Es gibt Zeiten in denen man Aktien haben muss und Zeiten in denen man keine Aktien haben soll (
schreibt Dirk Müller in C(r)ashkurs). Wann wird die Zeit für letzteres wieder kommen?
Ich blicke auf rund drei Jahrzehnte Börsenaktivität zurück, durchwegs als Langfristinvestor, es gab aber auch Jahre des Day-trades und Zocken mit Papierln, die der Teufel erfunden hat, bis endlich auch in mir die Erkenntnis reifte, dass es wichtigeres als Geld (Geldvermehrung als auch Geldvernichtung!) im Leben gibt.
Von vielen Börsenbriefen und Magazinen blieben über Jahre nur mehr drei übrig, die Spreu trennte sich vom Weizen. Und selbst zwei davon waren von der Heftigkeit der Baisse 2008, die mir noch in den Knochen steckt, als wäre es erst gestern gewesen, letztendlich auch überrascht. Focus Money, Der Aktionär oder Gewinn beispielsweise erachte ich als Mainstream Journale und in so manchen Marktphasen eher als Kontraindikator.
Ich halte von angesagten Crashs überhaupt nix mehr. Selbst
Martin Armstrong, der schon viele Treffer ins Schwarze vorhersagte, lag falsch mit seiner
Prognose des Crashs am Anleihenmarkt für den Oktober 2015.
Der Bondmarkt ist wahrliche die größte aller Blasen auf diesem Planeten, die weltweit 100 Billionen Dollar Schallmauer wurde schon Ende 2014 durchbrochen. Unser Falschgeldsystem funktioniert immer noch: alte Schulden werden durch neue und noch mehr Schulden ersetzt. Der Einfallsreichtum der Zentralbanken darf nicht unterschätzt werden: Wer dachte vor Jahren an null-Prozent oder gar negativ Zinssätze, kommendes Bargeldverbot.
Wie oft in den letzten Jahren wurde bei fast allen Indizes die 200 Tagesmarke wiederholt unterschritten, und wie durch Wunderhand, das
Plunge Protection Team im Hintergrund schaffte es immer wieder, eine Baisse zu verhindern. Die Hausse am Aktienmarkt scheint dank unendlicher Geldschöpfung aus dem Nichts durch die Zentralbanken noch nicht beendet. Sie könnte durchaus noch bis Ende der Zehner Jahre anhalten, ist auch zu lesen, … falls nicht vorher ein Schwarm schwarzer Schwäne auftaucht. Diese Hausse der letzten Jahre ist jedenfalls alles andere als gesund; das viele Geld aus dem Nichts schafft es zunehmend weniger, Wirtschaftswachstum zu erzeugen. Die Margin Debts (Aktienkauf auf Kredit) erklimmen neue Hochs. Freie Märkte sind Vergangenheit, wir sehen zusehends politische Märkte, manipuliert wird an Zinsen, Rohöl, Bonds, an der
COMEX mit Edelmetallen, … und natürlich auch an den Aktienmärkten.
Die Drei-Speichen-Regel
Man kann als Otto Normalbürger sich doch ein klein wenig von den reichsten Gruppierungen der Menschheit abschauen: die Drei-Speichen-Regel > wie die drei Speichen eines Rades:
1 Drittel Immobilien (darunter auch Fabriken, Landwirtschaften, etc.)
1 Drittel Wertpapiere (Anleihen, Aktien)
1 Drittel Edelmetalle
Die DSR, erstmals entdeckt bei Prof. Hans Bocker:
20 Totschlag-Argumente gegen Gold, S 48.
Dieses imaginäre Rad dreht sich im Laufe der Jahre, Jahrzehnte, manchmal langsam, mal schnell und ruckartig und oft auch wieder etwas retour. Während eine der drei Speichen sich dem Boden nähert, also an „Wert“ verliert, potenziert sich eine andere Speiche des Rades, in dem sie sich nach oben dreht.
Immobilien:
Hier halte ich es mit
Max Otte, der meint, außer der schuldenfreien, eigen genützten Immobilie soll man lieber die Finger lassen: Probleme mit Mietern, staatliche Einführung von Mietobergrenzen bei rasant ansteigenden Inflationsraten, staatliche Zwangshypothek wie bspw. das
Lastenausgleichsgesetz, D 1948.
Wertpapiere:
Vom reinen Geldversprechen der Anleihen habe ich mich seit 2009 verabschiedet. Aktien jedoch sind Sachwerte, sofern richtig gewählt; Bankrott und Insolvenz gibt es immer wieder, ausgenommen jene, die als „too big to fail“ angesehen werden.
Edelmetalle:
Gold gilt als das Fieberthermometer des Geldsystems, deshalb wird sein „Wert“ seit Jahrzehnten manipuliert. Pro physischer Unze soll es zwischen 100 bis 300 „Papierkontrakte“ an der COMEX geben. Warum horten und kaufen Zentralbanken (insbesondere China und Russland) wohl Gold? Silber ist die kleine Schwester des Goldes, oberirdisch ist davon weniger vorhanden als Gold, da verbraucht!
Und wie meinte
Marc Faber – The Gloom-Boom-Doom Report (der smarte Schweizer gefällt mit seit Jahren, er ist auch ein Freund der „käuflichen Liebe“) vor Jahren zu seiner US Interviewpartnerin: „In future it will be very dangerous not to have Gold in one`s portfolio!“
Die Zukunft der Aktienmärkte hängt am dünn gewordenen Seil unseres „Falsch“-Geldsystems. Wie sagte doch schon
Henry Ford:
„Würden die Menschen das Geldsystem verstehen, hätten wir eine Revolution noch vor morgen früh.“
Abschlussstatement:
Als eines meiner/unser besten Investments erachte/n ich/wir die Finanzierung des Studiums unserer Töchter.