Neue Hetze gegen neue Linke
Seitdem möglich scheint, das eine neue Linke um Lafontaine und Gysi die Liberalen und Grünen bei den nächsten Wahlen überholt, startet das öffentlich rechtliche Fernsehen seine Propaganda. Der eigentlich renomierte
-Report München- lieferte am Montag ein Beispiel.
https://www.br-online.de/daserste/rep...iv/2005/00247/
Lafontaine als Villenbewohner, Honorarabzocker und Rechtshetzer(Er hatte von Fremdarbeitern gesprochen) und Gysi als Bewohner einer Luxuskanzlei.
Weiter sind sie verantwortungslose politische Frührentner, die ihre Ideale verraten haben und dem Wählervolk Dinge wie soziale Gerechtigkeit versprechen, die global sowieso nicht möglich sind.
Der ganze Beitrag billige aber durch GEZ Gebühren finanzierte Polemik.
Wer sitzt in den Gremien der Anstalten die etablierten Parteien.
Wer hat Angst vor bösen Sozis?
Mainstreammedien und Linkspartei
Parteipresse
Die deutsche Einheitspartei, die mit mehr als 98 Prozent im Bundestag »Hartz IV« und Auslandseinsätze der Bundeswehr im Durchwinkverfahren verabschiedet, hat selbstverständlich auch eine Einheitspresse. Die ist dazu da, zum fälligen Krieg die fällige Überzeugung herbeizuschreiben, daß z. B. Serbien oder Afghanistan bombardiert werden »müssen«. Sie ist dazu da, solange von leeren Staatskassen, schlapper deutscher Wirtschaft, Globalisierung und »Volk ohne Jugend« zu schwadronieren, bis jeder Niedrigverdiener, Arbeitslose, Kranke und Rentner davon überzeugt ist, daß bei ihm gespart werden »muß«.
Klappt aber nicht immer. Manchmal gibt es Renitenz in der Bevölkerung, der alles gründlich erklärt wurde. Darauf reagiert der heimische Qualitätsjournalist fassungslos: Wer gegen einen deutschen Krieg oder das Ausplündern von Krankenversicherten und Arbeitslosen öffentlich protestiert, kann nur Extremist, mit hoher Wahrscheinlichkeit Antisemit und Antiamerikaner sein und ist auf jeden Fall im »Gewerkschaftsstaat« hängengeblieben, den es hier mal gegeben haben soll.
Neuerdings häufen sich Fälle von notorischer Unüberzeugtheit unter Medienkonsumenten. Daß Leute gegen »Hartz IV« vor einem Jahr auf die Straße gingen, ohne von Springer-, Holtzbrinck-, Gruner + Jahr-, ARD-, ZDF- oder RTL-Angestellten motiviert worden zu sein, war völlig daneben. Und jetzt: Im Osten sehen die Umfragen das Bündnis von PDS und WASG derzeit bei 30 Prozent, im Westen bei elf Prozent. Die Reflexe kamen schneller als es Pawlow vorgesehen hat: Lafontaine wurde vor zwei Wochen in der Zeit in »Oskar Haider« umbenannt, am gestrigen Donnerstag kam auch der amtierende Außenminister endlich auf diese Metamorphose, und esoterisch wie der Spiegel veranlagt ist, konnte sich dort ein Beschreiber Lafontaines vorstellen, wie die Menschen am Ende der Weimarer Republik »verhext« wurden. Froschkönig und Hitler sind fast dasselbe.
Der Mitteldeutsche Rundfunk, dieses possierliche Heile-Welt-Propagandagärtchen der CSU im Osten, kann Peter Sodann nicht als linken Bundestagsabgeordneten aushalten – hat dabei möglicherweise formal sogar allgemeine ARD-Regeln auf seiner Seite. Was wieder die Frage aufwirft, wie jemand auf die Idee kommen kann, mit Hilfe des deutschen Fernsehens sozialistische Politik machen zu wollen. Die ARD-Regeln sehen auch vor, daß Linksbündler nicht zu Sommergesprächen eingeladen werden, denn eine Zensur findet nicht statt, wo Linke nicht stattfinden. Z. B. Franz-Josef Degenhardt oder Dietrich Kittner sind eben einfach im deutschen Fernsehen nicht präsent. Mit Verbot oder Ausgrenzung hat das nichts zu tun, nur mit dem Nichtstattfinden von Zensur, wo die deutsche Einheitspartei regiert.
https://www.jungewelt.de/2005/07-08/002.php