CDU-Präsidiumsmitglied Jens Spahn über seiner Ansicht nach sinnvolle Maßnahmen zur Handhabung der Flüchtlingskatastrophe:
Was müsste Ihrer Ansicht denn getan werden, um die Lage wieder unter Kontrolle zu bekommen?
Ein engagierteres Bekämpfen der Fluchtursachen und mehr Unterstützung der EU für die Flüchtlingslager rund um Syrien, damit die Millionen Menschen, die dort noch sind, dort auch gut versorgt bleiben können. Unterstützung für Ungarn und die anderen Grenzstaaten zur Sicherung der Außengrenze. Blitzverfahren und eine sehr schnelle Rückführung für aussichtslose Asylanträge vom Balkan, damit jedem dort klar ist, es lohnt sich erst gar nicht, sich auf den Weg zu machen. Eine Kommunikation in den jeweiligen Landessprachen in viele Länder, aus denen sich jetzt Menschen auf den Weg machen, die deutlich macht, dass nicht jeder in Deutschland Asyl wird finden können. Und vor allem eine offene Diskussion über die Herausforderungen und Probleme vor Ort.
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Quelle:
https://www.sueddeutsche.de/politik/s...itik-1.2645664
Der Punkt: engagierteres Bekämpfen der Fluchtursachen lässt außer Acht, dass z.B. die derzeitige Bürgerkriegssituation in Syrien nur ein kleiner Teil der Ursachen ist. Schon seit Jahren war abzusehen, dass ein bedeutender Faktor wie der Klimawandel irgendwann große Teile Afrikas unbewohnbar macht und eine Völkerwanderung in klimatisch angenehmere Regionen nach sich ziehen wird. Yossarian, einer der meines Erachtens klügsten und scharfsinnigsten Lusthaus-Foristen, musste neulich Schelte einstecken, weil er das Bevölkerungswachstum in Afrika als eine der Hauptursachen für die Flüchtlingsbewegungen nach Europa ausmachte. Aber Yossarian lag damit absolut richtig. Der Bürgerkrieg in Syrien und andere Krisenherde sind lediglich Beschleuniger, nicht aber die Hauptursachen. Auch ohne diese Krisen hätten über kurz oder lang der Klimawandel und die Bevölkerungsexplosion als gefährlicher Cocktail funktioniert und eine Völkerwanderung nach Europa in Gang gesetzt. Leider wird man, wenn man Derartiges äußert, schnell in eine biologistisch-rechtsradikale Ecke gedrängt.