Was ist Gonorrhoe? ( Tripper)
Gonorrhoe ist eine sexuell übertragbare Krankheit (sexually transmitted disease, STD), die durch Bakterien namens Neisseria gonorrhoeae, auch Gonokokken genannt, ausgelöst wird.
Die Anzahl der Tripper-Erkrankungen ist im Zusammenhang mit der HIV-Epidemie und der Anwendung von so genanntem Safer Sex bis 1988 zurückgegangen und jetzt wieder im Ansteigen.
Die Krankheit kommt besonders bei jungen, sexuell aktiven Menschen mit häufigem Partnerwechsel vor. Auch Geheimprostitution dürfte eine wichtige Rolle spielen.
Wie bekommt man Gonorrhoe?
Gonorrhoe wird fast ausschließlich durch sexuelle Praktiken übertragen.
Mütter, die Gonorrhoe haben, können ihre Kinder während der Geburt anstecken. Die Neugeborenen können dann eine ernsthafte Entzündung der Augen bekommen, die unbehandelt zur Blindheit führen kann. Früher war eine angeborene Gonorrhoe die wohl häufigste Ursache für die Erblindung von Kindern in der westlichen Welt. Um dies zu verhindern, wurde den Neugeborenen Silbernitrat in die Augen getropft (Crédé´sche Prophylaxe). Seither hat sich das Erregerspektrum geändert: Gonokokken spielen in den industrialisierten Ländern nur mehr in etwa 0,04 Prozent der Fälle eine Rolle als Erreger der angeborenen Augenentzündung (Ophthalmia neonatorum). Die wesentlichen Keime sind jetzt Staphylokokken und Chlamydien, auch eine Bindehautentzündung (Konjujnktivitis) und eine Hornhautentzündung (Keratitis) durch Herpes simplex-Viren stellen ein gewisses Risiko dar.
Die Crédé´sche Prophylaxe wird heute in Österreich durch Eintropfen einer 2,5-prozentigen Lösung von Polyvidon-Jod innerhalb der ersten Stunde nach der Geburt in die Bindehautsäcke des Neugeborenen durchgeführt, da es im Gegensatz zu den früher gebräuchlichen Antibiotika ein deutlich breiteres Wirkungsspektrum hat, das auch Herpes simplex-Viren und HIV umfasst.
Welche Beschwerden treten auf?
Ungefähr die Hälfte aller infizierten Frauen haben keine Beschwerden. Bei den Männern sind etwa zehn bis 20 Prozent beschwerdefrei.
Die Gonorrhoe kann akut oder chronisch verlaufen. Die Verlaufsform wird durch Faktoren wie Keimzahl bei der Infektion, Aggressivität der Keime, Wirtsfaktoren und sehr häufig durch aus anderen Gründen verabreichte unzureichende Antibiotikabehandlung bestimmt.
Der akute Verlauf ist sehr unangenehm, führt aber fast immer rasch dazu, dass eine adäquate Behandlung durchgeführt wird, wodurch eine weitere Übertragung der Erkrankung sowie das Auftreten späterer Komplikationen verhindert wird.
Im Gegensatz dazu verursacht die chronische Verlaufsform kaum Beschwerden, wird deshalb aber häufig nicht oder spät erkannt und ermöglicht so die weitere Übertragung der Gonorrhoe und das Auftreten von Komplikationen oder Spätfolgen.
Beschwerden bei Männern
Die ersten Beschwerden sind brennende Schmerzen beim Wasserlassen. Wenn es besonders schlimm ist, fühlt es sich so an, "als ob sich Glassplitter in der Harnröhre befänden".
Ausfluss aus der Harnröhre - am Anfang ist der Ausfluss gering und schleimig, dann nimmt er sehr schnell zu und sieht gelblich cremig aus.
Bei chronischer Verlaufsform kann sich eine aufsteigende Infektion des Urogenitaltrakts entwickeln (Epididymitis = Nebenhodenentzündung, Entzündung der Prostata), die wiederum zu Unfruchtbarkeit oder einer sehr unangenehmen chronischen Prostataentzündung führen kann.
Beschwerden bei Frauen
Bei Frauen
können die Beschwerden in der Frühphase sehr mild sein, da sie Ausfluss und leichtes Brennen beim Wasserlassen nicht als etwas Ungewöhnliches ansehen. Wenn die Schleimdrüsen im Bereich der äußeren weiblichen Geschlechtsteile befallen sind, kommt es zu der sehr schmerzhaften Entzündung der Bartholinschen Drüsen.
Möglicherweise kommt es zu übelriechendem Ausfluss aus der Scheide.
Eine verhältnismäßig häufige Komplikation (bei ca. 20 Prozent der Patientinnen) ist die Beteiligung der Organe des kleinen Beckens in Form einer Entzündung der Gebärmutterschleimhaut (Endometritis) oder einer Eileiterentzündung (Salpingitis), die in weiterer Folge zu Unfruchtbarkeit führen können.
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Um die Süße des Lebens zu kosten,
braucht es manchmal den Schmerz zu erfahren.
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