Einmal Freier....immer Freier?

[Rosco]

Einige Denkanstösse zum Thema, einfach mal so in den Raum gestellt:

- Jahrelang fickst Du, was dir vor das Rohr kommt, man könnte ja echt was verpassen. Bis...ja bis?
- Oder Du machst auf Genießer und Beautyficker, für den das mehr Gelegenheit zu Kunst als bloße
Verrichtung ist...wird dieser Genuß auch in 10 Jahren derselbe sein?
- Du bekommst ein Mädchen aus dem Milieu, aber nicht das Milieu aus dem Mädchen...bekommst Du
eigentlich Sex gegen Geld noch aus dem Kopf, wenn Du mal nicht im "Milieu" bist? Bist Du noch dein
eigener Herr, der von heute auf morgen aufhören könnte...oder bist Du nur noch der Sklave deines
Anhängsels, das dich mehr oder weniger herumkommandiert?
- Nach etwas weniger gelungenen Besuchen gelangst Du zu der Einsicht, dass Du dein Geld eigentlich
lieber anderweitig verwenden könntest...oder hättest verwenden können, über die Jahre hast Du
vielleicht ein Auto oder gar ein Haus verfickt, aber nun ist es zu spät....was jetzt: Ob da Überdosis hilft?
- Du wolltest anfangs nur reinschnuppern, hast dann Gefallen daran gefunden und kannst jetzt nicht mehr
aufhören, denn leider ist da jemand in/an dir in entscheidenden Momenten etwas anderer Meinung und
irgendwie setzt der sich immer mit den fadenscheinigsten Begründungen/Ausreden durch...warum nur?
Nun...es wird Zeit, es dir einzugestehen....Du bist sexsüchtig. Ja und? Willkommen im Club?
- Es gibt Dienstleisterinnen, die sich mit dem Job etwas aufbauen und irgendwann davon zehren
können...was hat es dir gegeben außer verblassenden Erinnerungen an gelegentliche schöne Momente?
Und hättest Du die nicht auch kostenlos woanders haben können? Nein, hättest Du nicht, da gab es ja
diese tollen Frauen, die Du nie im Leben einfach so hättest flachlegen können...Moment mal, hätte es
nicht vielleicht andere gegeben?
- Im Rückblick vor die Wahl gestellt:...Würdest Du zu all den Damen nochmal hingehen? Wie sieht deine
persönliche Bilanz aus?

[pau duro]

Aktienfonds stürzen immer häufiger ab, unsere Steuerkohle soll zu einem immer größeren Teil zur Rettung derer verwendet werden die uns in die Schei..e geritten haben, die Kaufkraft der Kohle verringert sich immer mehr, die Gehaltserhöhungen sind schon von der Inflation, steigenden Energie, Benzinkosten etc. aufgefressen bevor sie überhaupt bei uns ankommen........

eine der letzten verbliebenen Spaß machenden Zeitvertreibsbeschäftigungen wird man da doch nicht aufgeben, selbst wenn jede Menge Illusion dabei ist.

Einziger Nachteil, von meiner Zielgruppe gibts viel zu wenige in den umliegenden Locations sonst wäre ich öfters mal unterwegs.
Aber so gibt man halt die Kohle dann gezielt im Urlaub aus wenns hier nicht passt

[basileos]

Es ist eigentlich sinnlos, zu fragen: "Würde ich dieses oder jenes wieder tun?"

Das Leben ist eine Einbahnstraße, wenden und zurückfahren ist nicht, was ich getan habe, ist Faktum, was ich unterlassen habe, gleichermaßen die Abwesenheit einer Tatsache - die Sprache spiegelt das ja auch wieder. Ich will damit sagen, daß die spezifische Lebenssituation, in der ich eine Entscheidung getroffen, eine Handlung durchgeführt oder unterlassen habe, einmalig war und genau so nie wieder eintreten wird.

Die Hurenbesuche, zu denen ich mich entschloß, waren für mich ausnahmslos ein Gewinn, ich habe viele sympathische Menschen (oberflächlich, zugegeben) kennen gelernt, ich habe eine interessante Subkultur (ebenso oberflächlich) kennengelernt und bin hier wie dort fast immer angenehm überrascht worden. Die seltenen unangenehmen Überraschungen waren aber nie wirklich schlimm, dafür aber lehrreich.

Insbesondere der Ausweg, trotz gescheiterter Ehe meinem Geschlechtstrieb in halbwegs kontrollierter Weise Genüge zu tun, war und ist mir viel wert, wer weiß, wozu mich Frustration und Geilheit hätten verleiten können...

Summa summarum: Ich habe es getan, ich stehe dazu, bin froh, es getan zu haben, und gedenke nicht, aufzuhören, solange ich es bezahlen kann. Und solange sich an meiner Stellung als geschlechtsloser Mitbewohner in der von mir finanzierten Wohngemeinschaft nichts ändert.

basileos

Wie schön, daß es Huren gibt!

[Blinky]

hat viel damit zu tun, dass ich in einer komplizierten halb toten Beziehung stecke

Mein temporärer Sofabewohner hat ja wieder Freundin und mit ihr Kind.

Er wohnt schon fast abstoßend arm, aber
- sie arbeiten beide nur noch halbtags
- sie haben keine Autos mehr, fahren alles mit den Rad
- es wird zum Beispiel komplett selber gekocht
- sein Sohn aus erster Beziehung ist lieber bei ihm und seiner Stiefmutter und Halbschwester als bei seiner Mutter, obwohl dort die Playstations etc. gestapelt werden.

Was ich damit sagen will: Fiskal war es ein teilweise erzwungener Abstieg, teilweise eine freiwillige Einschränkung, persönlich eine Befreiung. Und er hat eine gefunden die mit ihm durch dick und dünn geht, und sich im Moment freiwillig auf dünn beschränkt.

[Blinky]

keine meiner Erfahrungen - und mag sie auch noch so mies gewesen sein (und davon gab es weißgott etliche) - möchte ich missen

auf so drei unschuldig erlittene Unfälle und ihre Folgen könnte ich ganz gut verzichten.
Wenn ich selber etwas verbockt habe, okay, dann kann ich daraus lernen oder es bleiben lassen, im ersten Fall (adaptiertes Verhalten) werde ich wahrscheinlich länger überleben, im 2. Fall (nix dazugelernt, gleich oder noch mehr riskantes Verhalten) mich irgendwann derrennen.

Komplett anders schaut es aus, wenn du der Typ bist, der von einem lernenden oder lernresistenten auf den Kühler genommen wird. Oder es Deine Freundin ist. Und weder Du noch die Freundin etwas dafür kann.

[krrk]

Ich denke, dass an "Einmal Freier immer Freier" schon was dran ist, in einem anderen Sinne als die Kollegen das jetzt aufgegriffen haben mit ihrer Reue-Analyse. Was ist anders seit meinem Einstieg ins Freierdasein? Ich sehe da z.B.
- ich hatte mit viel mehr Frauen Sex als außerhalb des Paysex
- ich hatte Sex mit schönen Frauen, an die ich mich anders möglicherweise nicht rangetraut hätte (und bei denen sehen Muschi und Möpse auch nicht anders aus als bei anderen und funktionieren auch nicht anders)
- ich hatte Sex mit Frauen, an denen ich im normalen Leben ziemlich sicher kein Interesse gehabt hätte (z.B. weil sie zwar hübsch aber absolut nicht mein Typ sind) und hatte manchmal eine fantastische Zeit mit ihnen und eine schöne Nähe, die ich nie erwartet hätte
- ich habe die klarere Erkenntnis, dass die Beziehung Mann-Frau letztlich vom Nutzen bestimmt wird, den jede Partei da herauszieht, im Gewerbe wie im privaten Bereich; nach Geburt der Kinder reduziert sich die Rolle des Mannes gerne mal über weite Strecken auf den Geldlieferanten während der Kindererziehung und auf den Deppen, der daheim nichts mehr richtig macht weil er ihr mittlerweile sonst zu wenig für ihre Bedürfnisse liefert

Zusammengefasst empfinde ich das Freierdasein als eine gewisse sagen wir mal Bewusstseinserweiterung und als Training, mit dem anderen Geschlecht lockerer umzugehen und insofern möchte ich diese positive Änderung in meinem Dasein nicht missen und bejahe "Einmal Freier immer Freier" selbst wenn sich einer zeitweise oder auch für immer aus dem Gewerbe zurückziehen sollte.

Die Tatsache, dass ich als Freier im Gewerbe unterwegs bin hat viel damit zu tun, dass ich in einer komplizierten halb toten Beziehung stecke und die häufig notwendige wenn auch teils kurze Werbephase für Sex außerhalb der Beziehung zeitlich und logistisch derzeit nicht unterbringe.

[Onan11]

Einige Anmerkungen zu den aufgeworfenen Fragen aus meiner Sicht:

1. die Existenz einer sogenannten "Sexsucht" wird in Psychiatrie und Suchtmedizin, in den letzten Jahren zunehmend in Frage gestellt. Meiner Meinung nach zurecht, da es bisher nicht gelang eine einheitliche wissenschaftliche Definition dafür zu finden (bei anderen Suchterkrankungen gibt es eine solche selbstverständlich sehr wohl).

2. Das ganze Leben besteht aus "allmählich verblassenden Erinnerungen". Auch wenn einer unter Vermeidung von P6 ein Auto oder ein Haus zusammengespart hat, werden beide Dinge spätestens, wenn ihn die Schwester im Pflegeheim auf den Topf setzen muss, ebenfalls "allmählich verblassende Erinnerungen" sein.

3. nicht alle meiner P6 - Besuche würde ich mit dem Wissen von heute wiederholen wollen, aber einige auf jeden Fall (bei mancher DL bedauere ich sogar, dass ich sie nicht öfter aufgesucht habe). Aber mit dem Wissen von heute würde ich (wie wahrscheinlich die meisten von uns), viele Dinge anders regeln, als ich es damals im "richtigen Leben" getan habe (in allen Lebensbereichen). Man(n) kann aber leider nicht mehrere Leben parallel "abwickeln".

4. könnte ich jederzeit damit aufhören ? Ich denke ich kann das guten Gewissens mit "ja" beantworten. da ich mich oft jahrelang weder gedanklich noch aktiv mit P6 befasst habe, wenn andere Dinge (finanzieller oder privater Art) dem entgegenstanden und das für mich keinerlei Problem darstellte. Ich finde es mittlerweile einfach praktisch, bei Bedarf zeitlich planbaren Sex mit schönen Frauen "abrufen" zu können, wenn mir danach sein sollte, oder es eben bleiben zu lassen, wenn mir gerade nicht danach ist. Sex ist wichtig, aber bei weitem nicht Alles im Leben, da gibt es eben auch noch viele andere Dinge die wichtig und auch schön sein können.

Grundsätzlich finde ich jedoch, die von Rosco angstossenen Selbstreflexionen keineswegs schwachsinnig, oder überflüssig, da die gedankliche Befassung mit den Hintergründen des eigenen Tun's, noch niemandem geschadet, sondern eher genützt hat.

MfG

Onan11

[Buffalo Bill]

... halte ich die Fragestellung schon für totalen Quatsch ...

jede unserer Handlungen ist zum Zeitpunkt ihrer Entstehung indiziert ...

und somit gerechtfertigt ...

im nachhinein darob zu philosophieren ... Ei drüberhau`n ...

es ist ganz einfach ... keine meiner Erfahrungen - und mag sie auch noch so mies gewesen sein (und davon gab es weißgott etliche) - möchte ich missen ... das gehört zum Leben ...

such is life ...

[RIC VIC]

Noch ein Song zum Thema...

https://www.youtube.com/watch?v=F8Wf9czro-M

[Buffalo Bill]

so isses ...

https://www.youtube.com/watch?v=JKPvx38D4GM

[RIC VIC]

Es gibt unterschiedliche Gründe, warum Männer zu Huren gehen und sich Sex für Geld erkaufen.

Jeder von uns hier hat seine eigenen. Weiter muss jeder für sich selbst all die Fragen beantworten.

Bist Du noch dein eigener Herr, der von heute auf morgen aufhören könnte...oder bist Du nur noch der Sklave...

Genau diese Frage stellt sich bei allem was man macht und unternimmt, lebt man sein Leben, oder hat man ein Leben aus zweiter Hand, wird man gelebt, von anderen Menschen mit denen man Verbindungen eingeht, oder von den Dingen mit denen man sich beschäftigt und die einem lieb und wert geworden sind? Nicht im Festhalten, im Loslassen liegt die Kunst des Lebens.

Leben ist tödlich - so don`t take life too seriously, you`ll never get ouit alive! - und am Ende stellt sich die Frage: Hat man sein Leben nur mit Jahren gefüllt, oder seine Jahre mit Leben?

https://www.youtube.com/watch?v=OYajf5-cJW4

Im Rückblick vor die Wahl gestellt:...Würdest Du zu all den Damen nochmal hingehen? Wie sieht deine persönliche Bilanz aus?

Zu allen sicher nicht, aber wenn ich einige nicht gehabt hätte, dann würde mir etwas gefehlt haben im Leben... ausserdem: je ne regrette rien