Pilsen
Ich war vor zwei Monaten in Pilsen und fahre vermutlich nächste Woche wieder hin. Von München, Regensburg, Schwandorf (oder ganz Bayern mit Umsteigen) kommt man sehr günstig direkt mit der Bahn (Alex) hin, was den Vorteil hat, dass Eisenbahnen einem nicht gehören und selten geklaut werden. Meinem Spezi Phormio kam neulich sein Audi dort abhanden.
Also, man kauft sich für 28 Euro ein Bayern-Böhmen-Ticket. Eine zweite, dritte, vierte Person kostet je 4,50 mehr. Damit kann man einen Tag rumfahren, aber nicht bis Prag. In Pilsen bekommt man nicht nur Pils, sondern auch ein schönes Hotelzimmer m.Fr. für unter 40 Euro. Und dort gibt´s in der Husova-Straße 15 das Pamela, Nähe Synagoge und Oper. Unten ist ein Stripladen (Bier 2 Euro), oben ein Laufhaus (Eintritt 80 ct.), Preise ab 20 Euro. Essen in Pilsen ist gut und billig.
Ich hatte dort ein umwerfendes Erlebnis. Eine Karla sprach ganz gut deutsch und sah einer verflossenen und leider von besoffenen Bauarbeitern erschlagenen Freundin von mir zum Verwechseln ähnlich. Da musste ich mit ihr ins Zimmer. Äkschn war gut, aber dann ließ sie mich nicht mehr los. Ich sollte mich auf einen Hocker an ihrer Zimmertür setzen und mich mit ihr unterhalten. Eine sehr gebildete Frau, die mir einen Ball nach dem anderen zuwarf. Nach einer halben Stunde sagte ich, dass ich jetzt gehen werde, weil sie sonst keinen Kunden mehr findet, wenn ich an ihrem Zimmereingang sitze. Nein, bitte bleib und sprich mit mir. Die Frau war wirklich umfassend gebildet, nett und sexy. Immer wieder bat sie mich, zu bleiben, bis ich nach eineinhalb Stunden ging, denn natürlich gingen die Männer an ihr vorbei, solange ich da saß. Schade eigentlich.
Unten ist das Striplokal, wo ohne Pause die Stripperinnen auf einem Podium tanzen. Lauter hübsche Mädchen. Allerdings kann man sie nicht mit nach oben abschleppen. Das Lokal ist natürlich bumsvoll, und einmal kletterte ein besoffener Tscheche zu der nackten Schönen hinauf. Gleich kam ein Security-Mann angeschossen, doch die Stripperin schickte den wieder weg. Sie machte den Typen richtig an, zog ihn langsam aus, dann den Gürtel aus seiner Jeans und dann dieselbe herunter. Dann bekam der mit dem Gürtel peitschende Schläge auf seinen nackten Hintern gesohlt, bis der rot anschwoll. Dann ging er freiwillig mit seinen Klamotten im Arm. Das Publikum war begeistert. Niemand stieg danach mehr auf die Bühne.
Wie mir eine Tänzerin sagte, die einen dauernd zu Cocktails animieren wollen, sind die Security-Leute Polizisten, die sich was dazu verdienen. Auch der Besitzer soll ein Polizist sein.
Naja, mit tschechischen Polizisten habe ich schon in anderen Städten so meine Erfahrungen gemacht. Euros sind bei denen ziemlich willkommen. Einmal wurde ich auf freier Strecke angehalten. Er behauptete, ich sei besoffen. Für 20 Euro Sonderpreis dürfe ich weiterfahren. Ich zahlte nicht. Dann ließ er mich ins Röhrchen blasen, keine Färbung. Unter tschechischen Flüchen musste er mich fahren lassen, da wir zu Dritt im Auto saßen. Ich könnte noch mehr solcher Geschichten erzählen. Am besten Englisch reden und nicht Deutsch. Dann sind sie vorsichtiger.
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Wer glaubt im Besitz der alleinigen Wahrheit zu sein, scheitert am Gelächter der Götter. (frei nach Albert Einstein)
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