Die ersten verlassen das sinkende Schiff......
Auch Lahm steht vor dem Abflug
Sollten die Bayern die Königsklasse erneut verpassen, wird der Verteidiger wohl wechseln, wie er bei Sport1.de durchblicken lässt.
München - In Philipp Lahms Stimme klang etwas mit, dass auch privat recht tief blicken ließ.
Als der Linksverteidiger des FC Bayern zum 2:2 bei 1899 Hoffenheim sein Resümee zog, ging es nicht bloß darum, nun wohl wirklich die Meisterschaft verspielt zu haben.
Lahm sprach genauso davon, dass die Münchner im Saison-abschließenden Süd-Schlager nun unbedingt die Champions-League-Qualifikation schaffen müssen.
Aus finanziellen Gründen, sagte er. Wohlwissend, das im kontinentalen Unterhaus bestenfalls ein Zehntel der diesjährigen – auf 40 Millionen Euro – geschätzten Einnahmen aus der Königsklasse zu verdienen sind.
Weiteres Jahr ohne Königsklasse steht
Und natürlich auch wegen des internationalen Renommees, spielte Lahm an auf den
"Cup der Verlierer" (O-Ton Franz Beckenbauer)
( der sollte auch erstmal gewonnen werden.... ), der nach dieser Saison Europa League heißt.
Vor allem ließ Lahm aber durchblicken, dass er andernfalls wohl weg wäre beim Rekordmeister.
"Es wäre sehr schlimm, nächste Saison im UEFA-Cup spielen zu müssen, das will niemand mehr von uns. Ich schon gar nicht", sagte der 25-Jährige gegenüber Sport1.de.
Ein weiteres Jahr ohne Königsklasse wie 2007/'08 will sich der gebürtige Münchner also nicht mehr antun. Lahm könnte deshalb am Samstag (ab 15 Uhr LIVE) gegen den punktgleichen VfB Stuttgart sein letztes Spiel im FCB-Trikot bestreiten.
Denn nur mit einem Remis oder Sieg schaffen die Bayern Platz zwei und die direkte Champions-League-Teilnahme.
Genauso möglich ist aber auch noch der Absturz auf Rang vier.
Schon alles klar mit Barca?
Ohne das erneute Mitwirken im Wettbewerb der ganz großen europäischen Topteams indes scheint Lahm bei den Bayern kein zweites Mal zu halten.
Das weiß auch der FC Barcelona. Die Katalanen buhlen seit langem um den Nationalspieler - und sollen sich mit Lahm (Ablösesumme angeblich mindestens 30 Millionen Euro) bereits einig sein.
Schon im vergangenen Jahr hatte sich ein Wechsel zu Barca angebahnt, hatte Lahm ausgiebig verhandelt. Was die Bayern dazu veranlasste, ihr Angebot auf eine Vertragsverlängerung vorübergehend zurückzuziehen.
Am Ende verständigten sich die Bayern-Bosse mit dem der 25-Jährigen dann doch auf einen Kontrakt bis 2012. Der jedoch enthält eine Ausstiegsklausel.
Wechsel nicht erst, wenn Zenit überschritten
Lahm hatte seinerzeit vielsagend erklärt: "Mein Entschluss steht fest: Meine Karriereplanung sieht vor, dass ich den FC Bayern München irgendwann verlassen werde. Und das nicht erst, wenn ich meinen Zenit überschritten habe."
Womöglich treibt den mit weltbesten Linksverteidiger nach dieser Saison nun die Sorge, in seiner Entwicklung zu stagnieren.
Da scheint es für die Bayern nur wenig trostreich, dass Barcelonas Präsident Joan Laporta in einem Interview mit der "Sport Bild" kürzlich erklärte: "Mir ist das gute Verhältnis zu München wichtiger als jeder Spieler der Welt. So lange man ihn nicht hergeben will, bleibt er für uns tabu."
Ballack hat's vorgemacht
Lahm sei allerdings auch "ein sehr interessanter Spieler". Und was ist eigentlich, wenn der Wunschkandidat für Barcas Außenbahn den Wechsel selbst forciert?
So wie vor drei Jahren schon Michael Ballack, der beim FC Chelsea bessere Chancen auf den Triumph in der Königsklasse sah und von München nach London ging.
Vor dem Abflug bei Bayern steht genauso Franck Ribery, der vor allem auf Real Madrids Einkaufsliste ganz oben rangieren soll.
Ribery scheint sowieso weg
Der Franzose selbst trägt sich seit Wochen mit Abwanderungsgedanken, lässt das ungeachtet seines bis 2011 laufenden Vertrags auch mannschaftsintern immer wieder durchblicken.
Auch nach dem Hoffenheim-Spiel hörte sich Ribery (Ablösesumme: angeblich mindestens 50 Millionen Euro) nicht gerade so an, als sähe er an der Isar allzu große Perspektiven: "Jetzt ist nicht der Zeitpunkt, über die Zukunft zu sprechen."
Die konkretisiert sich in Madrid am 14. Juni, wenn Zinedine Zidane in Reals Führungszirkel rückt.
Zidane macht den Mund wässrig
Der frühere Superstar hatte schon vor Wochen öffentlich die Fühler nach Landsmann Ribery ausgestreckt: "Franck könnte bei Real für die fällige Image-Aufwertung sorgen."
Ribery fühlt sich davon sichtlich geschmeichelt, sagte nun: "Natürlich freut es mich, dass ein Mann wie Zidane mich haben möchte."