aber meiner ist jener also der südtiroler dialekt und ""nicht"" HOchdeutsch!!!!!!
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Also meiner ist Oberbairisch - Hallertauer Dialekt, um exakt zu sein - mit gelegentlichen oberöstereichischen Einsprengseln, weil ein Vorfahre dort geboren wurde, aber als dieser Vorfahre Familienmitglied wurde, waren hier alle gerade Großdeutsche (weisst schon: 1 Volk, 1 Reich, 1 Reichskanzler. Oder so ähnlich. Lang her, seitdem sind wir wieder Ossis, Wessis, Ösis, und Südtiroler
).
Nach der dritten Halbe sind auch die isarpreissischen Überformungen wieder weg, aber ich hab schon lang keine drei Halbe mehr getrunken. Mit meiner Freundin rede ich Hochdeutsch, weil sie ca 10 Flugstunden von hier geboren wurde und ich ihre Sprache weder schreiben werden kann (die haben da drei Schriftsysteme), noch ordentlich sprechen (die Grammatik hat ein paar Fälle mehr als Deutsch).
Aber meine Familie schmeisst sich weg, wenn sie meine Sprache ausprobiert und ihre Familie lacht sich schief, wenn ich es in ihrer Sprache versuche (ich muss einen sehr starken Akzent haben, fast so wie der Governator)
Wenn du und ich uns in real über den Weg laufen und ich schon ein paar Tage akklimatisiert bin, ist die Chance groß, dass du mich für einen Nordtiroler halten könntest. Ich spreche lieber Englisch als Hochdeutsch, das kann ich flüssiger. Auch mit meiner Freundin greife ich öfter auf Englisch zurück. Sie studiert zwar in Freising, aber den Studiengang gibt es da nur noch auf Englisch.
Ich bin der letzte, der irgendwem den Dialekt wegnehmen will. Aber: Wir Holledauer, meine Kumpels unweit von Innsbruck, mein Kommilitone aus Rott am Inn, und die Verwandtschaft aus der Weiden in der Oberpfalz, wir haben alle
nicht gelernt unseren Dialekt zu schreiben (denn das wollte man uns damals als unmodern austreiben). Wenn wir das trotzdem machen, improvisieren wir folglich, und auch wenn wir uns das selbst wieder vorlesen können, kann das ein anderer Mensch mit leichten Dialektunterschieden und anderen Improvisationskünsten nicht weder so einfach dekodieren.
Ich brauch ca drei mal so lang, deine Texte zu lesen.
Wollten wir unseren Dialekt lautrichtig schreiben, müsste das in ein Akzentzeichengewitter wie z.B. im Vietnamesichen ausarten, und von Flusstal zu Flusstal sich unterscheiden, alleine schon wegen der unterschiedlich tiefen "A"s im Bairischen Sprachgebiet.
Wenn ich an eine Gruppe aus dem gesamtbairischen Sprachraum schreibe, welchen Ort schlag ich auf
https://www.dialektkarte.de nach um die richtigen lokalen Begriffe zu verwenden? Ohne dass sich wer von
der Service/das Service, der Butter/die Butter, Januar/Jänner, Fisolen, Pataten mit Paradeisersoß, Kukuruzsterz mit Ribilsmarmelad, Spitz mit Kren, sekkiert fühlt?
Deaf I do no a Massl hom, oder ist das schon zu unbairisch, weil Lehnwort aus einer anderen Sprache?
Es geht nicht darum, dass du es einen Piefke zu einfach machen musst, es geht darum sich in einer schriftgebundenen Kommunikationsform einigermaßen effizient zu unterhalten. Standardbairisch gibt es leider nicht, es wäre eine von einem Gremium standardisierte Kunstsprache, so wie Hochdeutsch eine von einem Gremium standardisierte Kunstsprache ist.
Du bist auch nicht der einzige, dem ich das gesagt habe, irgendwo hier ist ein ähnliches Posting von mir im Gespräch mit Byeni.
Iagandwia war des etzd ois fia d Fisch, du weasd eh so weida macha wia bishea, stimmds eppa ned?