Der "Brexit", oder wie Mr. Cameron sich verzockte

[Epikureer69]

Mit Bedauern habe ich heute morgen den Ausgang des EU-Referendums in Großbritannien zur Kenntnis genommen.

Mit Bedauern deshalb, weil es einem Großteil der britischen Bevölkerung schaden wird, den unteren Einkommen noch mehr als den Vermögenderen.

Als Deutscher kommt für mich auch viel Unverständnis dazu, da den Briten soviele Extrawürste in der EU gebraten wurden, dass es für mich vollkommen unklar ist mit was für Argumenten die EU-Gegner eigentlich zu den Wählern durchdringen konnten. Alles was sie forderten war ja auch innerhalb der EU für Großbritannien bereits erfüllt. Zum Beispiel Grenzsicherung (ein vielfach beschworener Wahlkampfslogan): Großbritannien war niemals dem "Schengenraum" beigetreten, also Passkontrollen auch für EU-Bürger bei Einreise selbstverständlich.

Hätten wir Deutsche seit Jahrzehnten diese Extrawürste, würde ich vom, Stand heute, eher EU-Skeptiker zum EU-Fan mutieren. Dann wäre nämlich der Grundsicherungssatz bei uns mittlerweile wahrscheinlich bei über 2.000€, weil der Staat nicht mehr wüsste wohin mit dem Geld.

Die ersten sicht - und spürbaren Verlierer werden die britischen Urlauber sein, die in südeuropäischen Euroländern ihren Sommerurlaub verbringen. Die werden als erstes spüren, wie gut sie es bisher hatten...........

David Cameron hat sich deshalb gigantisch verzockt, weil er in meinen Augen genau um die Vorteile eines EU-Verbleibs wußte, dies aber vor der Bevölkerung jahrelang kleingeredet hatte, um mit der Austrittsdrohung noch weitere Extrawürste in Brüssel zu erwirken.

Als er die dann hatte, gab er den Adenauer ("was geht mich mein dummes Geschwätz von gestern an.") und machte auf einmal Werbung für den EU-Verbleib, den er wahrscheinlich von Haus aus immer wollte (klar bei den ganzen Vorteilen).

Pech nur, dass ihm wohl viele in der Bevölkerung diese Rolle rückwärts nicht mehr abkauften und aus Entäuschung und Wut, die in meinen Augen, vor allem für sie, falsche Entscheidung trafen...............

[Bomba]

Interessant ist auch das Wahlergebnis wenn man es nach Alter der Wähler aufschlüsselt


Wahlverhalten nach Alter beim EU-Referendum

18 - 24 Jahre: 75 Prozent Verbleib in der EU
25 - 49 Jahre: 56 Prozent Verbleib in der EU
50 - 64 Jahre: 44 Prozent Verbleib in der EU
65 Jahre & älter: 39 Prozent Verbleib in der EU

Das bedeutet, dass die alten Säcke wieder einmal die Zukunft der Jungen massiv beeinflusst haben. Die Alten ergötzen sich an ihrer glohrreichen Vergangenheit und übersehen dabei völlig, dass sich Zeiten ändern.

[E.B.]

Ich war im Bett, Schlaf nachholen.
Als mich meine Eltern heute morgen fragten, musste ich erst im Internet nachsehen.
Seitdem lächle ich vor mich hin.

Nicht wegen der protestwählenden UK-Rentner. Traurig genug, dass die sich die eigene Schlinge geknüpft haben, besser wird es sicher nicht werden für sie.

Nein, nicht deshalb.

Sondern weil die Schleimbacke von Cameron jetzt für alle Zeiten als Master of Desaster des Brexit in den Geschichtsbüchern stehen wird.

Und weil sich die ach so allwissenden und alles bestmöglich regelnden Finanzmärkte kräftig den Allwissend(pat.pend.), Allregelnd©, SchlauerWieDu™-Nimbus verbeult haben!

Und weil seit heute klar ist, dass man störrische Leute nicht mit Sonderlocken und Extrawürsten zufriedenstellen kann. Es werden immer Nachforderungen gestellt werden.

Wenn sie sich denn mal trauen, den Austrittsantrag nach §50 zu stellen (hat bislang niemand gemacht), dann wird die EU-Kommission erst mal ein 24 Monate ein schwärend blutiges Exempel an einem Austrittsland statuieren. Da bis zur vollständigen Klärung wohl niemand so blöd ist, mit dem UK neue Verträge zu schließen, haben die sich in eine lame duck-Situation hineinmanövriert.

Währenddessen werden sich Schotten, Nordirland und Gibraltar abspalten. Übrig bleibt Little Britain.

Das wird dem Wilders und den anderen Rechtsaussen die WirAuch-Referenden verhageln.

Was jetzt wichtig ist: den 18-24jährigen -die drin bleiben wollten- eine Brücke auf den Kontinent bauen.
Das sind Fachkräfte, europäisch, haben Bachelor und Master so wie hier und können zumindest schon mal sehr gut Englisch.

Ich habe heute keinen betroffen gesehen, nur leise lachend.

[LudwigHirsch]

Ich plädiere für die Wiedereinführung der Personalunion, die zwischen 1714 und 1837 bestand. Die Queen wird deutsches Staatsoberhaupt, Charles Hannoveraner Statthalter. Die Queen ist ohnehin deutscher als Merkel. England und Wales werden 17. und 18. Bundesland.

Ganz so abwegig find ich dies gar nicht, in verschiedenen Kreisen wird sowieso schon gemunkelt, dass nach dem großen Gau sowieso ein neuer Kaiser kommen soll.
Und Ironie Aus

[yossarian]

Ich plädiere für die Wiedereinführung der Personalunion zwischen England und Hannover, die zwischen 1714 und 1837 bestand. Die Queen wird deutsches Staatsoberhaupt, Charles Hannoveraner Statthalter. Die Queen ist ohnehin deutscher als Merkel. England und Wales werden 17. und 18. Bundesland.

@ Phaidros: die Wiittelsbacher haben über Friedrich V. von der Pfalz einen nicht zu unterschätzenden Anspruch auf den englischen Thron. Seine Tochter Sophie wurde durch den Act of Settlement ab 1701 die designierte Thronfolgerin der britischen Monarchie. Ihr Sohn Georg wurde englischer König.

[phaidros]

Eine einmalige Jahrtausendchance rückt nun in realistisch-greifbare Nähe! Ein vereinigtes bayerisch-rheinpfälzisch-schottisches Königreich! Gutes Bier, guter Wein und guter Whisky. Platteln im karierten Rock, mehr Feiertage und natürlich Kreuzer und Gulden. Der Rest find si scho zsamm. Nur - die Ösis dürfen nicht mitmachen ...

[Epikureer69]

Zitat: "Ich war 5 Stunden schneller".

Die benannten Postings datieren auf 7:32 und 9:47..............

Mir ist das jetzt zu kompliziert, ich glaub' ich hol mir einen Taschenrechner..............

[teatro]

und jetzt? ... bleibt jetzt noch Amtssprache englisch oder jetzt an deren Stelle etwa deutsch???

[Retroisback]

Ich war 5 Stunden " schneller" als der Kollege Epikureer69
siehe hier
https://huren-test-forum.lusthaus.cc/...d.php?t=213271


war nur unter einem anderen Thread.

Wie nicht anders zu erwarten, gehen die Meinungen hier weit auseinander.

[LudwigHirsch]

Lang war ich auf, um noch die aktuellsten News zu erfahren.
Es hatte den Anschein, dass die EU Befürworter knapp vorne liegen würden.
Schlecht geschlafen, früh aus den Federn, und im Teletext gelesen : BREXIT
Nun gut, das Volk hat gesprochen, Cammeron hat sich zu weit hinausgelegt und die Unfähigkeit der Europäischen Union allen voran mit Massenmigration, Arbeitslosigkeit, Verbrechertum, hat das seine dazu beigetragen.
Mit Großbritanien wird ein Nettozahler diese langjährige Gemeinschaft verlassen.
Niemand kann sagen, wohin dies führen wird.
Gut möglich, dass es andere Staaten auch so anlegen, verwundern würde es mich nicht.
Ein Juncker,der Buchhändler Schulz, die Österreicher wie die Grüne Lunacek oder der schwarze Karas, und wie sie alle heißen, diese abgehobenen nur mit der Brille der EU sehend, geführt von den Eliten auf unseren Planeten zu deren wohle.
Diese Vasalen sehe ich als die Totengräber dieser europäischen Union.
Der „Pöbel“ , also wir vom Fußvolk sind nicht mehr so dumm, wie die da oben vielleicht noch immer denken.
Diese Angst der Mehrheit, welche das Votum für den Brexit befürwortet hatten, mögen nicht unberechtigt gewesen sein.
Europa ist akuter Gefahr ausgesetzt, wenn diese „ Hosenfurzer“ in Brüssel so weitermachen, und von 1 auf zwei mit ihrer Tagesordnung weitergehen, wird dies zu einem bösen Erwachen führen.
Großbritanien war Nettozahler in die EU, diese über 65 Millionen Einwohner sind eine stattliche Zahl an Bevölkerung.
Die Briten haben bisher die „ dunkelroten Kirschen“ aus dem EU Korb gepflückt.
Und trotzdem hat die Bevölkerung für einen Brexit gestimmt.
London natürlich für den weiterverbleib in der EU.
Möglicherweise sind dort die „gscheiten Bürger „.
Und Österreich ?
Da hat der durch den Rücktritt des schwachen Bundeskanzlers Feigmann an die Macht gekommene ultralinke Kern nichts anders zu tun, als zu sagen, dass es eine EU Abstimmung in Österreich nicht geben wird.
Hallo – wo san ma denn ?
Nur weiter so.

[Hodaddy]

... was wird aus dem Finanzmarkt London nach dem Austritt ...

Ein Freund von mir, der in der Finanzbranche tätig ist, sagte mir neulich, dass luxemburgische Banker sich in Erwartung des Brexit schon seit einer Weile grinsend die Hände reiben.

[el_coyote]

die vielen polnischen, tschechischen und baltischen einwanderer der EU "anzulasten " ist reichlich irrational. hier wäre es den briten möglich gewesen, ebenso protektionistisch vorzugehen, wie deutschland und österreich: sieben jahre nach beitritt mussten die bei uns noch auf die arbeitnehmerfreizügigkeit warten, wo se auf der insel sofort öffneten...

[SalonPatrice (alter Account)]

Heinz-Christian Strache (Chef der österreichischen Partei FPÖ): "Das Ergebnis ist eine Weichenstellung für die Demokratie und gegen den politischen Zentralismus, aber auch gegen den anhaltenden Migrationswahn."

Dem kann ich nur voll und ganz zustimmen

Hätten wir Deutsche seit Jahrzehnten diese Extrawürste, würde ich vom, Stand heute, eher EU-Skeptiker zum EU-Fan mutieren. Dann wäre nämlich der Grundsicherungssatz bei uns mittlerweile wahrscheinlich bei über 2.000€, weil der Staat nicht mehr wüsste wohin mit dem Geld.

weiß er doch jetzt auch nicht.
Jedem wird es in den "Allerwertesten" geblasen.
Bei den bedürtigen Steuerzahlern und Einheimischen kommt hingegen nichts an

[birdmann]

Ich glaube die Briten sind sich der ganzen Konsequenzen noch nicht wirklich bewusst.
Es wird auch abzuwarten sein, wie lange sich der EU-Austritt hinzieht. NOCH sind sie ja vollständiges Mitglied der EU. Es wird auch abzuwarten sein wie die EU auf den Austritt von GB reagiert.
Wie man aber alle Rechte und Pflichten Großbritanniens, die Förderprogramme, Regelungen, den Marktzugang und nicht zuletzt die bestehenden Zahlungen beendet und durch neue Beziehungen ersetzt, ist völlig offen. Das Land würde ja anschließend wie ein Drittland zu behandeln sein.
Wird es etwa bilaterale Verträge geben, die gewisse Dinge regeln wird - gar soweit geregelt, dass sich für Alle fast nichts ändert - warum dann BrExit? Man denke an Aufenthaltsgenehmigungen für EU Bürger in GB und umgekehrt, Arbeitserlaubnis (da bin ich selbst betroffen ) - soll ja doch einige Europäer (man denke an die zigtausenden Osteuropäer im Lande) geben die in den diversen Finanzzentren und Städten in GB arbeiten - was wird aus dem Finanzmarkt London nach dem Austritt, Freiheit im Waren und Personenverkehr ... etc... So einfach fährt dann keine Fähre mehr von A nach B, ein Zug mal schnell unter dem Ärmelkanal durch oder ein irischer Budgetflieger jettet von London in eine andere europäische Stadt....Betreibt nicht eine britische Bahngesellschaft diverse Regionalbahnstrecken in Deutschland, unterhält nicht eine britischer Fluglinien in Orange diverse Standorte in ganz Europa...
Was passiert mit den gut besuchten (elite) Universitäten im Lande und den Studenten (Stichwort Erasmus) und man bedenke auch die Sicherheitspolitische Seite (Stichwort Europol/gemeinsame Terrorbekämpfung...) ... und ... und ...und ... die Liste würde sich wohl noch ein wenig fortsetzen lassen...
Kommt es also wirklich zu einem sauberen Schnitt "Out ist out" wie EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Junker erklärte?
Wird die EU wirklich den Austritt für die Briten so schmerzhaft wie möglich gestalten um Nachahmer abzuschrecken?
Fragen über Fragen die sich auftun! Es bleibt spannend