto: Theiss
Cornelius Hartz: "Orgien, wir wollen Orgien. So feierten die alten Römer". (Theiss, Darmstadt. 175 S., 19,95 Euro)

Was es denn nun mit den Orgien zwichen Studierzimmer und Säulenhalle wirklich auf sich hat, erklärt uns der Hamburger Altphilologe und Buchautor Cornelius Hartz. In seinem neuen Buch mit dem Titel "Orgien, wir wollen Orgien" (der Bezug zu "Asterix und der Kupferkessel" ist kaum zufällig) beschreibt er die Fest- und Feierkultur des Weltreichs, vom Kult des Weingottes Bacchus bis zu den dekadenten Gelagen der späten Kaiserzeit.

Alkohol und Sex waren in Rom tatsächlich allgegenwärtig. Buchstäblich. Denn Wein gehörte zu den Grundnahrungsmitteln; in vielen Regionen wird er gesünder gewesen sein als Wasser. Und Sex gehörte zu den alltäglichen Dienstleistungen, die für den Bruchteil eines durchschnittlichen Tagesverdienstes an jeder Ecke zu bekommen waren. Nicht selten wurde beides in einer Taverne angeboten, am Tresen der Wein, im Hinterzimmer der Quickie. Sexualmoral, prekäre Einkommensverhältnisse weiter Schichten, überschaubare Freizeitangebote und der Mangel an lebensgefährlichen Geschlechtskrankheiten waren wichtige Rahmenbedingungen dieses vermeintlichen Lotterlebens.

Mit dem, was wir uns heute unter einer ordentlichen Orgie vorstellen, hatten diese Verlustierungen nichts zu tun. Abgeleitet vom griechischen Wort "orgia" wurde damit zunächst eine Kulthandlung für den Weingott bezeichnet und setzte daher Ordnung und ein Mindestmaß an Einkommen voraus. Orgien waren daher Freizeitvergnügen der gehobenen Stände und spielten sich in ihren Villen und Palästen ab.

So stellte sich Thomas Couture 1847 "Die Römer der Verfallszeit" vor

Hartz hat eine Fülle einschlägiger Zeugnisse zusammengetragen, die in der Regel aus Büchern stammen, die im Lateinunterricht nicht vorkommen. Danach war das formelle Abendessen (cena, convivium) der gesellschaftliche Mittelpunkt der oberen Zehntausend, was durchaus buchstäblich gemeint ist. Historiker haben errechnet, dass von den etwa 50 bis 60 Millionen Einwohnern des Imperiums gerade einmal 0,5 Prozent den beiden oberen Einkommensklassen angehörten.

Die Festmähler dieser Elite folgten strengen Regeln. Je reicher, desto verrückter war eine von ihnen. Das galt nicht nur für die Zusammenstellung des vielgängigen Menüs, sondern auch für die begleitende Unterhaltungen, die aus Kleinkunst, Schauspiel, Musik und Lesungen bestand.

War es guter Brauch, dass sich die Teilnehmer während des Essens noch elaborierter Konversation widmeten, erodierte zunehmender Weingenuss diesen Anspruch in dem Maße, wie das Speisenangebot abnahm. Da, zumal in der Kaiserzeit, auch Frauen an diesen Veranstaltungen teilnahmen, beförderte das alkoholbedingte Sinken der Hemmschwelle weitere Handlungsoptionen.

Vorbild dürfte dafür das griechische Symposion gewesen sein. Auch hier lagen zumeist Herren zu Tisch, doch waren zur Unterhaltung stets auch Hetären geladen, wie Prostituierte genannt wurden, die sich auch auf geistreiche Unterhaltung verstanden. Den Generalverdacht altrömisch denkender Kreise, dass ausgelassener Gruppensex ein Zeichen von Dekadenz und Niedertracht sei, findet Hartz in zahlreichen Zitaten: An obszönen Darstellungen ist darin kein Mangel. Aber selbst in einschlägigen Romanen wurden die Ich-Erzähler nicht müde darauf hinzuweisen, dass sie im Grunde gegen ihren Willen zu der Teilnahme genötigt wurden. Lüstern waren allenfalls die anderen.

So berichtet der Philosoph Seneca (um 1–65 n. Chr.), der als Erzieher und Berater des Kaisers Nero einiges vom orgiastischen Treiben der besseren Gesellschaft mitbekommen haben muss, von einem Mann namens Hostius Quadra. "Er hatte Lust auf Männer wie Frauen ... An allen Seiten (seines Schlafzimmers) ließ er Spiegel anbringen, damit er sich bei seinen schändlichen Taten besser zusehen konnte." Nachdem er oft genug seine Sklaven missbraucht hatte, verschworen die sich gegen Hostius und brachten ihn um. "Besser wäre es gewesen, er hätte in seinem eigenen Spiegel mitansehen müssen, wie man ihn abstach", umschreibt Seneca seine Position.

Auch die Kaiser liebten es freizügig. Szene aus "Caligula 2 – Die wahre Geschichte" (1982) von Joe D'Amato

Moralische Entrüstung dürfte auch die detaillierteste Darstellung einer Orgie erodiert haben, die auf uns gekommen ist. Sie stammt aus dem "Satyricon" des Titus Petronius Arbiter (um 14 v.–66 n. Chr.), in dem eine gewisse Quartilla einige Frauen und Männer zu freizügiger Freizeitgestaltung einlädt.

Ausführlich zitiert Hartz aus diesem Roman, der allerdings markante Brüche aufweist: "Die Dienerin löste zwei Bänder von ihrer Brust; mit dem einen fesselte sie unsere Füße, mit dem anderen unsere Hände." Dann geht es weiter: "Als der Redeschwall vorbei war ..." Was dazwischen geschah, bleibt unserer Fantasie überlassen.

Als Urheber für die Lücken im Text macht Hartz die Personen aus, die für die Überlieferung der antiken Literatur verantwortlich zeichnen: Mönche in mittelalterlichen Schreibstuben, die die Abschrift der "'deftigeren' Szenen" nicht mit ihrem Gelübde meinten vereinbaren zu können.

Für den Altphilologen ist es keine Frage, was in diesen Sexorgien geschah, als vielmehr, wie oft es geschah. Die moderne Vorstellung, das Weltreich sei von der wilden Dekadenz seiner Elite in den Untergang getrieben worden, entlarvt er denn auch als Erfindung ultrakonservativer oder populistischer Kreise: Orgien gibt es in allen Kulturen. "Wenn wir etwas aus der Geschichte lernen können", schreibt Hartz, "dann ist es, dass eine Gesellschaft, die versucht, allzu restriktiv mit menschlichen Bedürfnissen (auch sexueller Art) umzugehen, diese allenfalls in den Untergrund drängen kann." Das besorgte an Roms Ende das Christentum.

https://www.welt.de/geschichte/articl...-wirklich.html
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Alt  11.11.2015, 23:56   # 6
yossarian
Pareidoliker & Oneironaut
 
Benutzerbild von yossarian
 
Mitglied seit 30.06.2003

Beiträge: 7.885


yossarian ist gerade online
Zwangsprostitution in Rom

Sklavinnen, soweit jung und hübsch, hatten dem Hausherrn als Sexsklavinnen zur Verfügung zu stehen. Waren sie älter, durften sie im Haushalt arbeiten.
Wurden sie schwanger, waren die Kinder - Halbgeschwister der ehelichen Kinder im Haushalt - automatisch ebenfalls Sklaven.
Sklaven wurden im Allgemeinen durch Eroberung erworben. So griff der Feldherr Mummius im Jahr 146 v.Chr. so mir nix dir nix Korinth an, zerstörte die damals schönste Stadt der bekannten Welt und versklavte die Bevölkerung.
Der Schulunterricht vermittelt ein sehr einseitiges und idyllisches Bild der Römer. Einer der Gründe ist, dass der Vatikan Latein als Amtssprache hat und einen gewissen Einfluss auf die Schulbücher ausübt, in Bayern jedenfalls.
Eines der wenigen objektiven Bücher über das alte Rom ist Panem et Circenses von Carl Wilhelm Weber: https://www.booklooker.de/B%FCcher/We.../A01NvjyT01ZZA
Ein ganz gut recherchierter Film neben dem bekannten Brian ist Toll trieben es die alten Römer. Basiert auf Komödien des Schriftstellers Plautus und handelt teilweise auch im Bordellmilieu des Marcus Lycus.
Rom war eine Sklavenhaltergesellschaft und die erfolgreichste imperialistische Macht der Geschichte. Die wahren Verdienste der Römer werden gewöhnlich kaum dargestellt.
__________________
Wer glaubt im Besitz der alleinigen Wahrheit zu sein, scheitert am Gelächter der Götter. (frei nach Albert Einstein)

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Alt  11.11.2015, 14:16   # 5
hansschmidt
 
Mitglied seit 17.07.2010

Beiträge: 822


hansschmidt ist offline
Über Pompeij kann man gar nicht so viel lesen, als dass es auch nur dem Hauch von dem entspricht, was man sieht und fühlt, wenn man dort ist.

Die Pompeij-Führung dauert rund drei Stunden (weiss nicht mehr ganz genau) und man hat dennoch
nur einen sehr sehr kleinen Bruchteil gesehen.
Kein Wunder, es wird ja schon seit 200 Jahren mehr oder weniger andauernd ausgegraben.

Zu empfehlen ist, schon um 9 Uhr da zu sein.
Um die Mittagszeit, auf dem großen Marktplatz, drängen sich VIELE HUNDERT (unter der Woche...), möchte nicht wissen, wie es am WE abgeht).

Faszinierend natürlich, der Besuch eines Bordells, die "Sprüche an der Wand", die "Einkaufsstrassen".
Man konnte teilweise genau herausfinden, welche Geschäfte was für Produkte verkauft haben.

In Gips ausgegossene Leichen, welche Menschen in ganz normalen Positionen darstellen, eine Schwangere, ein Mann, der hingefallen war, sogar ein Hund war dabei.

Auf jeden Fall ist ein Pompeij Besuch eine ganz ganz große Sache und wärmstens zu empfehlen.
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Alt  11.11.2015, 10:26   # 4
Louis111
 
Mitglied seit 17.01.2013

Beiträge: 710


Louis111 ist offline
Post Die Thermen waren der größte Sex-Markt Roms

GESCHICHTE KULTURGESCHICHTE

Die Thermen waren der größte Sex-Markt Roms

Die großen Bäder gelten als Höhepunkte der römischen Zivilisation.
Tatsächlich waren sie Zentren erotischer Zerstreuung – mit heiklen hygienischen Standards, wie neue Bücher zeigen.

Von Florian Stark


Archäologie: Roms Thermen waren ein Sex-Markt

Die alten Römer gingen gerne in die Therme. Sauberkeit war dabei allerdings oft nicht das Ziel. Die großen Bäder dienten vor allem als Sex-Markt - unter katastrophalen hygienischen Zuständen.
Quelle: Die Welt

"Wein, Sexualität und die Bäder zerstören unseren Körper", rief eine gewisse Merope ihrem Lebensgefährten nach. "Aber Wein, Sexualität und die Bäder machen unser Leben gut!" Diese antike Grabinschrift verweist auf die heikle Dialektik römischen Soziallebens. Die Bäder ruinierten die Gesundheit, aber ohne sie fehlte der Spaß.

Die riesigen Thermenanlagen der Kaiser, die ganze Viertel der Hauptstadt einnahmen und deren Reste heute noch in Staunen versetzen, waren die Zentren der römischen Gesellschaft. Während auf dem Forum Politik und Wirtschaft abgehandelt wurden, ging es in den Badeanstalten um Intrigen, Klatsch, Erotik und vieles mehr. Nicht umsonst galten die Thermen und ihr exquisiter Luxus als Symbole der überlegenen Zivilisation Roms. Aber sie hatten auch ihre Schattenseiten.

In seinem neuen Buch "Liebe und Sex im Alten Rom" wirft der italienische Wissenschaftsjournalist Alberto Angela einen Blick "hinter die Dampfschwaden der Thermen": "Wir sehen die großen Fenster des Caldariums, dessen Kamine ununterbrochen schwarze Rauchsäulen ausstoßen, weil in den Öfen darunter ständig Holz verbrannt wird. Schon im Park sehen wir Frauen, die etwas legerer gekleidet sind, was die Blicke der Männer auf sich zieht. Doch erst in den Thermen selbst erkennen wir, wie gern die Römerin ihren Körper zeigt."

Dass Geschlechter getrennt badeten, kam vor. Andererseits gibt es genügend Zeugnisse, dass darauf gern verzichtet wurde. Dann wurde aus der Hygienestation, als der die Thermen oft beschrieben werden, schnell ein riesiger Sex-Markt. Öffentliche Reinigung war Stimulanz und Werbung in einem. Und es gab genügend Dienstleister, die entsprechende Angebote offerierten.

Forum der Körperlichkeit

So berichtet der Jurist Ulpian um 200 n. Chr. von einem Bademeister, der, "wie es in einigen Provinzen geschieht, in den Bädern zur Bewachung der Kleider … Sklavinnen" angeboten hatte, die er nebenbei als Prostituierte anbot. Für deren Dienste gab es in den Bädern Räume, die Kunden direkt ansteuern konnten, ohne sich erst zum offiziellen Eingang bemühen zu müssen. Fresken, die sich in Pompeji erhalten haben, zeigen eindeutig, dass Umkleidekabinen auch anderen Aktivitäten dienten.

Die Thermen waren das ideale Forum, um Körperlichkeit zu präsentieren. Männer hatten gebräunt und athletisch zu sein, schreibt Angela, Frauen überzeugten mit üppigen Körperformen, einem voluminösen Po und eher kleinen Brüsten, ein Idealbild, das für Kulturen steht, in denen das Leben schwierig ist, selten genug zu essen auf den Tisch kommt und die Kinder von Krankheiten dahingerafft werden.


Allein in der Landstadt Pompeji haben Archäologen mehrere Dutzend Bordelle ausgemacht.
Sexualität

So trieben es die alten Römer

Das war auch ein Grund für die sexuelle Freizügigkeit, die die römische Gesellschaft prägte. Männer konnten ihren traditionellen Machismo ausleben, Frauen ergriffen die Chance, ihre prekären Einkommensverhältnisse zu verbessern. Gelegenheitsprostitution war in einer Gesellschaft an der Tagesordnung, in der selbst gute Handwerker selten genügend Arbeit fanden, um ihre Familien angemessen über die Runden zu bringen und in der es kaum tödliche Geschlechtskrankheiten gab.

Männer wie Frauen achteten nicht nur auf Ästhetik, sondern auch auf Sauberkeit und auf Enthaarung. Das zu garantieren und zugleich zur Schau zu stellen, waren die Thermen der ideale Ort. Allerdings auch für höchst ambivalente Ergebnisse.

Der amerikanische Sozialhistoriker Robert Knapp warnt in seinem Buch "Römer im Schatten der Geschichte" denn auch, darüber die Realität nicht aus den Augen zu verlieren: "Die Tatsache, dass der Besuch der Bäder den Normalbürgern ebenso wie der Elite nicht nur eine Gelegenheit zum sozialen Austausch bot, sondern die Badenden auch einem gefährlichen Mangel an Hygiene aussetzte, dessen bloße Vorstellung schockiert … Alles, was die Menschen an Unrat, Dreck, Körperflüssigkeiten und Keimen mit ins Bad brachten, hatte das Wasser alsbald auf die übrigen Badenden übertragen. Vor allem im Warmbad dürfte die Bakterienzahl astronomische Höhen erreicht haben."

Warnungen vor dem Bade

Ärzte trugen das ihrige dazu bei, indem sie Kranke ermutigten, ihre Leiden im Bade zu lindern. Zwar standen, wie auch allerorts in den Städten, auch in den Thermen Latrinen zur Verfügung. Aber das "Traumbuch" des Artemidor von Daldis warnt nicht umsonst vor der Notdurft im Bade.

Autoren der Oberschicht hielten mit ihrem Ekel denn auch nicht hinter dem Berg. Wenn sie gleichwohl einen Blick in die Thermen warfen, dann vermutlich wegen der erotischen Aura, die in und außerhalb der Becken herrschte.

Die aufreizende Nacktheit, die auf dem Markt der Thermen herrschte, stand übrigens in einem gewissen Kontrast zur Intimität des Schlafzimmers. Selbst die gewagtesten Fresken, die sich in Pompeji erhalten haben, zeigen Frauen selten vollkommen nackt. Fast immer trägt die Frau ein "Strophium", eine Brustbinde, die als Büstenhalter diente. Oder sie verhüllte sich mit einem Schleier.

Nicht einmal die Prostituierten in den Bordellen scheinen völlig nackt gewesen zu sein, schreibt Angela. "Darin zeigt sich einmal mehr die römische Moralvorstellung von der 'schamhaften' Frau, die in der Mentalität jener Epoche fest verankert war, selbst wenn es sich um eine Liebesdienerin handelt."

Klatsch, Intrigen, Erotik – Roms Thermen

Die erotische Darstellung aus Pompeji zeigt, dass Frauen selbst in gewagten Konstellationen ihre Brustbinde, die als Büstenhalter diente, anbehielten. Zuvor, in der Öffentlichkeit der Thermen, war dagegen Nacktheit angesagt.

© WeltN24 GmbH 2015. Alle Rechte vorbehalten
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Alt  11.11.2015, 10:13   # 3
Louis111
 
Mitglied seit 17.01.2013

Beiträge: 710


Louis111 ist offline
Post Wie die Römer die Pornografie erfanden

Wie die Römer die Pornografie erfanden

Für die obszönen Bilder und Graffiti, die in Pompeji gefunden wurden, hat man den Begriff "Pornografie"geprägt. Aber es ging nicht nur um Sex, behauptet ein Altphilologe. Auch Religion war im Spiel.

Von Florian Stark


Möglicherweise dienten derartige Szenen auch einfach der privaten Stimulanz.

Sie trieben es offenbar ziemlich wild: Fresken und Wandmalereien aus Pompeji geben ein Eindruck vom Liebesleben der alten Römer. Die Darstellungen galten lange als zu drastisch und obszön.
Quelle: Die Welt
Dass die Archäologie und ihre Antiquitäten viel mit der modernen Populärkultur zu tun haben, zeigt das Beispiel Pompeji. Damit ist nicht das Publikumsinteresse gemeint, dessen sich die historischen Ruinen am Fuß des Vesuvs nach wie vor erfreuen, sondern eine Wirkungsgeschichte der verschlungenen Art, nämlich ihr Verhältnis zur Pornografie.

Als die Stadt, die im Jahr 79 n. Chr. beim Ausbruch des Vulkans vollständig von einer dicken Schicht aus Asche und Bimsstein verschüttet worden war, ab dem 18. Jahrhundert wieder ausgegraben wurde, stießen die Archäologen bald auf etwas, das ihren Glauben in die schlichte Größe der antiken Kultur erschütterte: Wandmalereien und Plastiken mit drastisch-obszönen Darstellungen.


Wer ficken will, frage nach Attike, die kostet 16 Asse

Graffiti aus Pompeji

Da man sie für eine Gefahr der herrschenden Moral hielt, wurden sie ab 1821 ins Gabinetto Segreto, in das Geheime Kabinett des Archäologischen Nationalmuseums in Neapel, überführt. Um niemanden auf dumme Gedanken zu bringen, war die Tür über viele Jahre zugemauert, nur ausgewählte Mitglieder besserer Kreise erhielten die Erlaubnis, hineinsehen zu dürfen. Erst im Jahr 2000 wurde die Sammlung wieder allgemein zugänglich gemacht.

Zu denen, die beizeiten einen Blick auf die Erotika werfen durften, gehörte der Göttinger Altertumswissenschaftler Carl Otfried Müller. Als gelernter Altphilologe suchte er nach einer Bezeichnung für das, was er sah, und fand sie in den altgriechischen Wörtern "pórne" (Hure) und "gráphein" (schreiben), wobei er sich auf eine Formulierung im Werk des antiken Grammatikers Athenaios berufen konnte. Der hatte in seinem "Gastmahl des Gelehrten" einen Philosophen eingeführt, der mit willigen Frauen durch Tavernen zieht und dabei kluge Texte über Prostituierte zitiert, wie andere sie in Aktion darstellten. Diese Leute nannte Athenaios "Pornographen".

Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass auch der französische Archäologe Desiré-Raoul Rochette als Bahnbrecher des Begriffs genannt wird. Beide Wissenschaftler können bei ihren seriösen Wortschöpfungen durchaus auf Titel populär-obszöner Literatur zurückgegriffen haben, die in Frankreich und England bereits für das 18. Jahrhundert belegt sind. Von dort war es zur Verbindung mit Prostitution und ihrer öffentlichen Darbietung nicht weit.


Cornelius Hartz: „Skandalon! Skandale und Aufreger rund um die Antike“. (Theiss, Darmstadt. 188 S., 16,95 Euro)

In seiner neuen Sammlung von "Skandalen und Aufregern rund um die Antike" geht der Hamburger Altphilologe Cornelius Hartz wieder auf die Quellen zurück. "Skandalon!" ist der Titel des Buches, und die darin gebündelten Zitate aus Pompeji lassen ahnen, warum die Behörden im 18. und 19. Jahrhundert um die öffentliche Moral fürchteten, würden die Graffiti und Fresken aus der Antike einem großen Publikum bekannt werden.

Einige Kostproben: "Wer sich hier hinsetzen will, sollte erst einmal das hier lesen: Wer ficken will, frage nach Attike, die kostet 16 Asse", was immerhin dem Doppelten eines durchschnittlichen Tageslohns entsprach. Am anderen Ende der Beischlafhierarchie warb eine Kollegin: "Ich bin dein für ein Kupferstück."

Das Rotlichtmilieu war keineswegs von Frauen dominiert. "Maritimus leckt dir die Möse für vier Asse, Jungfrauen willkommen", lautete ein Werbespruch, "Menander, gute Manieren, kostet zwei Asse" ein anderer. Wer sich von heterosexuellen Dienstleistungen nicht angesprochen fühlte, wäre vielleicht bei "Cosmus, Sklave von Equitia" fündig geworden: "Er ist eine Riesenschwuchtel und bläst Schwänze mit geöffneten Schenkeln."

Während die Entzifferung derartiger Formulierungen noch Grundkenntnisse des Lateinischen voraussetzten, ließen die Fresken oder Bildhauerarbeiten nichts an Eindeutigkeit vermissen. Manche Bilder, die die Ausgräber nicht in die geschlossene Museumsabteilung bringen konnten, wurden an Ort und Stelle mit Metallkästen verdeckt. Andere wurden mit Gips verhüllt. Erst 1998 legte Regen eine Priapus-Figur frei, deren überdimensionalen Geschlechtsmerkmale seinerzeit die Zensoren wohl um ihren Verstand fürchten ließen.

Wegen seines einmaligen Erhaltungszustands wird das antike Pompeji gern als Stadt mit einem besonderen Ambiente beschrieben. Das geht wohl an der Realität vorbei. Der Ort am Vesuv erfreute sich wegen seiner Lage und den guten Böden sicherlich eines gewissen Wohlstands. Aber von der sozialen Struktur wird er sich kaum von anderen Provinzstädten im westlichen Teil des Imperiums unterschieden haben.

Von daher erstaunt die Zahl von mehr als 100 Bordellen wohl, die die Forscher mittlerweile identifiziert haben. Sozialhistoriker wie der Amerikaner Robert Knapp haben dafür eine überzeugende Erklärung vorgelegt: Sex war in der römischen Antike eine inflationäre Ware. In den Umkleideräumen der Thermen oder im Hinterzimmer einer Taverne boten sich (Gelegenheits-)Prostituierte beiderlei Geschlechts an, um ihren Lebensunterhalt zusammenzubekommen. Das Fehlen von tödlichen Geschlechtskrankheiten wie der Syphilis und der Umstand, dass Ehen vor allem eine Geschäftsangelegenheit waren, förderten diese Form der alltäglichen Unterhaltung.

Cornelius Hartz bereichert die Debatte allerdings mit einer interessanten These. Nicht jedes unverblümte Bild mit Beischlafszenen müsse auf eine Bordell verweisen. Es sei ebenso vorstellbar, "dass dieser Wandschmuck einfach nur der Zierde diente und ein lustvolles Lebensgefühl vermitteln sollte".

Wie schmal die Grenze zwischen Pornografie und Kult war, zeigen auch die erigierten Phalli von Priapus-Figuren. Sie dienten keineswegs der Stimulanz, sondern sollten als Symbole der Fruchtbarkeit die Götter gnädig stimmen und in diesem Sinn wirksam werden lassen. "Vielleicht", folgert Hartz, "kann und sollte gerade uns, die wir bald zwei Jahrtausende christlicher Prägung hinter uns haben, so ein Priapus daran erinnern, dass Religion und sinnliche Lust einander nicht ausschließen müssen."

https://www.welt.de/geschichte/articl...-erfanden.html
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Alt  11.11.2015, 10:00   # 2
Louis111
 
Mitglied seit 17.01.2013

Beiträge: 710


Louis111 ist offline
Post Sex war in Rom eine inflationäre Handelsware

KULTUR ANTIKE KULTUR

Sex war in Rom eine inflationäre Handelsware Gladiatoren, Prostituierte, Legionäre:

Der Althistoriker Robert Knapp rekonstruiert eindrucksvoll die Lebenswirklichkeit von Römern, die nicht der gesellschaftlichen Elite des Imperiums angehörten.

Von Berthold Seewald
Leitender Redakteur Kulturgeschichte

Im Bordell

Selbst in einer römischen Provinzstadt wie Pompeji war käufliche Liebe allgegenwärtig. Die Ehe war nur eine Geschäftsbeziehung, unversorgte Frauen gab es in großer Zahl, und das Gewerbe versprach deutlich höheren Verdienst, als ihn etwa ein Handwerker nach Hause bringen konnte.

Als vor einigen Jahren Deutschlands politische Klasse über spätrömische Dekadenz debattierte, stellte das vor allem zwei Dinge klar: zum einen, dass Spitzenpolitiker aller Parteien vor dem Verlust historischer Bildung nicht gefeit sind; zum anderen, dass die Entfernung zwischen ihnen und dem Rest der Bevölkerung sich seit den Tagen der Cäsaren nur unwesentlich verringert hat.

Auch die Senatoren und Ritter, die beiden höchsten sozialen Gruppen der römischen Gesellschaft, wussten nicht wirklich, was in den Köpfen der gemeinen Bürger, Unterworfenen, Sklaven vor sich ging. Das aber hatte fatale Folgen. Während heutzutage buchstäblich jede Ansicht oder Begierde von Meinungsforschern entschlüsselt wird, hielten Roms Eliten auf Distanz. Da aber ihre Angehörigen es waren, die die Bücher schrieben, die Zeugnisse ihrer Zeit für die Nachwelt wurden, erhielten diese ein frappierendes Manko: Das Gros der Römer kam darin nicht vor.

Sie lebten im Schatten, konstatiert der amerikanische Althistoriker Robert Knapp. Der Emeritus der Universität Berkeley hat viel Zeit seines Lebens darauf verwendet, aus Nebensätzen großer Historiker, aus Orakelsprüchen, Traumbüchern, Papyri, Inschriften, Theaterstücken, Gedichten oder Romanen ein Bild davon zu gewinnen, wie die normalen Männer und Frauen im Imperium lebten, Gladiatoren, Prostituierte oder Soldaten.

5000 von 60 Millionen Einwohnern

Zusammengefasst hat er das in dem Buch "Römer im Schatten der Geschichte", das nicht nur ein schönes Beispiel ist für einen Nebenweg der Altertumswissenschaften. Sondern auch für das Engagement des Stuttgarter Verlages Klett-Cotta, der seit Jahren mit eindrucksvoller Regelmäßigkeit historische Bücher aus der angelsächsischen Welt für den deutschen Markt entdeckt. Auch Knapps Buch verbindet wunderbares Lesevergnügen mit hohem Erkenntnisgewinn.

Robert Knapp: "Römer im Schatten der Geschichte. Gladiatoren, Prostituierte, Soldaten".
(Aus dem Englischen von Ute Spengler. Klett-Cotta, Stuttgart. 398 S., 24,95 Euro. ISBN 978-3608947038)

Vorweg ein paar Zahlen, um den Kosmos zu konturieren, um den es geht: Rom beherrschte die mediterrane Welt mehr als 800 Jahre lang, von den Siegen über die hellenistischen Könige 197/190 v. Chr. bis zum Arabersturm ab 634. In seiner besten, der hohen Kaiserzeit vom ersten bis dritten Jahrhundert lebten in diesem Weltreich zwischen 50 bis 60 Millionen Menschen, rund neun Millionen davon besaßen das römische Bürgerrecht.

Von diesen gab es vielleicht 5000 erwachsenen Männer, die einen Reichtum von mehr als einer Million Sesterzen (Senatoren) oder mehr als 400.000 Sesterzen (Ritter) verfügten. Hinzu kamen noch 30.000 bis 35.000 Männer, die in den 250 bis 300 Städten des Imperiums das Sagen hatten, was auch eine sozioökonomische Stellung markierte.

Ein Viertel gehörte der Mittelschicht an

Während aber diese – mit Familienanhang – 0,5 Prozent Bevölkerung nach Knapp "wahrscheinlich 80 Prozent oder mehr des Gesamtvermögens" kontrollierten, verteilte sich auch der Rest in höchst ungleicher Weise. Das Gros gehörte vielleicht 25 Prozent der übrigen Bevölkerung, einer Mittelschicht, die sich durch relativ gesicherte Ressourcen und ein Arbeitsethos auszeichnete. Das waren Händler, Gewerbetreibende, Handwerker oder auch größere Bauern. Der Rest führte ein prekäres, oft unfreies Leben.

Was das bedeutete, macht Knapp am Beispiel eines allgegenwärtigen und umsatzstarken Gewerbes deutlich: der Prostitution. "Ich bin dein für ein Kupferstück", heißt es auf einem Graffiti aus Pompeji. Allerdings gab es auch Frauen wie eine gewisse Attica, die nur "für 16 Asse" zu haben war. "Quadrantaria" (nach ein Viertelas), wir würden sagen "Fünf-Cent-Huren" markierten das andere, untere Ende der Beischlaf-Hierarchie.

Für zwei Asse (2,5 Asse waren ein Sesterz, zehn ein Dinar) konnte sich ein Römer sein tägliches Brot, einen Becher Wein und vielleicht etwas Käse leisten. Acht bis zehn Asse waren ein guter Tageslohn, mit dem ein Familienvater seine Familie über die Runden bringen konnte, vorausgesetzt, er hatte viele Tage im Jahr Arbeit (was aber kaum der Fall war).

Als Zwischengang oder als Quickie

Eine Prostituierte der Mittelklasse konnte es also leicht auf 20 Asse pro Tag bringen. Kein Wunder also, dass Sex gegen Geld geradezu omnipräsent angeboten wurde, in klassischen Bordellen ebenso wie zum Zwischengang in der Kneipe oder als Quickie in den Thermen.

Die hohe Nachfrage und ständige Verfügbarkeit von käuflichem Geschlechtsverkehr erklärt sich nicht nur durch das Fehlen von den elektronischen Unterhaltungsformaten unserer Tage. Die Ehe war keine Liebesangelegenheit, sondern eine Geschäftsbeziehung, in der der Mann das fast absolute Sagen hatte.

Waren die meisten Familien froh, ihre Töchter mit fünfzehn Jahren zu verheiraten und sie damit aus der Liste der zu Ernährenden streichen zu können, fanden Männer oft erst in den späten Zwanzigern zur Ehe. Die – wie viele Quellen bezeugen - "minderwertige Frau" hatte den Haushalt zu führen, die Kinder aufzuziehen und dem Mann zu dienen, was auch bedeutete, seinen – hohen – Vorstellungen von Ehre zu genügen. Sex diente der Reproduktion und Schaffung neuer Arbeitskräfte, nicht der Erfüllung von Leidenschaften.

Keine tödlichen Geschlechtskrankheiten

Der Mann, der auf Stellungen stand, die nicht "Körper an Körper" vollzogen wurden, tat sich daher auf dem Markt um. Eine Ahnung von der Fülle seines reichhaltigen Angebots hat sich in Pompeji und seinen Inschriften erhalten. Knapp versäumt es im Übrigen nicht, darauf hinzuweisen, dass der erotische Markt der Antike sich von seinen Nachfolgern in einem Aspekt unterschied: tödliche Geschlechtskrankheiten wie Syphilis und Aids gab es noch nicht.

Aber das Leben der meisten Römer war trotzdem kein Zuckerschlecken. Weil es keine Polizei gab, grassierte der Diebstahl. Täglich konnten Brände das Vermögen vernichten. Bei Krankheiten opferte man lieber einem Gott als dass man einen teuren Arzt konsultierte. Die meisten Arbeitsverträge wurden auf Tagesbasis abgeschlossen. Jederzeit konnten Schiffe untergehen, Ernten verdorren, Kinder sterben. Kein Wunder, dass die durchschnittliche Lebenserwartung bei 45 Jahren lag. Nur Feinde sah man lange nicht so oft, das war der Vorteil, wenn man Herr der Welt war.

Genussvoll räumt Knapp mit liebgewordenen Vorstellungen auf. Etwa, dass die Thermen beispielhafte Hygienestationen gewesen seien: "Alles, was die Menschen an Unrat, Dreck, Körperflüssigkeiten und Keimen mit ins Bad brachten, hatte das Wasser alsbald auf die übrigen Badenden übertragen. Vor allem im Warmbad dürfte die Bakterienzahl astronomische Höhen erreicht haben." Zwar standen, wie auch allerorts in den Städten, auch hier Latrinen zur Verfügung. Aber das "Traumbuch" des Artemidor von Daldis warnt nicht umsonst vor der Notdurft im Bade.

Viele zog es zu den Legionären

Das Leben der Legionäre war dagegen keineswegs so qualvoll, wie uns das im "Asterix"-Universum immer vorgegaukelt wird. Im Gegenteil. Rund 300.000 Mann umfasste die Militärmacht der hohen Kaiserzeit. Da sich die Zahl der Kriege bis zum Ende des 2. Jahrhunderts in überschaubarem Rahmen hielt, nimmt Knapp eine Zahl von 7500 bis 10.000 Mann an, die pro Jahr rekrutiert werden mussten.

An Interessenten war kein Mangel. Nicht nur lockten hohes Sozialprestige, regelmäßige Versorgung und gute ärztliche Betreuung. Sondern Soldaten waren auch dem väterlichen Zugriff entzogen und verdienten soviel wie ein fleißiger Arbeiter am Tag, das aber an jedem Tag des Jahres ohne die Last chronischer Unterbeschäftigung.

Untersuchungen zeigen, dass nach allen Abzügen und Ausgaben für persönliche Bedürfnisse wie des Bordell-Besuchs noch ein Viertel des Jahressolds gespart werden konnten. Brachte es der Legionär gar zum Centurio, bekam er den 17-fachen Sold. Und wenn es doch mal zum Krieg kam, lockten außerordentliche Zulagen und Beute.

Sklaven konnten sich freikaufen

Man hat das römische Kaiserreich auch eine Militärmonarchie genannt. Ihr größter Ausgabenposten waren die Legionen. Entsprechend gut ließ sich in ihnen leben. Doch selbst am anderen, unteren Ende der sozialen Skala war es nicht so trostlos, wie es das Schlagwort von der Sklavengesellschaft nahe legt. Rund fünfzehn Prozent der Bevölkerung gehörten ihr an, in Italien wohl mehr, in vielen Gebieten weniger. Gewiss: "Es gab eine unbegrenzte Zahl besonderer Formen der Misshandlung, oft begleitet von bleibenden Zeichen der Erniedrigung wie dem Brandmarken", schreibt Knapp.

Sklaven waren der vollständigen Verfügungsgewalt ihrer Besitzer ausgesetzt, verfügten selten über einen Hauch von Privatsphäre, waren Opfer von Sadismus, sexueller Ausbeutung oder sonstiger Launen. Andererseits war es vielen erlaubt, eigene Geschäfte zu betreiben. Mit dem Gewinn konnten sie sich freikaufen oder, was gerade in städtischen Haushalten geschah, sie wurden irgendwann freigelassen.

Die ganze Ambivalenz einer sklavischen Existenz zeigte sich in der Arena. Vor allem waren es Sklaven, die bei den Kampfspielen zu Tode kamen. Massenhaft starben sie im Vorprogramm, bei Tierhetzen oder Massenhinrichtungen. Bei den Kämpfen zwischen ausgebildeten Kämpfern dagegen lag die Chance zu überleben bei 80 bis 95 Prozent.

Gladiatoren waren Popstars

Gladiatoren waren die Popstars der Antike. Sie gewannen Ruhm, Geld, die Gunst hochadeliger Frauen und mit etwas Glück am Ende ihre Freiheit. Allerdings fanden sich in einem branchenüblichen Massengrab, das 1997 in Ephesos entdeckt wurde, 67 Skelette von Kämpfern, von denen kaum einer älter als 30 Jahre geworden war.

Es ist faszinierend, aus welchen zum Teil entlegenen Puzzlesteinchen Knapp sein Panorama von Römern im Schatten zusammensetzt. Die historische Schlussfolgerung aber überlässt er dem Leser: So heikel das Leben eines Tagelöhners, so trostlos die Existenz eines Sklaven gewesen sein mag, sie alle konnten Trost und Ansporn finden in einer Welt, die voll war von Karrieren, die dem Prekariat entkommen waren.

Kern der spätrömischen Dekadenz

Der Freigelassene, der es zum Reeder, der Centurio, der es in den Rat einer Provinzstadt, die Prostituierte, die es zur ehrbaren Unternehmersgattin gebracht hatte – sie alle boten alltägliche Beispiele für eine gewisse Mobilität der römischen Gesellschaft. Über viele Jahrhunderte gab es die Chance auf einen "römischen Traum".

Der Soziologe Max Weber hat in der grassierenden Bürokratisierung in der Spätantike und ihrer brachialen Reduktion individueller Handlungsspielräume einen zentralen Grund für den Untergang Roms ausgemacht: "Die bürokratische Ordnung tötete, wie jede politische Initiative der Untertanen, so auch die ökonomische, für welche ja die entsprechenden Chancen fehlten." Weber wusste, dass eine solche Entwicklung nichts der Antike Spezifisches ist. Denn "jede Bürokratie hat die Tendenz, durch Umsichgreifen die gleiche Wirkung zu erzielen".

In diesem Sinne hatte Guido Westerwelle doch nicht ganz Unrecht, als er in unserer Gegenwart gewisse Zeichen spätrömischer Dekadenz entdeckte.

https://www.welt.de/kultur/history/ar...ndelsware.html
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Wer später kommt, hat länger Spaß !!!

Meine Mutter hat mir schon früh beigebracht, mein Spielzeug mit anderen zu teilen ...

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