Im Berliner Kurier erschien folgender Artikel:
www.berliner-kurier.de/28071434 ©2017
Alle im folgenden Kommentar aufgeführten Zitate stammen aus diesem Artikel.
Vor drei Jahren nahm ich als interessierter Beobachter an einem SDL-Kongress teil und vernahm als eine der Hauptparolen: "Redet endlich MIT uns statt immer nur über uns!" Eben! Hat einer der Heuchler/innen jemals mit einem von uns, Freiern, geredet? Oder kotzen sie sich einfach ÜBER uns aus? - Alte, gut verkäufliche, populistische Vorurteile gegen Freier wieder und wieder ausposaunt?
Ein gegenteiliger Fall ist mir aber bekannt: Im Neuen Deutschland erschien im Juni 2015 ein Original-interview mit einem Freier. Ein Einzelfall?
Und wir Freier (ca. 80 % der männlichen Bevölkerung) lassen diese Schmutzkampagnen gegen uns geschehen, weil jeder von uns dann am Morgen beim Frühstück die Zeitung lesend vor Frau und Kind den dort über uns ausgeschütteten Dreck mit dem Tonfall angewiderten Ekels zitieren kann - ein besseres Alibi, dass man selber so einen Dreck niemals auch nur in Betracht ziehen würde, gibt´s wirklich nicht!
Die Situation des Freiers ähnelt dem des Schwulen vor zig Jahren. Damals war homophobes Gerede oft die einzige Möglichkeit eines Schwulen, sich zu schützen. Nicht die Gespielin und ihr Freier sind pervers sondern die Situation in der sie - immer noch - leben, lieben und arbeiten müssen!
"Jeder kennt Restaurant- und Theater-Kritiken. Aber: Wussten Sie, dass es auch Sex-Kritiken gibt?"
Die alte bigotte Masche der Boulevardpresse: Unter dem Saubermann-Deckmäntelchen der geheuchelten Empörung, die Leser(-innen?) über das sich gut verkaufende Sexthema "informieren".
"Hach wussten Sie schon", hetzte vor kurzem noch die Blockwartin gegenüber ihrer Nachbarin, "der Müller vom 2. Stock hat immer wieder Herrenbesuch!"
" Auf dubiosen Internet-Portalen..."
Also "yelp", "tripadvisor","Der Michelin" - gut, "lusthaus.cc" - dubios.
Doppelmoraliger geht´s nun wirklich nicht mehr.
" bewerten Berlins Freier Prostituierte"
Allerdings. Und das ist auch gut so. Jede Dienstleistung, jede Branche, jeder Anbieter muss sich der Öffentlichkeit stellen.
Erdogan, Putin und ähnliche Autokraten, die uns in vor-demokratische Zustände zurückwerfen wollen, möchten zwar, dass gewisse Personen oder Institutionen nicht kritisiert werden dürfen. Das wird ihnen aber nicht gelingen.
Frauen haben indes seit Menschengedenken aufgrund ihrer Vormachtstellung immer schon irritiert und aggressiv reagiert, wenn sie der Diskussion ausgesetzt werden. Das haben sie mit Erdogan & Co gemein.
Diese Vormachtstellung ist im übrigens natürlich vorgegebenen, kann durch gesellschaftlich-politisch-juristische Maßnahmen höchsten kosmetisch gemildert aber nie zugunsten einer gleichberechtigten Stellung von Mann und Frau aufgehoben werden.
" lassen sich ... aus" und weiter unten dann gleich nochmal: "sich Kunden über ... auslassen."
Also: Journalisten berichten. Michelin-tester bewerten aber Feier "lassen sich aus" Die Bigotterie ist zum kotzen!
Und Diffamierung wird nicht wahrer, wenn man sie zeilenschindend wiederholt.
"Manchmal nett – aber oft auch beleidigend." und weiter unten dann gleich nochmal: "manchmal freundlich, oft auch frauenverachtend."
Bigotte, durch keinerlei Statistik oder Recherche untermauerte Quantifizierung:
Sprecht doch nicht über uns, bevor ihr nicht mal mit uns gesprochen habt oder wenigsten mal einen einzigen Blick in die Portale geworfen habt!
Dann kommt ihr zu der richtigen Aussage:
"Oft nett – aber manchmal auch beleidigend."
Und Lügen werden nicht wahrer, wenn man sie zeilenschindend wiederholt.
Beiträge in den Portalen z.K. nehmen, wäre mal eine nicht nur richtige, sondern auch produktive Arbeit. Sie könnte dazu dienen, das bereits Gute noch zu verbessern, um die vorhandenen Missstände zu beseitigen. Denn es stimmt: Manchmal ist der Stil in den Portalen unerträglich!
Dazu weiter unten ein paar konkrete Anmerkungen.
" frauenverachtend,"
Diese Vokabel zeigt, dass der Journalist, der seine Belehrung mit "Wussten Sie...?"
beginnt, nicht einen Blick in das Forum geworfen hat, über das er informieren will: Dort melden sich nämlich auch Dienstleisterínnen - ausführlich und laut! - zu Wort und beweisen manchmal, dass Geschmacklosigkeit, Menschen(!)feindlichkeit u.ä. durchaus keine reine Männersache sind.
" abartig."
Vor kurzem "entartete Kunst", jetzt also "abartige Freier". Dass solche Vokabeln im deutschen Reich immer noch munter verwendet werden können, ohne dass dem Völkischen Beobachter die Leser/innen auf der Stelle den Rücken kehren, zeigt, wie dünn der Anti-fa-lack in dieser Republik ist. Das ist der menschenfeindliche, beleidigende, dubiose und wirklich gefährliche Sumpf!
" In Sexworker-Kreisen würde man solche Seiten gern verbieten."
Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass ehrliche Gespielinnen es schätzen, wenn ehrlich und respektvoll über ihre Tätigkeit berichtet wird. Die Branche wäre zudem total bekloppt, wenn sie sich dafür einsetzen würde, diese kostenlose Werbung für sie zu verbieten. Mal wieder wird über die Industrie gesprochen statt mit ihr. Mal wieder werden die Gespielinnen vor den Karren journalistischer Heuchelei gespannt.
Jetzt also ein paar Gedanken zu der Frage, was die Ursache der Niveaulosigkeit ist, die manchmal in der Portalen zu beklagen ist.
1.
Zunächst mache man sich noch einmal die Mengenverhältnis klar: "manchmal Geschmacksloses" steht "oft Freundliches" gegenüber. Also keine künstliche, gewollte Aufregung!
2.
Es ist auch festzustellen, dass die Berichte in Portalen über Restaurants, Ärzte, Kfz-betriebe etc. z.T. auch unflätig sind. Geschmacklosigkeit ist also nicht nur auf Portale beschränkt, in denen sich hauptsächlich Männer hauptsächlich über hauptsächlich bezahlten Sex austauschen.
Geschmacklosigkeit ist der lästige Preis, den man für Freiheit zu bezahlen hat.
Freiheit ist Gold, Geschmacklosigkeit Blech. Unsere Freiheit beschränken, um Geschmacklosigkeiten einzudämmen, wäre wie ein Kilo Gold gegen ein Gramm Blech einzutauschen. Erdogan, Putin und ähnliche Autokrat/Innen würden das gerne machen, aber wir werden denen keinen Einfluss gewähren.
3.
Alles Natürliche, das künstlich ins Abseits oder gar in den Untergrund verdrängt wird, verroht. Daher rührt die in der Tat sprachliche Verrohung, die bisweilen zu beklagen ist.
Weitere Bemühungen eines fröhlichen, freien, selbstverständlichen Umgangs mit der natürlichsten Sache de Welt (Sex als Ware gibt´s sogar schon in der Tierwelt!), wird ganz automatisch im Laufe der Zeit auch zur Verbesserung des fröhlichen, freien, natürlichen, also menschlichen Stils führen.
Käuflicher Sex leistet darüber hinaus auch noch einen wesentlichen Beitrag zur Gesundheit der Bevölkerung. (Nein, Herr "abartiger" Journalist, nicht zur "Volksgesundheit"! )
Es ist an der Zeit, dies auch endlich auf höchster Ebene zu würdigen: die Verleihung des Bundesverdienstkreuz allererster Klasse am Straps für die Huren dieser Republik und des Friedensnobelpreis für die dieser Welt sind überfällig!
Erst kommt der Orden, dann die Moral, dann die gepflegte Sprache.
4.
Schule.
Die sprachlichen Erzeugnisse der Zeitgenossen/Innen in Zeitung, Blog, Portal und Buch lassen einem bisweilen die Haare zu Berge stehen. Mal ein wenig Deutsch- und Ethik-Unterricht würde sich auf die Journaille und auch auf die Portal-sprache wohltuend auswirken.
5.
Die Rohheit, mit der wir in Sprache und Tat mit einander umgehen ist ganz bestimmt nicht auf den käuflichen Verkehr beschränkt, sondern beispielsweise auch im Straßenverkehr und auch bei der Journaille, wie weiter oben an konkreten Beispielen dargelegt, zu beklagen.
Ich glaube aber nicht, dass es sich um eine "Verrohung" handelt - als ob damals alles besser gewesen sei. Im Gegenteil denke ich, dass wir heute wesentlich sensibler gegen Rohheiten geworden sind, die seinerzeit womöglich noch als salonfähig empfunden wurden. Und diese Sensibilisierung ist gut.
Die PortalschreiberInnen machen sch untereinander immer wieder darauf aufmerksam, dass menschenverachtendes Vokabular abgelehnt wird. Das ist dem lese-unwilligen Journalisten wohl entgangen! - Wir müssen auch den Journalisten klar machen, dass wir keine Vokabeln aus dem Wörterbuch des Unmenschen - wie z.B. "abartig" ! - lesen wollen.
Das ist der mühsame, zeitaufwendige, Geduld erfordernde aber einzig erfolgversprechende Weg in Freiheit lebend, den guten Geschmack zu fördern.
6.
Nun darf man aber auch nicht gewollt puritanisch sein, um sich das heuchlerische Maul über etwas ganz harmloses zerreißen zu können: "Hure" war bis neulich noch genauso ein verachtendes Schimpfwort, wie seinerzeit "Schwuler" - mittlerweile bezeichnen sich Homosexuelle mit allem Stolz als "schwul" und Gespielinnen sprechen oft von sich humorvoll als "Huren". Vorsicht also vor Saubermännern und -frauen, die längst salonfähige Vokabeln naserümpfend aufgreifen, um ihr verlogenes, menschenfeindliches, lustfeindliches, humorfeindliches, freudenfeindliches Giftsüppchen damit zu kochen. Das Urteil ob etwas als menschenfeindlich zu verurteilen ist, bedarf also der gewissenhaften Prüfung des Einzelfalles: Das ist das Prinzip des Rechtsstaates: die mühsame, zeitaufwendige, Geduld fordernde aber einzig erfolgversprechende Methode.
"Täglich tauchen auf diversen Webseiten neue Kritiken auf"
Seiner Bigotterie und seinem Populismus entsprechend stört den Journalisten offenbar, jede Weiterentwicklung und öffentliche Diskussion (ausserhalb des KURIERS, nehme ich mal an). Interessant.
Wenn ich an die Trostlosigkeit, die Stillosigkeit, die Lustlosigkeit, die Sterilität, die Kunstlosigkeit der käuflichen Liebe vor zig Jahren denke, bin ich heilfroh. dass auch in dieser Sparte täglich (naja, leicht übertrieben) neue Diversitäten auftauchen und auch durch offene, öffentliche Auseinandersetzung (griechisch: "Kritik") eine Buntheit, Raffinesse, Lustigkeit. Lebendigkeit, Könnerschaft erblühte.
Einige der im Artikel gebrachten Zitate aus Portal-Beiträgen können zur Not als Beispiele für kritikwürdiges Schreiben herhalten, aber: es gibt wahrhaftig "bessere" - d.h. schlimmere - Beispiele für Entgleisungen. Aber um die zu finden, müsste man tatsächlich mal im Portal lesen - zu zeitaufwendig für journalistisches Schnellgeschreibsel.
Und wenn man sich diese Zeit nähme, würde mann mit Entsetzen feststellen, dass manche Hengste (ob sich die selbsternannten GutmenschInnen jetzt darüber aufregen, dass ich Männer "wie auf einer Vieh-Auktion" verunglimpfe? Ich befürchte nicht. Ich befürchte, männerkritisches "Hengste" geht bei den DoppelmoralistInnen als guter Ton durch!) sich gegenüber Geschlechtsgenossen noch viel unflätiger auskotzen als gegenüber den Dienstleiterinnen. Aber das scheint dem journalistischen Mädchenfreund egal zu sein.
Das Zitieren der eher harmlosen Entgleisungen ist zudem kontraproduktiv: "Wenn das alles ist!" könnte man erwidern, "muss der Journalist schon arg empfindlich sein / tun!" - Nein, das ist eben nicht alles, sondern in der dem Journalisten unbekannten Wirklichkeit sieht es bisweilen viel schlimmer aus!
"Schlechte Zähne“ zu konstatieren, wird als ungehörig kritisiert. Einverstanden: "Ich habe in der Kfz-werkstatt X mein Auto reparieren lassen. Alles gut und sehr preisgünstig aber der Mechaniker hatte schlechte Zähne!" Bekloppt, irrelevant und mechanikerfeindlich. Einverstanden.
"Ich habe mit S. eine vergnügliche Stunde verbracht und ihr Honorar war erfreulich angemessen, aber beim anschließenden Wechsel der Zündkerzen meines Autos hat sie sich dämlich angestellt." Bekloppt, irrelevant und gespielinnenfeindlich. Einverstanden.
Vielleicht hat der Journalist so wenig recherchiert, dass ihm entgangen ist, dass Sex etwas mit sehr großer körperlicher Nähe zu tun hat. (Ggf. musste er aber auch nur absolute Unkenntnis über dieses Gebiet vortäuschen, um seine ggf. Zeitung lesende Gattin davon zu überzeugen, dass er eben nicht die allergeringste Ahnung von diesem Dreck hat - also ob sie das nicht immer schon gewusst hätte...).
Wie dem auch sei: Es sei hiermit mitgeteilt, dass Sex etwas mit großer körperlicher Nähe zu tun hat und dass schlechte Zähne dabei ebenso hinderlich sind wie Mehlallergie im Bäckerhandwerk oder zwei linke Hände beim Mechaniker. Mehlallergie und Ungeschicklichkeit sind vollkommen neutrale Eigenschaften, die den Wert des betroffenen Menschen in keiner Weise herabsetzen - nur Bäcker und Mechaniker muss dieser deswegen ja nicht unbedingt werden. Auch schlechte Zähne sind per se nicht ehrenrührig - nur dem Sex muss man und frau ja nicht unbedingt vor dem Zaharztbesuch nachgehen!
"Warum wird mit Sexworkern so respektlos umgegangen? Alice Frohnert kritisiert die Art vieler Kunden schon lange."
Nicht nur mit der Recherche sondern auch mit der Logik hält es der Journalist nicht so genau: "Warum respektlos? [Weil] Frau Frohnatur schon lange kritisiert ." - Aha.
S.O.: Deutschunterricht! Ganz dringend, ganz viel. Selbst für sone, die nur Journalisten werden wollen.
"dass Prostitution ein anerkannter Berufszweig wird – und würde solche Portale am liebsten verbieten."
Also so bekloppt kann keine Frohnatur sein! Ich nehme also mal an, dass der Herr Journallist die Dame ebenso schlampig z.K, genommen hat wie die von ihm besprochenen Portale und ihr hanebüchenen Unsinn in den Mund legt: Der öffentliche Austausch über Erdogan, Kfz -betriebe und andere Dienstleistungen ist das Wesen "anerkannter Berufszweige". Nur wenn diese sich der öffentlichen Kritik entziehen wollen, werden sie Facebook, yelp und lusthaus.cc, den KURIER etc. verbieten wollen. Das wird nicht gelingen.
"Das Problem ist, dass die Männer ihren Hass an den Frauen abladen".
Das Problem ist, dass "die Juden ihr abartiges Blut an artige Arier abladen"
Nein, Herr Journalist, da haben Sie sicher die Frohnatur mit irgendeiner Reichsgaublockwärterin verwechselt. So einen sexistischen Unsinn wird einer gestandenen Dame nicht über die erfahrenen Lippen kommen!
"Solche Seiten seien absolut zu verurteilen!" Schon, ja. Aber das sagte nicht Frau Frohnatur sonder Herr Erdogan-Kim-Putin-Trump. Da müssen Sie was verwechselt haben.
"Kritiker sind in meinen Augen Ekelpakete“
Nun ja, das wird der Herr Journalist jetzt auch sagen, und wenn jemand auf die abartige Idee käme, meine Ausführungen hier einer Kritik zu unterziehen, würde ich diesen Satz ebenfalls sagen...
"Totschlagargumente" nennt man das in der Rhetorik: nicht sehr fein, verroht, bekloppt, irrelevant, freiheitsfeindlich - aber nun ja, in den Portalen wie im Journal müssen wir manchmal mit abartiger Rohheit rechnen.
"Die Männer würden sich nie trauen, das im wirklichen Leben zu sagen. Online sind sie mutig.“
"Die abartigen Juden würden sich nie trauen, offen aufzutreten, im Hinterhalt sind sie mutig!"
Diese rassistische, sexistische, menschenfeindliche Pauschalisierung hatten wir schon öfter mal.
Aber statt rumzupauschalisieren mal ein konkretes Beispiel aus meiner wirklichen Erfahrungswelt: Ich habe gerade so einige persönliche Schreiben - natürlich mit voller Namens- und Adress-Nennung - an artige Damen geschrieben und entweder gar keine (wahnsinnig mutig!) oder nur anonyme Antworten (tollkühn!) erhalten. Das ist Realität.
Realität ist auch, dass die Zitierte niemals beim SDL-Freier-Stammmtisch war, wo das wirkliche Leben rockt und selbst mir, einer recht unbekümmerten Frohnatur, biswewilen die Ohren rot wurden, was Mädels und Jungs sich da so im wirklichen Leben zu sagen haben. Hat sie sich wohl nicht getraut, wirklcihen Männern im wirklichen Leben zuzuhören ?! - Mädel eben, so sind die.
"Frauen, die gerade am Anfang ihrer Karriere stehen, haben damit oft Schwierigkeiten. "
Also mal aus dem Nähkästchen geplaudert: Auch Männer haben oft am Anfang ihrer Karriere damit - also mit dem Anfang ihrer Karriere! - Schwierigkeiten: "Aller Anfang ist schwer!" sagt der Munde der Bevölkerung und auch: "Jede Sprach - schwere Sprach!"
"Kritiken können geschäftsschädigend sein“.
Nee, ne? Wer hätte das gedacht! - Also ich kenne Frau Weber flüchtig, was reicht um zu wissen, dass sie solch einen hanebüchenen Unsinn nicht gesagt haben kann. Da in diesem Artikel aber schon genug schlampig Recherchiertes aufgefallen ist, subsumiere ich auch das darunter.
Es ist das Wesen einer - schlechten - Kritik, dafür zur sorgen, dass dass Geschäft eingeht und der Inhaber sich eine für ihn/sie geeignetere Tätigkeit sucht. Abgesehen von dem unmittelbaren Hauptzweck, Mitmenschen davor zu bewahren, ihr Geld zu verschwenden
Und so ganz stimmt das ohnehin nicht: Die geborenen Naturtalente der Selbstvermarktung - also "die Frauen" - kennen und beherzigen den uralten Marketing Grundsatz ganz genau: "Es gibt keine schlechte Publicity!" Hätte der Journalist sich die Mühe der Recherche gemacht - oder mal mit einem "von uns" geredet statt nur über uns zu schwadronieren - hätte er erfahren können, dass es bisweilen vorkommt, dass manche grottenschlecht kritisierte Dame dafür sorgt, dass der Beitrag über sie, der nach einer Weile in den Tiefen des Portals versunken ist, wieder auf eine Aufmerksamkeit gewinnende Position gehoben wird, indem sie sich dazu äußert - Hauptsache frau bleibt / kommt wieder ins Gespräch: es gibt eben keine schlechte Publicity.
"werden die Kommentare leicht sehr emotional, persönlich und verletzend.“
Das ist, wie oben ausführlich besprochen, nun mal leider wahr. Immer noch werden unerträgliche Vokabeln wie "abartig", "die Männer" etc. ohne zurückzuschaudern oder auch nur rot zu werden verwendet! Dieser Rohheit muss ein Ende gesetzt werden! Hoffentlich übermitttelt ein schneller KURIER diese wichtige Botschaft!
"... ein Leitfaden ... der Berufseinsteigerinnen für den Umgang mit ... Texten sensibilisieren soll."
Sehr unterstützenswert. Und ich hoffe, dass dieser Leitfaden, wenn die Mitgliederinnern versorgt sind, auch der dringend bedürftigen Journaille zur Verfügung gestellt wird und auch in den Portalen wie z.B. im lusthaus.cc einstellt wird, damit auch die dort schreibenden MitgliederInnen sensibilisiert werden.
"... zum Rechtsanwalt, aber das bringt nichts“.
Wie wahr: Bei Zahnfäule hilft der Zahnarzt, bei Sprachschwierigkeiten der Deutschlehrer, bei Logikproblemen der Logistiker, bei der Erlernung dieses Berufs das Kamasutra und erfahrene Kolleginnen - der Rechtsanwalt bringt da gar überhaupt nichts!
"Nicht jeder will über die Probleme sprechen"
Das kann ich nachvollziehen, weiß jetzt aber auch nicht, ob Journalisten tatsächlich über ihre Sprach- und Logik-Probleme sprechen wollen - und vor allem: mit wem?!
"nur inoffiziell beantwortet... Offiziell schweigt man lieber"
Das erklärt und bestätigt o.a. Erkenntnis, dass der Herr Journalist im Tal des inoffiziellen Schweigens sitzend (Nett-deutsch für: "ohne Ahnung") "berichtet".
"Die Bewertungen seien grenzwertig"
Muss man das verstehen? Welche "Bewertungen" und welche "Grenze"?
Naja, klingt gut, da muss man ggf. nicht so sehr auf Sinn und Inhalt achten,
"... Kontaktversuch des KURIER mit den Betreibern einer solchen Seite blieb unbeantwortet."
Seltsam: das Neue Deutschland hat es, wie oben berichtet, mit einem einzigen Anschreiben geschafft, über lusthaus.cc einen Insider für ein Interview zum Thema zu gewinnen.
Es ist es aber äußerst ungeschickt, sich an Betreiber statt an Treiber zu wenden. Die hier zur Debatte stehenden Beiträge werden nicht von den Betreibern des Portals geschrieben, sondern von Mitgliedern. Das ist dem Herrn Journalisten beim Nicht-lesen der von ihm besprochnen Texte ggf. entgangen. Die Betreiber sind also nicht die geeigneten Ansprechpartner für dieses Thema.
"Um nicht auch noch Werbung zu machen..."
Süß!
Und was hat der KURIeR gerade eben getan?
Es gibt eben keine schlechte Publicity.
And Sex sells.
Bigotte Heuchelei.
Muff vom letzten Jahrhundert.
Darf ich die allerneuste Neuigkeit mitteilen: Adenauer ist tot!
Und sein (ebenfalls katholisch-christlicher) Amstvorgänger - wahrscheinlich - ebenfalls. Sorry, für die schlechte Botschaft.