Mitglied seit 22.01.2007
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Was dem Londoner sein Wachsfigurenkabinett ist dem Wiener sein Witzfigurenkabinett.
In London ist's Madame Tussaud.
In Wien ist's die Polizei.
So zumindest macht es den Eindruck wenn man der großen "Enthüllerzeitschrift" NEWS glauben schenken will, deren vortrefflichste Eigenschaft es ist sich auf die mediale Brust zu trommeln um möglichst lautstark zu verkünden welch' redlicher und einzig der Wahrheit und Gerechtigkeit verpflichteter journalistischer Arbeit man sich verbunden fühlt.
Tatsache ist, dass NEWS von zwei dummen Buben namens Fellner gegründet wurde, deren einzige Fähigkeit und Genialität darin bestand der damals dahin siechenden SPÖ ein ganz Neues und hintertriebiges Macht- & Manipulationsmittel anzubieten.
Ein Wochenzeitschrift, angesiedelt irgendwo zwischen Bildzeitung, Kronenzeitung, englischem Boulevard und Bravo (um für "den kleinen Mann" interessant zu sein) aber in Machart und Tarnung eines respektablen Hochglanzmagazins um vor Allem die "Law & Order - Bürgerliche Mittelschicht" zumindest einmal optisch anzusprechen.
Im Gegenzug für einen steten Strom an Information aus der politischen (& in deren Nähe angesiedelten) gesellschaftlichen Gerüchteküche sowie allen jeweils denkbaren politischen "Schutz" boten die Fellners an, ein treues inoffizielles Parteiorgan für die SPÖ zu gestalten.
Der Schock über den Verlust der absoluten Macht in Österreich welche man jahrzehntelang gewohnt gewesen war, veranlasste die sonst so hochmütige SPÖ klug genug zu sein auf diesen Deal einzugehen. Die Fellners waren klug genug ihren Deal einzuhalten.
Fortan übten sich die beiden "dummen Buben" in dem komplizierten Spagat der politischen Sache der SPÖ nicht allzu offensichtlich dienlich zu sein und einem "Enthüllungs-Journalismus" der die notwendigen Auflagenzahlen brachte.
Gäbe es für diese Form des Spagates eine olympische Medaille, - die "Fellnerbuam" hätten sie seit Gründung von NEWS in ununterbrochener Reihenfolge gewonnen.
Um den Anschein den "Unparteilichkeit" zu wahren wurden auch schon mal rote Politiker demontiert, Skandale enthüllt welche zu deren Fall führen mussten. Erfolgreich wurde dabei "Ursache und Wirkung" vertauscht und vertuscht.
Während die Öffentlichkeit Glauben gemacht wurde die Betroffenen wären von einer SPÖ mit unnachgiebiger Härte zur Verantwortung gezogen worden NACHDEM die NEWS "enthüllt" hatte - war es wohl meist eher anders herum. Die SPÖ selbst gab den Zund um DURCH die NEWS die erforderliche öffentliche Rechtfertigung und Rückhalt zu bekommen welche ihr notwendig erschien ansonsten schwer durchsetzbare Personal-Rochaden über die Bühne zu bringen.
Während die Zustimmung zur roten Politik einem eher beständigen "auf" und einem seltenen "ab" journalistisch dargeboten, der schwarzen Politik welche sich die Roten nie ganz vergrämen wollten ein ausgewogeneres "auf & ab" gewidmet wurde sah sich der deklarierte rote "Erzfeind Nr.1", die Blauen einem unablässigem Trommelfeuer an Schmähung und Diskreditierung ausgesetzt.
Vielleicht muss man den Fellner-Buam und den SPÖ-Granden aus der Gründerzeit der NEWS ja sogar dankbar für diesen Teil ihrer Zusammenarbeit sein. Nicht auszudenken wie die politische Landschaft in Österreich heute ohne dem niemals unterbrochenen Sperrfeuer aus der NEWS-Redaktion gegen die Haidertruppe aussehen würde.
Die roten Granden und die Chefität bei NEWS wusste auch seit vielen Jahren von dem gerade einmal hinter dem Horizont lauernden Skandal um BAWAG und ÖGB, um Elsner, Verzetnitsch & Co.,
Auch "Schwarz" wusste davon - schließlich hatte man genug eigene Leute auch hinter diesen Kulissen sitzen.
Wieder einmal war das Timing essenziell mit welchem man sich in der Löwelstrasse der Verbündeten im NEWS-Gebäude bedienen musste.
Man stelle sich einmal vor wie die letzten Nationalratswahlen ausgegangen wären wenn der ganze Skandal knapp ein Jahr später aufgeflogen wäre? Knapp VOR der Wahl!
Man braucht nicht Politologie studiert zu haben um zu erkennen dass wir heute ganz sicher keinen roten Bundeskanzler am Ballhausplatz sitzen hätten!
Nicht einmal Einen der einer grundsätzlich schwarzen Regierung vorsteht.
So weit zur gezielten politischen Manipulation von Herrn und Frau Österreicher - ein Blatt das sich aber nur dieser Alleine verschrieben hätte wäre rasch und unbemerkt und vor allem wirkungslos am Friedhof der zahllosen erfolglosen österreichischen Publikations-Versuche gelandet.
Das worin sich NEWS immer schon unterschied war dass nach dem (bezeichnender Weise auch jeweils am Anfang des Heftes zu findenden!) politischen Teil immer reichlich an jenem Stoff geliefert wurde welcher Herrn und Frau Österreicher im Grunde ihrer alltagsgelangweilten Herzen wirklich interessiert! Dreckwäsche! Möglichst schmutzige! Möglichst skandalöse! Kriminalfälle die einem im beschaulichen Wohnzimmersessel einen wohligen Schauer über den Rücken jagen und zum unvermeidbaren Gedanken führen wie gut und sicher es sich doch im Land der Berge lebt dank der unbestechlichen Aufdecker von NEWS.
Das einzige Problem dabei ist, dass das "Land der Berge" tatsächlich ein grundsätzlich so ruhiges und beschauliches Plätzchen ist, dass es wenig an wohligem Schauermaterial gibt das sich für dies benötigten Zwecke in die Headlines befördern lässt. Wöchentlich noch dazu.
Von dem koksenden Superstar der sich nebst seiner Sucht auch als absolutes Charakterschwein erwiesen hat einmal abgesehen, gibt es zwei, drei, mal im Jahr irgend einen extrem verzweifelten Menschen der ein Verbrechen begeht welches einer Titelstory würdig ist und selbst eine Verkaufszahlen fördernde Natascha Kampusch fällt einem nur alle paar Jahrzehnte in den Schoß, und selbst da ist die Halbwertszeit des öffentlichen Interesses so gering, dass es sich kaum für mehr als ein paar Ausgaben lohnt die Geschichte auszulutschen.
Ein schönes und im Grunde sehr taugliches Dauerbrenner-Thema war der SPÖ-Verpflichteten Fellner-Partie ja verwehrt: Die Ausländerkriminalität und das Ausländerproblem. Ein eigentlich Unübersehbares und Ernsthaftes aber eben selbst 60 Jahre nach Ende des "Nicht-wirklich-1000-jährigen-Reiches" auch ein absolutes Tabu-Thema für eine SPÖ die wusste dass neue Wählergruppen nur aus diesen Bereichen rekrutierbar sein würden.
Was macht man aber wenn man keine Schlagzeilen hat - aber dringend welche braucht um die Kontinuität des Trugbildes eines schonungslosen "Enthüllungs......" aufrecht zu erhalten?
Ganz einfach.
Man konstruiert sie!
Die Geschichte über angebliche Schiebereien von eigentlich schon wertlosem alten Kriegsmaterial aus dem Balkan alleine ist für die Zwecke und Skandalbedarf der NEWS-Redaktion zwar recht nett, aber bestenfalls lauwarm.
Wenn aber bei der vor Polizei, StaPo, StA und (natürlich, vor Allem!) NEWS inszenierten "Übergabe", gewisser Maßen vor "laufender Kamera" noch eine "Sprengfalle detonieren und eine zerfetzte (noch dazu weibliche!) Leiche Streussel, Kirscherl und Schlagobers zugleich auf die Geschichte oben d'rauf käme, dann allerdings hätte man wieder einmal jenen Stoff aus dem sich Sensations-Journalismus machen lässt!
Was spielt es da für eine Rolle, dass ein vermutlich tatsächlich Unschuldiger den Rest seines Lebens in einer Gefängniszelle verbringen wird müssen? Noch dazu einer der im wirklichen Leben tatsächlich nicht zu den absoluten Sympathie-Trägern gezählt haben dürfte. Sprich: "Vermutlich eh eher ein Ungustl war."
Sage ich dass ein fieser, finsterer NEWS-Reporter die fatale Handgranate selber gezündet hat? Nein. Aber es ist schon auffällig wie wenig ungelegen NEWS dieser Umstand gekommen ist und wie hochrangig die Order innerhalb der Polizei und StA waren keine weiteren Untersuchungen und Ermittlungen anzustellen als gegen den bereits inhaftierten „Hauptverdächtigen“.
Schön wie „praktisch“ und „einfach“ das Leben manchmal ist!
Nebst in Ungnade gefallenen Politikern und Bankern (wobei von denen vermutlich Keiner KEINEN Dreck am Stecken hat), dem gelegentlich amoklaufenden Familienvater, und entbehrlichen armen Würstchen die sich selbst gerne als große Waffenschieber sehen möchten, dann alle paar Jahre ein tatsächliches menschliches Drama wie ein Grubenunglück, ein Seilbahnunglück oder ein plötzlich gelöster Entführungsfall gibt es immer noch ein "Notfalls-Thema" auf das man in besonders kargen (im Sinne von mangelnden Sensationen) Zeiten zurück greifen kann: Das Rotlicht.
So gut wie kein erwachsener Mann der sich der Dienste dieses Gewerbes nicht mehr oder weniger regelmäßig bedient - sonst gäbe es wohl kaum geschätzte 10.000 (!) Prostituierte in Wien allein - und gleichzeitig so gut wie kein erwachsener Mann der nicht mit Eifer und Begeisterung in den Gleichklang des schaurig schönen Fingerzeigens auf dieses Gesindel einsteigen muss. Ja muss, - dann jeder der (öffentlich) relativieren würde, mahnend zu sinnigem Umgang aufrufen würde müsste sich nicht nur der (gekünstelten) Empörung seiner Mitmenschen stellen, sondern auch zumindest den fragenden Blicken der eigenen Gemahlin.
Ja, das "Rotlicht" ist immer für gschmackige Geschichten gut. Nicht nur weil man da unter der Vorwand "eben nur recherchiert" zu haben nicht nur über viel Schlüpfriges reden (schreiben) sondern auch unter gleichem Vorwand viel nackte Haut zeigen kann.
"Sex sells" - eine Weisheit die auch für Sensations- & Enthüllungs Postillen gilt.
Oh nein! NEWS hat diese Weisheit nicht entdeckt! Schon Ende der 70er des vorigen Jahrhunderts haben die Politiker vorexerziert wie man sich selbst in das Licht des Saubermanns rücken kann wenn man auf die "Sex-Branche" los geht.
Das faszinierende dabei: All die "bösen Buben" dieser Branche haben noch nie eine Gefahr, Bedrohung, ja noch nicht einmal nennenswerte Belästigung der "braven Bürger" dargestellt. Aus Eigeninteresse! Die wollen ihr Geld an geilen, verängstigten "braven Bürgern" verdienen - und die bleiben aus wenn sie durch skandalöse Umstände im rotbelichteten Umfeld ständig befürchten müssen ins Fadenkreuz von Ermittlern, Journalisten oder Polizei zu geraten!
Keine Frage, dass es ein Verbrechen ist, wenn der "schiefe Franzi" den "kurzen Kurti", beides üble Zuhälter, im Streit um einen guten Standplatz für die eigenen "Pferdchen", in einer stillen Ecke "ein Tunnel in die Birne bläst"., - aber weder eine Gefahr, Bedrohung oder auch nur Belästigung für den Herrn Huber auf seinem morgendlichen Weg ins Büro noch für die Frau Müller am Weg vom Billa nach Hause.
Und das war immer oberste Devise der "Branche": Man macht sich seine "branchenspezifischen" Konflikte untereinander aus, und sorgt - abgesehen von der zwar auch illegalen aber ebenso für die Allgemeinheit unbedrohlichen, Freizeitbeschäftigung des "Stoß-spielens" - ansonsten für Sauberkeit. Keine (unnötigen) Waffen, schon gar keine die für andere Verbrechen (Bankraube, Überfälle etc.) verwendet werden, keine Drogen (ausser jene die für den Eigenbedarf benötigt werden), keine Belästigung der "normal Bürger" (einfach weil man sich deren dämliches Gezeter nicht anhören und davon stören lassen wollte.) Keine Hehlerei, keine "anderen Verbrechen" als jene "unumgänglichen" welche die Branche selbst sauber und ruhig hielten.
Und damit war das Rotlicht immer schon der ideale Partner für die Polizei.
Eine Polizei die ja nicht nur den unerklärlichen Tod vom "kurzen Kurti" (so man seine Leiche überhaupt gefunden hat) aufklären musste, sondern deren Verantwortung ja bei der Verhinderung und Aufklärung ALLER Arten von Verbrechen lag und liegt!
"Verbrecher" haben aber (so wie Otto Normalverbraucher eben auch!) eine ebenso alte wie unerklärliche Affinität zum Rotlicht.
Alle Informationen laufen daher immer im Rotlicht zusammen.
Sind da immer schon zusammen gelaufen.
Im Rotlicht herrschte eine hierarchische Struktur, eine klare Devise und (zwar ungeschriebene) dafür aber auch unumstößliche Gesetze. Und damit war das Rotlicht immer ein idealer Kooperationspartner für die Polizei.
Den Deal kann man sich in etwa so vorstellen: 7% aller Verbrechen (jene die im Rotlicht "branchenbedingt verübt werden "müssen") bleiben "unaufgeklärt“, dafür schnellt die Aufklärungsrate und auch das Tempo der Aufklärung bei 93% aller anderen Verbrechen drastisch in die Höhe.
Dank dem gelegentlichen "Zund" aus dem "Rotlicht".
Für die steuerzahlende Bevölkerung die ja meint ein Recht auf staatlichen Schutz zu haben, ein wirklich guter Deal!
Der Bankräuber der begonnen hat seine Beute im Puff zu verblasen, der wurde ein wenig geschröpft, aber bevor die Beute ganz weg war hatte die Polizei den entsprechenden Tipp und der Knabe saß hinter Schloß und Riegel.
Eine eigentlich perfekte und harmonische "Partnerschaft" - und dies sogar im Grunde noch ganz im Sinne der "aufrechten Bürgerschaft."
Eine solche "Zusammenarbeit" funktioniert aber nur wenn die offizielle Seite ihren Part in dem Deal ebenfalls einhält und sich nicht einmischt.
Ende der 70er, Anfang der 80er Jahre hat erstmals die Politik den Fehler gemacht sich auf Kosten des Bruches dieser "stillen Vereinbarung" politisch zu profilieren.
Dass das gründlichst in die Hosen gegangen ist, steht sogar schon in den Geschichtsbüchern.
Rechtzeitig gewarnt zog sich der König, der "rote Heinzi" mit seinem Rolls Royce in seine "legalen Mini-Gefilde" zurück, HWS wurde zum ehrbaren Society-Löwen mit Rouge, Eden und Orient, Bernd Wessely hatte die Freundlichkeit rechtzeitig einer schweren Krankheit zu erliegen und der umtriebige Rainer Stepanek der sich seit über 20 Jahren in Thailand versteckt halten soll, (was bisher noch keinem gelang, also ruht er vermutlich eher mit Betonbatscherl am Grund der Donau) und nur der letzte der Granden, Harry Hauke, wollte partout nicht einsehen dass die "alten Zeiten" vorüber waren. (Wofür er auch regelmäßig mit schwachsinnigen Anzeigen und Kerker-"strafen" in die Schranken verwiesen wird.)
Zu BW's Begräbnis kamen noch nebst allen "Unterweltlern der alten Garde" auch so gut wie alle Kripo-Beamten mit denen er jahrelang ein "Einverständnis" gehabt hatte, während die StaPo damals fleissig fotografierte.
Aufg'regt hat sich darüber niemand, - man wusste ja wie "das Spiel läuft".
Die Folgen der Zerschlagung der "Rotlicht Hierarchie" in Wien waren dann schon nicht mehr das was die "stolzgeschwellten Politiker-Brüsterl" öffentlich diskutiert wissen wollten, also unterblieb diese Diskussion auch.
Wenn man ein gut funktionierendes Konstrukt, mit einem unbeugsamen Ehrenkodex zerschlägt, passiert vor Allem Eines: Es entsteht ein Vakuum.
Und ein Vakuum hat (gesellschaftspolitisch und erst recht geschäftlich betrachtet) die Eigenschaft nicht lange ein Vakuum zu bleiben sondern mit neuen Protagonisten besetzt zu werden.
Meist mit Protagonisten die sich zutrauen skrupelloser oder unantastbarer oder anonymer zu sein als ihre Vorgänger. (JEDER in Wien hatte schließlich den "Roten Heinzi" gekannt).
Praktischer Weise fiel diese Zerschlagung der alten Strukturen mit dem Zusammenbruch Jugoslawiens und der Ostöffnung zusammen und so dauerte es nicht lange bis serbische und kroatische und russische und albanische und ähnliche Gruppierungen begannen sich (vor allem) den Gürtel unter den Nagel zu reissen.
Die Drahtzieher saßen weit jenseits irgend einer juristischen Greifbarkeit für die österreichische Polizei und wenn man wieder einmal in einer medienwirksamen Razzia ein paar unbedeutende Türsteher, Rausschmeisser, "Geschäftsführer" und Nutten aus den Lokalen heraus abführte, marschierte bereits die Ersatzcrew durch den Hintereingang wieder hinein. Oft wurde da nicht einmal groß die Reklamebeleuchtung abgedreht bevor es genau so weiter ging wie vorher. (Manchmal wurde mit dem "Licht wieder aufdrehen" noch freundlicher Weise gewartet bis die (seltsamer Weise zum richtigen Zeitpunkt) anwesende Presse wieder abgezogen war.)
Und diese Jungs hatten keinen gewachsenen Vertrauens-Pakt mit der Wiener Polizei. Die hatten keinen Ehrenkodex, die hatten noch nicht einmal eine (bekannte) Hierarchie sondern das waren nur wilde Wild-West (Ost) Brüder die sich gegenseitig, im Kampf um Marktanteile und Standplätze, ohne Rücksicht auf jedwedes Umfeld das Leben zur Hölle machten.
Plötzlich war also nicht nur die Polizei "blind und taub" sondern auch machtlos sondern die Rotlichtkämpfe begannen auch zunehmend Auswirkungen auf die "Zivilbevölkerung" zu haben.
Es geschah also im Grunde alles das, was die Herren Politiker behauptet hatten mit ihrem "harten Vorgehen" beenden zu wollen.
Alles das was es vorher in Wahrheit gar nicht gegeben hatte!
Ein paar Polizisten welche damals noch Greenhorns waren erinnerten sich der (erfolgreichen) Methoden ihrer Vorgänger und nachdem sich ein wenig abzuzeichnen begann wer die neuen Bosse in Wien sein würden, begann man langsam neue Fäden & Bande zu knüpfen.
Ungleich schwerer mit Protagonisten die nicht mehr "Heinzi" oder "Heinz-Werner" oder "Rainer" oder "Bernd" oder "Harry" hießen - sondern "Radan", "Slatko", „Dragan“ etc.,
Protagonisten für die die Polizei im Grunde nur eines war: Der Erzfeind
Leute wie Geiger haben es geschafft.
Ungeheuer behutsam, ungeheuer vorsichtig, begünstigt durch so manchen kleinen Zufall wieder ein Netzwerk an Information und Vertrauen aufzubauen.
Während Geiger auf eine Stützung der alten österreichischen Garde setze damit das Rotlicht (und damit seine Ansprechpartner) in "deutsch sprechender" Hand blieb - setzten Andere auf die neue Generation. Auf die Radko's, Radan's, Slatko's Dragans's und Ivan's.
Frühwirt auf der anderen Seite, war dabei wahrlich kein "Guter". Er setzte auf seine (wachsende) Macht und auf knallharte Deals: "Du mir schulden für meinen Schutz. Wenn nix haben Informationen ich wollen feiern und ficken gratis. Alles was ich wollen. Alles klar?!"
DAS war eine Sprache welche die neuen Gürtelstrizis verstanden und mit der sie umgehen konnten.
Horngacher war dabei nur der Depp. Ein selbsternannter "Herrenmensch" dem es nicht um die Fäden eines hintergründigen Aufbaues von Kontakten ging, sondern darum ob seiner "Macht" angehimmelt und hinten und vorne bedient zu werden. Vor allem "vorne"!
Geiger hatte also das Gesamtbild im Auge
Frühwirt die Gürtel-Partie und dem "Schweinchen" und "Napoleon" Horngacher war nur die Barszene und die Innenstadt geblieben. Keine Bar da wo die Nutten nicht davor zitterten dem "Schweinchen" zu Diensten sein zu müssen. Gratis, versteht sich ja von selbst.
Was für eine dumme Nutte die geglaubt hat durch ihre Aussage irgend etwas anderes erreichen zu können als feste Dresche (aller Art) abzubekommen.
Geiger machte es persönlich - Bogner mit immerhin dem größten Etablissement UND auch noch familiär verbandelt daher ein erstklassiger Ansprechpartner. Wenn Bogner von der einen oder anderen Razzia erfahren haben sollte - dann waren die Informationen die in die andere Richtung, an Geiger, gegangen sind hundert mal wertvoller!
Frühwirth machte es clever - er schickte "seine" Beamten los (wovon einmal der Erste davon auch prompt ins Kreuzfeuer geraten ist uns sich nebst Gürtelkriminellen im NEWS abgebildet wiederfindet - wobei es keiner der Mühe wert findet sich darüber zu wundern dass der Herr Pripfl auf den Fotos gar nicht wirklich glücklich, weinseelig oder besonders freundschaftlich verbunden" aus dem schlecht geschneiderten Anzug schaut) - Frühwirth selbst dürfte noch einmal die Kurve gekratzt haben, Bauernofper werden andere sein, Pripfl als einer der Ersten, aber bei Frühwirth gilt das gleiche wie beim "Schweinchen Horngacher":
"Alles Geld was die beiden schon an Gegenwert in Puffs verhurt und versoffen haben auf einen Haufen gelegt und es gingen sich locker zwei Einfamilienhäuser aus."
Die Geschichte wiederholt sich:
Der einzige ehrbare (hohe) Kiberer von Wien, Hofrat Geiger, ist (wurde) ruiniert.
Der blade Napoleon wird zwar demontiert schlüpft aber ansonsten durchs Netz der Aufmerksamkeit. Zu Nahe das Verhältnis zum völlig unterbelichteten Boss Stiedl.
Der Frühwirth war zu clever, man kann auch nicht ALLE hochrangigen Kiberer absägen, denn da ist kein Nachwuchs in Sicht.
Die Kontakte zur Unterwelt sind zwar dahin, der Informationsfluss abrupt gestoppt, die Schlägerbanden und Schutzgeld-Erpressungen werden deswegen nicht aufhören nur wird man halt wieder "Einzelfall-Täter" für spezielle "Aktionen" importieren und bevor noch der erste "ermittelnde Beamte" das Papier in den Drucker für die Anzeige gelegt hat sind die längst wieder in der Heimat und auf "Stand by".
Die nächste Runde im Wiener Rotlicht ist eingeläutet.
Keine gute Runde
Schon gar nicht für die Bevölkerung
Bestenfalls für NEWS - den für echten Stoff dürfte bald reichlich gesorgt werden.
Und der "Dr.Gerhardinger" über den sich hier so sehr das Maul zerrissen wird?
Der hat einige wenige Wochen Zeit gewonnen um ein paar besonders dämliche Investoren zu finden, sich dann mit dem Geld sehr weit weg abzuseilen, während irgend ein "Slatko" (oder wie auch immer) die tatsächliche Kontrolle über das GT übernimmt.
Viel Spaß den "Anlegern" die dann da hin kommen und mit irgend einem Blattl Papier wedeln auf dem steht dass ihnen ein Teil von dem Industrie-Puff gehört!
Und wenn's der Gerhardinger nicht rechtzeitig schafft?
Wir werden sicher im NEWS rechtzeitig lesen können wo man seine Leiche und in welchem Zustand gefunden hat.
Und finden wird man die Leiche!
DAS ist nämlich immer noch die Botschaft solcher Typen, denen man jetzt das "Sagen" in Wien überlassen hat, an jeden Anderen was passiert wenn man ihren Geschäftsinteressen in die Quere kommt.
Den ehemals als "Gogeln" bezeichneten Freiern kann man eigentlich nur einen Rat geben: Die nächsten 1-2 Jahre ist daheim wichsen deutlich gesünder als zufällig in irgend einem Etablissement entweder in eine hilflose Polizei-Razzia zu geraten oder (schlimmer noch?) in den Kugelhagel kontrahierender Ostbanden.
Aber wenigstens gibts wen der von der ganzen Entwicklung, so oder so, profitiert: NEWS
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habe mir diesen sogar ausgedruckt und archiviert ...
, aber sehr guter Bericht über die typisch österreichische NEWSPropaganda. Ich hoffe du konntest dir ein wenig den Frust von der Leber schreiben und du bist mir nicht böse, dass ich deinen Beitrag in den Club Small Talk verschiebe 
