Gibt es keine Möglichkeit, eine HIV-Infektion vor Ablauf der drei Monate nachzuweisen bzw. auszuschliessen?
Neben den üblichen HIV-Antikörper-Tests gibt es einen weiteren Test, den so genannten p24-Antigen-Test («p24-Test»; das p24-Antigen ist ein Eiweiss des HI-Virus). Dieser Test ist dann sinnvoll, wenn sich in den ersten Wochen nach einer eindeutigen Risikosituation körperliche Symptome zeigen, die den Verdacht stützen, dass eine Infektion stattgefunden hat (vgl. Medizinische Fragen).
Der p24-Antigen-Test kann zwei bis sechs Wochen nach der Risikosituation durchgeführt werden – allerdings häufig nur auf ärztliche Anordnung. Er liefert zudem ein begrenztes Resultat. Fällt der Test positiv aus, hat eine Übertragung mit grosser Wahrscheinlichkeit stattgefunden. Fällt der Test hingegen negativ aus, besteht keine Gewissheit: Möglicherweise ist noch nicht genügend p24-Antigen gebildet worden, oder die körpereigenen Antikörper haben das Antigen bereits neutralisiert, oder es hat gar keine Infektion stattgefunden.
Kurz: Mit einem p24-Antigen-Test lässt sich eine mögliche Übertragung in vielen Fällen früher als mit dem HIV-Antikörper-Test nachweisen, aber sie lässt sich – bei negativem Befund – nicht ausschliessen.
Heute kommen auch so genannt kombinierte Tests zum Einsatz, die sowohl nach p24-Antigen als auch nach HIV-Antikörpern suchen.
Fallen p24- oder kombinierter Test in den ersten Wochen nach einer Risikosituation negativ aus, muss das Resultat drei Monate nach der Risikosituation mit einem HIV-Antikörper-Test bestätigt werden. Nur dieser bietet ausreichende Gewissheit, dass wirklich keine HIV-Infektion stattgefunden hat.
Gruss Darkstern