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Alt  13.11.2016, 10:33   # 173
stb99
Ruheständler
 
Mitglied seit 15.05.2002

Beiträge: 2.540


stb99 ist offline
Man könnte mal fragen, was seit einiger Zeit "schiefläuft". In Österreich ist man sich siegessicher und feiert den Gewinn des "richtigen" Kandidaten, bevor die Auszählungen beendet sind, der auch gewinnt. Bis die Wahl aufgrund massiver Unregelmäßigkeiten für ungültig erklärt wird. Die Wiederwahl wird wieder aufgrund von Unregelmäßigkeiten, für die man nur Ausreden als Erklärung findet, verschoben. Bei Großbritannien ist man sich sicher, bis plötzlich das Wahlergebnis klar für einen Austritt aus der EU ist. Nun verliert auch noch die Frau, die man seit fast zwei Jahren als erste Präsidentin der USA feiert. Deutsche Journalisten rästeln schon, ob man mit Brexit und Trump den "Höhepunkt der Ungeheuerlichkeiten" erreicht hat und nun endlich zur Normilität zurückgeht oder ob das gar erst der Anfang einer Entwicklung ist.

Der Schock scheint bei einigen nach wie vor sehr tief zu sitzen. Warum? Und damit meine ich nicht die Menge der angeblichen Demokraten, die blind der "richtigen" Meinung hinterrennt und dafür auch zu Gewalt greift. Eine spanische Zeitung titelte gestern "Dritte Nacht mit Protesten gegen Trump in Miami. Die Demonstation verlief friedlich, dieses Mal ohne Brände." Man beachte den Nebensatz!

Vor ein paar Wochen gab es in Bayrischen Rundfunk einen Beitrag. Ich weiß nicht, wie der Moderator dazu gekommen ist, ob er heute noch da ist oder ob er die Quote an kritischer Berichterstattung erfüllen muss. In diesem Beitrag fielen drei, für deutsche Medien sehr bemerkenswerte, Äußerungen auf: Es gibt genauso eine ganze Menge an prominenten Unterstützer mit sehr bekanntem Namen für Trump. Da wurde nicht nur Hulk Hogan als Einzelfall, genannt, wie hierzulande, sondern eine ganze Menge an Hollywood-Regisseuren, Schauspielern und Sängern, obwohl angeblich alle in Hollywood und überhaupt gegen Trump sind. Der zweite Punkt war, dass die gesamte Familie Clinton in den USA aufgrund ihres Verhaltens sehr stark verhasst ist und Hillary zudem der Ruf anhängt, dass sie nur durch den Einfluß ihres Mannes Bill überhaupt etwas geworden ist. Ohne ihn hätte es nicht einmal bis zur Senatorin gereicht. Nummer drei war, dass die Umfragen nur die berücksichtigen, die zu der vorhergehenden Wahl waren. Die Wahlbeteiligung ist aber traditionell niedrig und es hätten sich eine ganze Menge an Erstwählern eintragen lassen, bei denen daher unklar ist, wen sie wählen. Nachdem Clinton aber alles das verkörpern würde, warum die Leute nicht wählen gehen, wäre anzunehmen, dass sie mehrheitlich für Trump sind. Das Fazit war, dass das Rennen komplett offen ist, die Chancen von Clinton auf den Gewinn weitgehend aus der Abneigung gegen Trump resultieren und das sie gegen jeden anderen Kandidaten der Republikaner komplett chancenlos wäre.

Diese Frau wurde uns also seit knapp zwei Jahren als "die erste Präsidentin der USA" verkauft. Zu einer Zeit, als sie noch nicht einmal Kandidatin für die Wahl zum Präsidenten war, sondern sich gerade mal als Kandidatin für die Wahl zum Kandidaten aufgestellt hat. Selbst Zeitungen in den USA, die sich traditionell zurückhalten, geben plötzlich eine klare Wahlempfehlung ab. Warum? Aus irgendeinem Grund muss man sich schon sehr sicher gewesen sein, dass man wieder einmal keinen Plan für den Fall hatte, dass Trump gewinnt. Ist man einfach nur so blöd? Oder hatte sich einfach seine Kandidatin aufgebaut und Hoffnung auf eine Marionette im Amt, die man nach Belieben steuern und lenken kann und stellt man plötzlich fest, dass das komplett schiefgelaufen ist.
Danke von