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Alt  29.03.2016, 13:15   # 4
Aligator
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KOMMENTAR ZU DEN ANSCHLÄGEN VON BRÜSSEL UND LAHORE

Ja, der Islam hat ein Terror-Problem

VON JULIAN REICHELT
Die derzeit wichtigste Frage der Welt lautet: Hat die große Religion des Islam ein Terror-Problem oder sind es bloß einzelne, wenige, die im Namen Allahs morden und den Islam missbrauchen?

Statistisch ist die Antwort eindeutig: Die überwältigende Mehrheit der 1,5 Milliarden Muslime auf dieser Welt lebt friedlich und lehnt Terrorismus ab. Die überwältigende Mehrheit aller Terroropfer sind selbst Muslime.

Nun aber blicken Milliarden Menschen auf die entsetzlichen Anschläge von Brüssel und Lahore, die sich im Namen des Islam gegen „Kreuzfahrer“, Christen, Ungläubige richteten. Kinder, die mit ihren Eltern Ostern feierten, liegen zerfetzt neben ihrem Spielplatz. Touristen liegen zerfetzt in einem Flughafen-Terminal.

Was hat der Islam mit diesen Gräueltaten zu tun? Was hat es zu bedeuten, was so offenkundig ist – dass nämlich viel mehr Menschen (auch Muslime) im Namen des Islam ermordet und niedergemetzelt werden als im Namen jeder anderen Religion?

Der Attentäter von Lahore war offenbar Religionslehrer. Wie konnte er zu dem Schluss gelangen, dass er das aus Sicht seines Gottes Richtige tat, als er die Bombe auslöste?

Als Reporter habe ich die islamische Welt über zehn Jahre lang bereist. Und ja, ich glaube, der Islam hat ein Terror-Problem. Und es wird sich nicht an den radikalen Rändern lösen lassen. Es wird sich nur lösen lassen, wenn die Mitte der Gesellschaft, friedliebende Muslime dieses Problem anerkennen und konfrontieren.

Das Problem ist zweigeteilt. Es gibt einen kulturellen und einen rechtlich-theologischen Teil.

▪ Der rechtlich-theologische Teil: Anders als in der westlichen Welt, die vom Christentum geprägt ist, hat die islamische Welt den Weg zur Gewaltenteilung nicht gefunden (und die Türkei verlässt diesen Weg gerade).

Anders als in unseren demokratischen Staaten wird in der islamischen Welt mit Religion immer wieder Gewalt gerechtfertigt und zur Gewalt aufgerufen.

Das geschieht nicht nur durch obskure Hass-Prediger und Terroristen, sondern durch staatliche Institutionen. Auf die Abkehr vom Glauben steht im Iran und in Saudi-Arabien die Todesstrafe. „Ungläubige“ auf bestialische Weise umzubringen (am Kran aufhängen, köpfen, kreuzigen) ist nicht etwa die Irrsinnsidee einiger Radikaler, sondern geltendes Recht in den mächtigsten und reichsten muslimischen Ländern dieser Erde.

Dieses „Recht“ ist keiner unabhängigen Kontrolle unterworfen, sondern wird von nahezu allmächtigen Religionsgelehrten gesprochen, die sich allein auf den Koran beziehen.

Ihre mörderische Weltsicht dürfen diese Gelehrten auch noch – staatlich, meist durch Öleinnahmen finanziert – rund um den Globus verbreiten, in TV-Sendungen, auf Social-Media-Kanälen, durch Spenden und Moscheenbau.

Religion lebt nie bloß aus der Schrift heraus, sondern vor allem aus den Menschen, die diese Schrift mit Autorität interpretieren.

Viel zu viele Autoritäten der islamischen Welt interpretieren den Koran als klare Rechtfertigung für barbarische Gewalt gegen „Ungläubige“.

Wenn der Papst eine Fatwa, einen Tötungsbefehl, gegen welchen Menschen auch immer verhängen würde, würde er sich erstens strafbar und zweitens unmöglich machen. In der islamischen Welt hingegen kann nahezu jeder Hinterhofprediger eine solche Fatwa aussprechen – und jeder „Gläubige“ darf sie vollstrecken.

Die Regime (Saudi-Arabien und Iran), die über den Glauben wachen und die heiligsten Stätten des Islam verwalten, sind gleichzeitig die größten Sponsoren von radikalen Ideologien und Terror. Nahezu jeder Taliban hat als Jugendlicher eine von Saudi-Arabien finanzierte Koran-Schule besucht.

Ja, aus dem Koran wird viel zu oft „Recht“ abgeleitet, von religiösen Diktaturen und Laienpredigern gleichermaßen, und ja, viel zu oft legitimiert dieses „Recht“ abscheuliche Gewalt. Und ja, das ist ein fundamentales Problem des Islam im 21. Jahrhundert.

▪ Der kulturelle Teil: Die Art und Weise, wie selbst viele moderate Muslime ihre Religion leben und ausüben, unterdrückt und benachteiligt Frauen. In Staaten wie Saudi-Arabien und Afghanistan tilgt der Glaube Frauen aus dem Alltag, indem er sie komplett verhüllt.

Im Iran können vergewaltigte Frauen wegen Ehebruchs zum Tode verurteilt werden. Der „Ehrenmord“ gilt in vielen muslimischen Gesellschaften, die sich als konservativ, aber nicht als radikal verstehen, als angemessene Reaktion darauf, wenn eine Frau Entscheidungen trifft, die jedem Mann zustehen.

Diese Verbannung des beschützenden, bewahrenden Elements aus einer Gesellschaft schafft ein Umfeld, in dem der Todeskult des Terrorismus besonders rasant gedeiht.

„Ihr liebt das Leben, wir lieben den Tod“, verkündete Al Qaida nach den Anschlägen von Madrid 2004. Eine solche Mentalität kann nur erwachsen, wo man zuvor – über Jahrhunderte und bis heute – Frauen in eine Rolle zwingt, in der ihr Wert an der Zahl ihrer Söhne gemessen wird. Der islamischen Welt – und zwar nicht nur den Radikalen – fehlt die Wertschätzung des Bewahrens.

Es ist schwer vorstellbar, dass der Selbstmordattentäter von Lahore sich neben einem Spielplatz in die Luft gesprengt hätte, wenn er vorher darüber mit seiner gleichberechtigten Frau, Schwester oder Tochter diskutiert hätte.

Es sind Männer, die die islamistische Hass-Ideologie predigen. Der Islam der breiten Masse macht es ihnen viel zu leicht, nur junge Männer und nicht auch Frauen von ihrem Weg endloser, selbstzerstörerischer Gewalt überzeugen zu müssen.

Ja, der Islam hat ein Terror-Problem. Der Islam, wie er von seinen mächtigsten und reichsten Instanzen heute gelehrt, finanziert und verbreitet wird, verherrlicht und rechtfertigt viel zu oft Gewalt gegen jene, die er zu „Ungläubigen“ erklärt. Der Islam und eben nicht nur der Islamismus wurde von Rückständigen gekapert.

Die Visionäre des Westens leben in der Zukunft, die Visionäre des Islam leben in der Vergangenheit.
Auweia, da wagt es doch glatt ein Springerschreiberling dem Merkel zu widersprechen, und den Islam als Religion des Friedens in Frage zu stellen! Das riecht gewaltig nach Ärger
Unser Obermufti Mazyek kocht bestimmt schon vor Wut und wird wieder den Presserat einschreiten lassen: die Grenze der Meinungsfreiheit würde wieder deutlich überschritten, man dürfe nicht alle Muslime unter einen Generalverdacht stellen

Ende der Durchsage, wir schaffen das!
Danke von