Thema: AFD
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Alt  08.03.2018, 17:58   # 804
sar30
 
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sar30 ist offline
es ist vorbei, bye, bye junimond, es ist vorbei, es ist vorbei, bye, bye

andre poggenburg von der landesfraktion zum rücktritt gezwungen

https://www.spiegel.de/politik/deutsc...a-1197074.html

...im Fall von Poggenburg habe sich einfach zu viel angestaut: Es begann mit seiner chaotischen Kommunikation - er sei für Parteifreunde nur erreichbar gewesen, wenn ihm ein Kontakt nützlich gewesen sei, heißt es.

Gegen Gegner oder Konkurrenten in Partei und Fraktion hätte er hart durchgegriffen, sei es durch den Entzug von Kompetenzen oder auch nur durch das Verhindern eines Talkshow-Auftritts.

Hinzu kam der Vorwurf der Vetternwirtschaft, den AfD-Kollegen besonders übelnehmen: Poggenburg soll dafür gesorgt haben, dass seine Lebensgefährtin Lisa Lehmann einen Ausbildungsplatz in der Fraktion erhielt, obwohl sogar ihr Vater Mario Lehmann als Abgeordneter im Landtag von Sachsen-Anhalt und im AfD-Fraktionsvorstand sitzt. Viele hätten sich über die "Lehmann-Festspiele" geärgert, sagen AfD-Leute. Die Unterstützung für seine Freundin dürfte Poggenburg auch schon die Wiederwahl in den Bundesvorstand der AfD gekostet haben.
https://www.mdr.de/sachsen-anhalt/la...eiter-100.html

Poggenburg hat sich mit seiner bisweilen cholerischen Art nicht nur Freunde in Sachsen-Anhalts AfD gemacht – das wurde nicht zuletzt Ende Januar bei einem Landesparteitag der AfD in Gardelegen deutlich. Poggenburg und seine Mitstreiter im Landesvorstand hatten da neue Satzungen etablieren wollen, unter anderem eine Finanzsatzung. Die Vorschläge des Landesvorstands fielen durch – wohl auch wegen Poggenburgs Stil, Fraktion und Landesverband anzuführen. Jubel von Poggenburg-Kritikern war die Folge in Gardelegen.

Und: Das Landesschiedsgericht der AfD verkündete beim Parteitag geschlossen seinen Rücktritt, ging Poggenburg scharf an. André Poggenburg habe sich erdreistet, die Unparteilichkeit des Landesschiedsgerichts anzugreifen, hieß es da. Und weiter: Das lasse man sich nicht gefallen, man sei schließlich nicht der "Schoßhund des Landesvorstands". Poggenburg echauffierte sich anschließend darüber, dass er vor den Augen der Presse derart angegangen werde. Kritik an seinem Handeln wies er zurück – einmal mehr, seit die AfD im Frühjahr 2016 als zweitstärkste Kraft in den Magdeburger Landtag gewählt wurde.

Interne Kritiker hat Poggenburg seitdem gelegentlich als Abweichler bestraft, so etwa die Abgeordneten Jens Diederichs, Gottfried Backhaus und Sarah Sauermann. Sie hatten die AfD-Fraktion vergangenes Jahr innerhalb kurzer Zeit nacheinander verlassen, begründeten das unter anderem mit den "Zuständen in der Fraktion" und einem "Rechtsruck". Die Fraktion hat seitdem noch 22 statt der einst 25 Abgeordneten. Zuletzt wurde Poggenburg Vetternwirtschaft vorgeworfen, weil er seine Lebensgefährtin Lisa Lehmann als Auszubildende in der Fraktion eingestellt hatte. Sie ist die Tochter des AfD-Abgeordneten Mario Lehmann. Poggenburg hatte die Vorwürfe zurückgewiesen.

Turbulent ging es auch zu, als die AfD vergangenes Frühjahr ihre Landesliste für die Bundestagswahl im September aufstellte. Die Wahl dreier Direktkandidaten wurde dabei wiederholt. AfD-Vizechef Ronny Kumpf sagte damals, den bisherigen Kandidaten sei vorgeworfen worden, an Umsturzplänen des Vorstands rund um Poggenburg beteiligt gewesen zu sein.

Das war Ende April 2017. Nun, ein knappes Jahr später, scheint die politische Zeit von André Poggenburg abgelaufen, zumindest in Sachsen-Anhalt. Aus der Kritik Einiger scheint die Kritik Vieler geworden sein. Sie hat das Fass nun wohl endgültig zum Überlaufen gebracht.
https://www.zeit.de/politik/deutschla...urg-ruecktritt

Poggenburgs Rede im sächsischen Nentmannsdorf war extra auf die Tagesordnung der Fraktionssitzung gesetzt worden. In geheimer Abstimmung hielt die Fraktion dann ein Misstrauensvotum zu Poggenburg ab. 17 der Anwesenden stimmten dafür, Poggenburg das Vertrauen zu entziehen und ihn zum Rücktritt vom Fraktionsvorsitz zu drängen. So verlautete aus dem Umfeld der Fraktion. Die Zahl der Gegenstimmen wurde zuletzt mit zwei angegeben. Eine davon dürfte seine eigene sein. Poggenburg legt Wert auf die Feststellung, dass er freiwillig gehe. Es habe keinen Abwahlantrag gegeben, teilte er am Rande einer Plenarsitzung in Magdeburg mit.

Zugleich stimmte die Fraktion geheim über die anderen Fraktionsvorstandsmitglieder ab. Dabei habe Mario Lehmann das schlechteste Ergebnis erreicht, erfuhr ZEIT ONLINE. Der Parlamentarische Geschäftsführer Robert Farle habe am zweitschlechtesten abgeschnitten. Lehmann habe bereits angekündigt, sein Amt zur Verfügung stellen zu wollen. Lehmann, Polizist von Beruf, war wiederholt durch hetzerische Äußerungen gegen Nichtdeutsche aufgefallen.
Danke von