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Alt  01.03.2016, 00:58   # 5
yossarian
Pareidoliker & Oneironaut
 
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Bericht vom Film

Die Vorstellung begann mit einer der üblichen Beleidigungen für uns Bayern. Der Regisseur gab sich überrascht über das ausverkaufte Kino. Er hätte erwartet, dass nach vollen Sälen in Berlin und Köln in München an die 10 Leute zu erwarten seien. Naja, kein Kommentar.
Den Film von 90 Minuten Länge hätte man auf 30 Minuten zusammenschneiden können, ohne dass er an Informationswert verloren hätte. Er zeigte Lena Morgenroth hauptsächlich beim Stricken, Gemüseschneiden, in der U-Bahn usw. Meistens ohne Text. In den 30 Minuten tatsächlicher Information war für einen Kenner der Szene nicht viel Neues. Der Regisseur hat wohl, wie die meisten Journalisten, vor seiner Produktion wenig Ahnung von der Materie gehabt.
Es war also ein hauptsächlich ästhetischer Genuss in Schwarz/Weiß.
Dann gab es eine leider viel zu kurze Diskussion, die viel mehr Informationswert hatte. Am meisten überrascht war ich von der Grünen-Stadträtin, die sich seit Langem mit den Problemen beschäftigt, die ihrer Meinung nach hauptsächlich aus der Sperrbezirksverordnung stammen. Gauweiler spukt immer noch.
Diese Frau ist echt patent und kenntnisreich.
Dann sprach noch ein etwas verschrobener Typ von der Aidshilfe, der aber nichts Wesentliches von sich gab.
Interessant war auch die DL Tanja aus Regensburg, die natürlich mit ihrem Vollservice noch mehr über Freier sagen kann als die Prostituierte light Lena.
Leider war die Zeit für Publikumsfragen viel zu kurz. Die waren z.T. doof: Warum ist der Film in S/W und nicht in Farbe.
Eine Frau, vermutlich vom katholischen Landjungfrauenbund, fragte die beiden DL, wie sie sich denn mit Männern in intime Situationen begeben können, die sie gar nicht liebten.
Es meldeten sich aber auch zwei DL aus dem Publikum. Die eine beklagte den Sperrbezirk, die andere hatte einen ihrer Kunden, einen schwerstbehinderten Mann in seinem Rollstuhl mitgebracht. Es war eine anrührende Situation, als sie ihn immer wieder streichelte und umarmte. Diese Situation ging richtig ans Herz.
Also, der Film ist was für Anfänger, die mal in die Massageszene reinschauen wollen. Lena Morgenroth ist eine lockere Frau, die voll zu dem steht, was sie macht. Für Berliner Verhältnisse ruft sie erstaunliche Preise auf: 160/h und 20 extra für eine Analmassage. Sie liegt damit weit über dem Berliner Niveau und hat wohl einen Promistatus.
Lustig war, dass sie immer wieder aus ihren Kundenbeurteilungen vorlas: Frank4 ist ein schwieriger Kunde; will immer Extraleistungen erschwindeln. Liebt es, gefesselt und will am Ohr geknabbert werden.
Die Münchner Hurenhilfe Mimikry hatte auch einen Stand. Ich unterhielt mich mit den beiden Frauen, die einen patenten Eindruck machten. Mimikry wird vom Münchner Sozialrefererat und der Evangelischen Kirche betrieben.
Denen kann man auch was spenden, was ich gleich tun werde:
Spendenkonto:
Evangelisches Hilfswerk München gemeinnützige GmbH
Die IBAN lautet: DE33700202700002754444

Bitte bei Zahlungen angeben: Verwendungszweck Mimikry
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Wer glaubt im Besitz der alleinigen Wahrheit zu sein, scheitert am Gelächter der Götter. (frei nach Albert Einstein)
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Danke von