aber immerhin bin ich zwei schöne Frühnachmittagsstunden in der herrlichen prallen Frühlingssonne gesessen …
immerhin sicher eher hilfreich im Kampf gegen meine hartnäckige Angina …
wenn auch alles andere eher nicht …
… was aber auch von vornherein klar war …
zu viel war im Vorfeld schon wieder vom Rückstand auf Platz 3 die Rede …
… warum eigentlich ?
… sieben Punkte waren es, vier hätten es werden können, sechs sind es nun wieder nach dem einmal mehr blamablen 1:1 gegen die Schanzer … vor Wiederbeginn der Rückrunde (und dem verlorenen Heimspiel gegen Lautern) vor vier Wochen waren es fünf … so what ?
und es war doch eeh klar, dass wir ausgerechnet dann wieder nicht …
dabei hätte es das heute wirklich nicht gebraucht … war doch alles so gut losgegangen …
Aufstellung:
Kiraly – Wojtkowiak, Vallori, Bülow, Fathi – Stahl, Bierofka – Stoppelkamp, Tomasov – Friend, Lauth
Halfar fehlte verletzt … dennoch ging er mir kaum ab, wie ich bei der Manöverkritik zur Halbzeit – kuching saß diesmal ja auch nur fünf Reihen hinter mir
– erfreut feststellen konnte …
da war auch noch alles in Ordnung … selten zwei so komplett gegensätzliche Halbzeiten erlebt …
bis zur Pause waren wir klar die bessere Mannschaft … führten 1:0 … verdient … alles im grünen Bereich … und gerade Tomasov als Halfar-Ersatz auf links war wirklich überzeugend … weißgott nicht nur wegen seines Tors sondern auch schon über weite Strecken zuvor …
gemeinsam mit Malik Fathi als Linksverteidiger – endlich mal ein Linksverteidiger, der auch flanken kann – hat der da auf links gehörig Betrieb gemacht … gutes Stellungsspiel, starke Technik – bei beiden übrigens – sorgten für klare Feldüberlegenheit …
wir brannten zwar nicht gerade ein Feuerwerk ab … aber immerhin … Benny Lauth mit drei „halben“ Chancen …
und nach einer knappen halben Stunde dann auch das verdiente 1:0 … wiederum Lauth diesmal auf rechts durch …. Flanke zur Mitte … Friend verpasst – Gott sei Dank … und der halblinks im Strafraum von hinten heranrauschende Marin Tomasov verwertet überlegt halbhoch gegen die Laufrichtung des Keepers ins lange Eck …
erst in der letzten Aktion vor der Pause die erste Torchance für die Schanzer … nach einigermaßen ungeschickter Aktion und Foul von Vallori – seine einzige schwache Szene übrigens – ein Freistoß aus zentraler Position und etwas mehr als 20 Metern für die Schanzer … ziemlich sinnbefreit in die Mauer …
verdiente 1:0-Pausenführung also …
zur zweiten Hälfte blieb Stoppelkamp – verletzt ? – in der Kabine … Bobby Wood kam für ihn … der hatte mir zuletzt eigentlich gar nicht so schlecht gefallen …
aber heute war das nix, gar nix … absoluter Totalausfall …
schon in den ersten fünf Minuten war eindeutig klar, dass der heute nicht wollte … hat in selbigen fünf Minuten einen Aktionsradius von etwa 10 Metern halbrechts in der gegnerischen Hälfte knapp hinter der Mittellinie mit einer solchen Hartnäckigkeit eingehalten, dass ich schon einen festhaltenden Pflock nebst Beinkette vermuten wollte …
ein solches Phlegma bei einem so jungen Burschen ? … bedenklich …
besserte sich in der Folge auch kaum … der arbeitete „Null“ nach hinten … war nur alibi-mäßig auf dem Platz unterwegs … den hätte ich spätestens nach einer Viertelstunde wieder raus …
aber das war dann auch symptomatisch für das Spiel der gesamten Elf …
die „bettelten“ wieder mal … um den Ausgleich … und selten so sehr wie heute …
gaben das Spiel komplett aus der Hand … jeder Ball zum Gegner … fast schon kurios … als ob die Ingolstädter Ballmagnete in den Schuhen gehabt hätten …
total verunsichert – warum auch immer …
… ich sag Euch was – dazu kommen wir noch …
wir hatten in der zweiten Hälfte nur noch zwei Aktionen, die die Bezeichnung „Chance“ verdient hätten …
einmal wieder nach schöner Einzelaktion von Benny Lauth auf rechts, dessen „Stangl-Pass“ in der Mitte sowohl an Rob Friend als auch an Marin Tomasov vorbeistreicht …
und kurz danach selbiger Marin Tomasov mit einem Freistoß aus zentraler Position und etwas mehr als 20 Metern mit links knapp übers linke Kreuzeck …
ansonsten spielte nur Ingolstadt … und trieb uns immer mehr Entsetzen auf die Antlitze …
um die Chronologie noch kurz zu Ende zu bringen …
angesichts des stetig zunehmenden Ingolstädter Drucks kaum noch verwunderlich, kam es gut zehn Minuten vor Schluss so wie es kommen musste …
… und auch von vornherein klar war …
typisch mal wieder die kuriose Entstehung …
… ein einmal mehr panisch anmutender Klärungsversuch Dominik Stahls per Befreiungsschlag ballert aus kürzester Distanz den eingewechselten Ola Kamara k.o. …
… der daraus resultierende Querschläger springt einem nach vorne orientierten Schanzer in den Lauf … ein weiterer Pass … und von der halbrechten Torauslinie zur Mitte … wo der Ex-Glubberer Christian Eigler wenig Mühe hat, aus kürzester Distanz einzunetzen … Kiraly ohne Reaktionschance … 1:1-Ausgleich …
für uns zu spät, um das Ruder nochamal herumzuwerfen … da ging nix mehr … vielmehr hatten wir noch Glück, die Nummer nicht auch noch gleich zu verlieren … eine verunglückte (?) Flanke an Freund und Feind vorbei … springt an den Pfosten … uff … aber eigentlich auch schon fast wurscht …
also Aus, Ende … 1:1 … war ja eigentlich schon vorher klar …
bevor wir zur vertiefenden Ursachenforschung schreiten, noch eine – diesmal wirklich kurze – Einzelkritik …
Gabor Kiraly … chancenlos beim Gegentor … sonst kaum gefordert … konnte aber auch selbst nicht viel dazu beitragen, die völlig konfuse Vorstellung in der zweiten Hälfte zu stabilisieren … seine Abschläge jedenfalls landeten wie fast jeder unserer Bälle in geradezu kurioser Weise beim Gegner …
Schorsch Wojtkowiak rechts hinten … einigermaßen stabil nach hinten, nach vorne aber praktisch wirkungslos … wie auch schon zuletzt festgestellt, halten seine Katapult-Einwürfe inzwischen mehr auf als sie bringen …
Gui Vallori innen … eine saudumme Aktion kurz vor der Pause, die zu einem Freistoß der Schanzer aus brandgefährlicher Position führte … ansonsten aber gewohnt souverän …
Kai Bülow … unauffällig hinten wie vorne …
Malik Fathi links hinten … bleibe bei meinem Urteil: der beste Linksverteidiger seit vielen vielen Jahren bei uns … gutes Stellungsspiel, starke Technik, schöne Flanken … gemeinsam mit Marin Tomasov in der ersten Hälfte ein wirklich starkes Pärchen auf links …
Dominik Stahl auf der „6“ … eine etwas wirre Vorstellung … Stockfehler, wirre Pässe … eine heute leider wirklich schwache Leistung … gekrönt durch die „Slapstick“-Vorlage zum Ausgleich …
Daniel Bierofka in der Zentrale … begann stark mit ein paar guten Balleroberungen … ließ aber auch stark nach … hätte eigentlich schon kurz nach der Pause rausgemusst … was dann gut 20 Minuten vor Schluss – endlich – auch so kam …
Moritz Stoppelkamp rechts … unauffällig … zur Pause – verletzt ? – ausgewechselt …
Marin Tomasov … endlich ist der Bub dort, wo wir ihn von Anfang an haben wollten …
aber Maurer war wohl nicht in der Lage, ihn dorthin zu bringen … auch körperlich macht der jetzt einen ganz anderen Eindruck als bei seinen sporadischen Einsätzen zu Saisonbeginn …
technisch stark, spielintelligent … gemeinsam mit Malik Fathi ein wirklich starkes „linkes“ Pärchen … Daniel Halfar hab` ich heute jedenfalls nicht vermisst …
wohlgemerkt
gilt das alles nur für die erste Hälfte … in der zweiten waren sie alle wie abgedreht … ja, fast wie unter Drogen …
Rob Friend als „Sturmführer“ … gemessen an seinen körperlichen Voraussetzungen hatte er heute einfach zu wenige klare Ballgewinne … an (zu) vielen hohen Bällen vorbei, auch im Zusammenspiel oft ein wenig unglücklich … in dieser Form kein Aufstiegsgarant …
Benny Lauth … zwar unsere auffälligste Offensivkraft … etliche starke Szenen … aber eben auch ohne die entscheidende Kaltschnäuzigkeit dort wo`s drauf ankommt …
die Einwechslungen …
zur Pause Bobby Wood für Moritz Stoppelkamp … wie oben schon beschrieben ein Totalausfall … und noch mehr: eigentlich eine Frechheit, was der da heute angeboten hat …
… dabei war der zuletzt wirklich gut und hat auch mir gefallen … aber heute …
… den hätte ich nach einer Viertelstunde wieder raus … phlegmatisch bis zur Vollendung … einmal musste sogar Marin Tomasov vom linken Flügel rüber, um Woods unterbliebene Arbeit nach hinten zu erledigen …
das war der allererste, der für mich unter Drogen stand … in jedem Fall aber total daneben …
… und symptomatisch für den Leistungsabfall des Teams in der zweiten Hälfte …
etwa 20 Minuten vor Schluss dann Gyros Makos für den da schon flunderflachen Daniel Bierofka … hatte das Pech, in eine sich gerade in Auflösung befindliche Mannschaft zu geraten … und passte sich entsprechend an … einige ganz schwache Aktionen gleich zu Beginn … fing sich danach noch ein wenig …
und noch eine knappe Viertelstunde der Ola Kamara für Marin Tomasov … ohne starke Aktion in einer sich auflösenden Truppe … dafür, dass er als „Bande“ für Stahls Slapstick-Einlage vor dem Ausgleich herhalten musste, konnte er nun weißgott nix …
so, jetzt zum eigentlichen Thema … WARUM ???
diese Mannschaft hat – interessanterweise seit Jahren und in beständig wechselnder Besetzung – irgendwie etwas selbstzerstörerisches in sich …
sie reißen immer wieder mit dem Hintern ein, was sie zuvor mühsam mit den Händen aufgerichtet haben …
da gewinnen sie beim (zugegebenermaßen schwächelnden) Tabellenführer in Braunschweig … und sind einmal mehr nicht in der Lage, das durch einen Folgesieg daheim zu „vergolden“ …
wie oft haben wir es nun schon erlebt, dass wir im entscheidenden Moment einer sich bietenden Chance, ein ganz klein wenig oben ranzustinken, jämmerlich versagt haben ?
„sie reißen immer wieder mit dem Hintern ein“ … im großen wie im kleinen … sowohl in der Abfolge der Spiele als auch in den Spielen selbst … siehe heute …
in einigen Spielkritiken der Vorrunde hatte ich den fehlenden „Killer-Instinkt“ bemängelt … den absoluten Willen, nach einer Führung auch wirklich alles klar zu machen und den Gegner zu „vernichten“ … so auch heute ….
stattdessen immer wieder die zunehmende Verunsicherung bei knappem 1:0-Vorsprung …. die dann wegen des zuvor fehlenden „Killer-Instinkts“ und des fehlenden 2:0 oder einer klaren Herbeiführung einer Entscheidung am Ende immer wieder zu unnötigen Punktverlusten führt …
und dann drängt sich angesichts solcher Spiele wie heute mit einem derartigen Leistungsverfall in der zweiten Hälfte halt auch doch immer wieder die eigentlich peinliche Frage auf, ob da wirklich alle Spieler das wollen, was der Verein und die Fans wollen …
sind da etwa ein paar „Bremser“ dabei … ?
nun, grundsätzlich bin ich von jeher ein Verfechter des – eigentlich logischen – Ansatzes, dass eine „Aufstiegsmannschaft“ in den allermeisten Teilen identisch mit der Mannschaft sein sollte, mit der dann auch eine Klasse höher geplant wird …
(weil andernfalls – ebenso logisch – einige im Team womöglich noch gegen das gemeinsame (?) Ziel arbeiten könnten … angesichts eines drohenden Verlusts ihrer bequemen Planstelle …) …
und in unserer Mannschaft ?
… wo/wer könnten die da sein ?
die Abwehr bräuchte in ihren größten Teilen wohl nicht zu bangen … Kiraly, Wojtkowiak Nationalspieler, Vallori die Stütze schlechthin, Fathi der beste Linksverteidiger, den Du Dir wünschen kannst …
auch vorne nicht viele, die zu fürchten hätten …
aber im zentralen Mittelfeld … Stahl und Bierofka … ausgerechnet … die beiden, die kaum (noch) den Ansprüchen in der „Zweiten“ gerecht werden … und immer wieder unsere (spiel)entscheidende Schwäche verkörpern …
auch heute wieder zwei so-gut-wie-Totalausfälle …
also ?
Handlungsbedarf – spätestes für die neue Saison – lokalisiert …
an diesem (Leistungs)Loch im zentralen Mittelfeld hat sich nämlich – auch angesichts der neuen taktischen Ausrichtung – nix geändert …
also Problem erkannt ?
mal abwarten …
jedenfalls sollte sich jetzt wieder einmal die Frage nach der (Aufstiegs)-Perspektive für diese Saison erledigt haben …
obwohl …
… vorerst …
wollen mal so sagen … 34 … gegen den Abstieg …