von Simona Marty - Die Eurokrise treibt Prostituierte aus Spanien, Deutschland und Frankreich in die Schweiz. Diese lassen die Preise purzeln.
Blond und deutsch: neue Konkurrenz auf dem Strassenstrich.
Die Finanzkrise hinterlässt ihre Spuren im Rotlichtmilieu: Nach den Rumäninnen und Ungarinnen kommen jetzt auch viel mehr deutsche, spanische und französische Prostituierte in die Schweiz. So verzeichnete der Kanton Luzern 2012 fast 50 Prozent mehr Anmeldungen von Frauen aus Deutschland.
In Basel haben sich über 20 Prozent mehr Frauen aus Deutschland, Frankreich und Spanien gemeldet und in der Stadt Bern sind es rund 30 Prozent. «Die Frauen kommen über das Meldeverfahren für drei Monate hierher, weil sie in ihrer Heimat unter der wirtschaftlich prekären Situation leiden», so Alexander Ott, Leiter Einwohnerdienste, Migration und Fremdenpolizei. Obwohl dadurch der Konkurrenzkampf unter den Prostituierten erheblich gestiegen sei, würden sie hier laut Radio DRS immer noch besseres Geld verdienen können.
Osteuropäerinnen vs. Deutsche
Dies etwa, weil in ihrer Heimat der Preisdruck noch höher sei, vermutet Katharina Baumberger von Rahab, der Beratungsstelle für Frauen im Sexgewerbe: «Prostituierte aus Deutschland werden durch die harte Konkurrenz aus Osteuropa vertrieben.» Das führe leider auch dazu, dass die Preise hierzulande gedrückt würden.
Und nicht nur Profi-Prostituierte landen im Schweizer Sexmilieu: «Es gibt viele Spanierinnen, die in ihrer Heimat einem normalen Job nachgingen oder ein eigenes Geschäft hatten. Nachdem sie wegen der Krise alles verloren haben, hoffen sie nun, in der Schweiz wenigstens ein bisschen Geld zu verdienen», so Martha *Wigger, Leiterin der Beratungsstelle Xenia.
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